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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Vorlage - 2009/081  

Betreff: "Region des Lernens" im Landkreis Lüneburg; Bundesprogramm XENOS - Integration und Vielfalt an allgemein- und Berufsbildenden Schulen im Landkreis Lüneburg
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verantwortlich:Wieske, MichaelAktenzeichen:5511.72.90/92
Federführend:Bildung und Kultur Bearbeiter/-in: Lüdde, Petra
Beratungsfolge:
Schulausschuss für allgemein- und berufsbildende Schulen
11.05.2009 
Schulausschuss für allgemein und berufsbildende Schulen ungeändert beschlossen   
Kreisausschuss
08.06.2009    Kreisausschuss      

Anlage/n
Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Anl.I, Konzept Leitstelle  
Anl.II, Kurzbeschreibg. XENOS  

Anlage/n:

Anlage/n:

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anl.I, Konzept Leitstelle (471 KB)      
Anlage 2 2 Anl.II, Kurzbeschreibg. XENOS (1244 KB)      
Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

A) Der Landkreis Lüneburg unterstützt die Initiativen der Leitstelle „Region des Lernens“ hinsichtlich des Übergangsmanagement Schule – Beruf. Hierfür wird die Datenbank „Schüler – Online“ beschafft und zum Schuljahr 2010/2011 eingesetzt. Mittel für die einmaligen Kosten in Höhe von 10.000 € sind im laufenden Jahr im Haushalt vorhanden. In den kommenden Jahren sind rd. 6000 € als laufende Kosten einzuplanen.

Soweit eine hundertprozentige Förderung durch die ARGE möglich ist, können in Abstimmung mit den drei Berufsbildenden Schulen bis zu 4, 5 Arbeitsplätze für pädagogische Mitarbeiter/innen für ein Zentrum für Berufsorientierung am Schwalbenberg eingerichtet werden.

 

B) Der Landkreis Lüneburg beteiligt sich an dem Projekt XENOS – Integration und Vielfalt mit insgesamt 25.500 €. Der Betrag ist, aufgeteilt auf die nächsten drei Haushaltsjahre, mit je 8.500 € einzuplanen.

 

Sachlage:

Sachlage:

Region des Lernens – Berufsbildende Schule als Leitstelle eines regionalen Qualifizierungsnetzwerks

 

Zur Verbesserung der Ausbildungsfähigkeit von leistungsschwächeren Absolventinnen und Absolventen des allgemein bildenden sowie auch des beruflichen Schulsystems wurde 2001 das Modellprojekt „Region des Lernens“ mit dem Schwerpunkt „Förderung des berufsbezogenen Bildungsweges“ eingerichtet. Ziel war es, die Lernkompetenz und die Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler des Sek I-Bereiches - insbesondere der lernschwächeren Schülerinnen und Schüler - zu verbessern, um sie in den Stand zu versetzen, eine Berufsausbildung erfolgreich zu absolvieren.

Die Auswertung dieses Modellprojektes zeigte, dass sich die Berufsbildenden Schulen als Leitstellen eines regionalen Qualifizierungsnetzwerks bewährt haben. Seit dem 25.01.2006 wird daher dieses Projekt landesweit fortgesetzt.

 

Träger der Leitstelle im Landkreis Lüneburg ist die Georg-Sonnin-Schule (BBS II) in Lüneburg. Die Schule selbst hat Herrn Johannes Diepgen, Lehrer an der BBS II, mit dieser Aufgabe betraut.

Zum weiteren Konzept der Leitstelle „Region des Lernens“ wird auf die Anlage I verwiesen.

 

Aus Sicht der Leitstelle geht es schwerpunktmäßig zunächst darum, im Landkreis Lüneburg ein Übergangsmanagement Schule – Beruf/Berufsausbildung einzurichten.

 

Hintergrund dieses Projektes ist die Tatsache, dass beim Übergang aus dem allgemein bildenden Schulsystem im Sek I-Bereich in die Berufsausbildung bzw. in die Berufsbildenden Schulen Schülerinnen und Schüler „verloren gehen“. Zwar gibt es hierzu im Landkreis Lüneburg keine verlässlichen statistischen Zahlen, die Erfahrungen der vergangenen Jahre sowie Veröffentlichungen und Aussagen anderer Schulträger und Bildungsregionen lassen jedoch den Schluss zu, dass dies bis zu 10 % eines Abschlussjahrgangs sein können.

Diese Schülerinnen und Schüler sind noch schulpflichtig und diese Schulpflicht ist zu überwachen. Viel schwerer wiegt jedoch, dass diese Jugendlichen zunächst keine weitere Unterstützung bei einer Berufsorientierung bzw. in ihrer schulischen Ausbildung erhalten.

Im Rahmen des Übergangsmanagements wäre daher aus Sicht der Leitstelle „Region des Lernens“ eine Datenbank, die sowohl für die allgemein bildenden Schulen als auch für die drei Berufsbildenden Schulen in Lüneburg zur Verfügung stünde, ein wichtiger Bestandteil.

 

Für die bekannte Bildungsregion Herford wurde das elektronische Datenbanksystem „Schüler – Online“ entwickelt und auf den Markt gebracht. Dieses Programm wird seit ca. einem Jahr in Osnabrück erstmalig auch in Niedersachsen mit Erfolg angewandt.

