Vorlage - 2009/081
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1 | Anl.I, Konzept Leitstelle (471 KB) | |||
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2 | Anl.II, Kurzbeschreibg. XENOS (1244 KB) |
Beschlussvorschlag:
A) Der Landkreis
Lüneburg unterstützt die Initiativen der Leitstelle „Region des
Lernens“ hinsichtlich des Übergangsmanagement Schule – Beruf.
Hierfür wird die Datenbank „Schüler – Online“ beschafft und
zum Schuljahr 2010/2011 eingesetzt. Mittel für die einmaligen Kosten in Höhe
von 10.000 € sind im laufenden Jahr im Haushalt vorhanden. In den
kommenden Jahren sind rd. 6000 € als laufende Kosten einzuplanen.
Soweit eine
hundertprozentige Förderung durch die ARGE möglich ist, können in Abstimmung
mit den drei Berufsbildenden Schulen bis zu 4, 5 Arbeitsplätze für pädagogische
Mitarbeiter/innen für ein Zentrum für Berufsorientierung am Schwalbenberg
eingerichtet werden.
B) Der Landkreis
Lüneburg beteiligt sich an dem Projekt XENOS – Integration und Vielfalt
mit insgesamt 25.500 €. Der Betrag ist, aufgeteilt auf die nächsten drei
Haushaltsjahre, mit je 8.500 € einzuplanen.
Sachlage:
Region des Lernens –
Berufsbildende Schule als Leitstelle eines regionalen Qualifizierungsnetzwerks
Zur Verbesserung
der Ausbildungsfähigkeit von leistungsschwächeren Absolventinnen und
Absolventen des allgemein bildenden sowie auch des beruflichen Schulsystems
wurde 2001 das Modellprojekt „Region des Lernens“ mit dem
Schwerpunkt „Förderung des berufsbezogenen Bildungsweges“
eingerichtet. Ziel war es, die Lernkompetenz und die Lernergebnisse der
Schülerinnen und Schüler des Sek I-Bereiches - insbesondere der lernschwächeren
Schülerinnen und Schüler - zu verbessern, um sie in den Stand zu versetzen,
eine Berufsausbildung erfolgreich zu absolvieren.
Die Auswertung dieses
Modellprojektes zeigte, dass sich die Berufsbildenden Schulen als Leitstellen
eines regionalen Qualifizierungsnetzwerks bewährt haben. Seit dem 25.01.2006
wird daher dieses Projekt landesweit fortgesetzt.
Träger der
Leitstelle im Landkreis Lüneburg ist die Georg-Sonnin-Schule (BBS II) in
Lüneburg. Die Schule selbst hat Herrn Johannes Diepgen, Lehrer an der BBS II,
mit dieser Aufgabe betraut.
Zum weiteren
Konzept der Leitstelle „Region des Lernens“ wird auf die Anlage I
verwiesen.
Aus Sicht der Leitstelle
geht es schwerpunktmäßig zunächst darum, im Landkreis Lüneburg ein Übergangsmanagement Schule –
Beruf/Berufsausbildung einzurichten.
Hintergrund dieses
Projektes ist die Tatsache, dass beim Übergang aus dem allgemein bildenden
Schulsystem im Sek I-Bereich in die Berufsausbildung bzw. in die
Berufsbildenden Schulen Schülerinnen und Schüler „verloren gehen“.
Zwar gibt es hierzu im Landkreis Lüneburg keine verlässlichen statistischen
Zahlen, die Erfahrungen der vergangenen Jahre sowie Veröffentlichungen und
Aussagen anderer Schulträger und Bildungsregionen lassen jedoch den Schluss zu,
dass dies bis zu 10 % eines Abschlussjahrgangs sein können.
Diese Schülerinnen
und Schüler sind noch schulpflichtig und diese Schulpflicht ist zu überwachen.
Viel schwerer wiegt jedoch, dass diese Jugendlichen zunächst keine weitere
Unterstützung bei einer Berufsorientierung bzw. in ihrer schulischen Ausbildung
erhalten.
Im Rahmen des
Übergangsmanagements wäre daher aus Sicht der Leitstelle „Region des
Lernens“ eine Datenbank, die sowohl für die allgemein bildenden Schulen
als auch für die drei Berufsbildenden Schulen in Lüneburg zur Verfügung stünde,
ein wichtiger Bestandteil.
Für die bekannte
Bildungsregion Herford wurde das elektronische Datenbanksystem „Schüler
– Online“ entwickelt und auf den Markt gebracht. Dieses Programm
wird seit ca. einem Jahr in Osnabrück erstmalig auch in Niedersachsen mit
Erfolg angewandt.
„Schüler
– Online“ ist eine web-basierte Datenbank. Das heißt, dass
Schülerdaten der Abschlussklassen der allgemein bildenden Schulen - Sek
I-Bereich - in eine Internet-Datenbank eingestellt werden, auf die dann auch
die Berufsbildenden Schulen zugreifen können. Der Zugriff auf diese Datenbank
ist durch ein Kennwort geschützt, der Datenverkehr verschlüsselt.
