Auszug - Antrag der Grünen-Kreistagsfraktion vom 01.02.2008 (Eingang 01.02.2008); "Einrichtung einer integrativen Schule als Ganztagsschule"
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Diskussionsverlauf:
LR Nahrstedt weist daraufhin, dass die von der
Grünen-Kreistagsfraktion beantragte Resolution nochmals wie folgt geändert
worden sei:
„Der Landkreis Lüneburg appelliert an die Landesregierung
Niedersachsen die rechtlichen Grundlagen für die Errichtung von Integrierten
Gesamtschulen derart zu schaffen, dass im Landkreis Lüneburg bereits zum
Schuljahr 2008/2009 eine IGS ihre Arbeit aufnehmen kann.“
LR Nahrstedt berichtet, dass der Kreisausschuss empfehle, den
Antrag abzulehnen.
KTA Forstreuter führt aus, dass die Eltern in Stadt und
Landkreis Lüneburg bekundet hätten, dass ihr Kind künftig eine Gesamtschule
besuchen solle. Seine Fraktion sehe daher dringenden Handlungsbedarf. Die
Landtagsfraktionen von CDU und FDP hätten in der vergangenen Woche einen
Gesetzentwurf beschlossen, der in Aussicht stelle, zum 01.08.2008 ein neues
Schulgesetz in Kraft treten zu lassen. Allerdings sei auch bereits angekündigt
worden, dass es Gesamtschulen erst ab dem Schuljahr 2009/2010 geben solle. Dies
sei für ihn nicht nachvollziehbar. Dem Land müsse deutlich gemacht werden, dass
eine Gesamtschule bereits zum kommenden Schuljahr notwendig sei. Der Landkreis
Lüneburg solle daher umgehend tätig werden.
KTA Dr. Scharf sagt, dass es auf die Inhalte einer
Schule ankomme. Auch die Schülerinnen und Schüler der bestehenden Schulen
hätten ein Recht darauf in optimierten Schulen und Klassenräumen unterrichtet
zu werden. Die Fragen nach Standort und Folgen der bestehenden Schulen müssten
in den Fachausschüssen nach Rücksprache mit der Landesschulbehörde und den
Eltern diskutiert werden. Dieses würde einen Vorlauf von einem Jahr bedeuten.
Schulleiter und Stellvertreter müssten benannt, Lehrer eingestellt und mit den
Eltern über das Konzept gesprochen werden. Die Fakten seien in der notwendigen
Sachlichkeit zu prüfen.
KTA Kamp betont, dass auch seine Fraktion für die
Einrichtung einer Gesamtschule sei. Daher solle nach den Sommerferien mit einer
Elterbefragung begonnen werden. Nach den derzeitigen Plänen könne eine
Gesamtschule im Schuljahr 2009/2010 starten. Dazu müsse jedoch zunächst ein
Gesetz vorliegen, um dann die Formalien abzuarbeiten.
KTA Röckseisen stellt fest, dass zunächst eine Elternbefragung
abzuwarten bleibe. Zudem brauche eine gute Schule eine gute Vorbereitung.
KTA Berisha sagt, dass zunächst dafür zu sorgen sei,
dass bestehende Systeme gut funktionieren würden.
Für KTA Stilke ist die Resolution ein Appell die
Versprechungen, das Schulgesetz schnell zu ändern, zügig umzusetzen. Für die
bestehenden Schulen sei die Einrichtung einer Gesamtschule nur positiv, sie
würden von dem Druck entlastet, mit zu vielen Schülerinnen und Schülern in das
neue Schuljahr zu starten. Zudem könnten einige Kinder an einer Integrativen
Gesamtschule wesentlich besser gefördert werden.
KTA Venderbosch begrüßt die Einrichtung von Integrativen
Gesamtschulen als Ganztagsschulen, damit auch Kindern von Hartz IV-Empfängern
leichter das Abitur und anschließend ein Studium ermöglicht werden könne.
KTA Brunke-Reubold berichtet, dass das externe
Schulgutachten festgestellt habe, dass durch eine Integrative Gesamtschule das
bestehende Schulsystem nicht gefährdet sei.
KTA Blume sagt, dass die Resolution auf etwas
gerichtet sei, was objektiv nicht möglich sei. Das Gesetz, das voraussichtlich
zum 01.08.2008 in Kraft trete, werde keine Verpflichtung zur Einführung einer
Gesamtschule beinhalten, sondern die Möglichkeit solche Schulen unter
bestimmten Voraussetzungen einzurichten. Eine Voraussetzung sei, dass der
Elterwille für die Einrichtung einer Gesamtschule festgestellt werde. Eine
solche Befragung werde in den nächsten Wochen durchgeführt.
KTA Peters ergänzt, dass alleine die Personalplanung,
egal für welche Schulform, mindestens sechs Monate benötige. Zudem werde eine
Planungskommission benötigt. Bestes Beispiel sei das Gymnasium Bleckede
gewesen, das sich auch dank der langen Vorlaufzeit zu einer Schule mit hoher
Qualität entwickelt habe.
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Beschluss:
Der Antrag auf Beschluss der folgenden Resolution wird
abgelehnt:
„Der Landkreis Lüneburg appelliert an die Landesregierung
Niedersachsen die rechtlichen Grundlagen für die Errichtung von Integrierten
Gesamtschulen derart zu schaffen, dass im Landkreis Lüneburg bereits zum
Schuljahr 2008/2009 eine IGS ihre Arbeit aufnehmen kann.“
Abstimmungsergebnis: 39 Ja, 6 Nein