Gleichstellung von Frauen und Männern
Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist ein gesetzlich erklärtes Ziel in unserem Land und gehört zu den Aufgabe des Landkreises. An dieser Stelle hat die Gleichstellungsbeauftragte die Gleichstellungsrelevanz im Blick.
Bitte beachten Sie: Die Stelle ist derzeit im Landkreis Lüneburg ausgeschrieben (Januar 2024).
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Alle Gespräche werden streng vertraulich behandelt. Die Weitergabe von persönlichen Daten und Informationen erfolgt nur mit dem Einverständnis der Betroffenen.
Anschrift
Landkreis Lüneburg: Auf dem Michaeliskloster 4, 21335 Lüneburg, Eingang C, Zimmer 6
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Gleichberechtigung als Verfassungsauftrag
Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist eine Aufgabe mit Verfassungsrang, Im Grundgesetz Artikel 3 Abs. 2 heißt es:
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin."
Der Staat wird in die Pflicht genommen, um das gesetzlich verankerte Recht mit der gelebten Wirklichkeit in Einklang zu bringen. Das Land Niedersachsen bringt die Verbindlichkeit und besondere Bedeutung in Artikel 3 Abs. 2 Satz 3 der Niedersächsischen Verfassung zum Ausdruck:
„Die Achtung der Grundrechte, insbesondere die Verwirklichung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern, ist eine ständige Aufgabe des Landes, der Gemeinden und Landkreise“.
Im Landkreis Lüneburg soll ich als hauptberufliche Gleichstellungsbeauftragte zur Umsetzung des Verfassungsauftrages beitragen. Eine umfassende Mitwirkungspflicht zur Verwirklichung des staatlichen Auftrags findet sich im Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) Artikel 9 Abs. 2.
„Die Gleichstellungsbeauftragte soll dazu beitragen, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu verwirklichen. Sie wirkt nach Maßgabe der Absätze 4 und 5 an allen Vorhaben, Entscheidungen, Programmen und Maßnahmen mit, die Auswirkungen auf die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Anerkennung der gleichwertigen Stellung von Frauen und Männern in der Gesellschaft haben.“
Weitere gesetzliche Grundlagen sind das Niedersächsische Gleichberechtigungsgesetz (NGG) und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG).
Veranstaltungen und Netzwerkarbeit
Demonstartion zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen | 25. November 2023, 15.30 Uhr | Landkreis Lüneburg, Auf dem Michaelsikloster 4
Presseinformation
Nein zu Gewalt gegen Frauen
Demonstration gegen Gewalt an Frauen zum Auftakt der „Orange Days“ am 25.11.23 in Lüneburg
Am 25. November wird jedes Jahr weltweit der Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen begangen, mit dem international ein sichtbares Zeichen gesetzt werden soll. Er ist Teil der UNiTE-Kampagne des UN-Generalsekretärs. An diesem Tag beginnen die sogenannten „Orange Days“, ein Zeitraum, in welchem international dazu aufgerüttelt werden soll, aktiv gegen Gewalt an Frauen vorzugehen. Den Abschluss dieses Zeitraums bildet der 10. Dezember, der Internationale Tag der Menschenrechte. Wie bereits in den vergangenen zwei Jahren, wird auch in diesem Jahr am 25.11. in Lüneburg eine Demonstration unter Beteiligung der Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und Landkreis Lüneburg, dem Kriminalpräventionsrat mit dem Runden Tisch (RT) gegen Gewalt in der Familie und dem RT gegen Gewalt in der Pflege, dem Lüneburger Club von Soroptimist International, der Frauenpolitischen Initiative, dem Kinderschutzbund, der VHS, dem Agora Club Tangent 56, dem DGB sowie pro familia, der Leuphana Universität, dem Frauenhaus und dem Museum Lüneburg stattfinden. Die Demonstration startet um 15:30 Uhr am Landkreis Lüneburg, Auf dem Michaeliskloster 4, und endet circa um 17:00 Uhr in der Waagstraße am Rathaus mit einer Kundgebung.
Gewalt gegen Frauen in 2022 weiter gestiegen
Frauen und Mädchen sind die häufigsten Opfer körperlicher und sexualisierter Gewalt. Für Frauen ist das Risiko, durch einen Beziehungspartner physische und/oder sexua- lisierte Gewalt zu erfahren, weitaus höher, als von einem Fremden tätlich angegriffen zu werden. Bildung, Einkommen, Alter und Religionszugehörigkeit sind dabei völlig bedeutungslos. In Deutschland ist oder war schon jede vierte Frau Opfer von häuslicher Gewalt.
Wie das Bundesinnenministerium in einer Pressemitteilung vom Juli 2023 berichtete, lag die Zahl der bekannt gewordenen Opfer von häuslicher Gewalt im Jahr 2022 bei 240.547 Opfern und ist damit im Vergleich zu 2021 um 8,5 Prozent gestiegen. Im Bereich der Partnerschaftsgewalt stieg die Anzahl der Opfer um 9,1 Prozent auf 157.818 Personen; in 80,1 Prozent dieser Fälle sind Frauen die Opfer.
