Auszug - Bericht der Sparkasse über das Geschäftsjahr 2022; Vortrag von Herrn Schrell
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Sparkassenvorstand Schrell berichtet mit einer Präsentation über den Geschäftsverlauf der Sparkasse Lüneburg im Geschäftsjahr 2022. Er werde zu einigen aktuellen Schwerpunktthemen der Sparkasse berichten und er sei gerne bereit zu Fragen Stellung zu nehmen. Die Präsentation ist dem Protokoll beigefügt.
KTA Schultz führt aus, dass ihn nach dem Vortrag von Herrn Schrell im Rat der Hansestadt Lüneburg und den daraus resultierenden Verlautbarungen in der Presse einige Reaktionen von Bürgerinnen und Bürgern erreicht hätten. Der formulierte gesellschaftliche Anspruch der Sparkasse sei immer „Nähe ist unsere Stärke“ gewesen. Diese Nähe gehe nun ein bisschen verloren. Die Menschen seien es so gewohnt, dass sie ohne Termin zur Sparkasse kommen und sofort eine Beratung in Anspruch nehmen können. Die Sparkasse Lüneburg sei etwas anderes als eine Direktbank. Dort könne sich der Kunde jederzeit einloggen, wenn er es denn kann. Und dieses „wenn er es denn kann“ sei genau der Casus knacksus. Viele Menschen könnten es nicht, weil sie über keinen Computer verfügen würden oder persönlich dazu gar nicht in der Lage seien. Es habe die Sparkasse immer ausgezeichnet, dass sie an dieser Stelle helfe. Es gehe darum Service zu leisten. Die Mitarbeitenden der Sparkasse äußerten auch, dass der Druck erheblich gestiegen sei. Es stünden Menschen in Zweierreihen Schlange und dieses verursache Druck bei den Mitarbeitenden. Es gebe Menschen, welche eine Hilflosigkeit verspürten. Es würde nichts mehr ohne Bankkarte zu machen sein und diese würden sich ihr Geld deshalb wieder zu Hause unter das Kopfkissen legen. Dies könne ja nicht der Weg sein, welcher gewünscht werde. Menschen seien verzweifelt und wüssten an dieser Stelle gar nicht was sie tun sollen. Viele Kunden würden das Angebot der Verfügbarkeit der Sparkasse noch nicht richtig begreifen. Dies sei von den Menschen noch nicht richtig durchdrungen worden. Die Sparkasse müsse diese Neuerungen noch stärker kommunizieren. Die Öffnungszeiten in der Filiale Kaltenmoor und am Kreideberg seien angesprochen worden und er bitte auch hier noch um entsprechende Anpassungen.
KTA Kruse-Runge bedankt sich für den interessanten Vortrag und möchte eine Frage für den Bereich Nachhaltigkeit stellen. Sie würde interessieren, wie die von Herrn Schrell genannten Nachhaltigkeitskriterien der Sparkasse angewandt würden.
Herr Schrell möchte zuerst auf die Aussagen von KTA Schultz eingehen. Der Unterschied der Sparkasse Lüneburg zu einer Direktbank sei, dass der Kunde bei einer Direktbank auch im Landkreis Lüneburg nicht persönlich vorstellig und beraten werden könne. Der zweite Punkt sei eine gute Kommunikation und ein guter Dialog. Er möchte darum bitten, die Beraterinnen und Berater der Sparkasse zu Ortsversammlungen und anderen Termine einzuladen, um die Bürgerinnen und Bürger vor Ort informieren und Auskunft zum Angebot geben zu können.
