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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Auszug - Einwohnerfragestunde gemäß § 6 Ziffer 1 Geschäftsordnung  

Sitzung des Kreistages/ Kulturforum Gut Wienebüttel
TOP: Ö 1
Gremium: Kreistag Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Do, 28.09.2023    
Zeit: 14:00 - 18:00 Anlass: Sitzung
Raum: Kulturforum
Ort: Kulturforum, Gut Wienebüttel 1, 21339 Lüneburg
 
Wortprotokoll
Beschluss

Vorsitzende Mertz erfragt, ob jemand aus den Reihen der Einwohnerinnen und Einwohner Anfragen an den Landrat richten wolle. Es werden keine Anfragen gestellt.

 

Vorsitzende Mertz erklärt, dass heute dem Orchester des Theaters Lüneburg abweichend von der Geschäftsordnung die Möglichkeit gegeben werde, zu den Kreistagsabgeordneten zu sprechen. Dafür sei eine Zeit von 15 Minuten vorgesehen. Sie weist darauf hin, dass es keine inhaltliche Aussprache oder Rückfragen dazu geben solle. Sie übergibt das Wort daraufhin an Herrn Eissele als Vertreter des Orchesters.  

 

Die Ausführungen von Herrn Eissele werden in diesem Protokoll wörtlich wiedergegeben.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Landrat Böther, zunächst möchte ich mich kurz vorstellen mein Name ist Alexander Eissele, ich bin Klarinettist am Theater Lüneburg bei den Lüneburger Symphonikern, 53 Jahre alt und seit Februar diesen Jahres verheiratet mit Mari Sakai, ebenfalls aus unserem Theaterorchester.

Seit über 25 Jahren bin ich (nach Studium an den Musikhochschulen Freiburg und Frankfurt) Teil dieses Ensembles und durfte somit 2023 ein Dienstjubiläum feiern. In diesem Zeitraum konnte ich meinen kleinen Anteil zu einer bemerkenswerten nstlerischen und im Orchesterkontext musikalischen Entwicklung beisteuern, hin zu einem erfolgreich laufenden Kulturbetrieb (und das trotz der Corona-Pandemie), der sich zu einem Leuchtturm mit einer Strahlkraft in die strukturschwache Region Nord-Ost Niedersachsen gewandelt hat.

Ich stehe aber vor allem hier als Repräsentant für das gesamte Theater und alle seine Beschäftigten und möchte mich eingangs bedanken für dieses, von Ihnen ermöglichte, Rederecht im Namen aller meiner Kollegen.

Denn diese Möglichkeit des Austausches und des offenen Umgangs mit einem wissentlich für alle Beteiligten nicht einfachen Thema (und die meisten hier Anwesenden machen das auch noch größtenteils ehrenamtlich) war exakt das, was wir uns als Theaterbeschäftigte von Anfang an gewünscht haben: Das Fachwissen in allen Ausschüssen, im Kreistag, Stadtrat und von dem Beratungsunternehmen Actori ist genauso wichtig, wie das Fachwissen von den Experten seitens des Theaters vorrangig Herr Fouquet, Herr von Mansberg, die Mitglieder des Betriebsrats und final ich als Vertreter der Belegschaft. Zu diesem Austausch gehört in erster Linie die Fähigkeit, sich in die Gedankenwelt des Anderen zu versetzen und sich auf seine Denkweise und Sicht einzulassen die Grundvoraussetzung dafür ist eine größtmögliche Transparenz.

Wie tickt die andere Seite?, ist bei „denen“ 1 und 1 auch 2? was würde ich an Ihrer Stelle machen?  im Übrigen denk ich, dass es vielen (und unbedingt nachvollziehbar) hier im Saal unmöglich ist, sich zu jedem politischen Thema, was gelöst werden muss, in vollem Umfang zu informieren dazu gibt es wie gesagt Experten mit Fachwissen, mit denen man sich austauschen sollte. Alternativ verlässt man sich einfach auf die Meinung einer Kollegin oder eines Kollegen. Einige Beispiele aus der Vergangenheit (und damit meine ich nicht das Gremium das heute hier tagt) zeigen, dass das fatale Folgen haben kann. Wir haben die Pflicht, komplett und umfangreich informiert zu sein, bevor Entscheidungen getroffen werden dafür nochmal mein Dank.

