Vorlage - 2020/498
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1 | Antrag_Solardachkataster.pdf (86 KB) |
Beschlussvorschlag Antragsteller:
Bezugnehmend auf die Vorlage 2020/222 vom 28.06.2020 beantragt die Fraktion DIE LINKE die
Einrichtung eines Solardachkatasters im Landkreis Lüneburg. Haushaltsmittel stehen zu Verfügung.
Sachlage:
Die Forderung nach einem klimaneutralen Landkreis muss auch durch Taten unterlegt werden. Ein
Solardachkataster ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. In der Landeszeitung vom 21.11.2020 (Seite 10) findet sich ein Bericht über das 8. Energieforum der Leuphana Universität.
Zitat: Anders als Hamburg verfüge Lüneburg noch nicht über ein Solar-Kataster, das unter anderem
Auskunft gibt, inwieweit die Hausdächer geeignet sind zur Erzeugung von Solarstrom. Doch Schomerus zeigt sich zuversichtlich, dass die Entwicklung auch hier in diese Richtung geht.“
Professor Dr. Thomas Schomerus hat u.a. das 8. Energieforum organisiert.
Außerdem wäre das Solardachkataster eine sinnvolle Ergänzung zur Solardachbörse. Auch wenn es uns lieber wäre, der Landkreis würde seine eigenen Dächer auch für die eigene Energieversorgung nutzen. Letztendlich würde das Solardachkataster auch die wirtschaftlichen Aktivitäten im Ökostromsektor im Landkreis erhöhen.
Stellungnahme der Verwaltung vom 04.02.2021:
Mit Schreiben der Kreistagsfraktion Die Linke vom 19.11.2020 wurde die Veranschlagung von 30.000,00 Euro für die Erstellung eines Solardachkatasters zum Haushalt 2021 beantragt und unter der Begründung "Die Forderung nach einem klimaneutralen Landkreis muss auch durch Taten unterlegt werden. Ein Solardachkataster ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. Wir verweisen auf die Vorlage 2020/222 mit einem entsprechenden Angebot."
Der Antrag zum Haushalt 2021 wurde abgelehnt.
Es wird auf die Vorlage 2020/222 Bezug genommen. Gemäß dem Beschlussvorschlag vom 28.06.2020 des Antragstellers sollte ein Vertreter des Landkreises Osnabrück vortragen und die Verwaltung die Kosten bzw. die Fördermöglichkeiten für ein solches Solardachkataster im Landkreis Lüneburg ermitteln.
Ein Vertreter des Landkreises Osnabrück konnte aufgrund von nicht vorhanden Kapazitäten leider nicht vortragen. Stattdessen konnte Frau Mussack von der "Klimaschutz und Energieagentur Niedersachsen" (KEAN) am 29.10.2020 über das Thema Solardachkataster im Ausschuss für Erneuerbare Energien und Klimafolgeanpassung berichten.
Die Verwaltung schätzte in ihrer Stellungnahme vom 02.07.2020 die Kosten für die Einrichtung eines solchen Katasters auf 15.000 € bis 20.000 €. Hinzu kommen die Kosten für die Laserscandaten in Höhe von etwa 8.000 € bis 10.000 €. Fördermöglichkeiten für ein Solarkataster bestehen nicht.
Die Erstellung eines Solarkatasters könnte im Rahmen der Aufstellung eines Integrierten Wärmekonzepts bzw. eines landkreisweiten Wärmekatasters geprüft werden. Denn im Handlungsfeld Wärme besteht besonderer Handlungsdruck. Dies zeigen die Leitstudie 100% Erneuerbare-Energie-Region und die Indikatoren des jährlichen "Berichts Klimaschutzaktivitäten in Hansestadt und Landkreis Lüneburg" .
Allerdings ist es mit der reinen Erstellung eines Katasters nicht getan. Dies erfordert wegen des Datenschutzes und der Datenpflege einen hohen administrativen Aufwand, für den im Landkreis keine personellen Ressourcen zur Verfügung stehen.
Um ein Solarkataster sinnvoll nutzen zu können, sind sowohl eine begleitende Öffentlichkeitsarbeit als auch konkrete Umsetzungsangebote für die Bürger erforderlich.
Solche Angebote gibt es im Landkreis bereits. So verfügen die Kommunen durch die Leitstudie schon über eine Zusammenstellung ihrer geeigneten Dachflächen. Mit dem Solar-Check besteht bereits eine etablierte Einstiegsberatung für Interessenten zum Thema Photovoltaik. Dieses Angebot, das durch Öffentlichkeitsarbeit begleitet wird, wird sehr gut angenommen. Darüber hinaus kann im Energieportal des Landkreises die Solareinstrahlung vor Ort ermittelt werden. Weiterhin wird auf den Online-SolardachCheck des Anbieters Co2online.de mit den entsprechenden Rechenmodulen sowie auf die kommunalen Förderprogramme für Solarthermie verwiesen. In Zusammenarbeit mit der Energiegenossenschaft Zukunftsgenossen eG wird eine Mieterstromberatung in Hansestadt und Landkreis Lüneburg angeboten. Für Kommunen und kleine und mittelständische Unternehmen wird eine kostenfreie Solarberatung angeboten bzw. vermittelt.
Wegen all dieser bereits bestehenden Angebote wäre der Mehrwert eines Solardachkatasters nur gering. Der personelle Aufwand für Aufbau und Pflege wäre demgegenüber jedoch beträchtlich.
Die Verwaltung empfiehlt daher, den Antrag abzulehnen.