29.08.2007 - 5 Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses ...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5
- Sitzung:
-
Werks- und Straßenbauausschuss
- Gremium:
- Betriebs- und Straßenbauausschuss
- Datum:
- Mi., 29.08.2007
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 14:00
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage (SBU)
- Federführend:
- Betrieb Straßenbau und -unterhaltung
- Bearbeitung:
- Jens-Michael Seegers
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Wortprotokoll
Diskussionsverlauf:
KTA Fricke erteilt Herrn Wirtschaftsprüfer Lorek das
Wort.
Herr Lorek erläutert anhand einer Präsentation die
Eckdaten des geprüften Jahresabschlusses. Zusammenfassend lässt sich
feststellen, dass der Jahresabschluss, der Lagebericht und die Buchführung den
Rechtsvorschriften entsprechen. Die Geschäftsführung erfolgte ordnungsgemäß.
Die Entwicklung der Finanz- und Ertragslage, der Liquidität und der
Rentabilität geben keinen Anlass zu Beanstandungen. Der Eigenbetrieb wird
wirtschaftlich geführt.
KTA Fricke bedankt sich für die ausführlichen
Ausführungen und eröffnet die Diskussion.
KTA Staudte möchte erklärt haben, woraus sich der
ausgewiesene Jahresgewinn ca. 373.500€ errechnet.
WL Ruth erteilt die Auskunft, dass der Gewinn
sich im Wesentlichen aus der aufgelösten und nicht verbrauchten Ablöse für
unterlassene Unterhaltung der K61 (aus Landesmitteln) sowie sonstige
betriebliche Erträge durch den Hochwassereinsatz im April 2006 zusammensetzt.
LR Nahrstedt betont, dass es sich hierbei um einen
Einmaleffekt handelt.
WL Ruth nimmt die Bilanzzahlen zum Kassenbestand
zum Anlass, diese zu erläutern. Diese haben sich vom Jahresabschluss 31.12.2005
zum Jahresabschluss 31.12.2006 entscheidend reduziert. Hintergrund hierfür war
eine Prüfung des Rechnungsprüfungsamtes. Es wurde vermutet, dass Mittel aus der
Zuweisung im Betrieb auf Anlagekonten transferiert wurden. Gleichzeitig müsse
der Kreis die Mittel für die Zuweisung zu einem erheblichen Anteil aus
Kassenkrediten vorfinanzieren. Dieses sei gesamtwirtschaftlich nicht zu
vertreten.
WL Ruth führt dazu aus, dass die Kassenbestände
nicht aus Mitteln der Zuweisung zustande gekommen seien. Diese rührten
hauptsächlich aus Rückstellungen sowie Kapital- und Gewinnrücklagen aus
Vorjahren. Die Rückstellungen sind zum Teil gesetzlich vorgeschrieben
(Altersteilzeit) und nicht disponabel.
Andere Rückstellungen sind zum Teil aus Landesmitteln
geflossen, allein für die Ablöse aus unterlassene Unterhaltung der K61 in Höhe
von rd. 720.000€.
Die Idee einer internen Darlehensgewährung aus diesen Mitteln
an den Landkreis wurde wegen eines unverhältnismäßig hohen Verwaltungsaufwands
verworfen. Mit dem Finanzmanagement wurde eine andere Lösung vereinbart. Diese
sieht vor, dass die vorhandenen liquiden Mittel aus den Anlagekonten zunächst
für betriebliche Aufwendungen verbraucht werden (vorfinanziert). Damit brauchen
die Mittel der Zuweisung erst relativ spät abgerufen werden. Das wird auch
durch die in der Bilanz ausgewiesene Forderung gegenüber dem Landkreis in Höhe
von ca. 1.115.000€ dokumentiert.
KTA Nehring fragt, ob das Abschmelzen der liquiden
Mittel aus den Anlagekonten für SBU ein Problem darstelle.
WL Ruth verneint dies. Lediglich die bisher
realisierten Zinserträge sind weggebrochen.
KTA Marten bestätigt, dass die gebildeten
Rückstellungen und Rücklagen aus kaufmännischer Sicht richtig seien. Mit der
Einführung der Doppik beim Landkreis werden auch dort erstmals Rückstellungen
gebildet werden müssen.
