Auszug - Sachstand und Vortrag Tarifreform im HVV
|
Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Herr Senkbeil (HVV, Leiter Tarif & Produktentwicklung) hält einen Vortrag und stellt dabei u. a. das Projekt CIBO vor. CIBO steht für Check-In/Be-Out-Ticketsystem, bei dem die Fahrgäste ihre Einstiegshaltestelle per Fingerwisch auf ihrem Smartphone kurz bestätigen (Check-In) und bei dem das System anhand von Bluetooth-Sendern in jedem Verkehrsmittel automatisch erkennt, wann der Fahrgast mit seinem Smartphone wieder aussteigt (Be-Out). Dabei wird automatisch der bestmögliche Tarif berechnet. Das Projekt orientiert sich am „normalen“ Kaufverhalten des Fahrgastes, der so erst einsteigen und dann automatisiert seinen Fahrschein kaufen kann. Das Projekt CIBO soll im September 2021 starten. Herr Senkbeil (HVV, Leiter Tarif & Produktentwicklung) trägt auch zur HVV-Tarifreform vor.
KTA Schulz-Hendel wirft vor dem Hintergrund des Projektes CIBO die Frage auf, wieviele Fahrgäste falsche Karten nutzten. Er möchte ferner wissen, wie mit möglichen Einnahmeausfällen im Rahmen der Tarifreform umgegangen werde. Und: Sei es bei Zugausfällen im Regionalverkehr grundsätzlich möglich, die Nutzung von Fernverkehrszügen freizugeben?
Herr Senkbeil (HVV, Leiter Tarif & Produktentwicklung) entgegnet, dass es keine Erhebungen zur Nutzung falscher Karten gebe. Wahrscheinlich seien die Zahlen aber nicht nennenswert. Mögliche Einnahmeausfälle durch die Tarifreform könnten durch höhere Zuschüsse der Aufgabenträger ausgeglichen werden; hier sei die Finanzierungsbereitschaft abzufragen, wenn die Tarifmodelle fertig seien. Eine Freigabe von Fernverkehrszügen bei Zugausfällen im Regionalverkehr sei nicht beabsichtigt.
KTA Graff fragt nach dem Sachstand zur HVV-Tarifreform sowie zur Einführung eines 365-€-Tickets.
Nachfragen erfolgen auch von KTA Schulz-Hendel und KTA Gödecke. Es findet eine Diskussion zu diesen Themen statt.
Herr Senkbeil (HVV, Leiter Tarif & Produktentwicklung) führt zu den Nachfragen aus, dass die einzelnen Aufgabenträger verschiedene Interessen hätten und wirft die Frage nach dem Ziel eines 365-€-Tickets auf. Der Fokus beim HVV liege eher auf einer guten Taktung und einem guten Service. Zur Gewinnung zusätzlicher Kund:innen seien auch umfangreiche infrastrukturelle Lösungen notwendig. Demgegenüber generierten Preissenkungen nur geringe Fahrgastzuwächse. Andererseits verknappe ein 365-€-Ticket die finanziellen Ressourcen für andere Leistungen. Es handele sich um eine ineffiziente Methode, die die Freie und Hansestadt Hamburg ablehne. Der HVV strebe eine Tarifreform an, die von allen Aufgabenträgern gemeinsam getragen werde; die Tarifreform sei jedoch noch nicht in der Feinplanung. Er verweist auf die Stadt Wien, dort habe die Einführung eines 365-€-Tickets eine lange Vorlaufzeit erfordert.
KTA Gödecke fragt, im welchem Umfang die Anzahl der abgesetzten Zeitkarten durch die Covid-19-Pandemie zurückgegangen sei.
Herr Senkbeil (HVV, Leiter Tarif & Produktentwicklung) antwortet, dass hierzu aktuell keine Daten vorlägen.
Schließlich wird die Frage erörtert, ob an den Wochenenden weiterhin die Kindermitnahme bei Zeitkarten geplant sei.
Anlagen: | |||||
Nr. | Name | ||||
1 | Präsentation HVV (3729 KB) |