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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Vorlage - 2003/162  

Betreff: Sachstandsbericht Pilotprojekt Dahlenburg
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verantwortlich:Klaus MetzdorfAktenzeichen:512010/10.5
Federführend:Jugendhilfe und Sport Bearbeiter/-in: Harck, Silke
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss
25.09.2003 
Jugendhilfeausschuss zur Kenntnis genommen   
Jugendhilfeausschuss
15.09.2004 
Jugendhilfeausschuss geändert beschlossen   
Jugendhilfeausschuss
03.11.2004 
Jugendhilfeausschuss ungeändert beschlossen   

Anlage/n
Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Präsentation26-05-04 neu  

Anlage/n:

Anlage/n:

Eine

 

 

 

 

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Präsentation26-05-04 neu (205 KB)      
Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt, mit dem Trägerverbund AWO/DRK eine vertragliche Grundlage für die Fortsetzung des Projekts zu erarbeiten.

Sachlage:

Sachlage:

 

Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner Sitzung am 04.03.2003 das von der Verwaltung vorgelegte Vertragswerk zustimmend zur Kenntnis genommen und die Verwaltung beauftragt, die entsprechenden Verträge für die Seite des Landkreises Lüneburg zu schließen.

Dieses Vertragswerk beinhaltet die Rahmenvereinbarung zu den Leistungsvereinbarungen des modellhaften Jugendhilfepilotprojekts im Bereich der Samtgemeinde Dahlenburg, geschlossen zwischen der Arbeiterwohlfahrt – Kreisverband Lüneburg/Lüchow Dannenberg e. V., dem Deutschen Roten Kreuz – Kreisverband Lüneburg, der Samtgemeinde Dahlenburg und dem Landkreis Lüneburg,

die Leistungsvereinbarung im Rahmen des Pilotprojekts für ambulante erzieherische Hilfen im Bereich der Samtgemeinde Dahlenburg, geschlossen zwischen der Arbeiterwohlfahrt – Kreisverband Lüneburg/Lüchow-Dannenberg e. V. und dem Landkreis Lüneburg und

die Leistungsvereinbarung zur Neugestaltung der Jugendarbeit in der Samtgemeinde Dahlenburg, geschlossen zwischen dem deutschen Roten Kreuz – Kreisverband Lüneburg und der Samtgemeinde Dahlenburg.

 

Die Rahmenvereinbarung verdeutlicht, dass beide Leistungsvereinbarungen in enger inhaltlicher Verbindung zueinander stehen und die Umsetzung der Leistungsvereinbarungen sinnvolle Synergieeffekte für die Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Familien im Sozialraum Dahlenburg ermöglichen sollen. Auf dieser Grundlage verpflichten sich die Vertragspartner zu einer vertrauensvollen, zielgerichteten und kooperativen Zusammenarbeit und vereinbaren eine wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojektes.

Die Leistungsvereinbarung bezüglich der ambulanten erzieherischen Hilfen verwirklicht eine Neuorganisation der ambulanten erzieherischen Hilfen mit dem Ziel einer qualitativen und effektiven Leistungsverbesserung für diesen Bereich. Sie regelt im Wesentlichen die fallabhängige Arbeit im Sinne von §§ 27 ff KJHG, von der Problemsichtung der sozialen Situation bis zur Bescheiderstellung und zum Entwurf des standardisierten Hilfeplans. Weiterhin sind Regelungen über die Fortführung von Altfällen und die Berücksichtigung des Wunsch- und Wahlrechts aufgenommen.

Weiterer wesentlicher Inhalt sind Regelungen zur Struktur bildenden Arbeit, die eine nachhaltige Verbesserung der sozialen Infrastruktur im Bereich der Familienförderung durch bedarfsorientierte Unterstützungs- und Förderangebote anstrebt. Hierzu gehört der Aufbau eines Beratungszentrums und die Entwicklung einer vernetzenden Arbeit in enger Kooperation mit allen sozialen Diensten in der Samtgemeinde Dahlenburg.

Abschließend ist die beidseitige Verpflichtung zum Aufbau eines Berichtswesens, das Angebot eines Fahrdienstes und das Budget für das Pilotprojekt Inhalt der Vereinbarung.

Die Leistungsvereinbarung zur Neugestaltung der Jugendarbeit hat die zeitnahe Entwicklung und den bedarfsgerechten Aufbau von Kooperationsstrukturen und Freizeitangeboten im Bereich der offenen und verbandlichen Jugendarbeit in der Samtgemeinde Dahlenburg zum Ziel. Hierzu gehört die umgehende Entwicklung gewinnbringender Zusammenarbeitsstrukturen in geeigneten Formen und der zeitnahe Aufbau bedarfsgerechter Freizeitangebote. Ebenfalls ist die Erarbeitung eines Jugendarbeitsangebotskatasters festgelegt.