LR Nahrstedt ergänzt, dass ab 2009 für die Aufstellung
von Haushaltsplänen auf jeden Fall völlig andere Denkensweisen gelten werden.
KTA Pfeiffer regt namens der Gruppe an, dass der
ausgewiesene Gewinn SBU für zusätzliche Straßenbaumaßnahmen zur Verfügung
gestellt werden solle.
WL Ruth begrüßt diesen Vorschlag und macht
seinerseits den Vorschlag, dann den Gewinn für die weitere Sanierung der K2 zu
verwenden. Die K2 soll ohnehin im nächsten Jahr von Lüdersburg bis Bockelkathen
saniert werden. Zusammen mit dem Gewinn wäre SBU in der Lage, auch den Abschnitt
von Bockelkathen bis Rullstorf zu sanieren. Dieser Abschnitt ist auch in der
Prioritätenliste mit hoher Priorität belegt (an nächster Stelle). Vorteile
wären mit Sicherheit zu erwartende günstigere Ausschreibungsergebnisse sowie
eine einmalige Baustelleneinrichtung.
Dann wäre der Beschlussvorschlag entsprechend zu präzisieren.
KTA Thiemann stellt fest, dass der Gewinn
zweckgebunden für die K 2 verwendet werden soll.
KTA Hein bestätigt, dass bei einer gemeinsamen
Ausschreibung die zu erwartenden Einsparungen auf jeden Fall mitzunehmen seien.
KTA Staudte fragt, ob es nicht günstig wäre, in
diesem Fall auch gleich einen Radweg mit zu bauen.
BL Krug erklärt, dass der Bau von Radwegen
grundsätzlich förderfähig ist. Die Sanierung der K2 aber nicht gefördert wird.
KTA Staudte regt an, Prioritäten beim Bau von
Radwegen zu setzen und diese notfalls auch ohne Zuschüsse zu bauen.
WL Ruth sieht hierfür keinerlei finanzielle
Spielräume. Dies wäre eine völlige Abkehr der momentanen Finanzierungspraxis
für den Bau von Radwegen. Seit Jahren werden Radwege nur noch gebaut, wenn die
beteiligten Gemeinden bzw. Samtgemeinden den Eigenanteil (in der Regel 40% der
Baukosten) übernehmen.
LR Nahrstedt stimmt dem zu.
LR Nahrstedt fragt, wie es denn überhaupt mit der
weiteren Radwegeplanung aussieht.
WL Ruth verweist auf das in der Sitzung am
15.05.2007 vorgestellte Radwegekonzept. Dieses sieht vor, dass die Planung des
Radweges an der K 55 bis Dellien erweitert wird und dass die Antragsunterlagen
für den Bau eines Radweges im Zuge der K 35 Bleckede – Breetze erstellt
werden sollen. Die Stadt Bleckede hat in ersten Gesprächen signalisiert, dass
der Eigenanteil von dort finanziert wird. Beide Maßnahmen werden in der
Januarsitzung 2008 im Rahmen des Mehrjahresprogramms vorgestellt.
Beschluss
Beschluss:
1.
Der Jahresabschluss und der Lagebericht
zum 31.12.2006 des Betriebs Straßenbau und –unterhaltung wird ohne
Einwendungen festgestellt;
2.
die Entlastung der Werksleitung für das
Geschäftsjahr 2006 wird beschlossen;
3.
der ausgewiesene Jahresgewinn 2006 in Höhe
von 373.581,37 € wird in voller Höhe an den Träger Landkreis Lüneburg
ausgeschüttet und ist für zusätzliche Straßenbaumaßnahmen zu verwenden.
4.
Als zusätzliche Straßenbaumaßnahme soll
die in der Prioritätenliste an nächster Stelle stehende Sanierung der K 2,
Rullstorf – Bockelkathen (2. Bauabschnitt) durchgeführt werden. Der
Gewinn soll noch im Haushaltsjahr 2007 zur Verfügung gestellt werden, damit die
Sanierungsmaßnahme noch im Geschäftsjahr 2007 begonnen bzw. ausgeschrieben
werden kann.