Auszug - Gebietsausweitung des Naturparks Lüneburger Heide
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Diskussionsverlauf:
KTA Studtmann
erläutert, dass die Kommunen kreisübergreifend aus der zentralen Lüneburger
Heide gemeinsam in einer Leader+ Region zusammengeschlossen seien und sehr
erfolgreich zusammenarbeiten. Ausgehend von der Initiative der gemeindlichen
Ebene werde nun die Erweiterung des Naturparks Lüneburger Heide angestrebt.
Diese Initiative solle der Landkreis Lüneburg aus ganzer Kraft unterstützen.
Beteiligt seien die Samtgemeinden Amelinghausen und Gellersen sowie die Dörfer
Barnstedt und Embsen aus der Samtgemeinde Ilmenau. Bei einer Exkursion in den
Naturpark Wildeshauser Geest Ende Oktober 2004 sei deutlich geworden, dass die
Bedenken aus dem landwirtschaftlichen Bereich unbegründet seien. Der Naturpark
sei kein öffentlicher Belang, der zu Beschränkungen oder Verhinderungen führe,
sondern ein Entwicklungsinstrument mit großen Zukunftschancen. Durch die
Erweiterung des Naturparks werde es nicht zu neuen Schutzgebietsausweisungen
kommen.
Für die beteiligten Kommunen bieten sich durch die Ausweitung
des Naturparks neue Chancen und Möglichkeiten. Kommunale und wirtschaftliche
Entwicklungsimpulse werden gefördert, die regionale Intensität in und mit der
Lüneburger Heide werde gestärkt und die Region könne sich national und
international besser positionieren. Die touristischen Marktchancen werden
erhöht und gestärkt. Im Naturpark Lüneburger Heide zu sein bedeute einen
Imagegewinn und einen verbesserten Zugang zu den Fördermöglichkeiten. Weiterhin
sei bekannt, dass Anfang des kommenden Jahres im Landtag beschlossen werden
solle, das Verfahren zur Erweiterung des Naturparks Lüneburger Heide durch das
Land Niedersachsen aktiv zu unterstützen. Ebenso solle der Landkreis Lüneburg
dieses Verfahren fördern und positiv begleiten.
KTA Dammann ist der
Auffassung, dass in dieser Sache ein Zusammenhang bestehe mit dem geplanten Bau
der Autobahn. Es sei zweifelhaft, dass bei einer Zugehörigkeit zum Naturpark Lüneburger
Heide eine Autobahn auf diesem Gebiet gebaut werden könnte. Die Alternative,
dass die A 39 um die Ostseite Lüneburgs führe, sei vehement abzulehnen. Denn im
Osten Lüneburgs seien ohnehin die Lasten der Entwicklung der Stadt zu tragen,
wobei das Industriegebiet, der Elbeseiten-Kanal und die Ostumgehung zu nennen
seien. Wenn mit dem heutigen Beschluss festgelegt werde, dass aufgrund des
Naturparks im Westen die Autobahn in den Osten der Stadt gebaut werden müsse,
könne dem nicht zugestimmt werden.
KTA Studtmann macht
deutlich, dass es sich hier nicht um einen Naturschutzpark, sondern lediglich
um einen Naturpark handele und Bebauungen auf diesem Gebiet durchaus
stattfinden können.
KTA Mundt
berichtet, dass ein Antrag sämtlicher im Landtag vertretenen Parteien vorliege,
diese Gebietsausweisung vorzunehmen. Es gehe hier lediglich um den Naturpark
Lüneburger Heide und der Landkreis Lüneburg müsse als Namensgeber
selbstverständlich zustimmen.
KTA Olshof
unterstützt die Gebietsausweitung des Naturparks Lüneburger Heide und sieht
keinerlei Verbindung hinsichtlich einer möglichen Trassenführung der A 39. Eine
Verbindung zwischen Lüneburg und der eigentlichen Heide müsse unterstützt
werden. Alle betroffenen Gemeinden und Samtgemeinden seien eingeladen, am 05.01.2005
zu weiteren Beratungen in der Gemeinde Reppenstedt zusammenzukommen.
KTA Dr. Scharf ist der
Ansicht, dass ein gesundes Misstrauen angebracht und eine entsprechende
Nachfrage berechtigt sei. KTA Dr. Scharf bittet Herrn LR Fietz um eine Bestätigung,
dass die Ausweitung des Naturparks Lüneburger Heide keine Auswirkung auf die
Trassierung der künftigen A 39 habe.
LR Fietz erläutert, dass ein
Naturpark per Gesetz keinerlei Qualifikation innehabe. Es handele sich um einen
Begriff, der überwiegend in der Vermarktung oder Werbung gebraucht werde und
dazu dienen solle, ein Identifikationsgefühl zu erzeugen. Alles andere seien
nur Mutmaßungen.
KTA Meißner bezieht
sich auf die Anlage der Sitzungsvorlage zum Thema „Häufig gestellte Fragen“,
aus der Folgendes zu entnehmen sei: „Erhöhte Schwierigkeiten könnten sich bei
der Genehmigung von besonderen Vorhaben ergeben, die nach Immissionsrecht zu
beurteilen sind und ggf. die Gefahr beinhalten, dem Ziel einer nachhaltigen
Entwicklung von Natur und Landschaft entgegenzustehen.“ Demnach habe also nach
Immissionsrecht auch eine Autobahntrasse maßgeblichen Einfluss.
KTA Wegner bittet
die Verwaltung aufgrund der aufgetretenen Unsicherheiten, die Angelegenheit
heute zurückzuziehen. Dieser Punkt solle erst wieder behandelt werden, wenn der
Kreistag entsprechend und ausreichend über die Auswirkungen der
Gebietsausweitung informiert worden sei.
KTA Hoppe ist
ebenfalls der Ansicht, dass hier noch Klärungsbedarf bestehe. Deshalb stelle er
für die CDU-Fraktion den Antrag, dass diese Angelegenheit vertagt werden solle,
bis das Trassenfindungsverfahren für die A 39 zu einem Abschluss gekommen sei.
KTA Köne erinnert, dass die
Angelegenheit dem Kreistag lediglich zur Kenntnisnahme vorgelegt worden sei.
Die Gebietsausweitung des Naturparks Lüneburger Heide bringe für die
betroffenen Gemeinden und auch den Landkreis außerordentliche Chancen mit sich.
Vors. Schulze lässt
zunächst über den Antrag auf Zurückstellung abstimmen. Dieser Antrag wird bei
18 : 21 Stimmen abgelehnt.
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Beschluss:
Die Informationen zum Thema “Naturparkausweitung
Lüneburger Heide” werden zur Kenntnis genommen. Eine Diskussion zur Ausweitung
des Naturparks Lüneburger Heide wird unterstützt und begleitet. Voraussetzung
ist aber, dass der Prozess von den Gemeinden getragen wird und alle relevanten Gruppen,
insbesondere die Land- und Forstwirtschaft, eingebunden werden. Ein Beschluss
zu einer möglichen Ausweitung des Naturparks erfolgt erst nach Vorlage eines
von den Gemeinden getragenen und untereinander abgestimmten Konzepts.
Abstimmungsergebnis: 37 : 11 bei 3 Enthaltungen