Auszug - SZ Bleckede - Fassaden- und Dachsanierung
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Diskussionsverlauf:
KAR Beyer nimmt Bezug auf die Vorlage 2005/153 und
den Auftrag aus der letzten Sitzung, das vorgestellte Sanierungskonzept zu
bewerten, sinnvolle Sanierungsabschnitte zu erarbeiten und das Ergebnis in der
heutigen Sitzung im SZ Bleckede vorzustellen. Verwaltung und Architekt haben
ihre Hausaufgaben gemacht und tragen hierzu vor. Haushaltsmittel stehen jetzt durch
Umverteilung - vorbehaltlich der Genehmigung der für 2006 angemeldeten
Haushaltsansätze - in der benötigten Höhe zur Verfügung.
Architekt Horn stellt das Gesamtkonzept und die
Ausführungsplanung im Detail vor. Auf die Vorlage und die dem Protokoll
beigefügten Auszüge aus seiner Präsentation wird Bezug genommen. Die
Gesamtkosten liegen bei ca. 3.370.000 €. Die Ausführung gliedert sich in 5
Bauabschnitte und könnte bis zum Jahre 2010 abgeschlossen sein. Begonnen werden
soll im kommenden Jahr mit der Sanierung der Fassaden des Gebäudes 3. Diese Fassaden sind aufgrund
ihrer Konstruktion die problematischsten. Geplant ist, die vorhandene Fassade
zu demontieren und die neue Fassade als Ziegelvorhangfassade mit
Holz-Aluminiumfenstern vor das Stahlbetonskelett zu stellen. Damit beseitigt
man am effektivsten die Gefahr künftiger Durchfeuchtungen und verbucht zudem
einen Raumgewinn. Kunststofffenster, wie bei den übrigen Sanierungsabschnitten
vorgesehen, sind hier wegen der zu überbrückenden Spannweiten nicht geeignet.
Auf Anregung der Schule, die sich schon länger eine Photovoltaikanlage wünscht,
wird als alternative Bauausführung eine Integration von Photovoltaik-Elementen
in die Südfassade des Gebäudes 3 zur Diskussion gestellt. Auf die dem Protokoll
anliegende Gegenüberstellung wird hingewiesen. Die Mehrkosten betragen 28.650 €
und werden sich bei einer möglichen Leistung der Anlage von 5,39 kWp und einer
derzeitigen Einspeisevergütung für Fassadenanlagen von 0,567 € nach ca. 12
Jahren amortisieren. Derzeit herrscht wegen der hohen Nachfrage nach
Photovoltaikanlagen ein Siliziummangel. Dies führt zu Engpässen und zeitlichen
Verzögerungen bei der Lieferung. Zur Einhaltung des Bauzeitenplanes sollten die
Ausführungsvarianten daher alternativ ausgeschrieben werden. Ein Ersatz für die
derzeit vorhandene Sonnenschutzanlage ist nicht vorgesehen. Die Kosten hierfür
beliefen sich auf 22.080,60 €. Problematisch gestaltet sich eine nachträgliche
Wärmedämmung der zu hinterlüftenden Kaltdächer. Auf die dem Protokoll
beiliegende Detailskizze wird hingewiesen. Hier wird sich von daher auf eine
konstruktive Gefälledämmung beschränkt. Alles weitere rechnet sich nicht. Um in
den Sommerferien mit der Sanierung beginnen zu können, müssten die Aufträge
spätestens im April erteilt werden.
Der Vorsitzende KTA Hoppe bedankt sich für den
schlüssigen Vortrag. Einer Integration von Photovoltaik-Elementen in die
Südfassade des Gebäudes 3 kann er näher treten. Jede Schule sollte - auch schon
zu Lehrzwecken – über eine Photovoltaikanlage verfügen.
Auch LR Fietz wirbt für das vorgestellte Konzept und
erinnert in diesem Zusammenhang an den Konsens im Kreistag, die kreiseigenen
Schulen zu modernisieren. Dabei dürfe man sich finanziell nicht übernehmen, dem
kommt das geplante Mehrjahresprogramm entgegen.
