Vorlage - 2021/097
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1 | 2021_02_25_Kreistag_Neue_Aufgabe_für_Veterinärämter-Antibiotikakontrollen.pdf (132 KB) |
Sachlage:
Anfrage zur nächsten Kreistagssitzung: Neue Aufgabe für Veterinärämter –mehr Stellen? Wie wird der Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung in Zukunft kontrolliert? Wie Steht der Landkreis Lüneburg zu der geplanten Übertragung der Aufgabe? Coronapandemiebedingte Kontrolldefizite?
Bei der Antibiotikakontrolle in der Nutztierhaltung sollen künftig die Landkreise zuständig sein - und nicht mehr das Land. Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) plant die kommunalen Veterinärämter hierfür von 2022 an in die Pflicht zu nehmen.
2014, vor der Einführung der Antibiotikaüberwachung beim Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), wurden 726 Tonnen Antibiotika in der Niedersächsischen Tierhaltung verbraucht. Seither sank der Einsatz von Antibiotika durch Tierhalter im Bundesland auf 386 Tonnen im Jahr 2019.
Antibiotikaresistenzen gehören laut des RKI zu der größten medizinischen Herausforderung unserer Zeit. Antibiotikaresistente Erreger treten verstärkt dort auf, wo viele Antibiotika eingesetzt werden. Das sind Krankenhäuser und die Nutztierhaltung. Besonders gefährdet sind Kinder, Senior*innen und Menschen mit geschwächter Immunabwehr. 600.000 Menschen erkranken im Jahr an multiresistenten Keimen, 20.000 Menschen sterben laut dem RKI daran.
Daher ist die konsequente Kontrolle der Antibiotikagabe in der Landwirtschaft und die damit einhergehende Beratung zur Verbesserung der Tierhaltungsbedingungen eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Die Landkreise Vechta und Cloppenburg benötigen laut eigenen Angaben bis zu fünf zusätzliche Planstellen.
Wie viele Planstellen benötigt der Landkreis Lüneburg um die gleiche Qualität der Kontrollen und der angeordneten Maßnahmenpläne wie bisher aufrecht zu halten?
Wie steht der Landkreis Lüneburg zu der geplanten Übertragung der Aufgabe an den Landkreis?
Mit wieviel Kontrollen rechnet der Landkreis nach Übertragung der Aufgaben vom LAVES?
Coronabedingt kam es in vielen Bereichen bekanntermaßen zu Einschränkungen der Verwaltung in vielen Aufgaben. Im Zusammenhang mit der zuvor gestellten Frage stellt sich nunmehr die Frage, wie weit sich die Coronapandemie auf die Veterinärverwaltung ausgewirkt hat:
Ob und in welchem Umfang konnten 2020 veterinärmedizinische Kontrollen im Vergleich zu 2019 vorgenommen werden?
Sind auch 2021 Einschränkungen in 2020 zu erwarten und wie sollen die entstehenden Kontrolldefizite kompensiert werden?
Mit freundlichen Grüßen
Petra Kruse-Runge