Auszug - Antrag der Kreistagsfraktion Die Linke vom 06.08.2007 (Eingang 07.08.2007); "Keinen Atomstrom für den Landkreis Lüneburg"
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Wortprotokoll Beschluss |
Diskussionsverlauf:
KTA Venderbosch vertritt die Auffassung, dass es nach der
im Juli beschlossenen Resolution zum Brand im AKW Krümmel Zeit zum Handeln sei.
So solle überprüft werden, welche Kosten eine Stromversorgung ausschließlich
aus regenerierbaren Energien verursachen würde.
KTA Staudte führt aus, dass der Landkreis Lüneburg
seine Position als Großkunde nutzen und sich in der nächsten Ausschreibung für
Ökostrom entscheiden solle. Zu dem Antrag der Kreistagsfraktion Die Linke führt
sie aus, dass hier ausschließlich Ökostrom in Betracht kommen solle.
LR Nahrstedt berichtet, dass derzeit die
Stromversorgung für die Zeit vom 01.01.2008 bis 31.12.2009 europaweit
ausgeschrieben worden sei. Das Verfahren laufe und der Landkreis Lüneburg
prüfe, welches Unternehmen am günstigsten sei. Der nun vorliegende Antrag könne
aufgrund des laufenden Verfahrens zum jetzigen Zeitpunkt nicht berücksichtigt
werden.
KTA Kamp betont, dass sich der Landkreis Lüneburg
an das Vergaberecht halten müsse und in den nächsten zwei Jahren keine
Möglichkeit habe, auf Ökostrom umzusteigen. Bis dahin unterstütze seine
Fraktion jedoch die Überprüfung der Kosten regenerativen Stroms.
Er weist zudem auf die neu eingerichtete Leitstelle Klimaschutz
hin, die im nächsten Jahr in diesem Bereich tätig sein werde. Darüber seien
auch die vorliegenden Anträge abgedeckt.
KTA Dziuba-Busch hält es aufgrund des laufenden
Vergabeverfahrens für den richtigen Weg den kostengünstigsten Stromanbieter
auszuwählen. Effizienz könne man nicht nur durch Ökostrom gewinnen, sondern
auch durch mehr Energieeffizienz in den Gebäuden, durch Arbeit an dem
Nutzerverhalten der Beschäftigten etc.
KTA Venderbosch betont, dass die Stromwahl auch einen
hohen Symbolwert habe.
KTA Staudte sagt, dass nach ihrer Auffassung nichts
gegen eine Beschlussfassung für das Jahr 2009 spreche.
KTA Dr. Scharf teilt mit, dass nach seiner Ansicht
Ökostrom noch immer in die Netze der Großanbieter eingespeist werde. Nach
seiner Kenntnis müssten für den Bezug von Ökostrom gesonderte Netzleitungen
eingerichtet werden, um die Abnehmer zu versorgen.
KTA Röckseisen sagt, dass ihre Fraktion den Anträgen
zustimmen werde, um eine rechtzeitige Vorbereitung für das Jahr 2009 zu
gewährleisten.
KTA Verlinden erläutert, dass die Stromabnehmer ihre
Gebühren an den Stromhersteller, der diesen ins Netz einspeist, zahlen. Daher
hätten sie durchaus eine Verantwortung dafür, wie der Strom produziert wurde,
der ins Netz eingespeist worden sei. Ca. 500.000 Haushalte in Deutschland
hätten sich bereits für Ökostrom entschieden. Es müssten daher keine neuen
Netze gebaut werden.
Sie vertritt die Auffassung, dass bereits heute die Weichen für
die Stromversorgung ab dem Jahre 2009 zu stellen seien.
KTA Berisha sagt, er werde sich dem Antrag der
Grünen-Kreistagsfraktion anschließen. Auch wenn erst ab dem Jahre 2009 Ökostrom
bezogen werden könne, solle heute ein Signal gesetzt werden.
KTA Blume führt aus, dass die laufende Diskussion Gesprächsbedarf
aufweise. Es sei sinnvoll bis zur nächsten Ausschreibung belastbare Zahlen zur
Versorgung mit regenerativem Strom vorzulegen, um dann eine Entscheidung über
die inhaltliche Ausgestaltung der Ausschreibung zu treffen.
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Beschluss:
Abstimmung
über den Antrag der Kreistagsfraktion Die Linke vom 06.08.2007:
1. Der
Punkt wurde von der Kreistagsfraktion Die Linke zurückgezogen.
2. Künftig werden nur noch solche
Stromunternehmen berücksichtigt, die ausschließlich atomstromfreie Elektrizität
anbieten.
Abstimmungsergebnis:
2 Ja, 39 Nein, 11 Enthaltungen
Der Antrag ist abgelehnt.
3. Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, wie
teuer die Stromversorgung ausschließlich aus regenerierbaren Energien wäre.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig
Der Antrag ist angenommen.
4. Die Verwaltung wird beauftragt, alle
Möglichkeiten der Energieeinsparung noch einmal zu untersuchen.
Abstimmungsergebnis:
39 Nein, 13 Ja
Der Antrag ist
abgelehnt.
Abstimmung
über den Antrag der Grünen-Kreistagsfraktion vom 07.08.2007:
Die Verwaltung des
Landkreises Lüneburg wird beauftragt Vorbereitungen zu treffen, um zum
nächstmöglichen Zeitpunkt die Stromversorgung neu auszuschreiben.
Anforderung in der
notwendigen Ausschreibung soll die Versorgung mit regenerativ erzeugtem
Ökostrom sein.
Vor Ausschreibung
legt die Verwaltung den Entwurf der öffentlichen Bekanntmachung (v.a.
Leistungsbeschreibung, Zuschlagskriterien) den Kreistagsgremien zur
Beschlussfassung vor.
Abstimmungsergebnis:
39 Nein, 13 Ja
Der Antrag ist abgelehnt.