Dies sind jedoch nur die von der Polizei registrierten Fälle – die Dunkelziffer liegt sowohl bei der häuslichen als auch bei der enger eingegrenzten Partnerschaftsgewalt weitaus höher, da viele Fälle nicht zur Anzeige kommen, etwa aus Angst oder Scham. 133 Frauen sind im Jahr 2022 durch ihre Partner oder Ex-Partner getötet worden.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser fand deutliche Worte zu den aktuellen Zahlen:
„Das Lagebild sollte jeden aufrütteln: Häusliche Gewalt ist Alltag in Deutschland. Niemand darf die Betroffenen damit allein lassen. Häusliche Gewalt ist keine Privatsache, sondern ein gravierendes Problem in allen gesellschaftlichen Gruppen. Gewalt im engsten Umfeld betrifft viele Frauen, aber auch Kinder oder Pflegebedürftige. Gewalt fängt auch nicht erst mit Schlägen oder Misshandlungen an, es geht auch um Stalking und Psychoterror."
Lüneburg zeigt mit vielfältigen Aktionen Flagge
In Lüneburg gibt es ein starkes Bündnis gegen Gewalt an Frauen, das sich auf vielen Ebenen für größeren Schutz und umfassende Prävention einsetzt. Insbesondere wäh- rend der „Orange Days“ gibt es vielfältige Aktionen, um dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen und gleichzeitig die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren, ge- nauer hinzuschauen und aktiv gegen Gewalt an Frauen vorzugehen. Die Demonstration am 25.11. durch die Lüneburger Innenstadt bildet den Start- und Höhepunkt. Sie beginnt um 15:30 Uhr am Landkreis, Auf dem Michaeliskloster 4, und endet gegen17 Uhr in der Waagestr. am Rathaus mit einer Kundgebung, an der sich u.a. die stellvertretende Landrätin Inge Voltmann-Hummes beteiligt. Gleichzeitig wird das Rathaus im Sinne von „Orange the World“ angestrahlt.
Darüber hinaus setzen die Stadt, die Polizei und die Leuphana Universität ein deutli- ches Zeichen mit den Fahnen „Nein zu Gewalt an Frauen“. Der Landkreis und das Museum Lüneburg beteiligen sich zudem für den gesamten Zeitraum an den Orange Days, indem die Fahnen vom 25.11. bis 10.12.23 gehisst werden. Die Demo wird auch von einer Sprühkreideaktion in der Innenstadt mit der Aufschrift „Gewalt hinterlässt Spuren“ durch die Frauenpolitische Initiative begleitet. Die Mitglieder des Runden Tisches gegen Gewalt in der Familie verteilen:
- Baumwolltaschen mit der Aufschrift „Gewalt ist nicht tragbar“
- die Lüneburger Hilfeliste bei Gewalterfahrung und
- Visitenkarten „Du darfst es sagen“ für Jugendliche.
ProBeweis – in jedem Fall Beweise sichern
Die Lüneburger Soroptimistinnen werden auch in diesem Jahr wieder Lesezeichen, Flyer und – mit Unterstützung der Bäckerei Harms – Brötchentüten in Stadt und Landkreis verteilen, die über Hilfseinrichtungen informieren. Unter dem Motto „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ wird auf den Brötchentüten dieses Mal insbesondere auch auf das Netzwerk „ProBeweis“ und seine Untersuchungsstelle am Lüneburger Klinikum hingewiesen. Diese niedersachsenweite Initiative des Instituts für Rechtsmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover bietet Hilfe und Unterstützung für Opfer häuslicher oder sexueller Gewalt, indem Beweise von erfahrenen Ärztinnen und Ärzten fachkundig dokumentiert und aufbewahrt werden, ohne dass gleich eine Anzeige bei der Polizei nötig ist. So können sich Betroffene auch zu einem späteren Zeitpunkt noch entscheiden, die Tat zur Anzeige zu bringen. Die ärztliche Schweigepflicht bleibt jederzeit gewahrt.
Das Klinikum Lüneburg ist eine der rund 45 über ganz Niedersachsen verteilten Pro-Beweis-Untersuchungsstellen. Um auf dieses besondere Hilfsangebot für Gewaltopfer auch über die Orange Days hinaus aufmerksam zu machen, hat Soroptimist International Club Lüneburg Flyer an verschiedenen Stellen in Stadt und Landkreis ausgelegt.
Frauen stärken
Grundsätzlich sollen Frauen auch darin gestärkt werden, sich vor Gewalt zu schützen, wozu u.a. zwei WenDo Kursangebote beitragen Selbstbehauptung und Selbstverteidi- gung für Frauen: ein Aufbaukurs am 10./11.11. und ein Grundkurs am 17./18.11.23, die im Behördenzentrum auf der Hude stattfinden. Anmeldung erbeten unter re.bergmann@web.de. Auch Kathrin Richter aus dem Präventionsteam der Polizei bietet wieder Vorträge an „wie Frauen sich schützen“: am 26.11. von 12 bis 14 Uhr,
am 28.11. von 19 bis 21 Uhr sowie am 30.11. von 10 bis 12Uhr im Behördenzentrum (mit Anmeldung über die Polizei Lüneburg bei Frau Springer: 04131-8306-2224).
