Vorlage - 2021/082
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Beschlussvorschlag:
Der Landkreis Lüneburg beteiligt sich am Projekt "Stadtradeln" in Kooperation mit der Hansestadt Lüneburg.
Der Landkreis Lüneburg startet darüber hinaus im Anschluss eine schulbezogene Kampagne zur Stärkung des Radverkehrs an den Schulen und zur weiteren Entlastung der Busse.
Entsprechende Haushaltsmittel in Höhe von 50.000€ stehen für die Umsetzung zur Verfügung.
Sachlage:
Ausgangslage:
Der Landkreis Lüneburg hat mit dem Integrierten Mobilitätskonzept, dem Nahverkehrsplan und dem Radverkehrskonzept eine erste Handlungsgrundlage für den Radverkehr geschaffen, die jedoch weiterentwickelt werden muss.
Im Rahmen der Corona Pandemie steigt die Bedeutung des Radverkehrs deutlich an, da durch die Nutzung des Rades der ÖPNV allgemein entlastet werden kann.
Das Radverkehrskonzept des Landkreises identifiziert unter anderem Schülerinnen und Schüler (SuS) als eine wichtige Zielgruppe. In den Handlungsfeldern des Konzeptes, in denen alle Maßnahmen nach sieben Clustern aufgegliedert und vorgestellt werden, kümmert sich ein ganzes Cluster um Radverkehr an Schulen und Betrieben. Das Thema wurde damit als ein wichtiger inhaltlicher Schwerpunkt des Radverkehrskonzeptes sowie der Radstrategie des Landkreises festgelegt.
Ziel:
Als Ziel ist daher für den Radverkehr im Landkreis festzulegen:
Radfahren soll für SuS des Landkreises attraktiver und sicherer gemacht werden.
Mit den geplanten Maßnahmen soll der (schulbezogene) Busverkehr im Zuge der Corona- Pandemie entlastet werden und gleichzeitig ein wichtiger Schritt im Rahmen der Radverkehrsförderung im Landkreis Lüneburg vorgenommen werden.
Daher unterstützt der Landkreis die Nutzung des Fahrrads mit diesem Projekt nachhaltig.
Es werden primär folgende Ziele mit der Maßnahme verfolgt:
- Umsetzung des Radverkehrskonzeptes
- Entlastung der Schulbusse aufgrund der Corona Pandemie
- Langfristige (Schul-)Radwegeplanung durch Routingdaten (auch im Rahmen des Radwegekonzeptes des Landkreises)
- Identifizierung der (wirklich) gefahrenen Schulwege
- Erhöhung der Schulwegverkehre mit dem Fahrrad
- Nachhaltige Entlastung des Verkehrs an Schulzentren durch weniger Eltern-Taxis
- weitere Ziele sind die Gesundheitsförderung und –vorsorge und der Schutz des Klimas
- Integration in die Radverkehrsförderung des Landkreises
Maßnahmenbeschreibung:
Wir schlagen ein zweistufiges Verfahren vor, das in enger Abstimmung gemeinsam mit der Hansestadt umgesetzt wird,
- Gemeinsame Beteiligung beim StadtRadeln im Sommer vor den Schulferien (Dauer 3 Wochen)
StadtRadeln ist bei der Hansestadt mittlerweile gut etabliert und es kam in der Vergangenheit häufig der Wunsch von Bürgerinnen und Bürgern nach einer Erweiterung in den Landkreis.
In der Fachtagung "Fahrradland Niedersachsen/Bremen" wurde im Herbst 2020 bereits angekündigt, dass das Land Niedersachsen mit 150.000 € die Teilnahmebeiträge für Stadtradeln fördern wird. Noch sind keine Details veröffentlicht. Die Vergabe der Förderung wird vermutlich nach dem Windhundprinzip erfolgen.
- Gemeinsame Kampagne zum Thema Schulradeln mit der Hansestadt Lüneburg und einem externen Anbieter im Anschluss an StadtRadeln nach dem Sommerferien 2021
Für den Landkreis wäre dieser Vorschlag eine gute Ergänzung und ein guter Start, um für die darauffolgende Kampagne zum Schulradeln bereits zu sensibilisieren. Leider ist die Dauer von StadtRadeln auf drei Wochen festgelegt, für eine langfristige Verhaltensänderung eine zu kurze Zeit.
Hierfür ist eine längerfristige Kampagne notwendig. Dafür will der Landkreis ein Radportal nutzen und den SuS die Nutzung über eine App bereitstellen. In der Kampagne sollen die SuS spielerisch für das Thema Radfahren sensibilisiert und belohnt werden.
- Häufiges und regelmäßiges Radfahren wird belohnt
- Sammlung von Einzel- und Teampunkten, Teampunkte werden extra bewertet
- Einzelne wochenweise Wettbewerbe
Der Landkreis würde mit dieser Zusammenarbeit eine wichtige Zielgruppe, nämlich SuS im gesamten Landkreis Lüneburg, erreichen. Zeitgleich würden aber auch die Themen Routing-App und Kampagnen als Maßnahmenvorschläge aus dem Radverkehrskonzept bearbeitet und den Landkreis Lüneburg als fahrradfreundlichen Landkreis deutlich auch nach außen positionieren.
Für die Radverkehrsplanung in Landkreis und Hansestadt können die begleitenden Analysetools wichtige Informationen zur Verkehrsdichte, Geschwindigkeit, Wartezeiten, Attraktivität, Zielorten, Detailrouten, Fahrten, Erreichbarkeiten und Fahrzeiten liefern und dabei die Radverkehrsplanung im Landkreis langfristig deutlich verbessern.
Die Teilnahme der SuS ist freiwillig und grundsätzlich erst ab 16 Jahren oder mit Zustimmung der Eltern möglich. Es erfolgt eine enge Abstimmung mit den Schulen.
Kostenschätzung und Finanzierung:
Für die Umsetzung der beiden Kampagnen werden ca. 50.000 € veranschlagt. Die Mittel stehen
zur Umsetzung der Radverkehrsförderung/ nicht investive Maßnahmen im Fachdienst 02 für das Jahr 2021 zur Verfügung. Durch die Zusammenarbeit mit der Hansestadt Lüneburg kann sich der Anteil für den Landkreis noch verringern. Eine gemeinsame Beauftragung könnte hier Kosten sparen und einen Mehrwert für beide Parteien bedeuten. Hierzu ist eine Kooperationsvereinbarung mit der Hansestadt abzuschließen.
Die Sachpreise für den Wettbewerb der Schulen sollten über Sponsoring zur Verfügung gestellt werden. Entsprechende Gespräche sind noch zu führen.