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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Vorlage - 2008/221  

Betreff: Oldtimerzugbahnhof im GI Lüneburg-Süd – Gewährung eines Kreiszuschusses
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verantwortlich:Mentz, UlrichAktenzeichen:01
Federführend:Büro des Landrats Bearbeiter/-in: Alkushovski, Anna
Beratungsfolge:
Ausschuss für Raumordnung, Wirtschaft, Touristik, Verkehrsplanung und ÖPNV
05.11.2008 
Ausschuss für Raumordnung, Wirtschaft, Touristik, Verkehrsplanung und ÖPNV ungeändert beschlossen   
Kreisausschuss
01.12.2008    Kreisausschuss      

Anlage/n
Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
081014 Flächennutzung 1. Entwurf  
Lageplan  

Anlage/n:

Anlage/n:

2

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 081014 Flächennutzung 1. Entwurf (764 KB)      
Anlage 2 2 Lageplan (1393 KB)      
Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

Der Samtgemeinde Ilmenau wird für das Projekt „Oldtimerzugbahnhof“ ein Kreiszuschuss in Höhe von 300.000 EUR auf die geschätzten Investitionskosten in Höhe von 4,2 Mio. EUR gewährt.

Diese Zuwendung wird der Samtgemeinde Ilmenau  in zwei Raten a 150.000 EUR aus den künftigen Haushaltsjahren 2009 und 2010 gewährt und ergeht unter dem Vorbehalt der Genehmigung dieser Haushalte durch das Land. Zudem wird dieser Kreiszuschuss unter dem Vorbehalt gewährt, dass auch die weiteren im Finanzplan genannten Zuwendungsgeber sich entsprechend an den Investitionskosten für dieses Projekt beteiligen.

 

Sachlage:

Sachlage:

 

Auf die bisherige Vorlage in dieser Angelegenheit (Nr. 2008/034 – Erstellung einer Konzeptstudie) nehme ich Bezug.

Die Samtgemeinde Ilmenau beantragt mit Schreiben vom 23.10.2008 einen Kreiszuschuss in Höhe von 300.000 EUR auf die Investitionskosten in Höhe von 4,2 Mio. EUR für die Errichtung eines Oldtimerzugbahnhofes im Bereich des Industrie- und Gewerbegebietes Lüneburg-Süd.

Diese Investitionskosten ergeben sich aufgrund einer ersten Kalkulation wie folgt:

 

Herstellung der Gleisanlage ( siehe Anlage 2)                                        1.900.000 EUR

Errichtung einer Werkhalle                                                                        900.000 EUR

Herstellung Hallenboden                                                                          385.000 EUR

Schaffung eines Eingangsbereiches (Parkplatz, Kasse etc.)                       400.000 EUR

Erschließung des Geländes (siehe Anlage 1)                                            210.000 EUR

Errichtung eines Betriebsgebäudes (Vereine, Sanitär etc.)                         275.000 EUR

Weiche Investitionskosten (Marketing etc.)                                                130.000 EUR    

Gesamtinvestition                                                                                4.200.000 EUR

 

Die Finanzierung dieser Investitionskosten ist wie folgt vorgesehen:

 

Zuschuss der EU Ziel I – Touristische Infrastruktur                        2.100.000 EUR  =          50,00 %

Zuschuss Förderfonds Metropolregion Hamburg                            700.000 EUR  =          16,67 %

Zuschuss Landkreis Lüneburg                                                                300.000 EUR

Zuschuss Stadt Lüneburg                                                                       300.000 EUR

Eigenmittel Samtgemeinde Ilmenau                                                       400.000 EUR

Eigenmittel Gemeinde Embsen                                                             200.000 EUR

Eigenmittel Gemeinde Melbeck                                                             200.000 EUR

Kommunale Mittel insgesamt                                                     1.400.000 EUR  =          33,33 %

Gesamtfinanzierung                                                                 4.200.000 EUR  =         100,00 %

 

Eine Antragstellung an die NBank über den erhofften Zuschuss auf Ziel I Mittel in Höhe von 50 % der Gesamtkosten erfolgt nach Abschluss der Konzepterstellung Anfang Januar 2008. Zur Vorbereitung dieses Förderantrages erfolgt bisher eine enge Abstimmung mit der verantwortlichen Mitarbeiterin der NBank. Ebenso besteht ein enger Kontakt zur Geschäftsstelle des Förderfonds der MRH bei der Regierungsvertretung Lüneburg. Beide möglichen Fördermittelgeber haben eine große Offenheit zur Unterstützung dieses Vorhabens signalisiert, so dass die o. g. Zuwendungsbeträge durchaus realistisch sind.

