17.06.2014 - 5 Erfahrungsbericht des Radverkehrsbeauftragten
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5
- Sitzung:
-
Betriebs- und Straßenbauausschuss
- Gremium:
- Betriebs- und Straßenbauausschuss
- Datum:
- Di., 17.06.2014
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 15:00
- Vorlageart:
- Berichtsvorlage (SBU)
- Federführend:
- Betrieb Straßenbau und -unterhaltung
- Bearbeitung:
- Jens-Michael Seegers
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Wortprotokoll
Diskussionsverlauf:
Herr Jürgen Heisrath berichtet über seine Erfahrungen nach mittlerweile ca. einem Jahr als Radverkehrsbeauftragter des Landkreises Lüneburg.
Die Arbeitsgruppe „Fahrradfreundlicher Landkreis Lüneburg“, dessen Vorsitz er führe, habe den Auftrag, die Sicherheit und die Verkehrssituation von Radfahrern insbesondere auch in Ortslagen zu verbessern. Aus diesem Grund sollen problematische Radwege im Landkreis ermittelt und realisierbare Verbesserungsvorschläge erarbeitet werden.
Die Zusammenarbeit in der Arbeitsgruppe funktioniere gut. Die Akzeptanz in den beteiligten Organisationseinheiten des Landkreises sei vorhanden.
Eine wichtige Aufgabe bestehe für ihn als Radverkehrsbeauftragten darin, als Bindeglied zwischen Landkreis und Kommunen zu fungieren.
In der Arbeitsgruppe habe man sich u.a. intensiv mit der im SBU vorliegenden Radwegewunschliste der Kommunen auseinandergesetzt und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Qualitätsverbesserung der vorhandenen Radwege Vorrang vor einer Netzverdichtung haben solle. Lückenschlüsse sollten aber weiterhin im Fokus stehen.
Z.T. solle bei Sanierungen auch die Verbreiterung von stark frequentierten Wegen von 1,80m auf 2,00m angestrebt werden, da sich die Nutzung der Radwege in den letzten Jahren beispielsweise durch Pedelecs oder mitgeführte Fahrradanhänger geändert habe und Begegnungsverkehre aus diesem Grund schwieriger werden würden. Lediglich jüngere Radwege verfügten über eine Breite von 2,00m.
Herr Landrat Nahrstedt weist in diesem Zusammenhang auf die damit einhergehende weitere Versiegelung der Landschaft hin, die zunehmend von Umweltverbänden, wie dem BUND kritisiert werde. Man müsse also sehr gut abwägen, ob eine Verbreiterung tatsächlich erforderlich sei – abgesehen von dem hohen finanziellen Aufwand der damit verbunden sei.
Herr Heisrath berichtet weiter, dass er an den Sitzungen der überregionalen Landesarbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Niedersachsen (AGFK) teilgenommen habe, die sich für eine Förderung des Radverkehrs einsetze. Dort seien neben dem Landkreis Lüneburg weitere 15 Kommunen vertreten.
Die AGFK strebe eine organisatorische Neuausrichtung als Verein mit entsprechender Satzung, Struktur, Gremien und Finanzierung an, um sich wirkungsvoller für die systematische Förderung der Nahmobilität und hier schwerpunktmäßig des Radverkehrs einsetzen zu können.
Die freiwillige Mitgliedschaft des Landkreises in diesem Verein, die er empfehle, würde einen voraussichtlichen Jahresbeitrag von ca. 3.000,- € erfordern und bedürfe eines Beschlusses des Ausschusses für Wirtschaft, Touristik, Verkehrsplanung und ÖPNV.
KTA Glodzei erinnert an die Aufgabe der hiesigen Arbeitsgruppe, die nicht aus den Augen verloren werden sollte. Als regelmäßiger Radwegenutzer würden ihm wiederholt z.B. Beschilderungen auffallen, die den Bedürfnissen der Radfahrer nicht gerecht werden würden.
KTA Fricke bedankt sich ausdrücklich bei Herrn Heisrath für die engagierte Arbeit und den ausführlichen Bericht.
Er weist darauf hin, dass auch jede Gemeindeverwaltung sicher Hinweise auf unzureichende oder fehlerhafte Radwegbeschilderungen aufnehmen werde.
Herr Heisrath betont, dass u.a. Bürgereingaben zum Radwegenetz analysiert würden und evtl. Missstände abgestellt werden würden.
Er berichtet weiter von einer erfolgreichen Veranstaltung zum Thema „Kinder und Radverkehr“ in der Grundschule in Reppenstedt. Durch diese Veranstaltung, die er gemeinsam mit der Polizei, der Lehrerschaft sowie den Schülern durchgeführt habe, seien die Erwachsenen für die besonderen Bedürfnisse der Kinder sensibilisiert worden.
KTA Kastens bedankt sich für den Erfahrungsbericht und bestätigt als Mitglied der Arbeitsgruppe die gute und konstruktive Zusammenarbeit. Die Arbeitsgruppe könne aktiv dazu beitragen, den Radverkehr im Landkreis Lüneburg komfortabler zu gestalten.