Vorlage - 2005/277
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1 | Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen (111 KB) |
Beschlussvorschlag:
Die Ausführungen der Verwaltung werden zur Kenntnis genommen.
Sachlage:
Diese Vorlage gibt einen Überblick über den augenblicklichen
Sachstand hinsichtlich der Berufsorientierung an den Hauptschulen in der
Trägerschaft des Landkreises Lüneburg und die Schulleiterin der
Hugo-Friedrich-Hartmann-Schule (HRS Bardowick) Frau Bewig, wird darüber hinaus
die an ihrer Schule laufende Projekte und Maßnahmen erläutern.
Die Berufsorientierung an den allgemein bildenden
Schulen ist im RdErl.d.MK vom 4.8.04 geregelt, s. Anlage.
Zielsetzung für alle Schulformen ist:
Schülerinnen
und Schüler zur Aufnahme einer Berufstätigkeit zu befähigen und sie auf eine
begründete Berufswahlentscheidung vorzubereiten.
Berufsorientierende Maßnahmen
werden an allgemein bildenden Schulen im Rahmen ihres
schulgesetzlichen Auftrags als
Schulveranstaltungen durchgeführt.
Der Schwerpunkt der Berufsorientierung liegt in der
Hauptschule!
Maßnahmen:
Betriebs- oder
Praxistage,
Schülerbetriebspraktika,
Betriebserkundungen,
praxisorientierte
Lernphasen innerhalb des Fachunterrichts
und andere
Lernangebote
Hierfür stehen
mind. 60 höchstens 80 Tage in den Schuljahrgängen 8 und 9 zur Verfügung.
Ein weiteres Landesprogramm, das mit der
Berufsorientierung stark verzahnt ist, wird in der Richtlinie über die
Gewährung von Zuwendungen im Rahmen des Programms zur Profilierung der
Hauptschule RdErl. d. MK vom 28.11.2003 - 301.5 - 81022/6 - geregelt.
Das Land gibt Zuschüsse zu Sach- und
Personalkosten. Damit kann das seitens der Schule entwickelte Konzept zur
Berufsorientierung in Zusammenarbeit mit einer/einem Sozialpädagogin/en
umgesetzt werden. Der LK Lüneburg schließt dazu entsprechende Verträge mit
freien oder öffentlichen Trägern der Jugendhilfe, die wiederum die
Sozialpädagogen stellen.
Folgende Hauptschulen im Landkreis Lüneburg
beteiligen sich an diesem Programm:
Hauptschule Oedeme (seit 2001) mit der AWO Lüneburg
Haupt- und Realschule Dahlenburg (seit 2001) mit
der AWO Lüneburg
Haupt- und Realschule Adendorf (seit 01.11.2005)
mit der AWO Lüneburg
Haupt- und Realschule Bardowick (seit 0.11.1005)
mit der Samtgemeinde Bardowick in Kooperation mit dem Kinderhaus Wittorf
Hauptschule Bleckede (seit 01.11.2005) mit dem
Albert-Schweitzer-Familienwerk Bleckede
Haupt- und Realschule Neuhaus (seit 01.11.2005) mit
Internationaler Bund, Einrichtung Hagenow
Die Hauptschule Bleckede hat im Rahmen der
Berufsorientierung die Einrichtung einer "Schmiede" beantragt. An
diesem Projekt könnten dann die Nachbarhauptschulen Neuhaus, Dahlenburg und
Scharnebeck teilnehmen. Mittel in Höhe von 75.000 € sind vorsorglich in den
Haushalt 2006 eingestellt.
Die Hauptschule Scharnebeck plant in Zusammenarbeit
mit der BBS II Einblicke in das Berufsfeld "Schweißen" zu vermitteln.
Im Rahmen der Neuerrichtung des Bereiches Werken und Technik kann dieses
Projekt verwirklicht werden.
In beiden Fällen laufen noch Planungs- und
Koordinierungsgespräche mit den Schulen.
