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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Auszug - Anfrage von KTA Dittmers; Leukämiefälle in der Elbmarsch  

Kreistag
TOP: Ö 16.4
Gremium: Kreistag Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 11.12.2006    
Zeit: 14:00 - 16:30 Anlass: Sitzung
Raum: Ritterakademie
Ort: Ritterakademie, Am Graalwall, 21335 Lüneburg
 
Wortprotokoll
Beschluss

KTA Dittmers nimmt Bezug auf den Fund radioaktiver Kügelchen in Adendorf und stellt dazu folgende Fragen:

KTA Dittmers nimmt Bezug auf den Fund radioaktiver Kügelchen in Adendorf und stellt dazu folgende Fragen:

  1. Warum wurden 2001 Bodenproben in Adendorf entnommen?
  2. Gibt es einen Zusammenhang mit dem Unfall am 12.09.1986?
  3. Wo wurden die Bodenproben in Adendorf entnommen?
  4. Was passiert genau, wenn Personen mit den radioaktiven Kügelchen in Berührung kommen?

 

Laut Herrn Dr. Dieckmann könne von einem Zusammenhang mit dem Ereignis vom 12.09.1986 ausgegangen werden. Die Anlage im Kernkraftwerk Krümmel sei an diesem Tage durch Radioaktivität kontaminiert gewesen. Messgeräte im Kernkraftwerk und Trupps im Außenbereich hätten eine überhöhte Strahlung festgestellt. Die für Schleswig – Holstein zuständige Aufsichtsbehörde habe dieses als eine Radonstrahlung aus dem Untergrund anlässlich einer Inversionswetterlage interpretiert. Dr. Dieckmann weist daraufhin, dass eine Radonstrahlung aus dem Untergrund in unseren Regionen außerordentlich selten sei. Zudem habe es nach Mitteilung des Deutschen Wetterdienstes an diesem Tag keine deutliche Inversionswetterlage gegeben. Entscheidend sei ferner, dass sich die Luftansaugung des Kernkraftwerkes Krümmel in über 40 m Höhe befinde. Dies bedeute, dass außerhalb des Kraftwerkes eine enorme Radioaktivitätsfreisetzung stattgefunden haben müsse, um die Anlage im Inneren zu kontaminieren. Die Darstellung der Aufsichtsbehörde erweise sich daher als unplausibel. Wissenschaftler der AG Pharn seien aufgrund von Medienberichten über Dachstaubuntersuchungen aufmerksam geworden. Die Untersuchungen hätten in Bremen und Krakau positive Plutoniumwerte ergeben.  Es sei daraufhin behauptet worden, die Plutoniumkontermination stamme aus demTschernobyl-Fall-Out bzw. Bomben-Fall-Out. Aufgrund dieser Behauptungen erinnerte man sich an den 12.09.1986 und führte erstmals Untersuchungen in der Elbmarsch bis an die Nordgrenze Adendorfs durch. Auch dort seien Kügelchen, wenn auch in niedriger Konzentration, gefunden worden. Dr. Dieckmann weist darauf hin, dass nur dort Kügelchen gefunden werden könnten, wo der Boden seit 1986 nicht bewegt worden sei. Solange die Kügelchen nicht beschädigt seien, sei die Strahlung in der Regel darin eingeschlossen.

Hinsichtlich der erhöhten Leukämierate vermute er, dass diese auf eine mütterliche oder väterliche Strahlenbelastung zurückzuführen sei.

 

-5, 53-

 

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