23.05.2005 - 6 Bewerbung von Architekten und Fachingenieuren
Grunddaten
- TOP:
- Ö 6
- Zusätze:
- Verfasser : Osius, Gabriele
- Datum:
- Mo., 23.05.2005
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 14:00
- Beschluss:
- vertagt
Wortprotokoll
Diskussionsverlauf:
Bau-Ing.in Osius und KAR Beyer stellen das von der
Verwaltung geplante Auswahlverfahren für Architekten und Fachplaner vor. Ziel
ist es, in einem standardisierten Verfahren mit einheitlichen Kriterien zum
einen den jeweils geeignetsten Bewerber auszuwählen, zum anderen aber auch eine
möglichst gleichmäßige Berücksichtigung der regionalen Planungsbüros zu
gewährleisten.
Eingeführt werden soll dafür eine Bewertung der eingehenden
Bewerbungen nach einem Punktesystem, wie es auch bei sonstigen
Personalauswahlverfahren üblich ist. Als Grundlage für die Bewertung hat
künftig jeder Bewerber einen Selbstauskunftsbogen zur Aufnahme in die
Bewerberkartei des Landkreises Lüneburg auszufüllen, in dem Eckdaten zur
Leistungsfähigkeit des Planungsbüros abgefragt werden. Ein Muster liegt diesem
Protokoll an. Diese Eckdaten werden durch ein Gremium, welches sich aus
mindestens 3 Bauingenieuren der Gebäudewirtschaft des Landkreises Lüneburg
zusammensetzt, mit Punkten bewertet. Auch hierzu ist ein Muster dem Protokoll
beigelegt. Als Grundvoraussetzungen für die Aufnahme in die Bewerberkartei und
anschließende Bewertung werden dabei die räumliche Nähe zur Kreisverwaltung,
die Kammermitgliedschaft, eine ausreichende Haftpflichtversicherung und
Erfahrungen mit Baumaßnahmen der öffentlichen Hand vorgeschlagen. Zwischen den nach
der Punktebewertung ermittelten besten Bewerbern wird dann regelmäßig rotiert,
d.h. die Planer, die einen Auftrag erhalten haben, stellen sich zunächst wieder
hinten an. Nach Auftragsabwicklung erfolgt zudem eine Nachbewertung, die ggf.
zu Punkte- bzw. Faktorkorrekturen führen kann. Mit diesem Verfahren soll ein
nachvollziehbares und gerechtes Auswahlverfahren für Auftragsvergaben
garantiert werden.
Vorsitzender KTA Hoppe unterstreicht die Transparenz
eines solchen Auswahlverfahrens.
Nicht anfreunden können sich KTA Sprinz, KTA Perschel und
KTA Körner mit dem Ausschlusskriterium der fehlenden Erfahrung mit
öffentlichen Auftraggebern. So würde gerade jungen Architekturbüros von
vornherein die Möglichkeit genommen, für den Landkreis Lüneburg tätig werden zu
können. Genau diese Zielgruppe sollte aus ihrer Sicht stärker gefördert werden.
Oft brächten diese dazu noch durchaus wertvolle Erfahrungen aus der privaten
Bauwirtschaft mit.
KAR Beyer erläutert die egoistische Betrachtungsweise
der Verwaltung. Das Heranführen von Planern an das streng formgebundene
öffentliche Vergabeverfahren und die Spezialvorschriften für öffentliche
Gebäude (z.B. Schulbaurichtlinien) verursacht Rüstzeiten, die das Bauen für
den Landkreis verteuern.
KTA Wegner wirbt dafür, den bürokratischen Aufwand
möglichst gering zu halten.
KAR Beyer schlägt vor, einmal die bestehende
Bewerberkartei nach dem vorgestellten Verfahren zu bepunkten und das Ergebnis
dem Ausschuss im nicht öffentlichen Teil einer der nächsten Sitzungen
vorzustellen.