Auszug - Strategische Rahmenvereinbarung für eine Kooperation zwischen Hansestadt Lüneburg, Landkreis Lüneburg und Leuphana-Universität Lüneburg - Bestätigung der Finanzierungszusage
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Diskussionsverlauf:
KTA Dr.
Scharf sagt, dass Lüneburg mit dem Audimax ein Bauwerk von
herausragender und überregionaler Bedeutung bekäme und erinnert an die
Realisierung der Baupläne, die durch die Entscheidungsgremien von Hansestadt
und Landkreis Lüneburg beschlossen wurden.
Daniel Libeskind sei ein Architekt von Weltbedeutung, der u.a.
durch die Planung für den Wideraufbau des World Trade Centers in New York große
Anerkennung erfuhr.
Er merkt dennoch kritisch an, dass die Universitätsleitung auch
vermehrt auf die Wünsche des Kreistages und des Stadtrates eingehen sollte, für
die es von großer Wichtigkeit sei, einen Nachweis über den Umgang mit den
aufgebrachten finanziellen Mittel zu bekommen. Er hofft auf eine vernünftige Ausführung
der Nutzungsvereinbarungen zwischen den drei Körperschaften.
KTA
Bonin führt an, dass es
sich bei dem geplanten Zentralgebäude der Leuphana-Universität um kein fertiges
Objekt handele und man es somit noch nicht in der Gesamtheit beurteilen könne.
Für die Hansestadt und den Landkreis Lüneburg, sowie die Vereine und
gesellschaftlichen Gruppen sei das Projekt äußert positiv anzusehen, zumal sich
der Landkreis Lüneburg in der Umsetzung der Nutzungsvereinbarung in einer
bevorzugten Lage befinde. Vereine und gesellschaftliche Gruppen hätten
lediglich die grundsätzlich anfallenden variablen Kosten wie z.B. die Reinigung
zu begleichen.
Das Zentralgebäude sei ein Ausdruck einer stimmigen Gesamtstrategie,
die darauf ausgerichtet sei sich auf einen zentralen Campus zu konzentrieren
und die Leuphana-Universität international attraktiv darzustellen.
Durch diese Strategie könne man den sinkenden
Studierendenzahlen entgegenwirken.
Jetzt gelte es die Zusagen, die das Land Niedersachsen gegeben
habe, im vollen Umfang rechtsverbindlich zu erfüllen.
KTA
Forstreuter verweist auf das geplante Umweltkonzept und die
Energieversorgung des Zentralgebäudes, was die Grüne-Fraktion als äußerst
positiv ansehe und was durch beispielhaften Charakter überzeuge. Als negativer
Punkt sei hingegen die Abschaffung des Bachelorstudiengangs
Sozialarbeit/Sozialpädagogik anzusehen.
Die Umsetzung erfolge entgegen den Äußerungen von Stadt, Kreis und den Trägern
der sozialen Hilfesysteme in der Region. Diese Maßnahme dürfe man nicht einfach
so hinnehmen und sie führe, wie in der Rahmenvereinbarung aufgeführt, nicht zu
einer weiteren Aufwertung des Lehrangebotes.
Ein weiterer negativer Punkt sei die ungeklärte Finanzierungsfrage.
Bis zum heutigen Zeitpunkt gebe es kein vollkommenes Finanzierungskonzept vor
allem in Hinsicht auf die Mittel vom Bundesministerium für Umwelt. Die
Entscheidung über die Finanzierungszusage sei somit absolut verfrüht.
KTA
Venderbosch merkt an, dass für soziale Projekte finanzielle Mittel fehlen. Dennoch
sollen für die Universität und ohne ein entsprechendes Finanzierungskonzept 2
Mio. € ausgegeben werden. Die Linke-Fraktion sei dagegen.
KTA
Röckseisen sieht das Zentralgebäude als ein optisches Signal für den
Aufbruch und weist ausdrücklich darauf hin, dass die FDP-Fraktion dieses
Projekt begrüße.