Hierzu stellte die Samtgemeinde Haushaltsmittel in Höhe von 41.000,00 Euro und das Jugendmobil der Samtgemeinde zur Verfügung und verpflichtet sich zur informellen und strukturellen Unterstützung der Fachkraft.

 

Alle Vereinbarungen gelten zunächst für den Zeitraum vom 01.01.2003 bis zum 31.12.2004, enthalten aber weiterhin die Option einer Fortsetzung bei erfolgreichem Verlauf.

 

Am 08.05.2003 fand ein Workshop mit dem Team OST des Fachdienstes Jugendhilfe/Jugendarbeit und Sport und dem Sozialraumteam der AWO statt.

Die getroffenen Vereinbarungen für eine Zusammenarbeit, wurden als Arbeitsergebnis in Form einer gemeinsamen Geschäftsgrundlage zusammengefasst.

 

Die Verwirklichung der Leistungsvereinbarungen obliegt dem Sozialraumteam für die Samtgemeinde Dahlenburg. Dieses Team besteht aus folgenden Mitarbeitern:

 

Ø      Projektleitung: Frau Ulrike Schulz-Harms, Dipl. Pädagogin, angestellt bei der AWO
mit 32 Wochenstunden, davon acht Wochenstunden für das Projekt.

 

Ø      Frau Helga Carstensen – Sozialpädagogin, angestellt bei der AWO mit 30 Wochenstunden, davon 25 Wochenstunden für das Projekt.

 

Ø      Herr Arndt Hildebrandt, Sozialpädagoge, angestellt bei der AWO mit 38,5 Wochenstunden, davon 25 Wochenstunden für das Projekt.

 

Ø      Herr Mario Jansen, Sozialpädagoge, angestellt bei der AWO mit 38,5 Wochenstunden, davon drei Wochenstunden für das Projekt. Herr Jansen ist hauptsächlich für das Schulprojekt – Förderprogramm zur Stärkung der Hauptschule – eingesetzt.

 

Ø      Herr Peter Schlichenmaier, Sozialarbeiter, angestellt beim DRK mit 25  Stunden pro Woche für den Bereich der Jugendarbeit in der Samtgemeinde Dahlenburg.

 

Herr Schlichenmaier hat sein Büro in der ehemaligen Sozialstation in Dahlenburg, ist erreichbar unter der Telefonnummer: 0 58 51 / 76 00 und bietet zurzeit feste Sprechstunden an am Dienstag: 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr und am Donnerstag, 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr.

 

Die Beratungsstelle hat ihre Büros am Fürstenwall 3 in Dahlenburg und ist erreichbar unter der Rufnummer: 0 58 51 / 60 22 00 oder 60 28 36. Feste Sprechzeiten sind momentan festgelegt auf Montag: 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 16:00 Uhr bis 17:30 Uhr sowie Freitag: 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr.

 

In dieser Beratungsstelle arbeiten noch weitere Mitarbeiter der AWO, die für andere Beratungs- und Hilfeangebote eingesetzt sind, welche aber nicht direkt mit der Leistungsvereinbarung in Zusammenhang stehen.

 

Seitens des Landkreises Lüneburg sind Frau Anke Slotos, Mitarbeiterin des Allgemeinen Sozialdienstes und somit u. a. zuständig für die Samtgemeinde Dahlenburg und Kreisjugendpfleger Klaus Metzdorf für die Umsetzung des Pilotprojektes verantwortlich.

 

In diesem Sachstandsbericht werden nun wesentliche Leistungsbereiche beschrieben und der momentane Sachstand erläutert.

 

Beratungsangebot:

 

Das Team des Trägerverbundes AWO/DRK bietet Kindern, Jugendlichen und Eltern in der Samtgemeinde Dahlenburg Beratung und Unterstützung an. Dabei kann es um die Einrichtung von Erziehungshilfen oder z.B. Hilfe bei Antragstellung und Klärung sozialrechtlicher Fragen gehen.

Das Sozialraumteam nimmt grundsätzlich jedes Hilfeersuchen an und vermittelt bei Bedarf gezielt an weiterführende Stellen, wie z.B. Drogenberatung oder Schuldnerberatung.

