Auszug - Brücke Neu Darchau - Übertragung der Zuständigkeit für das Raumordnungsverfahren
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Diskussionsverlauf:
EKR
Krumböhmer stellt dar, dass die Verwaltung nach Unterzeichnung der
Brückenvereinbarung mit dem Landkreis Lüchow-Dannenberg das weitere Verfahren
besprochen habe. Man habe sich entschieden, ein Raumordnungsverfahren zu machen
und die Trassenauswahl in einem Raumordnungsverfahren zu entscheiden. Eine
spezialgesetzliche Norm ermögliche die Übertragung dieser Aufgabe auf den
Landkreis Lüneburg. Der Kreistag des Landkreises Lüchow-Dannenberg habe dem
bereits zugestimmt. Dadurch werde man ein sehr rechtssicheres Verfahren durchführen
können. Am 20.05.2009 werde ein Scoping-Termin stattfinden. Dort können Bedenken
vorgetragen bzw. Ausführungen zu den Untersuchungsumfängen gemacht werden.
Auch mit der Biosphärenreservatsverwaltung habe bereits ein sehr
intensives Gespräch stattgefunden.
Laut KTA Kamp habe der
Landkreis Lüneburg mit EKR Krumböhmer einen guten Streiter für die Brücke. Es
gehe Schritt für Schritt kontinuierlich weiter, man sei der Brücke etwas näher
gekommen. Die Brücke sei gewollt und sehr wichtig. Auch im Hinblick auf die im
Ostteil des Landkreises angestrebte Fusion. Dass der Landkreis Lüneburg die
Federführung für die weitere Planung übernehme, sei zu befürworten. Auf den
Landkreis Lüchow-Dannenberg könne man sich im politischen Bereich nicht immer verlassen
und das Verfahren könne über eine Behörde möglicherweise etwas schneller
abgewickelt werden. Gut wäre auch, wenn nicht nur das Raumordnungsverfahren
sondern auch die Planfeststellung vom Landkreis Lüneburg übernommen werden könne.
KTA
Hoppe begrüßt den Bau der Brücke und hofft auf eine große Mehrheit,
um dieses wichtige Jahrhundertprojekt endlich in die richtigen Bahnen zu
lenken. Es müsse dankbar zur Kenntnis genommen werden, dass der Landkreis
Lüchow-Dannenberg dem Beschluss mehrheitlich gefolgt sei. KTA Hoppe bedankt
sich bei EKR Krumböhmer für die konstruktive Arbeit vor Ort und hofft, dass alle
anderen Maßnahmen künftig ebenso zügig durchgeführt werden können. Es gebe eine
große Mehrheit, die diese Brücke befürworte.
KTA
Forstreuter begrüßt die Bemühungen von EKR Krumböhmer, hier für mehr
Rechtssicherheit zu sorgen. Aber auch mit dem Raumordnungsverfahren könne kein
Ausmaß an Rechtssicherheit erlangt werden, das diese Brücke tatsächlich zum
Entstehen bringen werde. Es gebe nach wie vor genügend Anfechtungspunkte und es
werde zu Klagen kommen. Allein die Trassenführung durch Gebietsteil C des
Biosphärenreservates bringe so viel rechtlichen Sprengstoff mit sich, dass noch
immer nicht an eine Realisierung der Brücke geglaubt werde. Es stelle sich die
Frage, um wie viel Zeit sich das Brückenverfahren aufgrund des Raumordnungsverfahrens
verlängere und welche zusätzlichen Kosten dadurch entstehen.
Die Grüne-Fraktion spreche sich dafür aus, den Bürgern in
Neuhaus schnell zu helfen. Durch eine vernünftige Subventionierung der Fähren
und einen Ausbau der Fährzeiten würde allen Bürgern mehr und unmittelbarer
geholfen als mit einer Zukunftsvision Brücke, die ohnehin nie stehen werde.
EKR
Krumböhmer erwidert, dass eine zeitliche Verzögerung bedingt durch das Vorschalten
des Raumordnungsverfahrens nicht beziffert werden könne. Schließlich wisse man nicht,
wie es in dem anderen Fall abgelaufen wäre. Dann hätten sich zwei Kreistage und
zwei Verwaltungen in zwei Verfahren damit beschäftigen müssen. Dies hätte
einiges an Koordinierungsaufwand erfordert. Es könne durchaus sein, dass das
jetzige Verfahren sogar zu einer Beschleunigung führe.
Bei der Frage der Trassenführung gehe es auch um Umweltgesichtspunkte.
Die dazu erforderlichen Untersuchungen hätten im Planfeststellungsverfahren durchgeführt
werden müssen und müssen auch im Raumordnungsverfahren durchgeführt werden. Die
Prüfung der materiellen Dinge müsse sowieso erfolgen. Was bereits im
Raumordnungsverfahren abgearbeitet worden sei, müsse im
Planfeststellungsverfahren nicht noch einmal wiederholt werden. Dies wirke sich
auch auf die Kosten aus. Derzeit geht er, EKR Krumböhmer, nicht davon aus, dass
erhebliche Mehrkosten entstehen werden. Der jetzige Weg biete eine hohe
Rechtssicherheit und sichere Planungsaufwendungen in erheblichem Umfang ab.
Als Bürgerin aus Amt Neuhaus macht KTA Stoll deutlich, wie wichtig die Brücke für die Neuhäuser sei. Man
hoffe, dass durch dieses Verfahren die ganze Sache beschleunigt werde und die
Brücke schneller gebaut werden könne. Die Neuhäuser machen die Brücke zur
Bedingung für eine Fusion der drei Kommunen.
KTA
Röckseisen macht deutlich, dass die FDP-Fraktion auf Kreis- und
Landesebene immer auf die Brücke gedrängt habe. Man sei froh, dass der
Landkreis Lüchow-Dannenberg nun eingeschwenkt habe und Lüneburg das Tempo vorgeben
könne. Nach den seit langen ersten erfolgreichen Verhandlungen seit langem sei
die FDP-Fraktion vertrauensvoll, dass dies zum Wohle aller gut und zügig weitergeführt
werden könne. Die Infrastruktur nach Osten weiter zu öffnen sei der Fraktion
sehr wichtig.
KTA
Stilke spricht sich, wie schon vor 15 Jahren, gegen die Brücke aus. Wäre
die Brücke aus verkehrspolitischer Sicht notwendig, wäre sie schon vor 15
Jahren gebaut worden. Da sie danach nicht gebaut worden sei, sei diese
Verbindung zu sehen wie 60 andere Querverbindungen entlang der Elbe. Die in Neu
Darchau vorhandenen zwei Fährverbindungen seien ausreichend wenn man diese
vernünftig betreibe und besser betreibe als jetzt. Dies könne mit einem Bruchteil
der Summe, die die Brücke kosten werde, umgesetzt werden. Diese Lösung sei
naturverträglicher, verträglicher für den Tourismus und würde den Menschen
genauso helfen wie eine Brücke, die es möglicherweise erst in 10 Jahren geben
werde. Die Brücke sei auch verkehrspolitisch nicht sinnvoll.
- EKR -
Beschluss:
Der anliegenden Vereinbarung über die Bestimmung der
Raumordnungsbehörde für das Raumordnungsverfahren für den Bau einer festen
Elbquerung mit Ortsumgehung bei Darchau und Neu Darchau zwischen dem Landkreis
Lüneburg und dem Landkreis Lüchow-Dannenberg wird zugestimmt.
Abstimmungsergebnis: 39 Ja-Stimmen und 5 Gegenstimmen