Vorlage - 2019/096
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1 | 2019-096 Anlage Konzept Temporäre Lerngruppe (101 KB) |
Sachlage:
Die Schulleitungen der Oberschulen im Landkreis Lüneburg verdeutlichten mehrfach, dass die Schüler*innen mit einem sozial-emotionalen Unterstützungsbedarf Probleme bereiten und den Unterricht immens und damit die anderen Schüler*innen stören.
Im Gespräch mit der Landesschulbehörde berichtete diese von "Temporären Lerngruppen", die dann der Kurt-Löwenstein-Schule vorgestellt wurden. Die Schule erklärte sich sofort bereit, ein Konzept für den Landkreis Lüneburg zu erstellen und diese Klassen in der Schule zu verankern.
Das Konzept, welches zusammen mit der zuständigen Dezernentin der Landesschulbehörde erstellt wurde, liegt als Anlage bei.
In mehreren Sitzungen der Arbeitsgruppe zur Planung der Schulentwicklung wurden dieses Konzept und alternative Projekte anderer Landkreise vorgestellt und diskutiert.
Temporäre Lerngruppen sollen die Förderung und Beschulung von Schüler*innen sicherstellen, die aufgrund vielfältiger Ursachen mit den emotional-sozialen und zum Teil auch kognitiven Anforderungen des Unterrichts und in einer Klasse mit mehr als 20 Schüler*innen überfordert sind und bei denen sich die Unterstützungsangebote einer Regelschule als nicht ausreichend erweisen.
Die Herausnahme aus der Klasse soll es ermöglichen, eingefahrene und bekannte Verhaltensmuster zu durchbrechen. Familie und Kinder werden mit ihrer Situation konfrontiert und bekommen klare Impulse für ihre weitere Entwicklung.
Ziel ist die Reintegration in die Stammklasse. Eine Beschulung an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Emotional-Sozial soll verhindert werden. Zurzeit besuchen ca. 40 Kinder aus dem Landkreis Lüneburg die CJD in Göddenstedt (Förderschule "ES") und stellen dabei ca. 50% der Gesamtschülerzahl dieser Schule.
Die Beschulung in einer temporären Lerngruppe ist für sechs Monate vorgesehen. In dieser Zeit sollen Eltern und Schüler*innen positive Schulerfahrungen ermöglicht und ein Raum für individuelle Nachreifung geboten werden. Die Förderung der persönlichen und emotionalen Entwicklung ist dabei ein wichtiger Baustein. Unterricht findet in den "Hauptfächern" statt, damit die Kinder den Anschluss an ihre Stammklasse nicht verlieren.
Veränderungen des Verhaltens können in der Kleingruppe gut geübt werden. Eltern und Familie werden einbezogen, so dass eine ganzheitliche Sichtweise des gesamten familiären Systems möglich ist.
Finanzierung:
Räumlichkeiten stehen an der Kurt-Löwenstein-Schule in Form einer alten Hausmeisterwohnung zur Verfügung. Die dort aktuell untergebrachte Klasse kann im Rahmen der Abwicklung der Förderklassen mit dem Schwerpunkt Lernen im Schulgebäude unterrichtet werden. Zusätzliche Kosten entstehen daher nicht.
Notwendig ist jedoch eine sozialpädagogische Fachkraft, die durch den Landkreis Lüneburg gestellt werden muss. Hierfür sind, je nach Einstufung der Fachkraft, bis zu 67.000 €/jährlich zu veranschlagen. Hier bleiben die Stellenplanberatungen 2020 abzuwarten. Alternativ wäre zu klären, ob der Sozialraumträger, der bisher die Schulsozialarbeit in den Grundschulen übernommen hat, die Einstellung vornehmen wird.
Hinzu kommen Beförderungskosten zur Schule nach Bleckede. Diese sind abhängig vom Wohnort der Kinder und können damit nicht prognostiziert werden.
Sonderpädagogische Lehrkräfte werden werden von der Landesschulbehörde gestellt.