Es erfolgt eine Problemsichtung und die so genannte Clearing-Phase seitens des Teams. Dieses entscheidet selbstständig über ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot oder weitere Beratungsangebote. Dabei wird eine mögliche Einbindung in bereits bestehende Angebote wie z.B. der verbandlichen Jugendarbeit berücksichtigt.

Hierzu entsprechende Kooperationsebenen zu entwickeln und die entsprechenden Kontakte herzustellen, ist Aufgabe von Herrn Schlichenmaier. In diesem Zusammenhang haben bereits mehrere Gespräche stattgefunden, um ein entsprechendes Netzwerk aufzubauen.

 

Das Beratungsangebot der Beratungsstelle wird von den Bürgerinnen und Bürgern der Samtgemeinde Dahlenburg in Anspruch genommen. Im Rahmen dieser Beratungen geht es u. a. um bestehende Freizeitangebote oder entsprechende Gruppenangebote. Weiterhin stehen natürlich auch Erziehungsfragen im Mittelpunkt der Beratung. Weitere wichtige Anliegen sind Fragen zur Kinderversorgung, der Einsatz von Tagesmüttern, Möglichkeiten der Entlastung der Familie, aber auch die Entwicklung von Arbeitsperspektiven. Dieses Bild wird abgerundet durch Anfragen zur Sozialhilfe, Arbeitslosenhilfe oder dem Kindergeld.

 

Ambulante Erziehungshilfen

Nach Aussage der AWO werden derzeit insgesamt 18 Familien im Rahmen der ambulanten Erziehungshilfen betreut.

 

Die Abwicklung der ambulanten Erziehungshilfen erfolgt wie in der Leistungsvereinbarung beschrieben. Ein Mitarbeiter des Sozialraumteams nimmt Kontakt zu der Familie auf und es erfolgt eine entsprechende Problemsichtung und die so genannte Clearingphase. Das Sozialraumteam entscheidet dann selbstständig über das bedarfsgerechte Betreuungsangebot und erarbeitet den Hilfeplan. Dieser Hilfeplan wird dann dem Jugendamt übermittelt und die Wirtschaftliche Jugendhilfe erstellt einen entsprechenden Bescheid. Dieser Bewilligungsbescheid wird dem Hilfeplan als Anlage beigefügt. Der Bewilligungsbescheid besagt im Wesentlichen, dass die im Hilfeplan vereinbarten und vorgesehenen Leistungen seitens des Sozialraumteams erbracht werden. Im Gegensatz zu früher erfolgt keine Festlegung einer bestimmten Stundenzahl pro Woche zur Erbringung der vereinbarten Leistung.

 

Vor Beginn der Leistungsvereinbarung, also im letzten Quartal des Jahres 2002 waren insgesamt 20 ambulante Erziehungshilfen bewilligt. Hiervon wurden bereits zehn Familien im Rahmen einer ambulanten Erziehungshilfe von der AWO betreut.

Wie vereinbart wurden so genannte Übergangsfälle von der AWO übernommen und eine ambulante Erziehungshilfe wurde inzwischen beendet.

 

Zwei so genannte Altfälle der ambulanten Erziehungshilfen werden wie im bisher üblichen Verfahren bis zu ihrer Beendigung von der Mitarbeiterin des Allgemeinen Sozialdienstes weiter bearbeitet.

 

Die folgende Tabelle stellt einen Überblick dar:

 

Zeitraum

Anzahl der betreuten Familien

Personenzahl

Anzahl d. in u. f. d. Einzelfallmaßnahme aufgewendeten Std/Wo

01.10.2002-31.12.2002

20 Familien

 

Sozialarbeiterstunden

01.01.200331.03.2003

 10 Familien

39

57   Sozialarbeiterstunden

01.04.200330.06.2003

 17  Familien

62

51  Sozialarbeiterstunden

01.07.2003

30.09.2003

18 Familien

 

75

 47  Sozialarbeiterstunden

 

Fallunabhängige Arbeit

 

Zeitraum

Personen-Zahl

Jungen

Mädchen

01.01.03 – 31.03.03

 

 

 

01.04.03 – 30.06.03

13 – 15

6

8

01.07.03 – 30.09.03

22 – 24

9

13

 

 

Obige Tabelle zeigt den sich entwickelnden Aufbau von fallunabhängigen Gruppen und Betreuungsangeboten. Momentan werden vom Sozialraumteam folgende Gruppenangebote umgesetzt.

 

Fußballgruppe

Seit Beginn des neuen Schuljahres 2003 ist ein Gruppenangebot für Fußballinteressierte eingerichtet worden.