Sowohl die
allgemein bildenden Schulen als auch die Berufsbildenden Schulen hätten somit
die Möglichkeit, genau zu beobachten, ob alle Schülerinnen und Schüler der
Abschlussjahrgänge sich entweder für eine Berufsausbildung im dualen System
oder eine Vollzeit – Schulausbildung an den Berufsbildenden Schulen
angemeldet haben.
Neben der
Schulpflichtüberwachung könnten beide Schulformen auch beratend und
unterstützend eingreifen. Nach dem Konzept der Leitstelle „Region des
Lernens“ könnte am Schwalbenberg ein Zentrum
für Berufsorientierung entstehen. Es besteht die Möglichkeit, hierfür über
die ARGE bis zu 4 ½ Stellen (Sozialpädagogen) einzurichten und zu finanzieren,
die sich um diese Schülerinnen und Schüler sozusagen „vor Ort“
kümmern könnten.
Die drei
Berufsbildenden Schulen haben bereits signalisiert, in ihren Schulen je einen
Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen. Zurzeit wird geprüft, ob darüber hinaus
noch ein oder zwei Arbeitsplätze in der Zentrale der Kreisbibliothek bzw. des
Medienzentrums am Schwalbenberg eingerichtet werden können.
Sachmittel sind
hierfür im Haushalt nicht eingeplant.
Die Kosten für die
Datenbank „Schüler – Online“ belaufen sich einmalig auf rd.
10.000 €, dann pro Jahr auf 6.000 €. Hierin sind Schulungslehrgänge
sowie technische Unterstützung enthalten.
Anlässlich einer
Präsentation dieses Programms haben sich die hiesigen allgemein bildenden
Schulen sowie auch die drei Berufsbildenden Schulen für dieses Programm
ausgesprochen.
Der Einsatz würde
ab dem Schuljahr 2010/2011 erfolgen.
Die Realisierung
des Zentrums für Berufsorientierung hängt – neben einem positiven Votum
des Schulausschusses – auch von weiteren Verhandlungen mit der ARGE
hinsichtlich der Trägerschaft für eine solche Einrichtung ab.
Mittel zur
Anschaffung des Datenbank-Programms sind im aktuellen Haushalt vorhanden. Die
Kosten der laufenden Unterhaltung müssten für die kommenden Jahre zusätzlich
eingeplant werden.
Aus Sicht der
Verwaltung sollten diese Initiativen der Leitstelle „Region des
Lernens“ unterstützt und gefördert werden.
XENOS – Integration und
Vielfalt
Zu diesem
Bundesprogramm wird auf Anlage II verwiesen. Neben den drei Berufsbildenden
Schulen sind die HRS Adendorf, die HS Oedeme und die HS Bleckede als
teilnehmende Schulen in der Trägerschaft des Landkreises vorgesehen. Die
Hansestadt Lüneburg hat die Johannes-Rabeler-Förderschule, die Hauptschulen
Stadtmitte und Kaltenmoor sowie die HRS Kreideberg gemeldet.
Die
verwaltungsmäßige Abwicklung des Projektes übernimmt die Hansestadt Lüneburg.
Dort wurde die so genannte „Interessenbekundung“ erarbeitet und
jetzt auch der formelle Förderantrag auf den Weg gebracht.
Zielgruppe dieses
Förderprogramms sind Jugendliche und junge Erwachsene, vor allem ohne
Schulabschluss und mit Migrationshintergrund, junge Menschen an der
Schnittstelle von Beruf/ Berufsschule, Ausbildung und Betrieb.
Die Förderung
fließt auch hier in erster Linie in Unterstützung durch Sozialpädagogen/innen,
die in den teilnehmenden Schulen in enger Zusammenarbeit mit diesen die dort
entwickelten Maßnahmen und Projekte unterstützen. Natürlich ist die
„Region des Lernens“ auch in dieses Programm eingebunden.
Wie bereits
erwähnt, übernimmt die Hansestadt Lüneburg für alle teilnehmenden Schulen
zentral die Verwaltungsarbeiten zu diesem Projekt. Insgesamt ist eine
Eigenbeteiligung der Antragsteller in Höhe von 5 % vorgesehen. Ausgehend von
einer Projektlaufzeit von 3 Jahren – voraussichtlich 01. 05.2009 –
30.04.2012 – werden 1 Mio. € Fördermittel erwartet, bei einer
Eigenbeteiligung in Höhe von 50.000 €.
Die Hansestadt hat
dem Landkreis jetzt einen Kooperationsvertrag vorgelegt, nachdem für die
Laufzeit des Projektes eine jährliche Beteiligung des Landkreises in Höhe von
8.500 € vorgesehen ist. Die erste Rate würde 2010 fällig werden.
Aus Sicht der
Verwaltung sollte dieser Vereinbarung – wenn die beschriebene Förderung
erfolgt - zugestimmt werden. Die Kosten für den Landkreis Lüneburg in Höhe von
insgesamt 25.500 € sind ab 2010 mit je 8.500 € im Kreishaushalt zu berücksichtigen.