Versetze ich mich nun in Ihre Lage und würde ich als Bürger der Stadt, des Kreises und der Region die drei bekannten Szenarien lesen, dann wäre meine spontane Reaktion einfach:

Wenn ich das Theater mit allen 3 Sparten retten kann, dann entscheide ich mich doch für Szenario 1.

 

Denn die Folgen der Umsetzung von Szenario 2 und 3 sind evident und einfach zu skizzieren:

Die Verästelungen des ortsansässigen Theater-Orchesters in die Gesellschaft wäre zerstört der Baumstamm als unverzichtbarer Baustein der kulturellen Versorgung und Bildung, wäre gefällt folglich
fehlen Musiker*innen für Anlässe wie Hochzeiten, Geburtstage, Festakte und auch
Beerdigungen, es fehlen Fachkräfte für die schulischen Bläserklassen, es fehlen Musiker*innen für die Kirchenmusik, Dozenten für Musikvereine, respektive Laienorchester und die musikalische Ausbildung an der Leuphana. Schlussendlich fehlen schlichtweg Instrumentallehrer*innen für Privatunterricht und
an den Musikschulen.

Eventuelle Gastorchester ohne Profil und ohne emotionalen Bezug zum Theater kommen und gehen. Die Musik für das Ballett kommt womöglich aus der Konserve dafür hat der Theaterbesucher ein sensibles Gespür. Das müssen wir uns immer vergegenwärtigen.
Wie wäre ein Theaterfest ohne die Lüneburger Symphoniker?
Wie wäre ein Neujahrskonzert ohneneburger Symphoniker?
Wie wäre eine spartenübergreifende Produktion mit einem Gastorchester?
Ich möchte Herrn Fouquet zitieren: Wenn alle 3 Sparten zusammen spielen, dann explodiert dieses Haus“
Wie wäre eine ABBA- oder Queen-Gala in der LKH Arena ohneneburger Symphoniker?

Gastorchester schaffen darüber hinaus keine Wirtschaftsleistung in die Region, da die Mitglieder*innen nicht in Lüneburg und im Landkreis wohnen (Stichwort: Steuern, Konsum)

Zuschauereinbrüche wären vorprogrammiert. Der Kulturstandort Lüneburg mit seinen immensen glichkeitenre für immer Vergangenheit was geht kommt nicht wieder.

das möchte keiner ich denke, ohne Vorweggreifen zu dürfen, dar möchte hier kaum jemand „gerade stehen“ ich denke, dar ist auch kein Fachwissen nötig.

Also dann Szenario 1 als vermeintlicher fairer Kompromiss, verglichen zu den beiden Schock-Szenarien .aber so einfach kann es ja doch nicht sein das wäre ja offensichtlich…

Folglich würde ich mir die Frage stellen, warum spart eine Verkleinerung des Orchesters gleich viel ein, wie die Abschaffung? kann es sein, dass es am Ende nur um 9 Musiker geht und kann ein ca.
20-köpfiges Orchester das gleiche Leisten wie 29 Planstellen? Was ist der Unterschied von 20 zu 29 Musiker*innen? Kann der Kulturstandort erhalten und der Bildungs- und Kulturauftrag erfüllt werden? Spätestens hierrde ich mir Hilfe holen: ist das ein gangbarer und musikalisch, nstlerisch vertretbarer Weg? Wie ist die Einschätzung der Fachkräfte?

Aus unserer Sicht ist das Szenario 1 das unwürdigste aller Optionen und das Szenario, was (weil offensichtlich das Moderateste) die meiste Erklärung bedarf.