Das Freizeitangebot wird von Herrn Peter Schlichenmaier durchgeführt und richtet sich an Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. Entsprechende Aktionen wurden umgesetzt und sollen jetzt nach den Sommerferien erneut stattfinden.

Die AWO bemüht sich mit Unterstützung der Schulleitung und der Samtgemeinde Dahlenburg entsprechende Hallenzeiten zu sichern.

 

Hausaufgabenhilfe:

Ebenfalls unter Regie von Herrn Schlichenmaier wurde vor kurzem eine Hausaufgabenhilfe ins Leben gerufen. Diese wird in den Räumen der alten Sozialstation durchgeführt. Hausaufgabenhilfe wird angeboten dienstags und donnerstags, jeweils in der Zeit von 13:30 Uhr bis 14:30 Uhr für Kinder der ersten und zweiten Klasse und jeweils von 14:30 Uhr bis 15:30 Uhr für Kinder der dritten und vierten Klasse. Für die Durchführung der Hausaufgabenhilfe konnte Herr Schlichenmaier eine ehrenamtliche Mitarbeiterin, Frau Bohrmann, gewinnen. 

 

Kindergruppe

Frau Helga Carstensen leitet einmal wöchentlich am Dienstag von 15.00 – 17.00 Uhr eine Kindergruppe. Hieran nehmen Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren teil.

Das Gruppenangebot bezieht sich auf Kinder aus betreuten Familien.

 

Mädchengruppe:

Aus obiger Kindergruppe hat sich unter Leitung von Frau Helga Carstensen eine Mädchengruppe entwickelt. Diese besteht momentan aus fünf Mädchen im Alter von zehn bis zwölf Jahren. Diese treffen sich regelmäßig Freitag in der Zeit von 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr zur gemeinsamen Freizeitgestaltung.

 

Frühstücksgruppe

Im Rahmen eines gesondert finanzierten Hilfeangebotes bietet Frau Beate Schmucker einmal in der Woche, am Dienstagvormittag  in der Zeit von 9.30 – 11.00 Uhr eine Frühstücksgruppe an. Im Durchschnitt  nutzen  8 Personen dieses Angebot.

Seitens des Teams ist geplant, diese Gruppe auch für den Bereich der Jugendhilfe zu öffnen.

Außerdem geht es derzeit darum, eine gemeinsame Freizeit zu organisieren. Es ist geplant, dass die Frühstücksgruppe an eine zweite Projektgruppe an der Fachhochschule angebunden werden soll.

 

Angebot im Schulzentrum: Hausaufgaben /Kochen

In enger Kooperation mit Herrn Mario Jansen und dem Schulzentrum Dahlenburg, hat Herr Arndt Hildebrandt seit dem 28.05.2003 die Möglichkeit mit einigen betreuten Jugendlichen die Küche im Schulzentrum Dahlenburg zu nutzen. Es nehmen daran überwiegend Schüler im Alter von 12 bis 13 Jahren teil. Geplant ist, nach Anfertigung der Hausaufgaben gemeinsam in der Gruppe zu Kochen.

 

Freizeitangebote während der Sommerferien 2003:

Das Sozialraumteam hat in den Sommerferien diverse Freizeitaktivitäten für verschiedene Altersgruppen angeboten und durchgeführt. Hier sind u. a. Tagesausflüge und Tagesfahrten zu nennen, die Durchführung eines Waldtages, ein Spiel-, Sport- und Spaßtag, Inliner laufen und Kanu fahren.

 

Zu diesen Angeboten und ihrer Umsetzung sowie weitere inhaltliche Ergänzungen zu den Gruppenangeboten erfolgen mündlich durch die Mitarbeiter des Sozialraumteams.

 

Struktur bildende Arbeit

Das Sozialraumteam ist für eine vernetzende Arbeit in der Samtgemeinde Dahlenburg verantwortlich. Es besteht ein direkter Austausch zwischen den verschiedensten sozialen Einrichtungen, wie z. B. Kindergärten, Schulen  und dem Team.

Mit dem Ziel, sich vor Ort bekannt zu machen und bestimmte Kooperationsebenen zu entwickeln, bot Frau Helga Carstensen regelmäßig Beratung, zunächst einmal wöchentlich, derzeit im 14-tägigen Rhythmus, in den Kindergärten Dahlenburg und Tosterglope sowie in der Grundschule an.

Die Kontakte in dieser Form erfolgten bis zum Beginn der Sommerferien.

