Vorlage - 2014/080
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Anlagen: | |||||
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1 | Vermerk Organisation (49 KB) |
Sachlage:
Die prognostizierten Wasserstände des Elbehochwassers im Juni 2013 führten dazu, dass der Landrat am 05.06.2013 den Katastrophenfall für den Landkreis Lüneburg feststellte. Erstmals wurde es erforderlich, aufgrund der Wasserstandsprognosen die Elbdeiche im Landkreis Lüneburg (in Abstimmung mit den Nachbarlandkreisen Lüchow-Dannenberg und Ludwigslust-Parchim) auf gesamter Länge um 30 cm aufzukaden (zu erhöhen). Durch den enormen Einsatz aller Beteiligten, insbesondere der Deichverbände, der Feuerwehren und der Bundeswehr, konnte diese Aufkadung erfolgen. Nicht zuletzt aufgrund des Deichbruches bei Fischbeck und der teilweise erfolgten Flutung der Havelpolder konnte so im Landkreis Lüneburg die Deichsicherheit gewährleistet werden. Das Ziel der Maßnahmen wurde somit erreicht.
Materielle Schäden aufgrund des Hochwassers traten, schwerpunktmäßig begrenzt, an Gebäuden und Einrichtungen im Deichvorland auf.
Dennoch zeigte auch dieser Katastrophenfall, dass die bestehende Organisation weiterhin Verbesserungspotential aufweist. Um die jüngsten Erfahrungen in der zukünftigen Katastrophenschutzarbeit – insbesondere bei Elbehochwasserereignissen – berücksichtigen und umsetzen zu können, hat der Landkreis Lüneburg noch im Juni 2013 begonnen, eine Manöverkritik durchzuführen.
Hierzu führte der Landrat zahlreiche Gespräche, z. B. mit:
- dem Stab HVB, dem Kreisbrandmeister und der Technischen Einsatzleitung –TEL- der Feuerwehr,
- allen im Katastrophenfall eingebundenen Stellen (Polizeidirektion, -inspektion, Bundeswehr, Kommunen, Deichverbänden, Hilfsorganisationen, Fachberatern),
- Bürgermeistern/Bürgermeisterin und Ortsvorstehern der betroffenen Kommunen,
- der Polizeidirektion Lüneburg,
- der Bundeswehr.
Die Ergebnisse dieser Gespräche wurden für die Auswertung in sieben Themenfeldern zusammengefasst:
HVB-Stab intern
- Mitglieder des Kat-Stabes über Voralarm einberufen
- laufende Aktualisierung der Daten im Katastrophenschutzplan
- Schulungen für Mitglieder des Stabes HVB
- Arbeitsgruppenräume
- Umgang mit Spendenangeboten
Kommunikation
- Kommunikation mit Polizeidirektion, Kommunen, Nachbarlandkreisen verbessern
- Einhaltung und Beachtung festgelegter Zuständigkeiten und Informationswege
Lage / Lagebeurteilung
- Zeitpunkt der Feststellung des Kat-Falles liegt in der alleinigen Entscheidung des Landrates
- Lagebesprechungen optimieren
Organisation / Ablauf
- Stab HVB in stärkerer Besetzung
- interne einsatztaktische Grenze der Bundeswehr, Landeskommando Niedersachsen, ist die Elbe, nicht die Landesgrenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen
- knappe Personaldecke bei der TEL
- Hilfsorganisationen und Fachberater an Übungen der TEL beteiligen
- geeignete Sandsackfüllplätze
- Abräumen der Sandsäcke nach Aufhebung des Kat-Falles
Beschaffung / Versorgung
- Sandsackfüllmaschinen
- Unterbringung von Einsatzkräften (möglichst ortsnah)
- Sandsackreserve
Technik / Material / IT
- Überflutungsmodell des Landes Niedersachsen fehlt
- Notstromversorgung in der FTZ unter Volllast testen
- Anbindung der Hilfsorganisationen in den Einsatzabschnitten an das Einsatzdokumentationssystem (EDS)
- Verarbeitungskapazität von EDS
Verkehr / Evakuierung
- länderübergreifendes Verkehrskonzept
- Evakuierungskonzept (Mensch, Tier)
Wesentliche Ergebnisse der erfolgten Auswertung sind in der Anlage („Organisation“) dargestellt.
Zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Katastrophenschutzarbeit wurden bereits umgesetzt.
Über den aktuellen Stand der Auswertung wird in der Sitzung berichtet.