Vorlage - 2008/221
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Anlage/n:
2
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Anlagen: | |||||
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1 | 081014 Flächennutzung 1. Entwurf (764 KB) | |||
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2 | Lageplan (1393 KB) |
Beschlussvorschlag:
Der Samtgemeinde
Ilmenau wird für das Projekt „Oldtimerzugbahnhof“ ein Kreiszuschuss
in Höhe von 300.000 EUR auf die geschätzten Investitionskosten in Höhe von 4,2
Mio. EUR gewährt.
Diese Zuwendung
wird der Samtgemeinde Ilmenau in zwei
Raten a 150.000 EUR aus den künftigen Haushaltsjahren 2009 und 2010 gewährt und
ergeht unter dem Vorbehalt der Genehmigung dieser Haushalte durch das Land.
Zudem wird dieser Kreiszuschuss unter dem Vorbehalt gewährt, dass auch die
weiteren im Finanzplan genannten Zuwendungsgeber sich entsprechend an den
Investitionskosten für dieses Projekt beteiligen.
Sachlage:
Auf die bisherige
Vorlage in dieser Angelegenheit (Nr. 2008/034 – Erstellung einer
Konzeptstudie) nehme ich Bezug.
Die Samtgemeinde
Ilmenau beantragt mit Schreiben vom 23.10.2008 einen Kreiszuschuss in Höhe von
300.000 EUR auf die Investitionskosten in Höhe von 4,2 Mio. EUR für die
Errichtung eines Oldtimerzugbahnhofes im Bereich des Industrie- und
Gewerbegebietes Lüneburg-Süd.
Diese
Investitionskosten ergeben sich aufgrund einer ersten Kalkulation wie folgt:
Herstellung der
Gleisanlage ( siehe Anlage 2) 1.900.000
EUR
Errichtung einer
Werkhalle 900.000 EUR
Herstellung
Hallenboden 385.000 EUR
Schaffung eines
Eingangsbereiches (Parkplatz, Kasse etc.) 400.000 EUR
Erschließung des
Geländes (siehe Anlage 1) 210.000 EUR
Errichtung eines
Betriebsgebäudes (Vereine, Sanitär etc.) 275.000 EUR
Weiche
Investitionskosten (Marketing etc.) 130.000 EUR
Gesamtinvestition 4.200.000
EUR
Die Finanzierung
dieser Investitionskosten ist wie folgt vorgesehen:
Zuschuss der EU
Ziel I – Touristische Infrastruktur 2.100.000
EUR = 50,00
%
Zuschuss
Förderfonds Metropolregion Hamburg 700.000 EUR = 16,67 %
Zuschuss Landkreis
Lüneburg 300.000
EUR
Zuschuss Stadt
Lüneburg 300.000
EUR
Eigenmittel
Samtgemeinde Ilmenau 400.000
EUR
Eigenmittel
Gemeinde Embsen 200.000
EUR
Eigenmittel
Gemeinde Melbeck 200.000
EUR
Kommunale Mittel
insgesamt 1.400.000
EUR = 33,33
%
Gesamtfinanzierung 4.200.000
EUR = 100,00 %
Eine Antragstellung
an die NBank über den erhofften Zuschuss auf Ziel I Mittel in Höhe von 50 % der
Gesamtkosten erfolgt nach Abschluss der Konzepterstellung Anfang Januar 2008.
Zur Vorbereitung dieses Förderantrages erfolgt bisher eine enge Abstimmung mit
der verantwortlichen Mitarbeiterin der NBank. Ebenso besteht ein enger Kontakt
zur Geschäftsstelle des Förderfonds der MRH bei der Regierungsvertretung
Lüneburg. Beide möglichen Fördermittelgeber haben eine große Offenheit zur
Unterstützung dieses Vorhabens signalisiert, so dass die o. g.
Zuwendungsbeträge durchaus realistisch sind.
Die erforderliche
und umfangreiche inhaltliche Vorbereitung des Projektes wird im Rahmen einer
Konzeptstudie sichergestellt. Die gegründete Arbeitsgruppe bestehend aus
Samtgemeinde Ilmenau, Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Kreisverwaltung hat
sich wie vereinbart durch ein Fachbüro mit der Kernkompetenz Touristik sowie
ein Planungsbüro im Bereich Gleisbau verstärkt und dabei die vielfältigen
Antragsunterlagen vorbereitet. Aufgrund der zwingenden Notwendigkeit, im Rahmen
dieser Antragsunterlagen prüffähige Baupläne für die zu errichtenden Gebäude
vorzulegen, ist mittlerweile auch ein Architekt eingeschaltet. Mit der
Entwicklung eines nachhaltigen Betreiberkonzeptes sowie der Prüfung der
erstellten Wirtschaftlichkeitsberechnungen ist zudem ein Steuerberatungsbüro
betraut.