Um es kurz zu machen: es wäre für das Orchester lediglich ein verlängerter Tod ein Sterben auf Raten, was zwangsläufig nur eine Frage der Zeit wieder in Szenario 2 und 3 münden würde!
Warum? weil wir damit keine faire Chance bekommen, dass zu erfüllen, was man von uns erwartet
und den Ansprüchen, die unser Theaterbesucher an uns hat, in keinster Weise gerecht          werden können. Eins vorweg: mit 29 Planstellen sind wir eh schon das kleinste Theater- und Sinfonieorchester in Deutschland (Städte und Kreise ähnlicher Größe haben zum Teil 14 Stellen mehr) Und das in einem Bundesland, was sich flächenmäßig, vergleichsweise zu anderen Bundesländern, knapp 4 Orchester mehr leisten müsste! (was die pro Kopf Ausgaben für die Kultur angeht, steht Niedersachsen auf dem vorletzten Platz mit   85 Schnitt: € 135 Spitze: € 250 (Berlin))
Uns ist klar, dass es hier um Landespolitik geht, aber die Fakten sind dennoch sicherlich informativ.
Im Übrigen kann ich Ihnen, in eigenem Interesse, versichern, dass wir auch auf Landesebene mehr als aktiv sind und auch dort intensive Überzeugungsarbeit machen und leisten heute aber geht es um den Kreis!!!

Wir müssen uns 3 Dinge fragen:

Was ist mit einem 20-köpfigen Orchester ich nenne es mal eine Orchesterband mgl.?
Von einem Symphonieorchester kann da nicht mehr die Rede sein

Was geht mit 20 Musiker*innen sicher nicht?

Wie ist die Option zu bewerten, wenn man das Ensemble zeitweise für größere Produktionen mit Gastmusikern erweitert?

Punkt 1: Was ist mit einem 20-köpfigen Orchester mgl.?

  • einfache Unterhaltungsmusik als Orchester-Band
  • seichte Formate
  • Salonmusik wie ein Kurorchester
  • Cross-over Projekte mit Orchester-Band (m schwäbischen würden wir sogar „ndle“ sagen)
  • Arrangements mit einer reduzierten Besetzung, verglichen mit dem Original das Anfertigen dieser Arrangements ist, sollen sie gut sein, ein immenser Kostenfaktor (unsere
    Erfahrungen mit unseren Arrangeuren waren durchgehend enttäuschend im Wissen, wie es klingen müsste) das Platzkonzert beim Theaterfest ist dafür ein Beispiel die Erfahrung (auch in unserem Haus) zeigt, dass Arrangements musikalisch und  nstlerisch nie mit dem Original mithalten können. Das spürt der Besucher in jedem Fall das ist Etikettenschwindel und führt in Kürze zu Zuschauereinbrüchen das ist ein unwürdiger und unseriöser Weg auch für die Bürgerinnen und Bürger. Der Bolero beim angesprochenen Platzkonzert ist dafür leider ein gutes Beispiel das war ein Bolerole

Das alles hat nichts mit dem Bildungsauftrag zu tun, was ein Theater zweifellos hat es führt zu einer spürbaren Verminderung dessen, was wir bis dato gehabt haben es wird zweifellos ein komplett anderes Theater sein.

Punkt 2: Was geht mit einem 20-köpfigen Orchester sicher nicht?

  • Neujahrskonzerte: nicht möglich
  • Kleinstbesetzte Konzertliteratur wie Mozart- und Beethoven-Sinfonien: nicht möglich
  • normale und kleinstbesetzte Opern von z.B. Mozart: nicht möglich
  • Galas nicht möglich
  • LKH-Arena Konzerte: nicht möglich
  • Musicals in Originalbesetzung (was uns im Gegensatz zu Hamburg ausmacht): nicht möglich
  • selbst Operetten sind in einer 20-er Besetzung nicht original aufführbar
  • Ballettliteratur wie momentan erfolgreich praktiziert: kaum möglich

Zusammengefasst das Theater Lüneburg verkommt vom Kultur- zum Unterhaltungsstandort

Punkt 3: temporäre, stückbezogene Erweiterung des Orchesterapparates:

eine projektbezogene Erweiterung des Orchesters ist zwar möglich, aber
ein eingespieltes Ensemble ist ausgeschlossen, unser Orchester wird zum Telefonorchester,
was sich künstlerisch deutlich mindernd auswirken wird und leider (oder Gott sein Dank) jeder Besucher merkt. ein kleiner Vergleich:
Eine Fußballmannschaft aus 7 Spieler*innen und 4 temporär Zugekauften kann sich – nachvollziehbar – unmöglich einspielen darüber hinaus ist der organisatorische Aufwand eines Telefonorchester in keinster Weise zu leisten.

