Auszug - Anfrage der Gruppe FDP/Die Unabhängigen vom 02.02.16 (Eingang 05.02.2016); Arbeitsmarktsituation der Flüchtlinge
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Wortprotokoll Beschluss |
LR Nahrstedt beantwortet die Anfrage der Gruppe FDP/Die Unabhängigen zur Arbeitsmarktsituation der Flüchtlinge in Abstimmung mit dem Jobcenter, der Agentur für Arbeit und den Asylteams von Hansestadt und Landkreis wie folgt:
- Wie viele Asylbewerber bzw. Flüchtlinge haben mittlerweile einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt gefunden?
Antwort:
Für 2015 haben die Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen und das Jobcenter Landkreis Lüneburg insgesamt 75 Integrationen gemeldet.
Berücksichtigt seien nur die Flüchtlinge aus den acht Herkunftsländern mit guter oder mittlerer Bleibeperspektive.
Es handelt sich um Menschen, die sich längere Zeit, teilweise deutlich mehr als ein Jahr in Deutschland aufhalten.
Für 2016 rechnen die Agenturen / Jobcenter mit einer erfolgreichen Integration von 10% der zugewanderten Personen. Die Integrationswahrscheinlichkeit hänge aber sehr stark von der Struktur der Herkunftsländer und den jeweiligen Bildungssystemen ab. Die Spanne gehe vom Akademiker bis zum muttersprachlichen Analphabeten.
Gemeinsam mit den Hauptverwaltungsbeamten der Kommunen werden wir uns im Mai in einer Sondersitzung mit dem Thema Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt befassen. Wir werden dazu die Geschäftsführer des Jobcenters, der Wirtschaftsförderung und der Arbeitsagentur einladen und ein aufeinander abgestimmtes Verfahren besprechen. Schon heute liege die Federführung für die Integration in den Arbeitsmarkt beim Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung.
- Wie viele Asylbewerber bzw. Flüchtlinge konnten in Praktikumsstellen vermittelt werden?
Antwort:
Diese Zahlen werden nicht erfasst.
- Wie sind die bisherigen Erfahrungen mit diesem Personenkreis auf dem Arbeitsmarkt bzw. den Praktikumsstellen?
Antwort:
Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Beschäftigungsaufnahme oftmals einer längeren Vorbereitungszeit mit aufeinander aufbauenden Qualifikationen in sprachlicher, beruflicher und sozialer Hinsicht bedarf.
Flüchtlinge, die sich erst kurz in Deutschland aufhalten beherrschen die Sprache nicht und können den Anweisungen nicht folgen. Oft fehle es an einer ausreichenden Qualifizierung, zu der häufig im Rahmen der Maßnahmen auch ein Praktikum gehört.
Erfolge können für die Asylbewerber/Flüchtlinge verzeichnet werden, die sich schon längere Zeit in Deutschland aufhalten. Hier komme es selten zu Rückmeldungen der Arbeitgeber, was positiv zu bewerten sei. In der Regel melden sich die Arbeitgeber nur, wenn es zu Problemen, wie Fehlverhalten am Arbeitsplatz, Fehlzeiten, Kündigungen kommt.
Es habe sich bei Gesprächen mit unseren Firmen gezeigt, dass Sprache alles sei. Die VHS habe uns angeschrieben, dass auch alleinerziehende Frauen Sprachförderung erhalten sollen. Es soll dazu eine VHS-Kinderbetreuung für Sprachkurse angeboten werden.