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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Auszug - Corona-Informationen; Lüften in Schulen  

Sitzung des Ausschusses für Hochbau und Energiesparmaßnahmen
TOP: Ö 7
Gremium: Ausschuss für Hochbau und Energiesparmaßnahmen Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Do, 19.11.2020    
Zeit: 15:00 - 17:56 Anlass: Sitzung
Raum: Ritterakademie
Ort: Ritterakademie, Am Graalwall, 21335 Lüneburg
2020/443 Corona-Informationen; Lüften in Schulen
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Berichtsvorlage
Verantwortlich:Beyer, Detlef
Federführend:Gebäudewirtschaft Bearbeiter/-in: Beyer, Detlef
Produkte:6.1. 111-320 Liegenschaftsverwaltung/Gebäudemanagement
 
Wortprotokoll
Beschluss

Wie in der Vorlage dargestellt, ist nach dem Niedersächsischen Rahmen-Hygieneplan Corona Schule auf eine intensive Lüftung der Räume zu achten. Die Lüftung hat als Stoßftung bzw. Querlüftung durch möglichst vollständig geöffnete Fenster zu erfolgen. So wird es in den kreiseigenen Schulen auch umgesetzt.

 

In den letzten Wochen wird aus unterschiedlichen Richtungen zunehmend der Einsatz luftreinigender Geräte thematisiert. Der Vorlage ist hierzu eine Stellungnahme des Umweltbundesamtes mit Stand: 15.10.2020 beigefügt. Inzwischen liegen weitere Veröffentlichungen des Umweltbundesamtes mit Stand: 22.10.2020 und Stand: 16.11.2020 vor, die in der dem Protokoll beigefügten Präsentation auszugsweise benannt werden. Daneben hat sich auch der Niedersächsische Kultusminister mit Schreiben vom 03.11.2020 zu dem Thema positioniert. Auch dieses Schreiben liegt dem Protokoll an. Allen Stellungnahmen ist gemeinsam, dass Luftreiniger das ften nicht ersetzen sondern in bestimmten Ausnahmefällen lediglich unterstützen können. Schließlich hat das Land ganz aktuell angekündigt, 25 Millionen Euro für zusätzliches Personal und 20 Millionen Euro r schulische Corona-Schutzmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Die entsprechend Ankündigung ist ebenfalls dem Protokoll beigefügt. Dort wird ausgeführt, das unter bestimmten Bedingungen und nachrangig in besonderen Ausnahmefällen auch unterstützende Luftfilteranlagen beschafft werden können.

 

Einleitend in die Diskussion gibt die Amtsärztin, Frau Dr. Wunderlich, ihre fachliche Einschätzung ab. Das Thema sei ihr bereits aus Studien zur Senkung des Infektionsrisikos in Operationssälen gut bekannt. Dort wurden Luftreiniger versuchsweise eingesetzt, um die ume keimarm zu bekommen. Das hat nicht funktioniert. Die erhoffte Senkung der Infektionszahlen ist nicht eingetreten. Dies läge darin begründet, dass sich festgestellte Effekte unter Laborbedingungen nicht in der Realität wiederholen lassen. Menschen bewegen sich, sie kommunizieren, strahlen Wärme ab, Lampen werden eingeschaltet und Einrichtungsgegenstände bewegt. Dies gilt erst recht für Klassenräume.

Im Ergebnist sie sehr davon ab, solche Geräte in Schulen aufzustellen, zumal dadurch zusätzliche Probleme entstehen können: Pilzsporen und andere Allergene verteilen sich, bei fehlerhafter Wartung werden die Geräte zu Keimschleudern, je nach technischer Ausstattung emittieren auch im regulären Betrieb Substanzen, deren Auswirkungen auf den Menschen noch nicht erforscht sind und es entsteht Zugluft, die Erkältungen begünstigen kann. Luftreiniger ersetzen keinesfalls die natürliche Lüftung. Es muss gelüftet werden, weil Keime über Aerosole in der Luft übertragen werden.ume, in denen keine Lüftungsmöglichkeit über Fenster vorhanden ist und auch über keine Zu-/und Abluftanlage verfügen, sind für den Unterricht nicht geeignet.

 

In der anschließenden intensiv geführten Aussprache wird auf anderslautende wissenschaftliche Studien und Förderprogramme anderer Bundesländer verwiesen. Der herangezogene Vergleich von Versuchsergebnissen in Operationssälen mit den Verhältnissen in der Schule wird kritisiert.

Nicht alle Klassenräume könnten quergelüftet werden. Über den Verzicht auf den Einsatz von Raumlufttechnik werde weiter zu diskutieren sein. Schließlich wird auf die Vorbildfunktion des Landkreises hingewiesen. Von diesem werden klare Vorgaben erwartet.

 

Hierzu stellt Landrat Böther fest, dass wohl ein Missverständnis vorliegt. Klare Aussage ist, dass der Landkreis auch weiterhin auf eine Fensterlüftung setzt, die in den kreiseigenen Schulen auch so umgesetzt wird. Dafür wurden die Voraussetzungen geschaffen. Wichtig ist ihm, die Wirksamkeit im Blick zu haben und eine wirksame Lüftung wird am ehesten über Querlüftung aber auch über Stoßftung sichergestellt. In diesem Zusammenhang verweist er auf das Unterstützungsprogramm des Niedersächsischen Kultusministeriums, aus dem die Schulen z.B. CO2-Ampeln beschaffen können, um das Lüftungsverhalten zu unterstützen. Auch der Kultusminister betont in der Ankündigung des Programms, dass das Lüftungskonzept 20-5-20 weiterhin das Mittel der Wahl ist.

 

Einig waren sich die Ausschussmitglieder schließlich darüber, bei künftigen Schulbauplanungen das Thema Raumlüftung stärker in den Fokus zu rücken.

 

Beschlussvorschlag:

Berichtsvorlage - keine Beschlussfassung erforderlich.

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