Und auch hier gilt: das Publikum hat eine nicht zu unterschätzende „Nase“r solche „Spiele“ Zuschauereinbrüche sind die Folge wir werden uns in kürzester Zeit wieder auf Szenario 2 und 3 zubewegen.
Szenario 1 suggeriert eine sanfte, weiche, kompromissbereite Lösung, die man am besten verkaufen kann, besänftigend wirken soll und gaukelt eine Rettung der Musiksparte vor. Derrger wird inklusive Theater und Orchester hinters Licht geführt!

Vergleichen wir die 3 Szenarien final mit folgenden veranschaulichenden Beispielen und Metaphern:

Szenario 1:  ein Stuhl mit 2 Beinen
  eine Fußballmannschaft aus 7 Personen und 4 temporär Zugekauften

Szenario 2: der Fußballfan kommt ins Stadion, aber ein fremdes Team läuft auf

Szenario 3: der Fußballfan kommt ins Stadion und sieht ein Handballspiel
Auch hier würde die Zahl der Dauerkartenbesitzer und Ticketkäufer einbrechen.

Was übrigens alle 3 Szenarien eint: die momentanen Zuschüsse aus Hannover würden bei allen 3 Szenarien mit Sicherheit geringer ausfallen im Vergleich zum jetzigen Status quo.

Reden wir also nicht über diese 3 Szenarien, sondern wechseln zu Szenario 4:

Ab jetzt ist die Politik und sind die Geldgeber gefordert denn eins ist klar:
Wir als Theater haben keine Schuld an dieser Situation im Gegenteil unsere Arbeit ist beeindruckend! Wir arbeiten mit Erfolg (Stichwort Zuschauerzahlen) und Effizienz! (Der gute Geist im Haus, selbst in diesen schweren Zeiten, ist mehr als bemerkenswert)!
Das ist auch eines der Ergebnisse der Firma Actori: Ein Orchester, was zweifellos einen Großteil der Einnahmen einspielt, wird in einem perfekt laufenden Betrieb geschlossen oder klein gemacht
die Politiksste sich schämen. In diesem Zusammenhang möchte mich bei der Firma Actori für Ihre Arbeit bedanken, denn zumindest haben sie eine Diskussion ausgelöst, die ohne diese 3, mehr oder weniger zeitnahen, Beerdigungsszenarien nie und nimmer dieses Ausmaß erreicht hätte ehrlicherweise bewerten wir die Arbeit der Firma als neutral: sie stellt "nur" die Zahlen und Auswirkungen vor, ohne sie zu bewerten, mehr jedoch aus unserer Sicht auch nicht.