Mitarbeiter/innen der diversen Einrichtungen der Samtgemeinde Dahlenburg wenden sich direkt an die Beratungsstelle, um z. B. auf Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsdefizite hinzuweisen. Eine Beratung zum gemeinsamen Vorgehen, d. h. Kontaktaufnahme zur Familie wird eigenständig direkt zwischen dem Team der AWO und den Mitarbeiter/innen der sozialen Einrichtungen geklärt. Eine Problemsichtung und Feststellung des Hilfebedarfs sowie Umsetzung der ambulanten Hilfen erfolgt vom Team.

Eine Vernetzung zwischen Jugendhilfe und Jugendarbeit erfolgt über die Anbindung von Herrn Peter Schlichenmaier (DRK) an das Team der AWO. Herr Peter Schlichenmaier ist seit dem 01.05.2003 tätig.

Vorrangige und erste Aufgabe von Herrn Schlichenmaier war es, sich den Sozialraum zu erschließen und sich mit den vereins- und verbandlichen Angebotsstrukturen vertraut bzw. sich bei den Vereinen und Verbänden bekannt zu machen. Hierzu hat Herr Schlichenmaier in der Zwischenzeit viele Einzelgespräche mit Vereinsvertretern, Trainern und Übungsleitern geführt und sich über die vielfältigen Angebote informiert. Ergänzend hierzu hat ein Treffen mit Vertretern aller Vereine und Verbände in der Samtgemeinde Dahlenburg am 21.06.2003 in der Zeit von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr in den Vereinsräumen des SV Göhrde stattgefunden. Dieser Einladung zu einem ersten Erfahrungsaustausch sind auch viele gefolgt. Als wichtigstes Ergebnis bleibt festzuhalten, dass alle Teilnehmer gesprächsbereit waren, intensiv informiert wurden und die Bereitschaft signalisierten, ihren Teil zum Gelingen des Projektes beizutragen.

 

Viele der eingebrachten Informationen konnten zu einem Jugend-Veranstaltungskalender für Aktionen und Fahrten in der Samtgemeinde Dahlenburg für die zweite Jahreshälfte ab den Sommerferien zusammengetragen werden. Dieser Kalender wurde am Fürstenwall, in der ehemaligen Sozialstation, in der Samtgemeinde und in der Schule ausgehängt und in größerer Zahl auf eine handliche Größe verkleinert und an Kinder und Jugendliche verteilt. Weiterhin sind die Veranstalter der Aktivitäten in diesem Kalender aufgelistet und die Telefonnummern zur Kontaktaufnahme aufgeführt.

 

Weiterhin hat Herr Schlichenmaier an informellen Plätzen in der Samtgemeinde Kontakt mit Jugendlichen aufgenommen, um ihre Wünsche und Bedürfnisse zu erfragen. Auch hier liegen erste Ergebnisse vor. Sie bilden mit eine Grundlage für das vom DRK in der Konzeption entwickelte Werkstattprojekt bzw. den mittelfristigen Aufbau eines Angebots der offenen Jugendarbeit.

 

Auch die Umsetzung der bereits weiter oben beschriebenen Gruppenangebote sind Zeugnis des erfolgreichen Einstiegs in die Struktur bildende Arbeit für den Bereich der Jugendarbeit in der Samtgemeinde Dahlenburg.

 

Aus persönlichen Gesprächen mit Herrn Schlichenmaier wurde deutlich, dass er noch eine Menge weitergehender Ideen entwickelt hat, die demnächst in die konkrete Planungs- und Umsetzungsphase gehen werden.

 

Eine wesentliche Unterstützung des Sozialraumprojektes im Rahmen der Struktur bildenden Arbeit erhoffen sich alle Projektteilnehmer auch von der Tatsache, eine Sozialkonferenz ins Leben zu rufen. In diesem Zusammenhang bleibt festzuhalten, dass die erste Sozialkonferenz am 01.10.2003 um 16:00 Uhr im Sitzungsraum der Sparkasse in Dahlenburg stattfinden wird.

Der Landkreis Lüneburg hat hierzu im Einvernehmen mit der Samtgemeinde Dahlenburg eingeladen.

 

Helferkonferenz

Die Helferkonferenz findet mind. 1 x im Monat statt. Es wurde eine klare Besprechungsstruktur vereinbart. Diese beinhaltet u.a. die aktuelle Fallentwicklung als einen Tagesordnung. Dabei geht es vorrangig um Fallbesprechungen, bei denen es einen Klärungsbedarf gibt bzw. die Mitwirkung der Vertreterin des Landkreises Lüneburg erforderlich ist.

Des weiteren werden Planungen und deren Umsetzung für eine fallunabhängige Arbeit erörtert und festgelegt. Der Trägerverbund AWO /DRK setzt informiert die Vertreter des Landkreises Lüneburg über Entwicklung in der Struktur bildenden Arbeit.

