Vorlage - 2007/102
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Sachlage:
Der Landkreis Lüneburg gehört als
Bestandteil des ehemaligen Regierungsbezirkes Lüneburg zur einzigen Ziel 1
Region der Europäischen Union (EU) in den alten Bundesländern, die im Rahmen
der aktuellen Förderperiode der EU von 2007 – 2013 festgelegt worden ist.
Die Operationellen Programme für die einzelnen Strukturfonds liegen in Brüssel
zur Genehmigung vor. Derzeit wird davon ausgegangen, dass diese im Juli 2007
erteilt werden.
Für die gesamte Region, bestehend aus elf
Landkreisen, sind für diese Förderperiode insgesamt ca. 1Milliarde EUR an
Fördermitteln aus den verschiedenen Strukturfonds zur Verfügung gestellt
worden. Diese verteilen sich wie folgt:
Europäischer Fonds für regionale
Entwicklung (EFRE): 589,0
Mio. EUR
Europäischer Sozialfonds (ESF) 210,0
Mio. EUR
Entwicklungsprogramm für den ländlichen
Raum (ELER) 214,3 Mio. EUR
Gesamt 1.013,3 Mio. EUR
Die Mittel des EFRE verteilen sich auf die
Schwerpunkte S1 - „Steigerung der betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit und
Beschäftigung“, S2- „Entwicklung der Innovationskapazitäten und
gesellschaftlicher Wissenspotenziale“ sowie S3 –
„Unterstützung spezifischer Infrastrukturen für nachhaltiges
Wachstum“. Hierbei ist folgende Mittelverteilung vorgesehen:
S1 Steigerung
der betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung 113,0 Mio. EUR
S2 Entwicklung
der Innovationskapazitäten und gesell. Wissenspotenziale 132,5 Mio. EUR
S3 Unterstützung
spezifischer Infrastrukturen für nachhaltiges Wachstum 323,5 Mio. EUR
Der Schwerpunkt der EU-Förderung im
Bereich des EFRE liegt somit im S3, der mit ca. 55 % der Mittel des EFRE
ausgestattet ist. Diese Mittel sind noch einmal in inhaltliche Schwerpunkte
unterteilt, die die jeweiligen „Fördertöpfe“ abbilden:
Infrastruktur: Verkehr, Tourismus und
wirtschaftsnahe Infrastruktur 151,5
Mio. EUR
Schutz und Verbesserung der Umwelt sowie
Risikoverhütung 54,0 Mio. EUR
Erneuerung und Entwicklung städtischer
Gebiete 74,5 Mio. EUR
Aus- und Weiterbildungsstruktur 17,5 Mio. EUR
Kultur einschließlich Film- und
Medienwirtschaft 26,0 Mio. EUR
Bei der Darstellung dieser Förderkulisse
sei darauf hingewiesen, dass die EU neben dieser Strukturförderung ca. 200
weitere Förderprogramme aufgelegt hat, die zum Teil auch vom Landkreis Lüneburg
genutzt werden können bzw. in der Vergangenheit genutzt wurden. Zudem bestehen
natürlich auch weiterhin vielfältige Möglichkeiten der Akquise nationaler
Fördermittel von Bund, Land oder aus dem Bereich der Metropolregion Hamburg,
die zur Finanzierung oder Kofinanzierung von Projekten herangezogen werden
können.
Zum anderen wird aus den genannten
Beträgen deutlich, dass die Mittel trotz der großen Summen begrenzt sind und es
deshalb von großer Bedeutung ist, damit nur Projekte zu fördern, die den
eigentlichen Zielen der EU nach Schaffung von Arbeitsplätzen, Wachstum und
Nachhaltigkeit gerecht werden müssen. Insofern ist auch die Ankündigung des
Landes Niedersachsen nicht nur verständlich sondern zwingend erforderlich, nur
die Projekte mit Fördermitteln der EU ausstatten zu wollen, die durch ihre
Qualität überzeugen. Insoweit stellen die vielfältigen, geplanten
Antragstellungen von den Kommunen und Institutionen aus dem Kreisgebiet keine
Mittelabforderungen im herkömmlichen Sinne dar, sondern sind jeweils
Bewerbungen im Rahmen eines Wettbewerbes untereinander sowie mit den anderen
zehn Landkreisen.
In diesem Wettbewerb um möglichst viele
der o. g. Fördermittel werden wir vor allem dann erfolgreich sein, wenn wir
neben überzeugenden Konzepten für die einzelnen Maßnahmen auch die so genannten
„weichen“ Faktoren bei Vorbereitung der Projekte beachten und
berücksichtigen:
-
Suche von nationalen oder internationalen Partnern, Bildung von
Netzwerken
-
Nachweis eines innovativen Charakters für die Projekte
-
Nachweis der Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit auf andere
Regionen
-
Einhaltung der Vorschriften zur Publizität
Die Kreisverwaltung hat zusammen mit
Vertretern aus den Einheits- und Samtgemeinden, der Politik und der
Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH für Stadt und Landkreis Lüneburg eine
Projektgruppe gebildet, die diesen Prozess begleitet.
Ergebnis der bisherigen Zusammenarbeit in
dieser Projektgruppe sowie mit allen Kommunen des Landkreises sind die
Initiierung eines gemeinsamen KMU-Programmes während der Förderperiode 2007 bis
2013, die Aktivitäten zum Regionalfonds Süderelbe sowie die Aufstellung eines
Kreisentwicklungskonzeptes für diese Förderperiode.