Szenario 4 der Status quo

Das wäre ein Stuhl mit 3 Beinen und eine Fußballmannschaft ohne Torwart beziehungsweise Torfrau und ohne Auswechselbank. Es wäre ein Leben wie bisher, ohne große finanzielle Möglichkeiten und Perspektiven (Stichwort: fehlende Investitionsmöglichkeiten).
Über das Theatergehalt hinaus muss nach weiteren Einnahmen geschaut werden (wie Aushilfe in anderen Orchestern, Instrumentalunterricht etc.) – immer am musikalischen Rand, was viel Ideenreichtum, aber auch physische Ausbeutung bedeutet. Die Streichergruppe muss (eigentlich zu klein besetzt) beispielsweise klanglich das leisten, was 1,5 Personen in normal besetzten Häusern leisten. Immer mit dem Gefühl, es könnte viel besser und überzeugender sein – aber im Wissen: besser als nichts. Auf der anderen Seite steht aber der Einsatz für unsere Kultur, für das, was wir uns in Europa und speziell in Deutschland erschaffen haben, auf das wir stolz sein dürfen und was wir pflegen müssen – schlussendlich das Gefühl, den Kulturstandort Lüneburg für seine gesamte Region zu halten und in seiner Gänze als 3-Spartenhaus eine wichtigen Säule zur Stärkung der lebendigen Demokratie zu bleiben: Eine starke Demokratie braucht mündige Bürgerinnen und Bürger. Der Erfahrungsraum, den Musik und Theater den Menschen bietet, ist dafür in jeder Hinsicht unerlässlich. Zu sehen war dies während der Corona-Pandemie: Die Schließung der Kultureinrichtungen hat sich deutlich demokratieschwächend ausgewirkt. Theater und Konzertsaal sind Orte der Begegnung und des Dialoges in Zeiten verhärteter Fronten. Musik verbindet über alle Grenzen hinweg.
Das Übrigens leben wir im Theater mit 185 Beschäftigten aus 16 Nationen und unterschiedlichsten Religionen und Weltanschauungen mit höchster Sensibilität und Wertschätzung füreinander tagtäglich vor. Schließlich gibt es aus unserer Sicht noch was deutlich zukunftsweisenderes und perspektivisches: die Beschäftigung mit einem Szenario 5, was zu einem unglaublichen Aufbruch führen und  wo die Spirale nur in eine Richtung zeigen kann: nach oben Nutzen wir das Potential der boomenden Region Lüneburg und stellen wir das Theater so auf, dass es seine Möglichkeiten voll ausschöpfen kann! Das Theater und sein Orchester steht in den Startlöchern mit innovativen Ideen, die mit Szenario 4 schwer und mit den Szenarien 1-3 nicht umsetzbar sind. Was aber bedeutet das konkret für das Theater Lüneburg?
Eine zukunftsfähige, sichere und auskömmliche Finanzierung, Stellen ausschreiben statt zu streichen, nicht nur im Orchester auch in der Presseabteilung, wo wir einfach besetzt sind (Stichwort Marketing), oder an der Theaterkasse, die auf Kante arbeitet.
Weniger Orchesteraushilfen wären nötig das Orchester wäre musikalisch eingespielt, was das Niveau erheblich steigern würde.

Diese permanente Unterbesetzung gilt aber im Endeffekt für alle Abteilungen von Technik, über Chor, Schauspiel hin zum Ballett und ganz traurig: Unser Solistenensemble im Musiktheater besteht aus sage und schreibe einem einzigen Tenor das kann man einfach mal kommentarlos stehen lassen.
Wir im Orchester können nur einen Bruchteil unserer Ideen umsetzen, Musik in die Mitte der Gesellschaft zu bringen, wie interaktive Musikvermittlung, Musik in Seniorenheimen und Pflegeeinrichtungen, Schul- und Kitakonzerte im ganzen Landkreis und niedrigschwellige Formate, um neue Zuschauerschichten anzusprechen.

Mit dem fünften Szenario hätten wir deutlich mehr Einspielmöglichkeiten durch attraktivere Programme und mehr Gastspiele in größeren Konzertsälen durch größere Konzertformate (dazu braucht es aber z.B. mehr als eine momentan halbe Orchesterwartstelle).

Alle Ballettproduktionen können und unter uns gesagt SSEN vom Orchester begleitet werden das Tonband hat ausgedient!! Wir im Orchester werden liefern, wenn man uns lässt!

 

