Auszug - Antrag der Grünen-Kreistagsfraktion vom 23.02.2009 (Eingang: 02.03.2009); Stromversorgung aus erneuerbaren Energien  

Diskussionsverlauf:

Einleitend beantwortet KVD Maul die im Kreisausschuss vom 16.03.2009 zur Prüfung gestellten Fragen. Nach Auskunft der E.ON Avacon AG ist bei Bezug von reinem Ökostrom mit Mehrkosten von rund 2 % zu rechnen. Diese beliefen sich nach dem Durchschnittsergebnis der vergangenen Jahre von rund 650.000 € für den Landkreis Lüneburg auf rund 13.000 €. Das Umweltbundesamt beziffert die zu kalkulierenden Mehrkosten bei hohen Qualitätsanforderungen an die tatsächliche CO²-Reduzierung auf 5 %, das wären dann 32.500 €. Dieses Geld müsste zusätzlich im Bewirtschaftungsetat zur Verfügung gestellt werden.

Eine Parallelausschreibung beider Stromlieferverträge zum direkten Vergleich ist grundsätzlich denkbar. Dazu würde vom Auftraggeber in den Verdingungsunterlagen neben dem Hauptangebot ein entsprechendes Alternativangebot vorgegeben. Dabei stehen Hauptangebot und Alternativangebot in einem entweder/oder Verhältnis, d. h. Alternativangebote sind wie Hauptangebote zu werten. Nach den vorliegenden Erfahrungen kann davon ausgegangen werden, dass das günstigste Angebot für die Lieferung von „Normalstrom“ aufgrund der geringeren Erzeugungskosten günstiger sein wird, als das günstigste Alternativangebot für die Lieferung von „Ökostrom“.

Die Verwaltung empfiehlt, hier als Einstieg in das Thema schrittweise vorzugehen. Für die anstehende Stromausschreibung böte sich an, 3 Lose zu bilden: 1 Los für die kreiseigenen Liegenschaften in Bleckede, 1 Los für die Liegenschaften in Dahlenburg und ein weiteres Los für die restlichen Liegenschaften des Landkreises Lüneburg. Für die Lose 1 und 2 könnte die Stromlieferung mit Blick auf die dortigen örtlichen Energieversorger aus ausschließlich erneuerbarer Energien (Ökostrom) ausgeschrieben werden. Für das 3. Los würde eine alternative Ausschreibung von reinem Ökostrom und einer uneingeschränkten Energiezusammensetzung vorgenommen. Damit würde zum einen der Berücksichtigung regionaler Energieunternehmen bestmöglich Rechnung getragen. Zum anderen ließen sich so die zu erwartenden Mehrkosten relativieren. Der Anteil der Stromkosten für die Liegenschaften in Dahlenburg und Bleckede liegt derzeit bei ca. 15 %. Damit verringern sich die zu erwartenden Mehrkosten auf rund 5.000 €.

Nach kurzer Diskussion schließt sich die Mehrheit des Ausschusses dieser empfohlenen Vorgehensweise an. Eine in der Sitzung vorgetragenen Ergänzung zur Begründung des Antrags der GRÜNE-Kreistagsfraktion liegt dem Protokoll an.

Beschluss:

Die Verwaltung wird beauftragt, bei der bevorstehenden Ausschreibung der Stromversorgung den Bezug von Strom ab 2010 in 3 Losen auszuschreiben. Das 1. Los umfasst die kreiseigenen Liegenschaften in Bleckede, das 2. Los die Liegenschaften in Dahlenburg und das 3. Los die restlichen Liegenschaften des Landkreises Lüneburg. Für die Lose 1 und 2 ist die Stromlieferung aus ausschließlich erneuerbarer Energien (Ökostrom) gemäß der Vorgabe der europäischen Erneuerbare-Energien-Richtlinie auszuschreiben. Für das 3. Los ist eine alternative Ausschreibung von reinem Ökostrom und einer uneingeschränkten Energiezusammensetzung vorzunehmen.

Abstimmungsergebnis:   - einstimmig bei 2 Enthaltungen -