 

„Schüler – Online“ ist eine web-basierte Datenbank. Das heißt, dass Schülerdaten der Abschlussklassen der allgemein bildenden Schulen - Sek I-Bereich - in eine Internet-Datenbank eingestellt werden, auf die dann auch die Berufsbildenden Schulen zugreifen können. Der Zugriff auf diese Datenbank ist durch ein Kennwort geschützt, der Datenverkehr verschlüsselt.

Sowohl die allgemein bildenden Schulen als auch die Berufsbildenden Schulen hätten somit die Möglichkeit, genau zu beobachten, ob alle Schülerinnen und Schüler der Abschlussjahrgänge sich entweder für eine Berufsausbildung im dualen System oder eine Vollzeit – Schulausbildung an den Berufsbildenden Schulen angemeldet haben.

 

Neben der Schulpflichtüberwachung könnten beide Schulformen auch beratend und unterstützend eingreifen. Nach dem Konzept der Leitstelle „Region des Lernens“ könnte am Schwalbenberg ein Zentrum für Berufsorientierung entstehen. Es besteht die Möglichkeit, hierfür über die ARGE bis zu 4 ½ Stellen (Sozialpädagogen) einzurichten und zu finanzieren, die sich um diese Schülerinnen und Schüler sozusagen „vor Ort“ kümmern könnten.

Die drei Berufsbildenden Schulen haben bereits signalisiert, in ihren Schulen je einen Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen. Zurzeit wird geprüft, ob darüber hinaus noch ein oder zwei Arbeitsplätze in der Zentrale der Kreisbibliothek bzw. des Medienzentrums am Schwalbenberg eingerichtet werden können.

Sachmittel sind hierfür im Haushalt nicht eingeplant.

 

Die Kosten für die Datenbank „Schüler – Online“ belaufen sich einmalig auf rd. 10.000 €, dann pro Jahr auf 6.000 €. Hierin sind Schulungslehrgänge sowie technische Unterstützung enthalten.

Anlässlich einer Präsentation dieses Programms haben sich die hiesigen allgemein bildenden Schulen sowie auch die drei Berufsbildenden Schulen für dieses Programm ausgesprochen.

Der Einsatz würde ab dem Schuljahr 2010/2011 erfolgen.

Die Realisierung des Zentrums für Berufsorientierung hängt – neben einem positiven Votum des Schulausschusses – auch von weiteren Verhandlungen mit der ARGE hinsichtlich der Trägerschaft für eine solche Einrichtung ab.

Mittel zur Anschaffung des Datenbank-Programms sind im aktuellen Haushalt vorhanden. Die Kosten der laufenden Unterhaltung müssten für die kommenden Jahre zusätzlich eingeplant werden.

Aus Sicht der Verwaltung sollten diese Initiativen der Leitstelle „Region des Lernens“ unterstützt und gefördert werden.

 

XENOS – Integration und Vielfalt

 

Zu diesem Bundesprogramm wird auf Anlage II verwiesen. Neben den drei Berufsbildenden Schulen sind die HRS Adendorf, die HS Oedeme und die HS Bleckede als teilnehmende Schulen in der Trägerschaft des Landkreises vorgesehen. Die Hansestadt Lüneburg hat die Johannes-Rabeler-Förderschule, die Hauptschulen Stadtmitte und Kaltenmoor sowie die HRS Kreideberg gemeldet.

 

Die verwaltungsmäßige Abwicklung des Projektes übernimmt die Hansestadt Lüneburg. Dort wurde die so genannte „Interessenbekundung“ erarbeitet und jetzt auch der formelle Förderantrag auf den Weg gebracht.

 

Zielgruppe dieses Förderprogramms sind Jugendliche und junge Erwachsene, vor allem ohne Schulabschluss und mit Migrationshintergrund, junge Menschen an der Schnittstelle von Beruf/ Berufsschule, Ausbildung und Betrieb.

Die Förderung fließt auch hier in erster Linie in Unterstützung durch Sozialpädagogen/innen, die in den teilnehmenden Schulen in enger Zusammenarbeit mit diesen die dort entwickelten Maßnahmen und Projekte unterstützen. Natürlich ist die „Region des Lernens“ auch in dieses Programm eingebunden.

 

Wie bereits erwähnt, übernimmt die Hansestadt Lüneburg für alle teilnehmenden Schulen zentral die Verwaltungsarbeiten zu diesem Projekt. Insgesamt ist eine Eigenbeteiligung der Antragsteller in Höhe von 5 % vorgesehen. Ausgehend von einer Projektlaufzeit von 3 Jahren – voraussichtlich 01. 05.2009 – 30.04.2012 – werden 1 Mio. € Fördermittel erwartet, bei einer Eigenbeteiligung in Höhe von 50.000 €.

 

Die Hansestadt hat dem Landkreis jetzt einen Kooperationsvertrag vorgelegt, nachdem für die Laufzeit des Projektes eine jährliche Beteiligung des Landkreises in Höhe von 8.500 € vorgesehen ist. Die erste Rate würde 2010 fällig werden.

 

Aus Sicht der Verwaltung sollte dieser Vereinbarung – wenn die beschriebene Förderung erfolgt - zugestimmt werden. Die Kosten für den Landkreis Lüneburg in Höhe von insgesamt 25.500 € sind ab 2010 mit je 8.500 € im Kreishaushalt zu berücksichtigen.

 

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