KTA
Berisha sagt, dass dieses
Projekt sinnvoll und geeignet sei, den Uni-Standort Lüneburg weiter auszubauen.
LR
Nahrstedt führt an, dass es sich bei der Kostenbeteiligung derzeit um
eine Verpflichtungsermächtigung zu Lasten der Haushaltsjahre 2011 und 2012 handele,
die in den Haushalt 2009 aufgenommen werde.
Folglich sei das Verhalten des Landes Niedersachsen abzuwarten.
Zu der Wortmeldung von KTA Venderbosch verweist er auf die
hohen Kosten für soziale Projekte, die der Landkreis Lüneburg trotz der
schwierigen Haushaltslage übernehme.
KTA
Stilke verweist auf das positive Energiekonzept, was allerdings
kleinere Mängel aufweise. Das Verhältnis zwischen der Außenfläche und dem
Volumen des Gebäudes sei recht unglücklich gewählt, was zu einem Verlust des
Energiegewinns führe. Die große Außenfläche sei auch dafür verantwortlich, dass
mehr Energiekosten für die Lüftung und Kühlung entstehen als für die Heizung.
Dennoch setze dieses Konzept die Forderungen der internationalen Politik nach
Energie ohne Kohle und Öl vollkommen um.
KTA
Althusmann merkt an, dass kaum eine Region so skeptisch über ein Projekt
diskutiere wie es die Region Lüneburg tue. Dieses Projekt sei profitabel für
den Arbeitsmarkt, den Mittelstand, das Handwerk und besonders für die Bildungs-
und Wissenschaftsregion. Das Land Niedersachsen werde zu seiner Verpflichtung
stehen. Es werde in 2008 bis 2010 insgesamt 21 Mio. € zur Verfügung stellen
um die Universität international hervorzuheben. Der Weg, den die Leuphana
Universität nach der Fusion eingeschlagen habe, sei in der Wissenschaft bundes-
und europaweit auf große Beachtung gestoßen. Die innere Organisation sei als
Vorbildfunktion anzusehen. Somit stelle die Finanzierungszusage eine
Beteiligung für eine zukunftsweisende Perspektive der Region Lüneburg dar.
KTA
Zimmermann führt an, dass man auf
die Sicherstellung des Lehrangebotes achten sollte.
KTA
Staudte kritisiert die fehlende Diskussion über dieses Projekt. Es
stelle sich die Frage, ob hier ein angemessener Umgang mit den Steuergeldern erfolge
und ob wirklich ein Bedarf an diesem Gebäude bestehe, denn als Audimax sei es
bedeutend zu groß und als Stadthalle zu klein. Letztlich werde die Sicht auf
das Wesentliche von der Universität durch den Kult um die großen Namen
zerstört, was eine Kooperation in Hinsicht auf die Rahmenvereinbarung nicht
erleichtere. Die Folgekosten habe das Land Niedersachsen zu tragen, entgegen
den strengen Konsolidierungsplänen der Landesregierung. Sie sei von dem Projekt
nicht überzeugt.
-EKR-
Beschluss:
Der Kreistag des Landkreises Lüneburg beschließt vorbehaltlich
der Haushaltsgenehmigung 2009, dass sich der Landkreis Lüneburg im Falle der
Umsetzung an den Kosten für die Errichtung eines Zentralgebäudes der
Leuphana-Universität Lüneburg auf dem Campus Scharnhorststraße gemeinsam mit
der Hansestadt Lüneburg mit einem Eigenanteil von maximal 7 Mio. Euro
beteiligt; der Eigenanteil des Landkreises Lüneburg beträgt 2 Mio. Euro. Im
Haushaltsplan 2009 wird eine Verpflichtungsermächtigung zu Lasten der
Haushaltsjahre 2011und 2012 (jeweils 1 Mio. Euro) veranschlagt. Die Verwaltung
wird beauftragt, gegenüber der Leuphana-Universität Lüneburg eine entsprechende
Finanzierungszusage abzugeben.
Abstimmungsergebnis: 5 Gegenstimmen, 2 Enthaltungen