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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Vorlage - 2008/051  

Betreff: Notebookprojekt 1000 x 1000 - Notebooks im Schulranzen; mobiles lernen-21: Notebooks für Nieders@chsen
Status:öffentlichVorlage-Art:Berichtsvorlage
Verantwortlich:Wieske, MichaelAktenzeichen:5521.70.10
Federführend:Bildung und Kultur Bearbeiter/-in: Lüdde, Petra
Beratungsfolge:
Schulausschuss für allgemein- und berufsbildende Schulen
07.05.2008 
Schulausschuss für allgemein und berufsbildende Schulen zur Kenntnis genommen   

Anlage/n
Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Anlage Vorlage 2008_051  

Anlage/n:

Anlage/n:

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage Vorlage 2008_051 (254 KB)      
Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

 

Sachlage:

Sachlage:

 

Zur Schulausschusssitzung am 12. 11. 2007 stellte KTA Dr. Gerhard Scharf eine schriftliche Anfrage zu den technischen und pädagogischen Erfahrungen des Gymnasiums Oedeme mit den dort eingerichteten Lap-Top bzw. Notebook-Klassen. Im Verlaufe der Schulausschusssitzung und der mündlichen Beantwortung seiner Frage bat Dr. Scharf, die Sichtweise der Verwaltung und die Stellungnahme der Schule in einer Berichtsvorlage darzustellen.

 

Im Frühjahr 2003 begann das Notebookprojekt 1000 x 1000 - Notebooks im Schulranzen - in den vier Schulregionen Goslar, Lüneburg, Salzgitter und Wittmund. In Stadt und Landkreis Lüneburg beteiligen sich das Gymnasium Oedeme, die Christiani-Realschule und die Hauptschule Kaltenmoor als Pilotanwender mit jeweils ausgesuchten Klassen an diesem Projekt.

Durch ein zinsloses Darlehen des Vereins n-21 kauften die Eltern ein Notebook für 1.000 €, bezahlten diesen Preis entweder sofort oder in Monatsraten von rd. 20 €.

Das Notebook soll auf diese Weise durch die Schülerinnen und Schüler auch zu Hause genutzt werden und in der Schule zu einem ständigen Lehr- und Unterrichtsmittel werden.

 

Zu Beginn des Schuljahres 2006/2007 wurden letztmalig die Schülernotebooks über den besagten Landeskredit bezahlt. Am 01.06.2007 wurde dann das neue Notebookprojekt „mobiles lernen – 21; Notebooks für Nieders@chsen“ gestartet. Das erweiterte Finanzierungs- und Beschaffungsmodell wird jetzt von dem IT-Haus der Sparkassen Finanzgruppe „Deutschen Sparkassen Datendienste“ in Kooperation mit der Integrationsfirma „Arbeit für Menschen mit Behinderungen“, einem gemeinnützigen IT-Systemhaus, getragen. Dieses Unternehmen, mit Sitz in Ettlingen, befasst sich mit der Vertragserstellung , der Auslieferung und dem Support.

Die Grundidee ist weiterhin, dass die Notebooks privat beschafft und bezahlt und dann im Rahmen des Projektes im Schulalltag eingesetzt werden.

 

Die Erfahrungen des Gymnasiums Oedeme hat Studiendirektor Andreas Meyer, der am Gymnasium Oedeme in diesem Projekt mitarbeitet, in seiner Stellungnahme vom 18.12.2007 zusammengefasst. Diese Stellungnahme ist als Anlage beigefügt.

 

Alle teilnehmenden Schulen im Landkreis Lüneburg beklagen den hohen Wartungs- und Administrationsaufwand für die teilnehmenden Projektklassen. Zwar haben sich die anfänglich massiv vorhandenen technischen Probleme deutlich reduziert, gleichwohl fühlen sich die Schulen bzw. verantwortlichen Lehrkräfte – wie in der Stellungnahme deutlich dargestellt – überfordert.