 

Fahrdienst

Der Fahrdienst wird von einer Privatperson auf Honorarbasis gewährleistet.

Dieser wird von 4 Familien aus folgenden Anlässen in Anspruch genommen.

 

Dokumentation/Berichtswesen

Die Entwicklung des Dokumentation/ Berichtswesens wird als gemeinsamer Prozess der Vertragspartner definiert. Dieser erfolgt in Zusammenhang mit der Festlegung eines Ziel-/Kennzahlensystems.

 

Hierzu haben sowohl das Sozialraumteam als auch der Landkreis Lüneburg bereits konkrete Eckdaten und Vorstellungen entwickelt und zusammengetragen. Ein erster intensiver Austausch hierüber wird am 30.09.2003, unter Beteiligung der Geschäftsführer der AWO und des DRK sowie der Amtsleitung erfolgen.

 

Ziel muss es sein ein gemeinsames System zu entwickeln, das den Verlauf des Projektes dokumentiert und das deutlich macht, woran die Projektteilnehmer den Erfolg des Projektes messen.

 

Wissenschaftliche Begleitung

Die wissenschaftliche Begleitung wird seit dem 01.07.2003 vom ISS- Frankfurt a.M. durchgeführt. Der Landkreis Lüneburg wird sich an der Finanzierung beteiligen.

Erste Planungsgespräche mit dem Mitarbeiter des ISS – Frankfurt A.M. haben bereits stattgefunden. Es wurde vereinbart, dass der wissenschaftlichen Begleitung die kontinuierliche Evaluation erreichter Veränderungen des Projekts unter besonderer Berücksichtigung von Kooperation und Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen obliegt.

 

Ausblick

Der Bericht stellt das derzeitige das Beratungsangebot dar und informiert über die Leistungen des Sozialraumteams. 

Die fallunabhängige Arbeit wurde auf der Basis von  Erfahrungen aus den ambulanten Erziehungshilfen und der vernetzenden Arbeit vor Ort entwickelt.  

Zukünftig wird der Bedarf mit Hilfe einer Typisierung der Familien d.h. gezielte Bündelung von identischen Betreuungsinhalten festgestellt.

Im Ergebnis lässt ist zum jetzigen Zeitpunkt festhalten, das sich der Trägerverbund AWO/DRK bisher jeder Hilfeanfrage der Kinder, Jugendlichen Familien angenommen hat. n.

Bei einer späteren Auswertung des Projektes, spielt die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger eine große Rolle. In der wissenschaftliche Begleitung wird dieser Aspekt mit berücksichtigt.

 

Folgende nächste Arbeitsschritte lassen sich aus der obigen Darstellung ableiten und werden in den nächsten Monaten/bis Ende des Jahres die vertrauensvolle Zusammenarbeit im Rahmen des Pilotprojektes bestimmen.

 

Ø      Konkretisierung des gemeinsamen Dokumentations- und Berichtswesens

Ø      Weiterentwicklung der Typisierungsdaten im Rahmen der ambulanten Erziehungshilfen und Aufbau der sich daraus ableitenden Gruppenangebote

Ø      Konkretisierung des Datenmaterials für die Evaluation im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung

Ø      Auswertung der im Rahmen des Förderprogramms – Stärkung der Hauptschulen - durchgeführten Schülerbefragung

Ø      Fertigstellung des Jugendarbeitsangebotskatasters

Ø      Erarbeitung eines Aktivitätenplans im Rahmen der Jugendarbeit für das Jahr 2004

 

Diese Aufzählung erhebt sicherlich keinen Anspruch auf Vollzähligkeit, soll aber verdeutlichen, dass alle Projektteilnehmer das Sozialraumprojekt in der Samtgemeinde Dahlenburg als einen kontinuierlichen zielgerichteten und bedarfsgerechten Prozess verstehen, den es im ständigen Dialog weiter zu entwickeln gilt.

 

 

Ergänzende Sachlage vom 15.09.2004:

 

Mit Beginn des Jahres 2003 hat der Landkreis Lüneburg mit seinen Vertragspartnern der Arbeiterwohlfahrt (AWO), dem Deutschen Roten Kreuz ( DRK ) und der Samtgemeinde Dahlenburg neue Wege in der Jugendhilfe beschritten.