Solidarität der Marktleute
Neu ist in diesem Jahr, dass sich auch Lüneburger Marktleute am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen mit einem sichtbaren Zeichen beteiligen: in Kooperation mit den Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und Landkreis Lüneburg packen sie am 25.11. ihre Waren in Markttüten mit der Aufschrift von UN Women „Stopp! Gewalt gegen Frauen“.
„She said“ aus der Filmreihe „Frauen drehen auf“
Am Montag, den 27.11. wird im Scala Programmkino in Kooperation mit der Frauenpolitischen Initiative der Film „She Said“ gezeigt. Er erzählt die packende Geschichte der beiden New York Times-Journalistinnen, die allen Widerständen zum Trotz den Belästigungsvorwürfen gegen den mächtigen Filmproduzenten Harvey Weinstein nachgehen und mit ihrem Artikel den Grundstein der #MeToo-Bewegung legen. Der Filmabend beginnt um 19:30 Uhr.
Gemeinsam ein Zeichen setzen!
Wenn auch Sie Ihre Unterstützung für weibliche Gewaltopfer zeigen wollen, kommen Sie am 25.11. und beteiligen sich an der Demonstration, nutzen Sie die verschiedenen Tüten und Taschen, um ein Zeichen zu setzen und verbreiten Sie die Hilfeliste bei Gewalterfahrung. Im Sinne der Orange Days nehmen Sie gerne auch in orangefarbener Kleidung und/oder mit orangen Warnwesten teil.
Kontakt: Karin.fischer@stadt.lueneburg.de
Film-Matinee zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen | 27. November 2023 19.30 Uhr | Scala-Programmkino
Film "She Said" (2021) von Emmanuel Carrère
Der neue Film von Emmy-Gewinnerin Maria Schrader erzählt vom riskanten Weg zweier Journalistinnen, die 2017 den weitreichenden Machtmissbrauch gegenüber Frauen im US-amerikanischen Filmgeschäft aufdeckten.
Megan Twohey und Jodi Kantor arbeiten als Journalistinnen für die renommierte Tageszeitung der New York Times. Im Jahr 2017 führt eine Investigativ-Reportage auf die Spur zahlreicher sexueller Missbrauchsfälle, die allesamt auf den einflussreichen Filmproduzenten Harvey Weinstein weisen. Doch er wurde nie zur Rechenschaft gezogen. Können sie das überhaupt beweisen? Über mehrere Monate folgen sie ihrer Story und entdecken: Die Zahl der Frauen, die mit Abfindungen offenbar davon abgehalten wurden, ihre Geschichte der Belästigung zu erzählen, ist enorm hoch. Assistentinnen, Aushilfskräfte und Schauspielerinnen, die bei Miramax und der Weinstein Company gearbeitet haben, gehören dazu – doch keine von ihnen will darüber reden. Erst am 5. Oktober werden die Entdeckungen der zwei Reporterinnen schließlich veröffentlicht. Nach und nach bricht das Schweigen zu sexuellen Übergriffen gegen Frauen in Hollywood und die #MeToo-Bewegung entsteht.
Eine Filmreihe mit Filmen von Frauen über Frauen – Vorstellung in Kooperation mit der Frauenpolitischen Initiative Lüneburg mit Unterstützung der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Lüneburg
Reservierung empfohlen Scala Programmkino
Protestaktion in Hannover | 29. November 2023 | Nds. Landtag, Hannah-Ahrend-Platz1, Hannover
Protestaktion der LAG Gleichstellung am 29.11.23 vor dem Nds. Landtag gegen die geplante Zusammenlegung der Abteilungen „Frauen und Gleichstellung“ mit „Jugend und Familie“ im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung! Stellungnahme der LAG Gleichstellung
Unterstützer*innen sind herzlich willkommen!
Hier alle Infos:
Mittwoch, den 29.11.23
um 9:30 Uhr
vor dem Nds. Landtag
Hannah-Ahrend-Platz 1
30159 Hannover
Geplant ist eine Kranzniederlegung als Symbol für den Untergang der Gleichstellung sowie die Übergabe eines Kondolenzbuches an den Ministerpräsidenten.
Bitte kommt nach Möglichkeit in schwarzer Kleidung. Wenn Ihr Schilder entwerfen wollt, nutzt bitte weiße Schrift auf schwarzem Karton, damit alles möglichst einheitlich wirkt.
Die Information darf gern breitflächig an mögliche Unterstützer*innen weitergeleitet werden.
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Am Graalwall 4, Gebäude 4
(gegenüber Parkpalette Am Rathaus)
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