Vorlage - 2004/155
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Anlage/n:
-sieben-
Beschlussvorschlag:
Sachlage:
Im Vorfeld der Haushaltsplanberatung 2005 beabsichtigt die
Verwaltung im Rahmen dieses Tagesordnungspunkts zur Entwicklung der
Jugendhilfekosten seit 2000 (Erstellung des Haushaltskonsolidierungskonzepts)
vorzutragen und dies zugleich zum Anlass zu nehmen, einmal über die
Einwohnerentwicklung im Landkreis Lüneburg unter besonderer Berücksichtigung
der jungen Menschen vorzutragen, da es selbstverständlich einen unmittelbaren
Zusammenhang zwischen der Zahl der jungen Menschen einerseits und den
aufzubringenden Haushaltsmitteln andererseits gibt. Darüber hinaus wird die
Entwicklung der Aufwendungen für Jugendhilfe natürlich auch von weiteren
Faktoren geprägt (wie Wohnsituation, finanzielle Situation in der Familie
usw.), auf die hier allerdings nicht näher eingegangen werden soll.
Dessen ungeachtet bildet bereits das für diese Vorlage und die
Folgevorlage zusammengestellte Datenmaterial Ausgangslage für eine vertiefte
Betrachtung der Situation.
Der Anlage -1- ist zu entnehmen, dass der Zuschussbedarf im
Bereich der Hilfen zur Erziehung deutlich gesunken ist, wobei zeitgleich die
Zahl der Kinder und Jugendlichen deutlich angestiegen ist. Dies bedeutet, dass
(siehe Anlage -2-) der Pro-Kopf-Bedarf der Jugendhilfe trotz weiter bestehender
Inflationsrate (3,7 %) um 22,00 € gesunken ist.
Dies ist, da spürbare Qualitätsverluste nicht eingetreten sind,
zumindest im Hinblick auf die Kostensituation eine erfreuliche Entwicklung, die
allerdings auch zeigt, dass der Landkreis Lüneburg von seinem endgültigen
Konsolidierungsziel in diesem Bereich noch entfernt ist und es hier weiterer
Anstrengungen bedarf, dies aber nicht losgelöst von der
Bevölkerungsentwicklung, aber insbesondere von der Entwicklung der Zahl der
jungen Menschen gesehen werden kann.
Insoweit sollen hier einige Fakten zur Entwicklung der Zahl der
jungen Menschen im Landkreis Lüneburg dargestellt, aber auch in Relation zur
Entwicklung in anderen Bereichen gebracht werden.
Ø
Die Zahl der Einwohner im Landkreis
Lüneburg steigt im Vergleich zum Landes-, aber auch Bezirksdurchschnitt, der
hier im Einzelnen dargestellt wird, überdurchschnittlich ( Anlage-3-).
Ø
Die Zahl der jungen Menschen steigt im
gleichen Umfang (Anlage -3-) mit. Dies ist im Bezirksvergleich ungewöhnlich. In
anderen Landkreisen liegt die Steigerungsrate deutlich niedriger bzw. gibt es
gegenläufige Entwicklungen, die darin bestehen, dass entweder die Einwohnerzahl
als solche bereits sinkt oder aber die Einwohnerzahl noch geringfügig steigt,
während die Zahl der jungen Menschen bereits fällt. Auffällig ist auch, dass der Anteil der unter
18-jährigen an der Gesamtbevölkerung in der Fläche überdurchschnittlich hoch
ist.
Ø
Stadt und Landkreis Lüneburg weisen in den
letzten zehn Jahren wieder eine ausgeglichene Geburten-überschuss/-defizit-Entwicklung
bzw. leichte Steigerung aus (Anlage -4-). Dies ist eine Entwicklung, die gegen
den Landestrend läuft (Anlage -4a-).
Ø
Die Bevölkerungsgewinne des Landkreises resultieren
hier allerdings im Wesentlichen aus Zuzügen. Da dabei die Zahl der jungen
Menschen proportional mit steigt, zeigt dies, dass der Landkreis Lüneburg
offensichtlich Zuzugsgebiet von Familien ist.
Ø
Dies macht sich insbesondere auch daran
fest – und dazu ist ein längerfristig angelegter Blick notwendig (Anlage -5-)
-, in welchem Umfang einzelne Jahrgänge sich entwickeln. Hier zeigt sich, wenn
man dies an den Daten wie Geburtsjahr, Kita-Einstieg, Einschulung,
Sekundarübergang festmacht, dass diese Jahrgänge jeweils kräftig aufstocken.
Ø
Dieser Vorlage ist auch die aktuelle
Arbeitslosenstatistik (Juni 2004) als Anlage -6- beigefügt. Diese weist für den
Landkreis Lüneburg mit 11 % eine deutlich über dem Bezirks-, aber auch
Landesdurchschnitt liegende Arbeitslosenquote aus.
Bemerkenswert ist allerdings, dass bei näherer Betrachtung
(Anlage -7-) der Anteil der unter 20 bzw. und 25 Jahre alten Arbeitslosen im
Landkreis Lüneburg deutlich unter dem Bezirksschnitt liegt. Dies wiederum macht
deutlich, dass die von Stadt und Landkreis Lüneburg gemeinsam mit der Agentur
für Arbeit unternommenen Anstrengungen zur Integration von jungen Menschen in
die Arbeitswelt durchaus erfolgreich sind.
Die Verwaltung wird in der Sitzung zu Einzelheiten und näheren
Bewertungen ergänzend vortragen.