16.11.2004 - 4 Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2005;Aussch...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Zusätze:
- Verfasser : Beyer, Detlef
- Datum:
- Di., 16.11.2004
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 12:00
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Finanz- und Beteiligungsmanagement
- Bearbeitung:
- Martina Lüttchen
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Wortprotokoll
Diskussionsverlauf:
Auf Vorschlag des Vorsitzenden KTA Hoppe trägt KAR
Beyer noch einmal kurz zu den Ansätzen des Verwaltungshaushaltes und hier
schwerpunktmäßig zu den Bauunterhaltungsmitteln vor.
Bezug genommen wird auf die der Vorlage anliegende
Zusammenstellung der Kostengruppen 1 5. Enthalten sind hierin bereits die
Mittel des für die Jahre 2002 bis 2007 beschlossenen Sonderprogramms
"Bauunterhaltung an Schulen" in Höhe von 720.000 . Insgesamt beläuft
sich das Budget für die Bauunterhaltung auf 2.540.800 . Dies entspricht einer
Einsparung von 754.200 oder 23 % gegenüber dem Vorjahresansatz. Berücksichtigt
werden muss weiter, dass sich die zu unterhaltende Grundfläche durch die
Erweiterungsbauten an der FTZ in Scharnebeck, die Neubauten für die
Ganztagsschule in Bleckede und die zahlreichen Mobilklassen gegenüber dem Vorjahr
erheblich vergrößert hat. Nach Empfehlungen der KGSt sollte bei öffentlichen
Gebäuden eine Instandhaltungsrücklage in Höhe von 1,2 % der Herstellungskosten
gebildet werden. Das ist hier bei einem Investitionsvolumen von insgesamt 7.468.027 ein Betrag von 142.217 , der
gegenüber dem Vorjahr zusätzlich für den Bauunterhalt vorgehalten werden muss.
Unter Kostengruppe 1 finden sich die Ansätze für unverhofft
auftretende notwendige Reparaturen. Die einzelnen Ansätze errechnen sich als Mittel
der entsprechenden Erfahrungswerte aus den letzten 3 Jahren. Mit 650.400
nehmen diese Ansätze einen Anteil von 25,60 % des Gesamtbudgets für den
Bauunterhalt ein. Ziel muss es sein, diesen Anteil durch gezielte und
nachhaltige Bauunterhaltungsmaßnahmen deutlich zu reduzieren.
Kostengruppe 2 erfasst die vertraglich vereinbarten
Wartungsarbeiten, Kostengruppe 3 die an Fremdfirmen vergebene Pflege der
Außenanlagen. Zusammen belaufen sich die dafür veranschlagten Kosten auf
247.600 , d.h. knapp 10 % der gesamten Bauunterhaltungsmittel. Diese Ansätze
sind, da durch Verträge gebunden, nur bedingt beeinflussbar.
Richtig interessant wird es eigentlich erst ab der Kostengruppe
4. Hier geht es um Sicherheitsbelange und sich daraus ergebende besondere
Aufgaben. Der Landkreis ist nach verschiedenen Vorschriften verpflichtet, seine
öffentlichen Gebäude und deren technischen Einrichtungen durch Sachkundige oder
Sachverständige (z.B. Brandschutzprüfer, TÜV, GUV) überprüfen zu lassen. Dies
betrifft z.B. den Brandschutz (Flucht- und Rettungswege, Brand- und
Rauchmeldeanlagen, Löscheinrichtungen etc.), die Elektroinstallation, Turn- und
Sportgeräte (Unfallverhütungsvorschriften), Aufzugsanlagen usw.
Da eine Vielzahl der kreiseigenen Liegenschaften älteren
Baujahres ist, finden sich hier durch altersbedingten Verschleiß zwangsläufig Sicherheitsmängel,
die abgestellt werden müssen.
Für das kommende Jahr ist vorgesehen, die nach einer
Sachverständigenüberprüfung begonnene Elektrosanierung am Schulzentrum Oedeme
im Realschultrakt fortzusetzen. Hierfür sind 200.000 eingeplant. Als weitere
"4er-Maßnahme" sollen an den Schulzentren in Scharnebeck und Bleckede
die bei einer hauptamtlichen Brandschau festgestellten Brandschutzmängel
abgestellt werden. Hierfür sind in Scharnebeck 150.000 und in Bleckede 70.000
vorgesehen. Vorwiegend geht es dabei um Brandabschnittsbildungen und die
Herrichtung geeigneter 2. Rettungswege. In Scharnebeck muss zudem die im
letzten Jahr begonnene Sanierung der Lüftungsanlagen abgeschlossen werden.
