Vorlage - 2010/046
|
|
Anlage/n:
Originalantrag
Änderungsantrag
![]() | |||||
Anlagen: | |||||
Nr. | Name | ![]() |
|||
![]() |
1 | Originalantrag (30 KB) | |||
![]() |
2 | Resolution Atom neu (313 KB) |
Beschlussvorschlag der Grünen-Kreistagsfraktion:
„Der Kreistag von Lüneburg appelliert an die
CDU-FDP-Bundesregierung, keine Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke zu
beschließen. Ebenso muss die CDU-FDP-Landesregierung in diesem Sinne im
Bundesrat intervenieren. Der mühsam errungene Atomkonsens aus dem Jahr 2000
muss beibehalten werden. Die vereinbarte Gesamtlaufzeit von 32 Jahren pro
Reaktor darf nicht verlängert werden. Es ist aus sicherheitsrelevanten
Gesichtspunkten nicht zu verantworten, Atomkraftwerke, die immer stärker unter
Materialermüdung leiden, weiterlaufen zu lassen. Insbesondere die
Wiederinbetriebnahme des AKW Krümmel ist der Bevölkerung in der Region nicht zuzumuten.
Herr Wolfgang Renneberg, ehemaliger Leiter der Atomaufsicht im
Bundesumweltministerium erklärt zu den Sicherheitskriterien für Atomkraftwerke
im Februar 2010:
„Ich gehe davon aus, dass zurzeit keiner der 17 Reaktoren
sie zu 100% erfüllt.“
In diesem Zusammenhang kritisiert der Landkreis Lüneburg die
Einsetzung des ehemaligen e.on-Chefs und Rechtsberaters des ehemaligen
Asse-Betreibers Gerald Hennenhöfer als Nachfolger von Herrn Renneberg.
Allein 8 Jahre Laufzeitverlängerung würden 2.960 Tonnen mehr
hoch radioaktiven Atommüll verursachen. Da bis Ende 2009 5.800 Tonnen
angefallen sind, wäre dies eine Erhöhung der bisherigen Müllmenge um 50%. 40
Staaten weltweit nutzen Atomkraft, doch keiner dieser Staaten hat bislang ein
Endlager in Betrieb genommen. Auch die Bundesrepublik steht nach den
katastrophalen Erfahrungen in der Schachtanlage Asse II wieder am Anfang in
dieser Frage. Es bestehen erhebliche Zweifel an der Geeignetheit von Salz als
Endlagermedium generell. Bislang wurde nicht erklärt, warum die gorleben-relevanten
Forschungsversuche im Salz in der Asse eingestellt wurden. Außerdem ist in den
vergangenen Monaten öffentlich geworden, dass der Standortauswahlprozess für
Gorleben in den Siebziger Jahren nicht aus geologischen, sondern aus
kurzfristig politischen Motiven erfolgte und dass die Meinung von kritischen
Experten - wie in der Asse - nicht berücksichtigt wurde. Der Salzstock Gorleben
ist durch die Gorlebener Rinne „verritzt“, hat kein durchgehendes
Deckgebirge und befindet sich in einen Gebiet mit erhöhter Erdbebengefahr.
Anhydrit- und Carnalitt-Vorkommen sprechen gegen die Geeignetheit des
Salzstocks. Der Landkreis Lüneburg, dessen Kreisgrenze nur ca. 42 km von dem
Salzstock Gorleben entfernt liegt, fordert die Bundesregierung auf, das
Moratorium in Gorleben nicht aufzuheben und einen vergleichenden,
ergebnisoffenen Endlagersuchprozess entsprechend der Kriterien des „AK
End“ zu beginnen.“
Geänderter
Beschlussvorschlag der Grünen-Kreistagsfraktion:
„Die aktuelle politische Diskussion gibt Anlass, die vom
Kreistag am 16. Juli 2007 und am 31.August 2009 beschlossene Resolution in
ihren Kernaussagen zu bekräftigen:
- Der
Landrat wird gebeten, in enger Abstimmung mit dem Landkreis Harburg, die
Landesregierung von Niedersachsen eindringlich aufzufordern auf das Land
Schleswig-Holstein einzuwirken, damit das Atomkraftwerk Krümmel (AKW)
nicht wieder in Betrieb genommen wird.
- Der
Kreistag von Lüneburg appelliert an die CDU-FDP-Bundesregierung, keine
Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke zu beschließen. Ebenso muss die
CDU-FDP-Landesregierung in diesem Sinne im Bundesrat intervenieren.
- Der
Landkreis Lüneburg, dessen Kreisgrenze nur ca. 42 km von dem Salzstock
Gorleben entfernt liegt, fordert die Bundesregierung auf, das Moratorium
in Gorleben nicht aufzuheben und einen vergleichenden, ergebnisoffenen
Endlagersuchprozess entsprechend der Kriterien des „AKW End“
zu beginnen.
Geänderte
Sachdarstellung vom 05.03.2010:
Die Grünen-Kreistagsfraktion hat mit Schreiben vom 05.03.2010
einen Änderungsantrag eingereicht. Die Erläuterung der Grünen-Kreistagsfraktion
kann dem beigefügten Antrag entnommen werden.