 

Der Landkreis Lüneburg als Schulträger ist personell nicht in der Lage, für dieses Projekt dem Gymnasium Oedeme eine zusätzliche Fachkraft zur Verfügung zu stellen. Die Stadt Lüneburg hat, anders als der Landkreis, zur Pflege und Administration der pädagogischen Schulnetzwerke für die vom Land jährlich hierfür zur Verfügung gestellten Mittel eine Fachkraft eingestellt. Auch diese war und ist kaum in der Lage, die durch die Notebookklassen auftretenden zusätzlichen Probleme zeitnah zu lösen.

Der Landkreis Lüneburg wartet die pädagogischen Schulnetze durch ein externes Unternehmen, das sich allerdings im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel nicht auch noch um die Notebookklassen des Gymnasiums Oedeme gesondert kümmern kann.

Diese aufgezeigten Probleme sind sicher mit ein Grund, warum die Notebooks am Gymnasium Oedeme immer weniger im allgemeinen Unterricht eingesetzt wurden. Dies fiel letztlich auch den Eltern auf, die sich in der jüngeren Vergangenheit hierüber beim Landkreis Lüneburg beklagten.

Auf der anderen Seite fehlt es seitens des Landes Niedersachsen an einer klaren Aussage, ob der Notebook-Unterricht zukünftig Standard an den Schulen werden soll. Auch eine gezielte Aus- bzw. Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer an und für dieses Medium fehlt bzw. wird nur an einigen Lehrerseminar-Standorten angeboten. Das Projekt „1000 x 1000: Notebooks im Schulranzen“ wurde jetzt durch die Humboldt Universität in Berlin evaluiert. In der Zusammenfassung trifft die Universität in ihrer Studie u.a. folgende Aussagen:

 

Die Unterschiede zwischen Notebook-Schülern und Nicht-Notebook-Schülern sind minimal. Insgesamt kann die Studie somit keinen eindeutigen Beleg dafür liefern, das die Arbeit mit Notebooks sich grundsätzlich in verbesserten Leistungen und Kompetenzen sowie förderlichem Lernverhalten von Schülern niederschlägt….

Insgsamt sind – bezogen auf das Schülerverhalten und die Schülerkompetenzen – die Unterschiede zwischen Notebook- und Nicht-Notebook-Schülern nicht sehr hoch…

 

Das Gymnasium Oedeme hat aus diesen Erfahrungen die Konsequenzen gezogen, die Notebooks künftig allein im Bereich so genannter Mint-Klassen einzusetzen. Dies sind Klassen mit den Schwerpunkten Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften.

 

Das Gymnasium Oedeme schlägt dem Schulträger Landkreis Lüneburg vor, größere Computer-Unterrichtsräume zu schaffen um so allen Schülerinnen und Schülern einer Klasse in diesen Räumen einen Computer-Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen, statt wie bisher nur in Gruppen zu arbeiten.

Da im vorhandenen Gebäudebestand diese größeren Räume kurzfristig nicht geschaffen werden können, sollten über den Schulträger bzw. die Sparkassenstiftung „Neue Technologien in Schulen“ 15 bis 20 Notebooks beschafft werden, die dann, im Eigentum der Schule, mobil innerhalb des Gebäudes in Fach- aber auch Allgemeinen Unterrichtsräumen eingesetzt werden können.

 

Dieser seitens der Schule vorgeschlagene gezielte und schwerpunktmäßige Einsatz von Medien im Unterricht erscheint auch der Kreisverwaltung, angesichts der bisher gemachten Erfahrungen mit dem Projekt der Notebook-Klassen, einleuchtend und vernünftig. Die Verwaltung wird sich daher innerhalb der Gremien der Sparkassenstiftung „Neue Technologien in Schulen“ dafür einsetzen, durch die Beschaffung von schuleigenen Notebooks dieses Konzept des Gymnasiums Oedeme zu realisieren.

 

Aus Sicht des Gymnasiums Oedeme ist das Projekt 1000 x 1000: Notebooks im Schulranzen bzw. jetzt mobiles lernen-21: Notebooks für Nieders@chsen gescheitert, weil unter den geschilderten Umständen nicht umsetzbar.

 

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