Ein letzte Beispiel:
Endlich sitzen wir auf 4 Stuhlbeinen und können unser Potential voll ausschöpfen.
Die Fußballmannschaft hat eine starke Auswechselbank, einen guten Trainer oder eine Trainerin, gute Jugendförderung, die freie Wirtschaft mit Drittgeldern wird aufmerksam (Stichwort Sponsoring).
Es kommt zum Aufstieg, Champions-League ist möglich, Fernsehrechte kommen zwangsläufig, erhöhte und dennoch faire Eintrittspreise zahlt man sicher gerne, denn: Man möchte dabei sein!
Der Sponsor von RB Leipzig (dessen Namen ich nicht nennen möchte) verlieh bekanntermaßen dem Verein Flügel: von der 5.Liga zum Meisterschaftskandidaten! Sie denken vielleicht eine verrückte, wahnwitzige Idee? Aber wie würde Lüneburg heute aussehen, ohne den positiv verrückten Curt Pomp, der verhinderte, dass die Altstadt abgerissen wurde >> und wir zu einer Trabantenstadt vor den Toren Hamburgs verkommen. Das Gürzenich Orchester inln wird in Bälde bei momentan schon über 100 vorhandenen Stellen um sage und schreibe 30 neue Planstellen erweitert mehr als wir in Lüneburg überhaupt haben verrückt aber wahr!!!

Das Theater Lüneburg kann zum kleinen gallischen Dorf werden, was bestehen und den Römern unter Caesar trotzen kann (die Römer sind dabei zweifellos die Staatstheater, die deutlich weniger unter den Sparmaßnahmen leiden) ich übernehme dabei gerne die Rolle des Obelix unser Orchester kann es sicher besser als Troubadix und mit Herrn von Mansberg und Herrn Fouquet haben wir bei der Besetzung des Asterix das perfekte Personal bekanntermaßen eine verrückte Erfolgsgeschichte! Ich komme nun endlich zum Ende meines Redebeitrages und ich bin mir sicher, jeder hier im Raum kennt noch die Kindersendung von Michael Schanze:

1, 2 oder 3 du musst dich entscheiden…“ jetzt wird es aber anders, denn „5 Felder sind frei“

über 8000 Unterschriften im Kreis und der Stadt übrigens gleichermaßen verteilt und nachvollziehbar mehr in unserem Wirkungsfeld der Innenstadt gesammelt, sind eine starke Stimme, die unserer Einschätzung nach Mitte/Ende Oktober locker die 10.000-Marke knacken wird!

Es geht nicht nur um einen Arbeitsplatz nein  - es geht um die Bürgerinnen und Bürger des Kreises und der Stadt und deren Kulturstandort Lüneburg!
In einem Theater zu arbeiten ist zuallererst eine Berufung und erst dann ein Beruf

Wir sind keine Bittsteller nein wir bieten einen wesentlichen Beitrag für den Aufschwung unserer Region an, weit über Rote Rosen, Gastronomie und Leuphana hinaus

Die Frage ist, nimmt die Politik ihre Verantwortung und Chance wahr und ist an einer Aufbruchsstimmung beteiligt oder finanzieren sie einen Tod auf Raten, beziehungsweise gleich eine Beerdigung. Die Beerdigung sprich Abfindungen und ein Sozialplan ist ein, Ihnen sicherlich bekannter,  nicht zu unterschätzender, Kostenfaktor. Nimmt man also Geld in die Hand um was zu schaffen oder kaputtzumachen? Es geht nicht um die Frage wieviel Kultur wollen wir, sondern wollen wir Kultur? Nur Sie verhindern den Abriss des Theaters! Wenn man seine Meinung ändert, ist das kein Einknicken sondern ein sich überzeugen lassen innerhalb einer transparenten Diskurses eine Grundvoraussetzung demokratischen Denkens. Auch wir sind jederzeit bereit, aufgrund von Argumenten, unsere Sichtweise und unseren Horizont zu erweitern.Und noch eine private Bemerkung: am 24.März diesen Jahres durfte ich in der LKH-Arena beim Abba-Konzert als letzte Zugabe „Thank you for the music dirigieren am 19.April 2024 werde ich dort vor wohl über 2000 Besuchern unsere Queen-Gala leiten als letztes Stück vor den Zugaben ist „The show must go on“ geplant helfen Sie uns dabei.
Liebe Politiker: lasst Euch überzeugen von unserer Kraft und unserem unmessbaren Mehrwert für unsere Stadt und unseren Landkreis. Ich danke für diese Gelegenheit, für ihre offene Ohren und Ihre Zeit ….“

Ende des Redebeitrags von Herrn Eissele.
 

 

 

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