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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Vorlage - 2022/157  

Betreff: Bildungskommune
Anlass: keine wesentlichen Auswirkungen
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verantwortlich:Srugis, Freia
Federführend:Bildung und Kultur Bearbeiter/-in: Bendler, Kerstin
Beratungsfolge:
Ausschuss für Schule und Bildung
13.05.2022 
Sitzung des Ausschusses für Schule und Bildung ungeändert beschlossen     
Kreisausschuss
30.05.2022 
Nichtöffentliche Sitzung des Kreisausschusses      

Anlage/n
Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen

 

 

 

Anlage/n: ---

 

 

 

Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt, sich um eine Förderung für das ESF Plus-Programm "Bildungskommunen" zu bewerben.

 

 

 

Sachlage:

Seit 2011 existiert ein Bildungsbüro, als Serviceeinrichtung für Landkreis und Hansestadt Lüneburg mit Aufgaben der Information, Beratung und Vernetzung der an Bildung Beteiligten sowie der Koordinierung von Maßnahmen und Projekten. Handlungsfelder waren zunächst: (1) Bildungsmonitoring als Übergangsmanagement SEK1 -SEK2 über SchülerOnline, (2) Vernetzung der Akteure im Übergang Schule/Beruf, und (3) Inklusion.

 

Durch die vermehrte Zuwanderung wurde das Bildungsbüro zum Bildungs- und Integrationsbüro erweitert und verbreiterte sich um Koordinationsaufgaben im Bereich Integration, ehrenamtliches Engagement, interkulturelle Öffnung, Öffentlichkeitsarbeit. 

 

Seit 2016 nimmt der Landkreis Lüneburg am Landesprogramm "Bildungsregion" teil, dies ohne zusätzliches Personal. Die über mehrere Jahre unbesetzte halbe Stelle einer abgeordneten Lehrkraft im Bildungsbüro konnte leider nur für wenige Monate besetzt werden und ist nun wieder vakant.

 

Im Rahmen des BMBF-Förderprogramms "Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte" konnten von 2017 bis 2021 kommunale Strukturen für bessere Zugänge und Transparenz der Angebote für Neuzugewanderte angelegt werden (u.a. Angebotsübersicht, Beratungsübersicht, Kommunikationsinstrumente).

 

In diesem Zusammenhang entstand die Idee zur Rahmung der unterschiedlichen Veranstaltungen zu Bildungsthemen als modulare Bildungskonferenz. Als Co-Organisatoren konnte die Lüneburger Beratungsstelle der "Bildungsberatung Niedersachsen" mit ihren Trägern (VHS, VNB, Arbeit und Leben) gewonnen werden, um so strukturelle Lücken aus der Beratungspraxis direkt in die Akteursebene zu transportieren. Aus der Akteursrunde formierte sich das Bündnis Blickpunkt Bildung. Zur Begleitung und Weiterentwicklung dieser Strukturen in Richtung eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements (DKBM) wird aktuell eine Stelle verstetigt. Diese Strukturen bildeten die Voraussetzung dafür zum August 2021 eine Zielvereinbarung mit dem BNE-Kompetenzzentrum als eine von bundesweit 47 BNE-Modellkommunen abzuschließen. 

 

hrend jedoch andere niedersächsische Landkreise an den Förderprogrammen "Lernen vor Ort" (beispielsweise Stade) und dem Nachfolgeprogramm "Bildung integriert" (beispielsweise Harburg) teilgenommen haben, hat der Landkreis Lüneburg sich nicht an Bildungs-Förderprogrammen, über die Personal finanziert wurde, beteiligt und ist daher mit dem Aufbau eines datenbasierten Bildungsmanagements wenig fortgeschritten. In der täglichen Arbeit hat sich herausgestellt, dass die anfallenden Tätigkeiten nicht mit 50% einer vollen Stelle bewältigt werden können, da bisher grundlegende Daten fehlen. Dies gilt es zu ändern, um Bedarfe zu erkennen und darauf eine Strategie zur Weiterentwicklung aufzubauen.

 

Das neue Förderprogramm setzt genau hier an:

 

Mit der ESF-Förderrichtlinie plant das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Landkreise und kreisfreie Städte bei der Weiterentwicklung ihrer Bildungslandschaft zu unterstützen. Die Förderung ist zunächst auf vier Jahre angelegt. Es geht dabei um drengende Themen wie die Digitalisierung der Bildungsangebote, den Aufbau neuer Kooperationen und Stärkung vorhandener Strukturen bis hin zu Gestaltung nachhaltiger Bildungsthemen.

