Danach suchen andere
Zum Inhalt springen
Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Auszug - Schadstoffmessungen in kreiseigenen Schulen; PCB, Holzschutzmittel und künstliche Mineralfasern Sachstand: 02.10.2003  

Ausschuss für Hochbau und Energiesparmaßnahmen
TOP: Ö 10.1
Gremium: Ausschuss für Hochbau und Energiesparmaßnahmen Beschlussart: (offen)
Datum: Mi, 08.10.2003    
Zeit: 14:00 - 16:30 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal
Ort: Sitzungssaal Kreisverwaltung, Auf dem Michaeliskloster 4, 21335 Lüneburg
 
Wortprotokoll

Den Messungen, die in den Sommerferien durch das Bremer Umweltinstitut durchgeführt wurden, gingen Ortstermine zur Festlegung

Den Messungen, die in den Sommerferien durch das Bremer Umweltinstitut durchgeführt wurden, gingen Ortstermine zur Festlegung der Messpunkte (überwiegend Raumluftmessungen auf PCB und KMF) voraus. An diesen Ortsterminen nahmen H. Dr. Weis, H. Dr. Dieckmann und ein Vertreter / eine Vertreterin der GW teil. Dabei wurde vereinbart, dass je nach Situation vereinzelt auch Schadstoffmessungen auf Holzschutzmittel sowie Untersuchungen wegen Schimmelpilzverdachtes erfolgen sollen. Ebenso wurden an einigen Standorten Materialproben von Dichtungsmassen oder sonstigen Baumaterialien für erforderlich gehalten.

 

Da sich die Erstellung der Berichte verzögerte, hat die GW telefonisch nach den Messergebnissen gefragt und von H. Dr. Weis erfahren, dass die ermittelten Werte in Bereichen liegen, die ein kurzfristiges Einschreiten (z.B. Nutzungsaussetzung) nicht erfordern.

 

Ein Großteil der Ergebnisse der Schadstoffuntersuchungen liegt inzwischen vor und wurde an H. Dr. Dieckmann (FD 53) zur fachlichen Stellungnahme weitergeleitet. Er teilt die Einschätzung des Bremer Umweltinstitutes bezüglich der Handlungsempfehlungen und empfiehlt, entsprechend zu verfahren.

 

Die Ergebnisse an einigen Liegenschaften erfordern keinen weiteren Handlungsbedarf. An anderen Liegenschaften wiederum müssen in einzelnen Räumen Emissionsquellen durch  weitere Messungen (Materialproben) ermittelt werden. In der Turnhalle Scharnebeck wird in Abstimmung mit H. Dr. Dieckmann kurzfristig die Luftmessung wiederholt. Der hier in den Sommerferien (bei extremen Außentemperaturen) gemessene PCB-Wert (2100 ng/cbm) überrascht, da er erheblich von dem vor wenigen Jahren im Frühling bei 20 °C Raumlufttemperatur gemessenen Wert (ca. 200 ng/cbm) abweicht. Mittlerweile wurde allerdings auch die Lüftungsanlage saniert und in Betrieb genommen.

 

Die Bestimmung der Konzentration von KMF in der Raumluft ergab, dass in den beprobten Räumen weder künstliche Mineralfasern noch Asbestfasern in der Raumluft nachgewiesen werden konnten. Die an einigen Liegenschaften in niedrigen Konzentrationen nachgewiesenen "sonstigen anorganischen Fasern" könnten z.B. auf den Abrieb von Teppichfasern zurückgeführt werden. In jedem Fall sei "die entsprechende Belastungssituation als unbedenklich einzustufen". Hier fehlen noch die Ergebnisse der Berufsbildenden Schulen sowie der Schulzentren Neuhaus, Oedeme und Scharnebeck.

 

Hinsichtlich einer Belastung der Raumluft mit KMF sieht das Bremer Umweltinstitut bei den untersuchten Liegenschaften (trotz z.T. defekten Rieselschutzes) keinen akuten Handlungsbedarf, allerdings wird darauf hingewiesen, "dass diese Diagnose zeitlich nur bedingte Gültigkeit" habe. Sollte sich der Zustand des Rieselschutzes weiter verschlechtern oder sollten an der Decke Arbeiten durchgeführt werden, so könne dies zu einer Faserfreisetzung führen.

 

"Vor allem wenn Arbeiten im Deckenbereich durchgeführt werden sollen,  möchten wir Ihnen empfehlen, die einschlägigen Vorschriften der TRGS 521 zu berücksichtigen. Ggf. kann zuvor über die Bestimmung des sog. Kanzerogenitätsindex festgestellt werden, ob das Material unter Berücksichtigung der o.g. Vorschrift zu behandeln ist. Es ist weiterhin anzuraten, defekten Rieselschutz zu erneuern bzw. offen liegende KMF zu kapseln." Das Erfordernis einer derartigen Erneuerung des Rieselschutzes bzw. Kapselung offen liegender KMF muss im Einzelfall nach dem jeweiligen Grad der Beschädigung, der Art der Nutzung sowie evtl. zusätzlichen Belastungen durch Erschütterungen (Ballaufprall in Sporthallen) beurteilt werden.

 

Die Gebäudewirtschaft wird dem Ausschuss für Hochbau und Energiesparmaßnahmen weiter berichten.

Die Schulen werden informiert, sobald alle Ergebnisse der 1.Runde vorliegen.

 

Die bisher vorliegenden Messungen einschließlich Auswertung der Ergebnisse kosten ca. 16.600 EUR. Die Finanzierung der Gesamtkosten der Schadstoff-Untersuchungen (einschließlich der noch zu untersuchenden Materialproben zur Ermittlung der Emissionsquellen) erfolgt zulasten der Bauunterhaltungsmittel.

Diese Themen könnten Sie auch interessieren

Der Landkreis 
Kreisentwicklung
Wahlen
Landrat Jens Böther
Kreispolitik
Kreisverwaltung