 

Die Rahmenvereinbarung zu den Leistungsvereinbarungen des modellhaften Jugendhilfepilotprojekts im Bereich der Samtgemeinde Dahlenburg verdeutlicht, dass beide Leistungsvereinbarungen in enger Verbindung zueinander stehen und dies sich besonders in der Abstimmung und dem Zusammenwirken der Leistungen im Bereich der Hilfen zur Erziehung, dem aufzubauenden Beratungsangebot und der Vernetzung der Jugendarbeitstrukturen zeigt. Im Rahmen eines dynamischen Prozesses sollen so sinnvolle Synergieeffekte für die Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Familien in der Samtgemeinde Dahlenburg ermöglicht werden. Für die Pilotphase wurde eine wissenschaftliche Begleitung vereinbart.

 

Die wissenschaftliche Begleitung dieses Prozesses erfolgte durch das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS- Frankfurt a. M.).

 

Neben der kontinuierlichen Evaluation wurde im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung folgende Bereiche analysiert:

 

Ø             Effektivität der Projektstruktur

Ø             Systematik der Zielüberprüfung

Ø             Qualität und Informations- Kommunikationsprozesse

Ø             Zweckmäßigkeit des Ressourceneinsatzes

Ø             Zugang zu den Zielgruppen.

 

Es wurden acht Interviews mit den Beteiligten durchgeführt. Weitere Institutionen wie z.B. Kindergärten, Schulen, Vereine und Verbände wurden ebenfalls mit einbezogen.

 

Herr Gross, vom ISS Frankfurt am Main hat im Rahmen seiner Präsentation in Form eines Zwischenberichtes am 26.05.2004 alle beteiligten Vertragspartner über das Ergebnis der wissenschaftlichen Begleitung informiert.

 

Er hat insgesamt im Ergebnis festgestellt, dass das Pilotprojekt „Sozialraum Dahlenburg“ fortgeführt werden sollte.

 

Nach seiner Auffassung und Einschätzung ist im Rahmen dieses Projektes bereits sehr viel erreicht worden. Um diesen Prozess noch effektiver zu gestalten, hat er abschließend vorgeschlagen, dass alle Beteiligten eine gemeinsame Zieldefinition / Zielekatalog erarbeiten sollten, deren gemeinsame Abarbeitung eine weitere Qualitätsentwicklung für dieses Projekt darstellen wird.

 

In der Zwischenzeit haben alle Vertragsparteien ein entsprechendes Zielepapier entwickelt und diese Papiere werden in den nächsten Monaten miteinander abgeglichen und zusammengefasst. Es ist durchaus vorstellbar, dass diese Zielepapiere in Form einer Anlage Bestandteil der neuen Verträge sein könnten.

 

Eine Zusammenfassung zum methodischen Vorgehen des Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik
( ISS ) und der Ergebnisse wird als Anlage beigefügt.

 

Im Folgenden erfolgt eine kurze Darstellung der aktuellen Leistungsangebote der Arbeiterwohlfahrt (AWO).

 

1. Beratungsangebot

 

Die AWO bietet zurzeit folgende Beratungs- und Sprechzeiten an:

 

Kinder, Jugendliche und Familien          Montag von 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr

 

Aussiedler, Ausländer                           Donnerstag, 15:00 Uhr bis 16:30 Uhr

 

Jugend und Sozialberatung:                  Dienstag, 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr

 

Obige Beratungszeiten werden momentan als ausreichend angesehen. Eine vermehrte Öffentlichkeitsarbeit seitens des Sozialraumteams AWO/DRK in Abstimmung mit der Samtgemeinde und dem Landkreis könnten hier durchaus Veränderungen notwendig machen.

 

2. Ambulante Erziehungshilfen:

 

Das Team der AWO betreut derzeit insgesamt 30 Familien.

 

Für zwölf Familien wurde auf der Basis von Hilfeplangesprächen und erstellten Hilfeplänen eine ambulante Erziehungshilfe eingerichtet.

 

13 Familien nehmen kontinuierlich das Beratungsangebot wahr. Hierdurch wird der präventive Ansatz und Charakter dieses Pilotprojektes deutlich.

 

5 Familien befinden sich derzeit im so genannten Clearingverfahren.

 

Im Jahr 2004 wurde durchschnittlich 34 Stunden/pro Woche im Rahmen der ambulanten Erziehungshilfe erbracht.

 

3. Fallunabhängige Hilfe

 

Bis zu den Sommerferien 2004 fanden folgende Gruppenangebote jeweils einmal wöchentlich statt:

 

Mädchengruppe (8 – 10 J.)                    Dienstag, 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Mädchengruppe (10 – 13 J.)                  Freitag, 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Jungengruppe (9 – 13 J.)                       Mittwoch, 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Jungengruppe (13 – 16 J.)                     Donnerstag, 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr

 

In den nächsten Monaten werden die inhaltlichen Strukturen und konzeptionellen Überlegungen, die den Gruppenangeboten zugrunde liegen erneut in den Fokus genommen und bedarfsgerecht verändert.

