Vorlage - 2009/271
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Anlage/n:
1 Antrag der Gruppe CDU/Unabhängige und SPD
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1 | Antrag Gruppe Resolution Breitband (267 KB) |
Beschlussvorschlag der Gruppe CDU/Unabhängige und SPD:
„Der Kreistag möge folgende Resolution beschließen:
Lage und
Entwicklung
Zur allgemeinen Daseinsvorsorge gehört immer mehr auch die
Versorgung mit leistungsfähigen Telekommunikationsmitteln. Seit der Einführung
von Breitband-Internetzugängen mit der DSL-Technologie für Datenübertragung im
Telefon-Netz in den 90er Jahren sind Produkte auf dem Markt, mit denen man sehr
große Datenmengen übertragen kann, die grundlegend für das moderne Internet
sind. Zusammen mit der Leistungsstärke der Computer steigen auch bis heute die
möglichen Übertragungsraten immer weiter an. So findet derzeitig in drei Großstädten
durch ein Unternehmen ein Modellversuch statt, in dem geprüft werden soll, ob
Verbindungen mit Datenmengen von bis zu 100 Mbit/s je Haushalt und
Dienstleister für den breiten Markt möglich sind.
Dagegen gibt es auf dem Lande immer noch sogenannte
„weiße Flecke“, in denen den Menschen überhaupt kein oder ein nicht
akzeptabler Internetzugang zur Verfügung steht. Viele Haushalte und auch
Unternehmen auf dem Lande müssen mit Übertragungsparametern von deutlich unter
1 Mbit/s auskommen, das entspricht nicht mehr den Anforderungen an einen
durchschnittlichen Internetanschluss.
Die Internetversorgung ist nicht gesetzlich geregelt, sondern
dem freien Markt überlassen. Weil sich die Versorgungssituation in Deutschland
durch die Aufhebung der Telekommunikations-Monopole geändert hat und kein
Anspruch auf spezielle Schaltungen auf das ISDN-Netz besteht, steht beim Ausbau
der für den Internet-Zugang verfügbaren Netze für die Unternehmen die
Wirtschaftlichkeit an erster Stelle. D.h., die Breitbandversorgung findet
zunächst und ggf. nur dort statt, wo es sich lohnt, nämlich in Städten und
Ballungsräumen, aber nicht in kleinen Gemeinden. Es droht die digitale
Spaltung, weil die Lebens- und die Arbeitsbedingungen auf dem Lande ohne eine
gleichwertige Internetverbindung unattraktiv werden. Es wird eine Landflucht
einsetzen, weil junge Menschen nicht bleiben werden können und Betriebe
umsiedeln müssen. Das Sterben insbesondere in den kleinen Dörfer wird nicht
aufzuhalten sein. Schlussendlich muss also ein Breitband-Internetzugang zukünftig
wie der Anschluss an das Elektrizitäts- oder Abwassernetz als Grundversorgung
und somit zur Daseinsvorsorge gezählt werden.
Forderung
des Kreistages
Damit die Menschen auf dem Lande annähernd gleich gute
Internetzugänge wie in anderen Regionen haben, fordert der Kreistag des
Landkreises Lüneburg:
a)
Der Kreistag appelliert und unterstützt
die Gemeinden, politisch initiativ zu werden, um Internetzugänge für ihre
Bürger zu schaffen.
b)
Der Kreistag bittet den Bund und das Land
Niedersachsen, die Gemeinden in der Fläche bei der Aufgabe der Daseinsvorsorge
zu unterstützen. Dazu gehört als Grundpfeiler ein flächendeckender schneller
Internetzugang für alle Bürger im Lande. Als ultima ratio muss der Gesetzgeber
über Maßnahmen nachdenken, die einen Breitband- Internetzugang als
Grundversorgung festschreiben. Der Kreistag als Mittler-Instanz nimmt seine
Fürsorgepflichten gegenüber den Kommunen sehr ernst und fordert Bund und Land
zum schnellen Handeln auf, um einer digitalen Spaltung der Gesellschaft
vorzukommen.“
Begründung der Gruppe CDU/Unabhängige und SPD:
Siehe anliegender Antrag.