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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Vorlage - 2011/148  

Betreff: Strukturentwicklungsfonds für den Landkreis Lüneburg - Zuschuss für das Innovationsnetzwerk "innonet.3E" der Klimawerk Energieagentur GmbH & Co. KG
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verantwortlich:Mentz, Ulrich
Federführend:Büro des Landrats Beteiligt:Klimaschutzleitstelle
Bearbeiter/-in: Mentz, Ulrich   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Raumordnung, Wirtschaft, Touristik, Verkehrsplanung und ÖPNV
25.05.2011 
Ausschuss für Raumordnung, Wirtschaft, Touristik, Verkehrsplanung und ÖPNV ungeändert beschlossen     
Kreisausschuss
20.06.2011    Kreisausschuss      

Anlage/n
Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
110504 Anlage innonet.3E PDF-Dokument

Anlage/n:

 

 

Anlage/n:

1 Anlage

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 110504 Anlage innonet.3E (43 KB) PDF-Dokument (86 KB)    
Beschlussvorschlag:

 

 

Beschlussvorschlag:

Der Freigabe von EU-Fördermitteln aus dem Schwerpunkt 2 des Regionalisierten Teilbudgets des Landkreises Lüneburg für das Projekt „innonet.3E“ in Höhe von insgesamt 157.500,00 EUR für den Zeitraum 01.08.2011 bis 31.07.2014 wird zugestimmt.

 

Der Bereitstellung von kommunalen Kofinanzierungsmitteln in Höhe von insgesamt 8.925 EUR aus dem Strukturentwicklungsfonds, Sparte „Klimaschutz“ wird ebenso zugestimmt. Dem Innovationsnetzwerk „innonet.3E“ der Klimawerk Energieagentur GmbH & Co.KG werden diese Mittel im Rahmen eines Kreiszuschusses zur Verfügung gestellt.

Für die Gewährung des Kreiszuschusses besteht die Voraussetzung, dass auch die Hansestadt Lüneburg sowie der Landkreis Harburg entsprechende Beschlüsse hinsichtlich der Kofinanzierung fassen.

 

Sachlage:

 

 

Sachlage:

Der Sanierungsstau bei Gebäuden, die älter als 20 Jahre sind, liegt bundesweit bei 70% – 75%. Deshalb will die Bun­desregie­rung die nationale Sa­nierungsrate von bislang 2% (2010) auf mehr als das Dop­pel­te (5%) bis zum Jahr 2020 stei­gern. Der Energieverbrauch beim Altbaubestand liegt häufig noch bei über 20 Liter Heizöl pro m² und Jahr. Energetisch optimierte Gebäude benötigen lediglich noch 3 Liter oder weniger. Um diesen Energiestandard zu erreichen, ist eine strin­gen­te Umsetzung der 3E-Maß­nah­­men (Ener­gie­­­effi­zien­te Häu­ser, Ene­r­gie­spa­ren­des Woh­nen und Erneuer­ba­re Energie­quel­len) über die nächsten Jahrzehnte erforderlich.

 

Dieses Potenzial für die Betriebe der Baubranche in der Region Lüneburg/Harburg gilt es in den kommenden Jahren durch ein professionelles Netzwerkmanagement und innovative Produkte und Projekte zu erschließen, denn dies bedeutet Aufträge in Millionenhöhe, die Siche­rung bzw. Neuschaffung von Arbeitsplätzen und gleichzeitig ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz, da durch die Sanierung des Altbaubestands lang­fri­stig CO2 eingespart werden kann. Hierzu bedarf es neben der gängigen Auftragsakquise neuer Strukturen und Vorgehensweisen wie die der Gründung eines Innovationsnetzwerkes entlang der Wertschöpfungskette energieoptimiertes Sanieren und Bauen.

 

Deshalb plant  die KLIMAWERK Energieagentur GmbH & Co. KG als Antragsteller und Projektträger den Aufbau des „Innovationsnetzwerk ener­gie­op­timiertes Sanieren und Bauen“ (innonet.3E). Geplanter Projektstart ist der 1. August 2011, die Laufzeit soll sich über drei Jahre bis 31. Juli 2014 erstrecken.

 

Ein solches Innovationsnetzwerk gibt es bislang in der Metropolregion Hamburg noch nicht. Lediglich im

Landkreis Lüneburg existiert seit 2006 ein Verbund von Betrieben mit Netzwerkcharakter, die Klimawerk Partner. Dieser Unternehmensverbund bietet die optimalen Ausgangsbedingungen für den Aufbau von innonet.3E. Das Kooperationsnetzwerk entlang der Wertschöpfungskette soll quantitativ und qualitativ entscheidend fort- und weiterentwickelt sowie landkreisübergreifend ausgebaut werden. In den Landkreisen Lü­ne­­burg und Har­burg sowie der Han­se­stadt Lüneburg soll über die Projektlaufzeit das Netzwerk auf mindestens 50 Unternehmen anwachsen und die Anzahl energieeffizienter Gebäude (Pas­siv­-, KfW 40- und Energie-Plus-Standard) konti­nu­ier­lich um 2% - 5% jährlich gesteigert werden.

