Vorlage - 2020/222
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Anlagen:
Originalantrag
Angebot Solarkataster Landkreis Lüneburg (im Stand der 1. Aktualisierung der Verwaltung vom 02.07.2020)
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Anlagen: | |||||
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1 | Antrag_Solardachkataster-signed.pdf (183 KB) | |||
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2 | Angebot_IPSyscon Solarkataster (2437 KB) |
Sachlage des Antragstellers:
Sehr geehrter Herr Landrat Böther,
die Fraktion DIE LINKE bittet, folgenden Antrag auf der nächsten Sitzung des Ausschusses für Erneuerbarer Energien und Klimafolgenanpassung zu behandeln.
Die Energiewende weg von fossilen Energieträgern und Atomenergie und hin zu Erneuerbaren Energien ist eines der wichtigsten Ziele unserer Zeit. Dabei ist die Umsetzung dieses Ziels komplex. Ein entscheidender Baustein und dabei Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende, ist die umfassende Nutzung der vorhandenen dezentralen Potentiale in einer Region.
Dabei hat die Solarenergie entscheidende Vorteile gegenüber allen anderen Energieträgern: Sie ist weitgehend frei von negativen Effekten für die Region und deren Anwohner. Außerdem erfährt die Solarenergie eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung.
Mit einem Solardachkataster kann jeder Bürger in wenigen Minuten herausfinden, ob sich das eigene Hausdach für die Installation einer Solaranlage eignet.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Stoll
Fraktionsvorsitzender DIE LINKE
Stellungnahme der Verwaltung vom 02.07.2020:
Gemäß der Leitstudie 100% Erneuerbare-Energie-Region Hansestadt und Landkreis Lüneburg besteht besonderer Handlungsdruck im Handlungsfeld Wärme. Die Indikatoren des Berichts Klimaschutzaktivitäten in Hansestadt und Landkreis Lüneburg zeigen dies ebenfalls an. Im Wärmebereich bestehen eine Vielzahl von möglichen Ansätzen, die im Rahmen des EEA erarbeitet werden sollen. Um im Strombereich einen höheren Solarstromanteil zu erreichen sollte sich der jährliche Zubau an Photovoltaikanlagen vervielfachen.
Diverse Kommunen verfügen über ein Solarkataster. Mit einem Solarkataster können mittels eines Rechenmoduls belastbare Informationen über zu erwartende energetische und finanzielle Erträge einer Solaranlage für ein Hausdach abgeschätzt werden. Ein Solarkataster ersetzt keine Vor-Ort-Beratung und wird vorwiegend hinsichtlich Photovoltaik genutzt. Ein solches Kataster stellt sich teilweise als Ansatz für Öffentlichkeitsarbeit und als allgemeine Informationsplattform zum Thema Solar dar.
Die Kosten für die Einrichtung eines solchen Kataster liegen voraussichtlich im Bereich zwischen 15.000 € bis 20.000 € zuzüglich der Kosten für die Laserscandaten in Höhe von 8.000 € bis 10.000 €. Aufgrund von Vorbehalten aus dem Bereich Datenschutz ist von einem hohen administrativen Aufwand auszugehen (Einräumen von Widerspruchsrechten u.a.).
Der Aufwand zur Einrichtung eines Solarkatasters erscheint zum jetzigen Zeitpunkt nicht gerechtfertigt, da in einem solchen Portal eingebettete Angebote bereits in Teilen bestehen. Durch die Leitstudie verfügen die Kommunen über eine Zusammenstellung ihrer geeigneten Dachflächen. Mit dem Solar-Check besteht bereits eine etablierte Einstiegsberatung für Interessenten zum Thema Photovoltaik, die durch Öffentlichkeitsarbeit begleitet wird. Im Energieportal des Landkreises kann die Solareinstrahlung vor Ort ermittelt werden. Weiterhin wird auf den Online-Solardach-Check des Anbieters Co2online.de mit den entsprechenden Rechenmodulen sowie auf die kommunalen Förderprogramme für Solarthermie verwiesen. In Zusammenarbeit mit der Energiegenossenschaft Zukunftsgenossen eG wird eine Mieterstromberatung im Landkreis angeboten. Für Kommunen wird eine kostenfreie Solarberatung angeboten.
Fördermöglichkeiten für ein Solarkataster bestehen nicht. Begrüßenswert wäre die Einführung eines landesweiten Katasters wie in Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen der Aufstellung eines Integrierten Wärmekonzepts bzw. eines landkreisweiten Wärmekatasters sollte die Ergänzung durch ein Solarkataster geprüft werden.