 

Die fallunabhängige Hilfe wurde abgerundet durch punktuelle zeitlich begrenzte Beratungsangebote, die auch durchaus einen vernetzenden Charakter hatten, zum Beispiel in den Grundschulen, Kindergärten, etc..

 

4. Freizeitangebote während der Sommerferien 2004

 

Der Trägerverbund AWO, DRK, bot in den Sommerferien diverse Freizeitaktivitäten für verschiedene Altersgruppen an.

 

Weiterer Schwerpunkt im Jahre 2004 war die gemeinsame Herrichtung der Jugendräume im Dorn unter der Regie der neuen Mitarbeiter des DRK und unter großer Beteiligung von Kindern und Jugendlichen aus Dahlenburg. Diese Jugendräume erfreuen sich seitdem regen Zuspruch. Von daher ist es bedauerlich, dass diese Räume zum Jahreswechsel für die offene Jugendarbeit nicht mehr zur Verfügung stehen. Alle Vertragspartner arbeiten aber intensiv daran, dass eine tragbare Lösung zum 01.01.2005 gefunden wird.

 

Am 04.09.2004 fand ein Sommerfest unter dem Motto „Fest der Kulturen“ in Dahlenburg statt.

 

5. Strukturbildende Arbeit

 

Die Sozialkonferenz fand bereits an folgenden Terminen statt:     - 01.10.2003, 14.01.2004, 29.06.2004, 08.09.2004

 

Unter reger Beteiligung wurden insgesamt 15 Handlungsfelder benannt.

 

Die Sozialkonferenz findet mindestens viermal pro Jahr statt. Die Örtlichkeiten wechseln, um den Teilnehmer/Innen die Möglichkeiten zu geben andere Einrichtungen kennen zu lernen.

 

Begleitend hierzu wurden über die Kontakte durch die Sozialkonferenz weitere Vernetzungsideen und Vernetzungsebenen entwickelt.

 

Die o. g. Darstellung zeigt, dass der überwiegende Teil der Leistungsbereiche erfüllt wurde.

Bisher hat es keine Beschwerden seitens der Familien gegeben, welche eine ambulante Erziehungshilfe in Anspruch nehmen. Die Rechtsansprüche konnten gewährleistet werden.

 

Die Vertragspartner sehen ebenfalls die Notwendigkeit bestimmte Bereiche zu optimieren, wie beispielsweise Kooperationsstrukturen zu festigen sowie Transparenz über die jeweiligen Arbeitsbereiche zu schaffen.

 

Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass die in der Rahmenvereinbarung formulierten Zielperspektiven im Rahmen dieses Projektes eine tragfähige Grundlage haben. Dies wird auch durch die Tatsache verdeutlicht, dass die begleitenden Gespräche, wie zuletzt die Arbeit an den Zielepapieren, im Ergebnis ein eindeutiges Votum durch alle Vertragsparteien zur Fortsetzung des Projektes hatten.

 

Bezüglich der neuen Vertragsverhandlungen werden verwaltungsseitig folgende Überlegungen verfolgt:

 

Die Rahmenvereinbarung sollte im Wesentlichen erhalten bleiben, um auch die Gemeinsamkeit des Prozesses weiterhin zu dokumentieren.

 

Die Leistungsvereinbarungen zwischen AWO / Landkreis und zwischen DRK / Samtgemeinde bedürfen der Modifizierung. In einem generellen Teil sollten die grundlegenden Leistungen beschrieben und enthalten sein. Er sollte aber auch die Möglichkeiten einer gemeinsamen bedarfsgerechten Leistungsveränderung beinhalten. Diese Leistungsvereinbarung verlängert sich automatisch, wenn keiner der Vertragspartner eine Änderung wünscht.

In einem zweiten Teil werden die Vertragsdauer, Kündigungsfristen und das Budget geregelt.

Die Verwaltung und die AWO werden ergänzend mündlich vortragen.

 

Jugendhilfeausschuss vom 03.11.2004:

 

Die Vertragsverhandlungen mit der Arbeiterwohlfahrt Lüneburg sind zum Zeitpunkt dieser Fortschreibung noch nicht abgeschlossen. Die Verwaltung wird daher aktuell in der Sitzung über den Stand der Verhandlungen bzw. über ein eventuell vorliegendes Verhandlungsergebnis berichten.

 

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