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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Auszug - Radverkehrsförderung 3.0 - barrierefrei, netztransparent, digital  

Sitzung des Ausschusses für Mobilität
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Mobilität Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Mi, 14.07.2021    
Zeit: 15:00 - 16:27 Anlass: Sitzung
Raum: Forum der BBS I
Ort: Forum der BBS I, Spillbrunnenweg 1, 21337 Lüneburg
2021/296 Radverkehrsförderung 3.0 - barrierefrei, netztransparent, digital
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Berichtsvorlage
Verantwortlich:Heilmann, Sebastian
Federführend:Mobilität Beteiligt:Kreisentwicklung/ Wirtschaft/ Klimaschutz
Bearbeiter/-in: Heilmann, Sebastian   
Produkte:30.2. 571-000 Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Die Leuphana Universität Lüneburg führt gegenwärtig das Projekt Radverkehrsförderung 3.0 durch, welches von Herrn Prof. Dr. Pez und seiner Kollegin Frau Dr. Seidel geleitet wird. Es soller Barrierefreiheit, Netztransparenz und Digitalisierung hinsichtlich der Radwege sorgen.

 

Herr Prof. Dr. Pezlt einen Vortrag. Er verweist historisch auf die sogenannte Phase 1. Dort seien Hochbordradwege in Mode gewesen, die insgesamt sehr schmal seien.

Aktuell befänden wir uns Phase 2: Der Radverkehr werde mit Radfahrstreifen und Schutzstreifen überwiegend auf der Straße geführt. Dies sei laut Herrn Prof. Dr. Pez sinnvoller. 2018 sei eine Studie erstellt worden, allein auf dem Gebiet des Landkreises neburg seien insgesamt 492 Mängel festgestellt worden. Häufig sei Radfahren auf Straßen oder (Geh-)Wegen auch verboten, es gebe viele Einbahnstraßen. Auch seien viele Umlaufsperren im Rahmen der Studie entdeckt worden, die sich mit manchen Arten von Rädern nicht umfahren ließen. Ein gutes Beispiel r eine gelungene Struktur der Radwege sei die Stadtttingen. Beim Ilmenauradweg fehlten es Ausweisungen, es sei schwer, diesem zu folgen. In Scharnebeck mangele es ebenfalls an Ausweisungen. Der größte Mangel sei nicht die Qualität der Radwege, sondern ihre zu geringe Quantität. Es gebe sehr viele Wege, die jedoch aufgrund fehlender Ausschilderungen nicht auffindbar seien. So gebe es bereits eine gute Strecke von Lüneburg nach Bleckede, diese sse jedoch noch ausgeschildert werden. Mit dem Projekt Radverkehrsförderung 3.0 solle eine höhere Netzdichte erreicht werden. Dazu gehörten gemeindeübergreifende Sichtweisen. Auch digitale Kartenanzeigen, die aktuell Radrouten über Landstraßen empfehlen, sollen geändert werden. Herr Prof. Dr. Pez betont jedoch auch, dass vor einer Ausweisung diese Strecken barrierefrei gemacht werden müssten. Das Projekt Radverkehrsförderung 3.0 sei 2019 durch die Leuphana Universität Lüneburg beim Fördermittelgeber beantragt worden, diese habe auch die rdermittelzusage erhalten. Das Projekt sei bis Ende 2024 angesetzt, dann müssten Hansestadt und Landkreis neburg fahrradfreundlich sein. Die Hansestadt neburg habe laut ADAC-Fahrradklimatest aktuell die Note ausreichend. Das Ziel von Herrn Prof. Dr. Pez sei es, diese auf „sehr gut“ zu verbessern. Er bittet um zügige Umsetzung; das zuständige Bundesministerium r Digitales und Verkehr benötige fristgerechte Nachweise. Er mahnt eine begleitende Öffentlichkeitsarbeit an, mit der kommuniziert wird, dass der Landkreis Lüneburg sich beim Radverkehr verbessern und vorne dabei sein wolle. Das zuständige Bundesministerium r Digitales und Verkehr begrüße die Anstrengungen des Landkreises.

 

EKR Krumböhmer ergänzt, dass Frau Schweikert das Projekt Radverkehrsförderung 3.0 im Fachdienst Mobilität betreuen werde. Zudem werde es eine weitere befristete Stelle geben.