Hier einige Beispiele
erfolgreicher Arbeit aus den erwähnten Hauptschulen ( aus Veröffentlichungen im
Internet ):
Industrie- und Handelskammer vergibt zum dritten
Mal Schulpreis
Die Haupt- und Realschule Dahlenburg als Sieger des Wettbewerbes vertritt mit ihrem Projekt „JuCa –
das schülerbetriebene Jugendcafé“ die hiesige Region im Wettbewerb
„Norddeutscher IHK-Schulpreis“. Ziel des Jugendcafés ist es unter anderem, den
Schülern die Auseinandersetzung mit ökonomischen Fragen und Ansätzen zu
ermöglichen und sich so hautnah mit der beruflichen Zukunft und dem
Wirtschaftsleben auseinander zu setzen. Dazu übernehmen die Schüler alle
Planungen und Organisationsarbeiten selbstständig – vom Marketing für das Café
über den Ein- und Verkauf bis zum Bereich Personal und Buchhaltung.
Die Hauptschule Oedeme ist eine von 44
Modellschulen im Regierungsbezirk Lüneburg, die seit dem Jahre 2000 Konzepte
zur Berufsorientierung erarbeitet hat, um Schülerinnen und Schülern die
Berufswahl zu erleichtern. Mit der Schülerfirma nimmt die Schule an dem Projekt
„Kooperation Schule–Wirtschaft– fit für den Beruf“ des regionalen Netzwerkes
RITTS Lüneburg teil, was ausgeschrieben Regionale Innovations- und
TechnologieTransferStrategie heißt. So führten die teilnehmenden Schulen zum
Beispiel wöchentliche Praxistage ein, machten Bewerbungstraining, organisierten
Firmenbesichtungen oder eröffneten Schülerfirmen.
Die Schülerfirma der Hauptschule Oedeme betreibt
ein Café und eine Schreinerwerkstatt, deren Erlöse wieder investiert werden,
wie etwa in den Kauf eines Billardtisches für die Cafébenutzer.
Ziel der Maßnahmen: Die Schüler sammeln
Berufserfahrung, bekommen Einblick in verschiedene Berufssparten und bauen
Berührungsängste ab, und die Firmen profitieren später von engagierten
Auszubildenden. Dazu sei die Zusammenarbeit mit regionalen Wirtschaftsbetrieben
wichtig, sagt Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK)
Lüneburg-Wolfsburg und Vorsitzender des Projektes, Jens Petersen. Er erklärte
die Arbeit an der Schnittstelle zwischen Schule und Wirtschaft zur Chefsache.
Gemeinsam mit der Bezirksregierung Lüneburg, der Handwerkskammer
Lüneburg-Stade, der Universität Lüneburg und der Klosterkammer Hannover entwickelte
die IHK Lüneburg und Stade das Berufsorientierungsmodell.
Petersen sagte: ,,Wir wollen Brücken bauen und den
Prozess der Annäherung von Wirtschaft und Schule fördern.“ Dass das nötig ist,
bekräftigt auch Dr. Friedrich Wilhelm Barth, Abteilungsleiter Berufliche
Bildung im niedersächsischen Kultusministerium: „Dreißig Prozent der
Ausbildungsverträge im Handwerk werden wieder gelöst, weil sich die
Auszubildenden die Arbeit anders vorgestellt haben.“ Das zeige, wie wichtig
eine umfassende Berufsorientierung schon in der Schule sei.
Alle Hauptschulen in der Trägerschaft des Landkreises Lüneburg,
auch die in dieser Vorlage nicht direkt Genannten, arbeiten nach dem erwähnten
Runderlass des MK zu Berufsorientierung an allgemein bildenden Schulen.
Aus Sicht der Verwaltung ist es erfreulich, dass die
Schulleiter/Innen der Hauptschulen so zahlreich die Angebote des Landes nutzen
und, abgestimmt auf das eigene Umfeld an Umsetzungsstrategien gemeinsam mit dem
Landkreis Lüneburg als Schulträger arbeiten.