Die erforderliche und umfangreiche inhaltliche Vorbereitung des Projektes wird im Rahmen einer Konzeptstudie sichergestellt. Die gegründete Arbeitsgruppe bestehend aus Samtgemeinde Ilmenau, Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Kreisverwaltung hat sich wie vereinbart durch ein Fachbüro mit der Kernkompetenz Touristik sowie ein Planungsbüro im Bereich Gleisbau verstärkt und dabei die vielfältigen Antragsunterlagen vorbereitet. Aufgrund der zwingenden Notwendigkeit, im Rahmen dieser Antragsunterlagen prüffähige Baupläne für die zu errichtenden Gebäude vorzulegen, ist mittlerweile auch ein Architekt eingeschaltet. Mit der Entwicklung eines nachhaltigen Betreiberkonzeptes sowie der Prüfung der erstellten Wirtschaftlichkeitsberechnungen ist zudem ein Steuerberatungsbüro betraut.

 

Neben dieser inhaltlichen Vorbereitung der Antragsunterlagen und eines Betreiberkonzeptes war es ein wichtiger Bestandteil der bisherigen Projektierung, die für das Gelingen wesentlichen Partner zusammenzuführen und ihnen Wege zu einer künftigen Zusammenarbeit aufzuzeigen.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Antragstellung ist der Nachweis, dass durch die neu zu schaffende Infrastruktur das touristische Angebot qualitativ wesentlich verbessert wird. Insofern reicht lediglich der Umzug der bisher im Landkreis Lüneburg verkehrenden Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg  (AVL) von Lüneburg an den neuen Standort im Bereich des GI Lüneburg-Süd nicht aus. Insofern wurde sehr frühzeitig Kontakt mit den Dampflokfreunden Salzwedel aufgenommen, die im Gegensatz zu der AVL ihre Fahrten nicht mit Diesel- sondern mit Dampfantrieb unternehmen. Es ist gelungen zwei bisher völlig unabhängig agierende Vereine für eine Zusammenführung an einem gemeinsamen Standort zu gewinnen.

Für den Erfolg des Projektes ist es jedoch von großer Bedeutung, dass sowohl die ehrenamtlich arbeitenden Vereine, als auch die beteiligten privaten Sponsoren sowie die Kommunen die wesentlichen Faktoren des zukünftigen Betriebes gemeinsam abgestimmt haben. Diese Abstimmung über die grundsätzliche Gestaltung ist erfolgreich abgeschlossen, auch wenn naturgemäß noch viele Einzelheiten in den nächsten Monaten geklärt werden müssen.

 

Nicht nur für eine erfolgreiche Antragstellung sondern für den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg eines Oldtimerzugbahnhofes ist es darüber hinaus erforderlich nachzuweisen, dass durch die touristische Attraktivität des Oldtimerzugbahnhofes allein als auch durch ein erheblich ausgeweitetes Angebot an Oldtimerzugfahrten ein für die Nutzer regelmäßiges und verlässliches Angebot geschaffen wird. Die dringend erforderlichen Einnahmen sollen neben dem Verkauf von Fahrtscheinen auch durch Eintrittsgelder sowie Einnahmen aus Veranstaltungen erzielt werden. Während die Realisierung von Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf aufgrund der steigenden Nachfrage auch bei anderen Anbietern in Deutschland als gesichert angesehen werden kann, bedarf es vor allem hinsichtlich der Realisierung von Einnahmen aus Eintrittsgeldern eines attraktiven Angebots vor Ort.

Diese Attraktivität wird zum einen durch die zum Teil einmaligen Fahrzeuge der Dampflokfreunde Salzwedel erreicht sowie durch die Schaffung von Ausstellungsflächen im Bereich der Bunkeranlagen, den Bau eines Abenteuerspielplatzes u. ä. Die privaten Eigentümer der überwiegenden Grundstücksflächen werden für das erfolgreiche, touristische Gesamtangebot die wesentlichen Bestandteile auf ihr eigenes unternehmerisches Risiko errichten.  Eine eindeutige Trennung der durch öffentliche bzw. der durch private Mittel finanzierten Infrastruktur sowohl gegenüber den Zuschussgebern als auch hinsichtlich der internen Verrechnung zwingend erforderlich.

Aufgrund derzeitiger Schätzung kann von einer Gesamtinvestition von ca. 6 - 8 Millionen EUR ausgegangen werden.

 

Insgesamt kann aus Sicht der Verwaltung konstatiert werden, dass durch die Umsetzung dieses Projektes nicht nur in der Samtgemeinde Ilmenau bzw. im Kreisgebiet sondern in der ganzen südöstlichen Metropolregion Hamburg eine spürbare Verbesserung der touristischen Wertschöpfungsketten erreicht wird.

So ist beispielsweise eine regelmäßige Verbindung zum Bahnhof Salzhausen geplant, um das sich weiter entwickelnde Reitsportzentrum Luhmühlen anzuschließen. Zudem sind vielfältige Verknüpfungen mit dem bisher erfolgreichen Heideshuttle vorgesehen. Dadurch können Besucherinnen und Besucher zukünftig viele Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen per Bahn und Bus erreichen und dabei ihr eigenes Fahrrad mitnehmen.

Die hiesigen Tourismusorganisationen unterstützen diese Einschätzung, so dass der für die Erstinvestition erhebliche Zuschussbedarf angemessen ist und erwartet werden kann, dass daraus für das gesamte Kreisgebiet eine spürbare wirtschaftliche Entwicklung folgen wird. 

 

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