KTA Dörbaum schließt sich dem Lob an, wünscht aber
noch nähere Erläuterungen zum Zustand der Dächer, zur Wirtschaftlichkeit einer
Fensterreparatur und zur Haltbarkeit von Sonnenschutzanlagen. Architekt Horn
führt hierzu aus, dass die Dächer derzeit dicht sind und von daher kein
akuter Handlungsbedarf besteht. Auch Reparaturen sind noch möglich, d.h. die
Dachsanierung kann noch geschoben werden. Nach dem aufgestellten
Kostenvergleich liegen die Reparaturkosten der Fenster bei ca. 58 % der Kosten
für eine komplette Fassadensanierung. Dabei blieben die Fensterscheiben, die
zum Teil bereits blind werden, die alten und es würden keine Wärmedämmmaßnahmen
ausgeführt, d.h. Energieeinsparungen wären nicht zu erwarten. Als Sonnenschutz
würden elektronisch betriebene,
senkrechte Anlagen geplant, die sich – anders als ausgestellte Anlagen –
als sehr reparaturbeständig erwiesen
haben.
KTA Nickel setzt sich für die komplette Erneuerung
der Fassaden ein. Man sollte hier kein Stückwerk betreiben sondern langfristig
denken. Er wünscht sich vernünftig sanierte Schulen.
Zum Thema Sonnenschutz erinnert LR Fietz an den
Grundsatzbeschluss, aus Kostengründen keinen Sonnenschutz mehr an den Schulen
anzubringen. Kontrovers diskutiert wurde dies am Schulzentrum Bleckede zuletzt
bei dem Neubau für die Realschule. Letztlich hat dort der Förderverein den
Sonnenschutz finanziert. Weiche man jetzt von diesem Grundsatzbeschluss ab,
würde man unglaubwürdig.
KTA Perschel bittet darum, die Ausführungsvarianten Fensterinstandsetzung/-erneuerung
noch einmal detailliert gegenüberzustellen. Die Einbindung einer
Photovoltaikanlage in die Südfassade wird von ihm ausdrücklich begrüßt. Die
aufgezeigten Schwierigkeiten bei der Dämmung der Kaltdächer sind bedauerlich.
Zur Ziegelvorhangfassade wünscht er sich noch Alternativen.
Zu den Ausführungsvarianten stellt Architekt Horn noch
einmal klar, dass diese wegen der besonderen Konstruktion (Stahlbetonskelettbauweise)
für das Gebäude 3 ausscheiden. Dieses Gebäude verfügt über ein Warmdach, d.h.
hier ist eine zusätzliche Wärmedämmung möglich und auch vorgesehen. Möglich ist
diese grundsätzlich auch bei den Kaltdächern, die Ausführung allerdings - wie
ausgeführt – sehr aufwendig und damit zu teuer. Eine Alternative zur
Ziegelvorhangfassade wäre ein Wärmedämmverbundsystem. Dieses ist zwar etwas
günstiger aber nicht so haltbar. Dazu kommen die Kosten für die erforderlichen
Erneuerungsanstriche.
KAR Beyer erinnert an die Alternativenprüfung für die Fassadensanierung
an den Berufsbildenden Schulen bei der sich dort das Verblendmauerwerk als
wirtschaftlichste Alternative durchgesetzt hat. Eine Ziegelvorhangfassade ist
fast ebenso haltbar und dabei noch günstiger.
Schulleiter Feger wirbt noch einmal für einen Sonnenschutz.
Schließlich sei jetzt ein Sonnenschutz vorhanden, der ja dann nicht erstmals
angebracht sondern lediglich saniert wird. Der Sonnenschutz am Realschulneubau
ist jetzt 4 Jahre alt und hält. Der Im Verwaltungsbereich bereits 35 Jahre,
ohne dass es nennenswerter Reparaturen bedurft hätte.
Im Anschluss an die Sitzung erläutert Architekt Horn den
interessierten Kreistagsmitgliedern die Detailplanung am Objekt und beantwortet
Fragen hierzu.
Beschluss:
Dem vorgestellten Gesamtkonzept zur Sanierung der Dächer und
Fassaden am Schulzentrum Bleckede und der vorgeschlagenen Ausführungsplanung, beginnend
mit der Durchführung der Fassadensanierung am Gebäude 3 im Jahr 2006, wird
vorbehaltlich der Genehmigung der Haushaltsmittel zugestimmt. Unter demselben
Vorbehalt zugestimmt wird auch dem in der Sitzung ergänzend vorgeschlagenen Einbau
von Photovoltaik-Elementen in die Südfassade des Gebäudes 3. Aufgrund möglicher
Lieferprobleme wegen der derzeitigen Siliziumknappheit am Markt sind die
vorgestellten Ausführungsvarianten zwecks Einhaltung des Terminplans alternativ
auszuschreiben. Alternativ zu ermitteln und den Erneuerungskosten gegenüberzustellen sind bei den übrigen
Fassaden auch die Kosten einer kompletten Instandsetzung.
Abstimmungsergebnis:
- einstimmig -