Vorlage - 2006/150
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Anlage/n:
1 Lageplan
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1 | Lageplan (136 KB) |
Beschlussvorschlag:
Der Planung für den Neubau eines
Holzheizwerkes, betrieben mit Hackschnitzeln aus Landschaftspflegeholz und mit
einem Wärmeverbund aller Schulgebäude (exkl. Sporthalle) und dem 1. Abschnitt
Sanierung Unterstationen wird zugestimmt.
Sachlage:
Im September 2004 hatte die Bioenergie
Niedersachsen (BEN) eine Untersuchung zur energetischen Nutzung von Holz aus
der Pflege der Marschhufenlandschaft durchgeführt.
Das Ergebnis war positiv. Daraufhin wurde
im Januar 2006 eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung für die Wärmeversorgung
durch Holzenergie der Schulen in Bleckede durchgeführt. Untersucht wurden
sowohl der Einsatz von Wald-, als auch Landschaftspflegeholz, die Versorgung
des Schulzentrums (SZ) allein und die Versorgung des SZ zusammen mit der
benachbarten Kurt-Löwenstein-Schule (KLS). Die BEN kam zu dem Ergebnis, dass
eine Holzhackschnitzelheizung, betrieben mit Landschaftspflegeholz, für das SZ
allein, die wirtschaftlichste Variante ist. Dieses Ergebnis wurde am 29. März
2006 im Bauausschuss vorgestellt (Vorlage Nr.: 2006/042). Der Bauausschuss
beauftragte die Verwaltung den Einbau einer Holzhackschnitzelheizung nur für
das Schulzentrum weiter zu prüfen und Kosten
ermitteln zu lassen. Ziel sollte der Aufbau eines geschlossenen
Verwertungskreislaufes für das Straßenbegleitgrün des Betriebes SBU sein.
Die Verwaltung beauftragte das
Ingenieurbüro für Umweltschutz und Technik aus Harrislee (IUT) mit der Planung
einer Holzheizanlage am Schulzentrum Bleckede. Im Rahmen der Vorentwurfsplanung
wurde die Anbindung der Kurt-Löwenstein-Schule und auch den Neubaus Gymnasium
noch einmal geprüft. Die lt. BEN wirtschaftlichste Lösung – eine
Holzhackschnitzelheizung nur für das Schulzentrum – stellte sich im Verlauf der
weiteren Planung nicht als beste und wirtschaftlichste Lösung dar. Die von BEN
vorgeschlagene Erweiterung des vorhandenen Heizraumes durch Anbau eines
Hackschnitzellagers bringt Nachteile mit sich, die in der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung
keine Berücksichtigung fanden:
- die Gebäudeabstandsflächen ließen sich nur mit
Einschränkung / Befreiungen einhalten,
- die Erweiterungsmöglichkeit am Neubau Realschule wäre
„verbaut“,
- extreme Einschränkung der Belichtung von
Unterrichtsräumen,
- Lärmbelästigung der Nutzer durch LKW An- und Abfahrten und
Heizbetrieb und
- Einschränkungen der Fußwegeverbindung SZ – Sporthalle –
Gymnasium.
Außerdem sind die Kosten für die
notwendige Verlegung der vorhandenen Trafostation nicht in den Berechnungen von
BEN enthalten.
Der Neubau eines Holzheizwerkes, welches
sowohl das SZ, die Kurt-Löwenstein-Schule und das künftige Gymnasium über ein
Nahwärmenetz mit Wärme versorgt, führt nach Kostenschätzung des Ingenieurbüros
IUT unter Berücksichtigung aller Kosten zur wirtschaftlichsten Lösung.
Zusätzlich könnte der vorhandene Heizraum am Schulzentrum teilweise zu dringend
erforderlichen Abstellflächen umgenutzt werden und die Kosten für 3
Gasanschlüsse wären nicht mehr erforderlich.
Der Wärmegestehungspreis für diese
Variante (IUT) beträgt 55,75 €/MWh.
Der
Wärmegestehungspreis für die Variante (BEN) Holzheizung nur für das
Schulzentrum beträgt 58,67 €/MWh.
Die Kosten für den Neubau eines
Holzhackschnitzelheizwerkes, für das Schulzentrum, die Kurt-Löwenstein-Schule
und das Gymnasium betragen nach Kostenschätzung, ohne die Berücksichtigung von
Fördermitteln, rd. 600.000,- Euro.
Fördermittel werden aus dem
Bundesförderprogramm „Erneuerbare Energien“ beantragt, und weitere
Fördermöglichkeiten zurzeit geprüft.
Um das laufende PPP-Verfahren für den
Neubau Gymnasium Bleckede nicht zu verzögern, hat die Verwaltung entschieden,
die wirtschaftlichste Lösung – Neubau eines Heizwerkes für das Schulzentrum,
Neubau Gymnasium und die Kurt-Löwenstein-Schule Bleckede – weiter zu verfolgen.
Der Neubau Gymnasium Bleckede erhält somit keine eigene Heizungsanlage, sondern
wird durch ein Nahwärmenetz an das neue Heizwerk angeschlossen.
Die Holzmengen des SBU sind für diese
Variante nicht ausreichend. Es werden insgesamt ca. 2.300 Schüttraummeter (Sm³)
pro Jahr benötigt, 1.000 Sm³ kann der SBU liefern, 1.300 Sm³ sind zusätzlich zu
beschaffen. Es wird das Landschaftspflegeholz aus der Marschhufenlandschaft und
der Verbuschung des Elbvordeichgeländes in Betracht gezogen, ebenso der
Rückschnitt des Straßenbegleitgrüns von Gemeinde-, Landes- und
Bundesstraßen. In Zusammenarbeit mit dem
Fachdienst Umwelt wird zurzeit der Aufbau einer Logistik und effektiven
Aufbereitungskette für Lagerung, Lieferung, Bereitstellung und Qualität der
Hackschnitzel erarbeitet.
Die Ausführung der Baumaßnahme ist im
Frühjahr / Sommer 2007 geplant.
Die Fertigstellung Gymnasium Bleckede ist
für April 2008 geplant.
Die erforderlichen Haushaltsmittel in Höhe
von rd. 600.000,- Euro werden im Vermögenshaushalt 2007 angemeldet.
Herr Baaske und Herr Zwoch vom
Ingenieurbüro für Umweltschutz und Technik, Harrislee werden die Planung im
Bauausschuss vorstellen.
Zusätzlich zur Erneuerung der Heizungsanlage
an sich, ist es erforderlich, die vorhandenen Unterstationen mit Ihren
Regelungen, Verteiler- und Sammleranlagen und elektrischen Warmwasserbereitern,
sowohl am SZ als auch an der Kurt-Löwenstein-Schule zu sanieren, bzw. zu erneuern. Diese
Sanierungen werden aufgrund der
bestehenden Kenntnis der vorhandenen Anlagen, vom Ingenieurbüro Wenzel
geplant. Für die komplette Sanierung aller Anlagen sind nach Kostenschätzung
des Ingenieurbüros rund 370.000,- Euro erforderlich.
Mit der Erneuerung der Heizungsanlagen ist
es zwingend notwendig, in einem 1. Abschnitt Sanierungen in einem Umfang von
rd. 213.000,- Euro durchzuführen. Die übrigen Sanierungen sollten innerhalb der
nächsten 5 Jahre erfolgen.
Die Haushaltsmittel in Höhe von 213.000,-
Euro werden im Verwaltungshaushalt 2007 in der HHST 01 28 13 5000 angemeldet.