Auszug - Antrag der Gruppe CDU/Unabhängige und SPD vom 02.04.2008 (Eingang: 15.04.2008); Aufstockung der Bundesbeteiligung bei der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Diskussionsverlauf:
KTA Blume berichtet, dass der NLT die
Kommunen um Unterstützung gebeten habe. So habe die Bundesregierung im
vergangenen Jahr beschlossen, die Bundesbeteiligung bei den Kosten der
Unterkunft in entsprechender Größenordnung zu senken. Die Länder hätten diesem
zugestimmt. Allerdings sei ihnen zugesichert worden, dass die Bundesbeteiligung
an den Kosten der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung hinterfragt
und mit den Ländern besprochen werde. Die Gespräche seien nun ins Stocken
geraten.
Für den Landkreis Lüneburg bedeute die Reduzierung
der Bundesbeteiligung an den Kosten der Grundsicherung im Alter und bei
Erwerbsminderung eine Differenz in Höhe von 476.000 EUR, wenn die Beteiligung,
wie vorgesehen, von 20 % auf 7,1 % gesenkt werde.
KTA Forstreuter gibt zu bedenken,
dass die Thematik auch zunächst im Fachausschuss hätte beraten werden können.
KTA Stange betont, dass
der Landkreis Lüneburg nicht die Kosten übernehmen könne, die der Bund tragen
müsse. Schließlich mache dieser auch das Gesetz.
KTA Berisha zeigt sich
erstaunt, zumal vor kurzer Zeit die Fortführung der 1-EUR und 2-EUR-Jobs
beschlossen worden sei. Diese würden die Altersarmut verstärken.
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Beschluss:
Der Kreistag Lüneburg fordert die Bundesregierung auf, die seit
2007 vorgesehene Absenkung der Bundesbeteiligung an den Aufwendungen für
Grundsicherungsleistungen im Alter und bei Erwerbsminderung (von rd. 20% auf
rd. 7,1%) nicht zu verwirklichen, da dies bei den örtlichen Trägern der
Grundsicherung – wie dem Landkreis Lüneburg – absehbar und auf
Dauer zu weiteren erheblichen finanziellen Mehrbelastungen der ohnehin
hochverschuldeten kommunalen Haushalte führen würde.
Der Kreistag bittet die Bundes- und Landtagsabgeordneten
unserer Region, sich mit Nachdruck in Hannover und Berlin für die Vermeidung
der Absenkung und damit für die Vermeidung der aus der Absenkung erwachsenden,
nicht mehr tragbaren Mehrbelastungen für die kommunalen Haushalte einzusetzen
und entsprechende Initiativen u.a. der kommunalen Spitzenverbände zu
unterstützen.
Der Kreistag bitten den Landrat, sich in diesem Sinne auf allen
Ebenen für einen Verzicht auf die geplante Absenkung der Bundesbeteiligung
einzusetzen und insbesondere die für unsere Region gewählten Bundes- und
Landtagsabgeordneten für die Problematik aus kommunaler Sicht zu
sensibilisieren.“
Abstimmungsergebnis: 42 Ja, 1 Nein