Auszug - Antrag der SPD-Kreistagsfraktion vom 31.01.2005 (Eingang: 31.01.2005); Modellprojekt BAVKA (Berufsausbildungsvorbereitung und kooperative duale (Berufs-)Ausbildung benachteiligter Jugendlicher)
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Diskussionsverlauf:
KTA Nahrstedt
erläutert den vorliegenden Antrag. In Niedersachsen verlassen 10 % der
Jugendlichen die Schule ohne Abschluss. Der Arbeitgeberverband habe in seinen
Veröffentlichungen mitgeteilt, dass fast einem Viertel der Jugendlichen die
Voraussetzung fehle, eine Ausbildung überhaupt beginnen zu können. Das Modell
BAVKA sei eine besondere Form der Berufsvorbereitung und eine Möglichkeit,
benachteiligten Jugendlichen eine Ausbildung zu ermöglichen. Jugendliche ohne
Hauptschulabschluss, mit schlechtem Hauptschulabschluss oder Sonderschüler können
in Betrieben ein Praktikum absolvieren. Bei entsprechender Eignung könne der
Betrieb den Praktikanten in ein Ausbildungsverhältnis übernehmen. Bisher sei
dieses Modell durch die Arbeitsverwaltung unterstützt und gefördert worden. Mit
Schreiben vom 29.03.2005 teilt die Kreishandwerkerschaft Lüneburg mit, dass das
Projekt prinzipiell befürwortet werde, die Bereitstellung der notwendigen
Mittel jedoch eingestellt worden sei. Es komme auf einen Versuch an, ob das
Projekt trotzdem gelingen könne.
Nach Auffassung der SPD-Fraktion sollte zunächst geprüft
werden, ob die Zahlung von Fördergeldern tatsächlich eingestellt worden sei.
Denn das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und
Gesundheit habe am 12.04.2005 eine Pressemitteilung herausgegeben, wonach
Pro-Aktiv-Centren weiterhin Eingliederungsleistungen für benachteiligte
Jugendliche zahlen werden und dass die Pro-Aktiv-Centren mit dem Leistungsträger
der SGB II verzahnt werden. Die Verwaltung werde gebeten zu prüfen, ob die
Fördermittel des Landes ggf. über die ARGE an Betriebe ausgezahlt werden könne.
Sollte eine finanzielle Unterstützung nicht gegeben sein, müsse eine Abfrage
bei den Handwerksbetrieben erfolgen, ob diese sich auch ohne Fördermittel
einbringen würden.
KTA Nickel betont
dass es wichtig sei, Jugendlichen die Möglichkeit einer vernünftigen Berufsausbildung
zu geben. Voraussetzung hierfür sei, dass die Zahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss
gesenkt werde. Es müsse also auch in anderen Bereichen mehr getan werden, hier
im Vorfeld in den Schulen. Der vorliegende Antrag ziele darauf ab, bereits
bestehende Versäumnisse nachzuholen. Sollten hierfür Mittel bereitgestellt
werden, werde das Projekt auf jeden Fall unterstützt.
KTA Kamp schließt sich den
Ausführungen seiner Vorredner an und erläutert weiterhin, dass nicht nur
Jugendliche ohne Schulabschluss, sondern auch Sonderschüler von diesem Projekt
profitieren würden. Es gebe eine Vielzahl von Jugendlichen, die nicht fähig
seien, eine Ausbildung zu absolvieren und diesen Jugendlichen müsse geholfen
werden. Auch wenn keine Fördermittel zur Verfügung gestellt werden, sollte das
Projekt umgesetzt werden.
LR Fietz ist ebenfalls der Ansicht,
dass das Projekt BAVKA außerordentlich sinnvoll sei. Die Verwaltung werde sich
mit großem Engagement bemühen, dass dies an den Berufsbildenden Schulen
umgesetzt werde. Vor einiger Zeit habe es an den Berufsbildenden Schulen ein ähnliches
Projekt gegeben. Schülerinnen und Schüler mit Handikaps seien in einer
besonderen, sehr intensiven Beschulung so weit gebracht worden, dass sie an
Praktika teilnehmen konnten und Aussicht auf ein Ausbildungsverhältnis erhalten
haben.
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Beschluss:
Die Kreisverwaltung wird beauftragt zu prüfen,
ob das Modellprojekt BAVKA (Berufsausbildungs-vorbereitung und kooperative
duale (Berufs-)Ausbildung benachteiligter Jugendlicher) auch an den
Berufsbildenden Schulen im Landkreis Lüneburg angeboten werden könnte und
sollte.
Abstimmungsergebnis: einstimmig