 

Herausforderung und Ziel ist es, mit Hilfe eines fachlich kompetenten Netzwerkmanagers in den kommenden Jahren ein langlebiges, sich selbst tragendes und zukunftsweisendes Unternehmensnetzwerk auf dem Fundament der Klimawerk Partner mit regionalen Unternehmen des Bausektors aufzubauen und nach dem Leitbild „Klima schützen – Handwerk stützen“ dafür zu sorgen, dass Investitionen zur Modernisierung des Gebäudebestands und zum Klimaschutz ausgelöst werden.

 

Der Erfolg des Projektes besteht darin, den Beteiligten im Netzwerk einen effektiven Mehrwert gegenüber einzeln agierenden Unternehmen zu verschaffen, da sie einen Jahresbeitrag zu entrichten haben, der die Finanzierung der Netzwerkstelle über das Projektende hinaus gewährleistet. Ein wichtiger Aufgaben­be­reich des Netzwerkmanagers wird es daher sein, genügend Unternehmen zu akquirieren, die Bedarfe der Unternehmen zu erfragen, ihnen ent­spre­chen­­de Angebote zu unterbreiten und den Nutzen für die Betriebe herauszuarbeiten.

 

Um wichtige Im­­pul­se für das Wachs­tum und die Be­schäf­­ti­gung sowie Stand­ort­at­trak­tivität der Landkreise Lüne­burg und Har­burg sowie der Hansestadt Lüneburg zu erzielen, sollen folgende Maßnahmen im Einzelnen umgesetzt werden:

 

·        Einführung eines Netzwerkmanagements

·        Aufbau einer Informationsplattform für die Netzwerkmitglieder

·        Aufbau einer Lernplattform (Wissenstransfer/Weiterbildung/Schulung)

·        Entwicklung eines gemeinsamen Marketingkonzeptes

·        Durchführung öffentlichkeitswirksamer Projekte/Veranstaltungen

·        Gemeinsame Initiierung energetischer Bauvorhaben mit Vorbild­cha­rak­ter

 

Angestrebt wird u. a. eine kontinuierliche Weiterbildung der Netzwerkmitglieder im Be­reich energieoptimierte Ge­­­bäu­desa­nie­rung. Inhalte dieser Qualifizierung sind u. a. die Themen Material­effi­zienz nachhaltiger Baustoffe, kundenorientiertes Marketing & Kommunikationsstrategien, innovative Gebäude- und Dämmtechniken sowie die Qualitätssicherung am Bau. Nur so können die erforderlichen und stetig komplexeren Energie- und Qualitätsstandards auch erreicht werden.

 

Als Praxis- und Pilotprojekte sollen bis 2014 regionale Lern- und Besichtigungsstationen entstehen, die das Lernen am Objekt ermöglichen. Um das Netzwerk als auch dessen Ziele in die Öffentlichkeit zu tragen, sind zielgerichtete Marketingmaßnahmen wie z.B. eine Modernisierungskampagne oder die Norddeutsche Passivhauskonferenz geplant. Weitere Veranstaltungen sollen neben der Ziel­grup­pe der privaten Hausbesitzer auch Immobilienverwaltungen und kleine und mittlere Unter­nehmen (KMU) für das Thema sen­si­bilisieren.

 

Unterstützt werden soll das Netzwerk durch stra­te­g­ische Part­ner aus der Wissens­chaft (Leuphana Uni­ver­sität Lüneburg), kommunalen Verwaltungen (z. B. Klimaleitstellen) und der Wirt­schafts­för­de­run­g für Stadt und Landkreis Lüneburg. Angestrebt wird die Entwicklung gemeinsamer Projekte und Veranstaltungen.

 

Für die Umsetzung des Projektes werden für Personal- und Sachkosten Zuwen­dun­gen aus dem Europäischen Fonds für regionale Ent­wicklung (EFRE) – Regionalisiertes Teilbudget des Landkreises Lüneburg - beantragt. Zusätzlich ist eine kommunale Kofinanzierung erforderlich, die von den Land­krei­sen Lüneburg und Harburg sowie von der Hanse­stadt Lüneburg anteilig aufgebracht werden soll.

Der Finanzierungsplan ist dieser Vorlage als Anlage beigefügt.

 

Sechzehn KLIMA­WERK Partnerunternehmen stellen als regionale Betriebe darüber hinaus den Grundstock für den Aufbau des Innovationsnetzwerkes in Form ihrer Unternehmensbeiträge als Eigen­an­teil zur Verfügung.

 

Die Förderung würde nach der EFRE-Richtlinie „Management von Innovationsnetzwerken“ aus dem Regionalisierten Teilbudget, Schwerpunkt 2 „Entwicklung der Innovationskapazitäten und gesellschaftlicher Wissenspotenziale“, erfolgen. Entsprechende Mittel sind dort noch verfügbar. In mehreren Gesprächen und Schriftverkehr wurde seitens der NBank die grundsätzliche Förderfähigkeit des Projektes signalisiert. Ebenso wurde die Bereitstellung der notwendigen Kofinanzierungsmittel von Hansestadt Lüneburg und Landkreis Harburg in Aussicht gestellt.

 

Die Eigenmittel des Landkreises Lüneburg werden aus dem Strukturentwicklungsfonds, Sparte „Klimaschutz“ gezahlt – entsprechende Haushaltsmittel sind dort vorhanden.

 

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