Neben dieser
inhaltlichen Vorbereitung der Antragsunterlagen und eines Betreiberkonzeptes
war es ein wichtiger Bestandteil der bisherigen Projektierung, die für das
Gelingen wesentlichen Partner zusammenzuführen und ihnen Wege zu einer
künftigen Zusammenarbeit aufzuzeigen.
Ein wesentlicher
Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Antragstellung ist der Nachweis, dass durch
die neu zu schaffende Infrastruktur das touristische Angebot qualitativ
wesentlich verbessert wird. Insofern reicht lediglich der Umzug der bisher im
Landkreis Lüneburg verkehrenden Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde
Lüneburg (AVL) von Lüneburg an den neuen
Standort im Bereich des GI Lüneburg-Süd nicht aus. Insofern wurde sehr
frühzeitig Kontakt mit den Dampflokfreunden Salzwedel aufgenommen, die im
Gegensatz zu der AVL ihre Fahrten nicht mit Diesel- sondern mit Dampfantrieb
unternehmen. Es ist gelungen zwei bisher völlig unabhängig agierende Vereine für
eine Zusammenführung an einem gemeinsamen Standort zu gewinnen.
Für den Erfolg des
Projektes ist es jedoch von großer Bedeutung, dass sowohl die ehrenamtlich
arbeitenden Vereine, als auch die beteiligten privaten Sponsoren sowie die
Kommunen die wesentlichen Faktoren des zukünftigen Betriebes gemeinsam
abgestimmt haben. Diese Abstimmung über die grundsätzliche Gestaltung ist
erfolgreich abgeschlossen, auch wenn naturgemäß noch viele Einzelheiten in den
nächsten Monaten geklärt werden müssen.
Nicht nur für eine
erfolgreiche Antragstellung sondern für den nachhaltigen wirtschaftlichen
Erfolg eines Oldtimerzugbahnhofes ist es darüber hinaus erforderlich
nachzuweisen, dass durch die touristische Attraktivität des
Oldtimerzugbahnhofes allein als auch durch ein erheblich ausgeweitetes Angebot
an Oldtimerzugfahrten ein für die Nutzer regelmäßiges und verlässliches Angebot
geschaffen wird. Die dringend erforderlichen Einnahmen sollen neben dem Verkauf
von Fahrtscheinen auch durch Eintrittsgelder sowie Einnahmen aus
Veranstaltungen erzielt werden. Während die Realisierung von Einnahmen aus dem
Fahrscheinverkauf aufgrund der steigenden Nachfrage auch bei anderen Anbietern
in Deutschland als gesichert angesehen werden kann, bedarf es vor allem
hinsichtlich der Realisierung von Einnahmen aus Eintrittsgeldern eines
attraktiven Angebots vor Ort.
Diese Attraktivität
wird zum einen durch die zum Teil einmaligen Fahrzeuge der Dampflokfreunde
Salzwedel erreicht sowie durch die Schaffung von Ausstellungsflächen im Bereich
der Bunkeranlagen, den Bau eines Abenteuerspielplatzes u. ä. Die privaten
Eigentümer der überwiegenden Grundstücksflächen werden für das erfolgreiche,
touristische Gesamtangebot die wesentlichen Bestandteile auf ihr eigenes
unternehmerisches Risiko errichten. Eine
eindeutige Trennung der durch öffentliche bzw. der durch private Mittel
finanzierten Infrastruktur sowohl gegenüber den Zuschussgebern als auch
hinsichtlich der internen Verrechnung zwingend erforderlich.
Aufgrund
derzeitiger Schätzung kann von einer Gesamtinvestition von ca. 6 - 8 Millionen
EUR ausgegangen werden.
Insgesamt kann aus
Sicht der Verwaltung konstatiert werden, dass durch die Umsetzung dieses
Projektes nicht nur in der Samtgemeinde Ilmenau bzw. im Kreisgebiet sondern in
der ganzen südöstlichen Metropolregion Hamburg eine spürbare Verbesserung der
touristischen Wertschöpfungsketten erreicht wird.
So ist
beispielsweise eine regelmäßige Verbindung zum Bahnhof Salzhausen geplant, um
das sich weiter entwickelnde Reitsportzentrum Luhmühlen anzuschließen. Zudem
sind vielfältige Verknüpfungen mit dem bisher erfolgreichen Heideshuttle
vorgesehen. Dadurch können Besucherinnen und Besucher zukünftig viele
Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen per Bahn und Bus erreichen und dabei ihr
eigenes Fahrrad mitnehmen.
Die hiesigen
Tourismusorganisationen unterstützen diese Einschätzung, so dass der für die
Erstinvestition erhebliche Zuschussbedarf angemessen ist und erwartet werden
kann, dass daraus für das gesamte Kreisgebiet eine spürbare wirtschaftliche
Entwicklung folgen wird.