Vorlage - 2011/063
|
|
![]() | |||||
Anlagen: | |||||
Nr. | Name | ![]() |
|||
![]() |
1 | Auswertung bundesweit 31 01 11 (526 KB) | |||
![]() |
2 | Auswertung Lüneburg 03 03 11 (526 KB) |
Beschlussvorschlag:
Unter dem Vorbehalt der Genehmigung des Haushaltes 2011, erhält die neue arbeit lueneburg-uelzen gGmbH zur Weiterführung des Projektes „Serviceteam Stromsparen“ eine finanzielle Unterstützung i. H. v. bis zu 10.000 Euro.
Die gemeinsame Klimaschutzleitstelle für Hansestadt und Landkreis Lüneburg wird beauftragt, das Projekt eng zu begleiten und zu koordinieren (Öffentlichkeitsarbeit, Sponsorenakquise, Antragsbegleitung, etc.) und erhält eine Berichtspflicht nach Abschluss des Projektes.
Sachlage:
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) förderte seit Dezember 2008 das gemeinsame Beratungs- und Förderprogramm „soziale Energieeffizienzinitiative“ der Caritas und des Netzwerks der Energieagenturen. Die Aktion lief in zunächst 59 Standorten im gesamten Bundesgebiet sehr erfolgreich und wurde daher 2009 erneut vom BMU gefördert.
Die neue arbeit lüneburg-uelzen gGmbH (NA) erhielt daraufhin für 2009 auf Antrag die finanzielle Unterstützung durch die Caritas, in Stadt und Landkreis Lüneburg ein Projekt zur Energieeinsparberatung für einkommensschwache Haushalte durchzuführen. Die NA schulte hierzu im Auftrag des Jobcenters Landkreis Lüneburg Langzeitarbeitslose im Leistungsbezug des SGB II (ALG II) zu Stromsparhelfern.
Seit September 2009 bilden die Stromsparhelfer das „Serviceteam Stromsparen“. Nach einer umfassenden, modularen Schulung, sind sie in 2´er-Teams in den Haushalten unterwegs und beraten zu Einsparmöglichkeiten im Strom- und Wasserverbrauch.
Der Stromsparcheck besteht aus zwei Hausbesuchen: einer Verbrauchsanalyse und einer Verbrauchsempfehlung. Das Ergebnis der Analyse beinhaltet nicht nur Empfehlungen zu Neuanschaffungen, sondern vor allem qualifizierte Ratschläge zu Verhaltensänderungen. Als Unterstützung geben die Teams je nach individuellem Bedarf Soforthilfen im Wert von bis zu 70 Euro aus. Dies können Energiesparlampen, abschaltbare Steckerleisten, Zeitschaltuhren oder z.B. Luftsprudler, WC-Stoppgewichte und wassersparende Duschköpfe sein.
Der in Anlage beigefügte Auswertungsbericht zeigt, dass die Energieeinsparberatung zu großen Einsparungen führt. So kann eine Kommune zu einer durchschnittlichen, langfristigen Einsparung von 179,33 Euro/Haushalt kommen. Jeder Haushalt mit Wohngeldbezug spart langfristig 1.154 Euro, bzw. 136,59 Euro/a, jeder Haushalt mit ALG-II-Bezug 658 Euro langfristig, bzw. 86,98 Euro/a.
Für die Region Lüneburg stehen die Stromsparhelfer seit September 2010 für Beratungen zur Verfügung. Bis Anfang März konnten von den Teams 41 Haushalte beraten werden.
Ende 2010 lief die BMU-Förderung für das Projekt aus.
Auf Nachfrage der NA erklärte sich die Caritas bereit, das Serviceteam Stromsparen in 2011 mit 10.000 Euro weiterhin zu unterstützen. Voraussetzung für die Unterstützung ist die gesicherte Restfinanzierung des Projektes.
Begleitend zu der grundsätzlichen Bereitschaft der NA Eigenmittel einzubringen, sollen Drittmittel akquiriert werden. Hier wird die Klimaschutzleitstelle die Akquise betreiben.
Der dann noch verbleibende Finanzierungsbedarf soll durch den Landkreis gedeckt werden.
Das Projekt bedarf jetzt einer besseren Bekanntmachung, um zu vergleichbaren Einsparungen wie in dem bundesweiten Bericht zu kommen. Hierzu soll z.B. der Flyer überarbeitet werden, die Sozialämter, die Leistungsabteilung des Jobcenters Landkreis Lüneburg und diverse soziale Einrichtungen und Stiftungen sollen informiert werden, die Flyer sollen an strategisch günstigen Stellen ausgelegt werden.
Die konzeptionelle Federführung wird der gemeinsamen Klimaschutzleitstelle für Hansestadt und Landkreis Lüneburg obliegen.
Das Projekt bietet die Möglichkeit, arbeitsmarkt-, sozial- und klimapolitische Ziele miteinander zu verknüpfen und voranzubringen. Dazu ist es, wie der Verbund der Energieverbraucher verlauten ließ, „eine hervorragende Möglichkeit, mit dem Thema Energieschulden präventiv umzugehen und daher langwierige und kostspielige Mahnverfahren zu vermeiden“.
Die Vorteile sind:
-Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen (modulare Fachschulungen, Kommunikationstraining, Training on the job)
-interessante und sinnvolle Beschäftigung
-hohe Akzeptanz der Empfehlung, da auf Augenhöhe beraten wird
-finanzielle Entlastung für einkommensschwache Haushalte
-Soforthilfen
-Information und Aufklärung
-individuelle Beratung an Ort und Stelle
-finanzielle Entlastung der Kommunen (Heizung und Wasser)
-geringere CO²-Emissionen
-geringerer Wasserverbrauch