Vorlage - 2021/084
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Sachlage:
SUSTIL – Szenarien zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele in Stadt und Landkreis Lüneburg: Implikationen für die Steuerung von Landnutzung
In den vergangenen Jahren haben Zielkonflikte, die sich aus der Verschiedenheit der möglichen Landnutzung ergeben (z.B. Landwirtschaft, Gewerbe, Wohnen, Tourismus, Naturschutz etc.), stark zugenommen.
Wie könnten sich Städte und Landkreise über ihre Flächennutzung in Zukunft, auch im Hinblick auf eine nachhaltige Landnutzung, einigen?
Neue Lösungsansätze erarbeitet hier das Forschungsprojekt "SUSTIL".
Gemeinsam mit der Hansestadt Lüneburg, der Leuphana Universität und dem BUND Niedersachsen (Regionalverband Elbe- Heide) als Verbundpartner hat der Landkreis Lüneburg hierfür einen gemeinsamen Förderantrag beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)- Förderrichtlinie „Stadt-Land-Plus“ - Themenbereich „Ressource Land“ gestellt und bewilligt bekommen.
Der Landkreis Lüneburg bekommt über die Förderung eine halbe Projektmanagementstelle zu 100% finanziert. Die Stelle wurde zum 01.11.2020 mit Frau Frederike von der Lancken besetzt.
Weitere Praxispartner sind in diesem Projekt:
Bauernverband Nordostniedersachsen, HWK Lüneburg-Braunschweig-Stade, IHK Lüneburg-Wolfsburg, LüWoBau Lüneburger Wohnungsbau GmbH.
Während die Hansestadt Lüneburg, sowie die Umlandgemeinden im Landkreis durch ein starkes und schnelles Wachstum gekennzeichnet sind, sind andere Gemeinden im Landkreis Lüneburg dagegen eher von einem Bevölkerungsrückgang betroffen und erfahren daher weniger bzw. andere Konflikte bezüglich Landnutzung. Die Unterschiede sind hier sehr groß.
Oftmals fehlen in diesen Gemeinden allerdings auch Ressourcen, um Infrastruktur aufrecht zu erhalten oder auszubauen. Auch durch diesen Ressourcenmangel entsteht eine zunehmende Abhängigkeit des Umlandes von der Hansestadt Lüneburg, was sich unter anderem in steigenden Pendlerzahlen innerhalb der Projektregion zeigt.
Darüber hinaus nimmt die Stadt Lüneburg als Wohn- und Arbeitsplatz eine Scharnierfunktion zwischen der Metropole Hamburg und dem ländlichen Raum ein. Somit bestehen bezüglich der Inanspruchnahme von Land innerhalb der Projektregion (Hansestadt und Landkreis Lüneburg) Wechselwirkungen und unterschiedliche Ausgangslagen sowie auch innerhalb der einzelnen Gemeinden Interessenskonflikte zwischen unterschiedlichen Anspruchsgruppen.
Der Umgang mit der endlichen Ressource Land stellt daher eine bedeutende Herausforderung für die Projektregion und damit für das Projekt SUSTIL dar.
Folgende Fragen werden in dem Forschungsprojekt SUSTIL adressiert:
1) Welche Szenarien und Interessenskonflikte bezüglich Landnutzung ergeben sich in Stadt und
Landkreis Lüneburg aus der Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele auf lokaler Ebene?
2) Wie können Instrumente zur Steuerung von Landnutzung dazu beitragen diese Szenarien zu
realisieren und den Interessensausgleich zwischen Stadt und ländlichem Raum zu verbessern?
Zur Bestimmung der Flächennutzung wurden bislang Lösungsansätze aus der Raumplanung herangezogen. Gleichzeitig werden jedoch aktuell neuartige Verfahren entwickelt, die die bisherigen Instrumente der Flächenanalyse- und steuerung verändern und erweitern. Diese beruhen z.B. auf den UN-Nachhaltigkeitszielen, den sogenannten Sustainable Development Goals, die 2015 beschlossen wurden.
Im Projekt werden daher ganz konkret verschiedene Szenarien und Handlungsoptionen mit Fokus auf die UN-Nachhaltigkeitsziele entwickelt und diskutiert.
Das Projekt hat eine Laufzeit bis Mitte des Jahres 2023 und kann um weitere zwei Jahre bis 2025 verlängert werden.
Die Projektmanagerin Frau Frederike von der Lancken stellt das Projekt dem Ausschuss gemeinsam mit Professor Jacob Hörisch von der Leuphana Universität vor und steht für Fragen zur Verfügung.