 

KTAdecke erwähnt, dass schnelle und sichere Verbindungen maßgeblich seien. r Pendler:innen sei es daher nicht attraktiv, über landwirtschaftliche Wege zu fahren. Diese sollten daher in das Projekt einbezogen werden. Oder ziele das Projekt auf Tourist:innen ab?

Herr Prof. Dr. Pez entgegnet, dass alle, also auch Alltagsfahrer:innen, bei der Studie berücksichtigt würden. Allerdings sei festgestellt worden, dass die Entfernung von Lüneburg nach Bleckede zu weit für Pendler:innen sei. Der Einzugsbereich liege bei etwa der Hälfte der Strecke.

 

Die Vorsitzende KTA Beenen versichert sich, ob sie es richtig verstehe, dass Strecken unter 5 km möglichst attraktiv gestalten werden sollten.

 

Herr Prof. Dr. Pez antwortet, dass dies richtig sei, aber auch vor dem Hintergrund, dass die verschiedenen Wege verbunden rden. Beispielsweise werde dann auch die nächstgelegene Ortschaft ausgeschildert. Für den touristischen Radverkehr müssten jedoch auch größere Distanzen berücksichtigt werden.

 

KTA Kruse-Runge ergänzt, dass sie aus Neetze komme und sie sowohl Pendler:innen als auch Tourist:innen des Elberadwegs als Nutzer:innen sehe. Sie kenne drei Pendler:innen und betont, dass es wichtig sei, dass die Wege in einem guten Zustand seien. Mit der Wegeweisung und deutlicherer Ausschilderung sei auf wenig kostspielige Art bereits eine Verbesserung erreicht.

 

KTA Gründel fragt, ob das für die Hansestadt neburg typische Kopfsteinpflaster glattgeschliffen werde, damit Radfahrende dort gut fahrennnten.

 

Herr Prof. Dr. Pez antwortet, dass geschliffene Steine einen hohen Fahrkomfort bezwecken. Auch für Rollstühle und Rollatoren sei dies komfortabel, die Wahl der Methodik zur Einebnung hänge von den Umständen ab. Schleifen sei sicherlich die teuerste Variante.

 

Herr Heilmann, Fachdienstleitung 45, erzählt, dass die Daten für die Hansestadt neburg bereits vorgen. Aktuell werde die Samtgemeinde Scharnebeck bearbeitet. Perspektivisch werde das gesamte Gebiet des Landkreises Lüneburg von Studierenden der Leuphana Universität Lüneburg untersucht. Die Verkehrsbehörde und die Baulastträger würden eingebunden. Die Studierenden bereiten dabei Vorschläge vor. Die im Haushalt vorgesehenen Ansätze könnten durch das Projekt vervierfacht werden.

KTA decke erzählt, dass viele Pendler:innen Fahrrad führen. Es würden Radfahrer:innen verletzt. Landwirtschaftliche Wege seien als Radrouten nicht sicher, was berücksichtigt werden müsse. Auf der Verbindung Lüneburg-Bleckede müsse ein Radweg an der L 221 mindestens bis nach Reinstorf-lbeck gebaut werden. Alle Bundesstraßen nach neburg verfügten über Radwege. Ein Radschnellweg Lüneburg-Hamburg bringe keinen Nutzen, wenn die Verbindung von Bleckede nach Lüneburg fehle.

Herr Prof. Dr. Pez entgegnet, dass die Alternativrouten mit weniger Ampeln oft schneller seien. Es seien aber beide Arten von Wegen wichtig.

 

Herr Neumann äert, dass die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur ein langer Prozess sei,. Er dankt LR Bötherr die Zusammenstellung der Tagesordnung. Beim Neubau von Radwegen komme es darauf an, dass es ein vollständiges Netz existiere. Die Verknüpfung mit dem SPNV und dem straßengebundenen ÖPNV sei wichtig und sse gestärkt werden. Er bringt den Vorschlag ein, eine Radverkehrskonferenz für den Landkreis neburg abzuhalten. Diese könne gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden und auch dem ADFC durchgeführt werden.

 

LR Böther stellt klar, dass das, was man tue, auch kommuniziert werden müsse. Besonders die Verbindung Ochtmissen-Bardowick/Radbruch sei sehr wichtig, da es von dort an eine gute Zugverbindung gebe.

 

Beschluss:

Berichtsvorlage keine Beschlussfassung erforderlich.

Der Ausschuss nimmt die Ausführungen der Leuphana Universität und der Verwaltung zur Kenntnis.

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Präsentation Radverkehrsförderung 3.0 (13367 KB)      

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