 

Im Rahmen der Förderung sind von allen Kommunen zwei Pflichtmodule zu belegen:

 

      Auf- und Ausbau eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements (DKMB)

      Etablierung vernetzter Bildungslandschaften

 

Hinzu kommen frei wählbare Module. Die Verwaltung schlägt vor, sich auf folgende drei Themen festzulegen:

 

      Fachkräftesicherung/Bildung im Strukturwandel

      Inklusion

      Bildung für nachhaltige Entwicklung

 

Insbesondere bei dem ersten frei wählbaren Thema "Fachkräftesicherung/Bildung im Strukturwandel" könnte der Landkreis Lüneburg auf drei starke Berufsbildende Schulen (BBS) und eine funktionierende Wirtschaft zurückgreifen. Die BBS könnten gestärkt und die Wirtschaft damit gefördert werden. Davon würden auch die Oberschulen im Landkreis Lüneburg profitieren.

 

2008 erklärte die UN-Behindertenrechtskonvention die Inklusion offiziell zu einem Menschenrecht für behinderte Menschen und ein Jahr später trat das Recht in Deutschland in Kraft. Spätestens seit Abschaffung der Förderschule "Lernen" ist das Thema Inklusion immer wieder auf der Agenda der Schulen und der Verwaltung und wurde bisher für alle Beteiligten nicht zufriedenstellend gelöst.

 

Das Thema Bildung r nachhaltige Entwicklung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Der Landkreis Lüneburg ist hier Modellkommune, so dass es sich anbietet, dieses übergeordnete Thema ebenfalls auszuwählen.

 

Das Förderprogramm lässt sich gut an die Zusammenarbeit mit der Transferagentur und die Arbeit mit der Kompetenzagentur BNE anknüpfen.

 

Hieraus könnten Synergieeffekte gezogen werden.

 

Erste Überlegungen würden nahelegen, folgendes Personal ein zu stellen,:

  • 1 Pflichtmodul DKMB
  • 1,5 Pflichtmodul analog/vernetzte Bildungslandschaft
  • 1,5 freie Module, je 0,5 für die einzelnen Module.

 

Die im Bildungs- und Integrationsbüro angesiedelte Stelle (TZ, 30 Stunden/Woche) sowie die Anteile im Fachdienst Bildung und Kultur (fünf Stunden/Woche) könnten jedoch mit eingebracht werden, so dass die Verwaltung anstrebt, lediglich zwei zusätzliche Stellen auszuschreiben.

 

Idealerweise kommt es zu einer Kooperation mit der Hansestadt Lüneburg, die sich mit den Kosten einer weiteren Stelle beteiligt. Aufgrund der Funktion als Oberzentrum und der daraus resultierenden Eigenständigkeit im Thema Bildung ist es für eine erfolgreiche Gestaltung einer landkreisweiten Bildungslandschaft unabdingbar, dass Landkreis und Hansestadt das Thema Bildung gemeinsam bearbeiten und keine konkurrierenden Ziele entstehen.

 

So könnten in diesem Projekt

      zwei geförderte Bildungsmanager (Landkreis)

      ein geförderter Bildungsmanager (Hansestadt) sowie

      0,8 vorhandene Stellen (Landkreis)

eingebracht werden.

 

Das BMBF geht auf Grund der hohen Anforderungen für die Aufgabenerfüllung von einer regelhaften Bezahlung von TvöD, EG 13, Stufe 2 (wissenschaftliche Angestellte) aus.

 

Beispielrechnung für ein Jahr:

 

2 x EG 13

146.000,00 EUR

2 x Dienstreisen zu max. 6000  

12.000,00 EUR

Software Kombi*für Bildungsmonitoring

4.000,00 EUR

Support Software

2.500,00 EUR

Vergaben** (z.B. Webseite)

65.000,00 EUR

Summe

229.500,00 EUR

 

 

davon 60 % BMBF

137.700,00 EUR

davon 25 % Pauschale (indirekte Kosten)

57.375,00 EUR

Summe Förderung

195.075,00 EUR

 

 

Rest Landkreis

34.425,00 EUR

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

a)

r die Umsetzung der Maßnahmen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

b)

an Folgekosten:

34.425,00€

 

 

 

 

 

 

 

 

 

c)

Haushaltsrechtlich gesichert:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

im Haushaltsplan veranschlagt

 

 

 

 

 

 

 

 

x

durch überplanmäßige/außerplanmäßige Ausgabe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

durch Mittelverschiebung im Budget

 

 

 

 

Begründung:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sonstiges:

 

 

 

 

d)

gliche Einnahmen:

wenn ja, umsatzsteuerliche Relevanz der Einnahmen:

 

 

 

 

 

 

 

 

x

ja

 

 

 

 

 

 

 

 

 

nein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

klärungsbedürftig

 

 

 

Klimawirkungsprüfung:

 

Hat das Vorhaben eine Klimarelevanz?

 

 

 

 

 

 

 

X

keine wesentlichen Auswirkungen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

positive Auswirkungen (Begründung)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

negative Auswirkungen (Begründung)

 

 

 

 

 

 

 

 

Begründung:

 

 

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