Auf die Frage von KTA Kruse-Runge möchte er zwei entscheidende Punkte hervorheben. Nachhaltigkeitskriterien seinen beispielweise ganz klar definierten Ausschlusskriterien. Geschäfte welche die Sparkasse nicht mache und Geschäfte welche im Einzelfall einer Überprüfung bedürften. Dies bedeute zum Beispiel, dass vor 16 Monaten eine Finanzierung von Rüstungsgeschäften ausgeschlossen worden wäre. Lege heute eine Anfrage für eine solche Finanzierung vor, so müsste darüber im Einzelfall entschieden werden. Hier habe sich ein gesellschaftlicher Trend ergeben. Nicht mehr finanziert würden überregionale, nichts mit dem Landkreis zu tun habende Projekte. Es würden aber keine Emittenten, wie zum Beispiel die Deutsche Bank, in den Geschäftsbeziehungen ausgeschlossen. Hier würden Kunden ganz einfach erwarten, dass beispielsweise Überweisungen auch an die Deutsche Bank ausgeführt werden. Es gebe aber darüber hinaus keinen gegenseitigen Geldverleih zwischen Deutscher Bank und der Sparkasse Lüneburg. Es gebe aber die ganz normalen Geschäftsbeziehungen.
KTA Meister fragt nach den Sitzungen die Stiftungsräte. Es selber sei in einem Stiftungsrat und dort hätten Sitzungen nicht stattgefunden, weil zu viele Menschen ihre Teilnahme abgesagt hätten. Gebe es einen Zukunftsplan der Sparkasse, diese Stiftungen öffentlich noch bekannter zu machen. Und weiter möchte er noch Details zum Thema „New Work“ und damit verbunden auch zur Vier-Tage-Woche erfahren.
Herr Schrell antwortet zum Thema Sitzungen der Stiftungsräte, dass die entsprechenden Sitzungen ganz normal terminiert würden. Es könne aber auch vorkommen, dass Menschen aus verschiedensten Gründen nicht teilnehmen können und die Sitzung dann abgesagt werden müssten. Im Geschäftsjahr 2022 seien nur halb so viel Förderantrage gestellt worden, wie noch 2021. Es hätten viele Förderprojekte die Corona-Zeit nicht überstanden. Dies sei ein zu bedauernder Aspekt. Die Sparkassenstiftung schaffe es aber immer, das zur Verfügung stehende Geld auszugeben. New Work sei ein vielschichtiger Begriff. In der Sparkasse Lüneburg gebe es nach seiner Ansicht die beste Arbeitszeitvereinbarung im Bereich der flexiblen Arbeitszeit. Es gebe aber nun mal auch Bereiche, wo die Mitarbeitenden nicht von zu Hause aus arbeiten können. Dies sei zum Beispiel bei Mitarbeitenden im Hausservice der Fall. Es habe aber jeder Mitarbeitende per se das Recht im Homeoffice zu arbeiten. Dieses werde von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr geschätzt und sehr unterschiedlich in Anspruch genommen.
KTA Wiesner gibt an, er habe aus den Ausführungen von Herrn Schrell entnommen, dass erhebliche Kredite an andere Banken vergeben wurden. Es stelle sich die Frage, wenn diese Banken crashen und diese Gelder nicht mehr zurückfließen würden, ob dies dann eine Gefahr für Sparkasse sowie für die Allgemeinnützigkeit der Sparkasse bedeute.
Herr Schrell antwortet, es seien ausschließlich Kredite an die Deutsche Bundesbank vergeben worden. Wenn diese pleitegehe, gebe es in Deutschland größere Probleme als die Sparkasse Lüneburg.
KTA Stumpe fragt, ob die genannten Nachhaltigkeitskriterien für ganz Deutschland oder nur speziell für die Region Lüneburg gelten würden.
Herr Schrell antwortet, dass diese Kriterien nur speziell für die Sparkasse Lüneburg erarbeitet wurden. Sie würden daher nicht für alle Sparkassen in Deutschland gelten.
KTA Rodenwald möchte eine Meinung zur „Schotterwüste“ rund um die Sparkassenfiliale in Bleckede äußern. Er hoffe, dass dort nach der Entfernung des Schotters Blütenpflanzen wachsen dürfen.
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1 | 2023-06-08_Präsentation Geschäftsjahr Kreistag (9880 KB) | (6120 KB) |