Dafür sind 50.000 eingesetzt. Auch in den Verwaltungsgebäuden der
Kreisverwaltung (Gesundheitsamt und Eingang H) haben sich bei einer
Sachverständigenprüfung der Elektroanlagen Mängel ergeben, die abgearbeitet
werden müssen. Dafür sind jeweils 15.000 veranschlagt. Zusammen mit weiteren
kleineren, nicht gesondert aufgeführten Maßnahmen beläuft sich der
Gesamtaufwand in der Kostengruppe 4 auf 557.500 . Das sind 22 % aller
Bauunterhaltungsmittel.
Für die unter der Kostengruppe 5 zusammengefassten gezielten
Bauunterhaltungsarbeiten bleiben also noch 1.085.300 . Davon kommen 720.000
aus dem Sonderprogramm "Bauunterhaltung an Schulen", die dem Grunde
nach bereits verplant sind. Auf die beiliegende Zusammenstellung wird Bezug
genommen. Im Ergebnis konnten also in dem vorgegebenen Finanzrahmen lediglich
noch 365.300 oder 14,4 % "frei" verplant werden. Dabei wurde der
Grundsatz einer Sanierung "von Außen nach Innen und von Oben nach
Unten" zugrunde gelegt. Neben einigen kleineren, nicht näher bezeichneten
Maßnahmen sollen von diesem Geld dringend geboten Flachdachsanierungen an den
Turnhallen in Dahlenburg und Scharnebeck sowie Dach- und Fenstersanierungen im
Werkstattbereich der BBS II durchgeführt werden. Zusätzlich müssen in der zum
nächsten Jahr in Eigenbewirtschaftung übernommenen Schule Dahlenburg dringend
Fenster ausgetauscht werden.
Neu aufgenommen werden musste ein Ansatz für die aus Gründen
der Deichsicherheit gebotene Entbuschung der kreiseigenen Elbvordeichflächen.
Hierfür sind im nächsten Jahr 30.000 eingeplant. Betroffen sind vorwiegend
Flächen, die im Biosphärenreservat liegen und ehemals für Naturschutzzwecke
erworben wurden. Hier vertritt die Gebäudewirtschaft Eigentümerinteressen, d.h.
sie muss sich auch um den ordnungsgemäßen Zustand dieser Flächen kümmern und
diese weitgehend von Bewuchs freihalten.
KTA Meißner legt Wert darauf, dass die Dachsanierung
der Turnhalle in Dahlenburg nachhaltig durchgeführt wird. KAR Beyer
sichert zu, dass dies auch geschehen wird. Vorher wird noch eine
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung "Sanierung/Neubau" aufgestellt. Hier
wollte die Samtgemeinde Dahlenburg zuarbeiten und dem Landkreis die
Untersuchung einer bereits von dort beauftragten Architektin als
Diskussionsgrundlage zuleiten. KTA Schulze wird hier noch einmal
nachfassen.
KTA Perschel erinnert daran, dass die Schule in
Adendorf Ganztagsschule werden möchte und dafür keine Mittel im Haushalt
eingestellt sind. KTA Hoppe macht deutlich, dass auch bisher nicht mit
vorsorglichen Mittelanmeldungen gearbeitet worden ist.
KTA Röding vertritt die Auffassung, dass über die
Entbuschung der kreiseigenen Elbvordeichflächen im Umweltausschuss und über den
Verkauf von Grundstücken im Industriegebiet Lüneburg-Süd im
Wirtschaftsausschuss beraten werden sollte.
KTA Hoppe weist noch einmal eindringlich auf den
bestehenden Sanierungsstau hin und schlägt vor, mit der begonnenen
Fassadensanierung der Berufsbildenden Schulen Am Schwalbenberg fortzufahren und
dafür die Bauunterhaltungsmittel - wie im vergangenen Jahr aufzustocken.
LR Fietz unterstreicht, dass der Sanierungsstau
abgearbeitet werden muss. Gefährdungen für Schulkinder müssen wirksam
ausgeschlossen werden können. Dafür sind die bisher bereitgestellten
Sondermittel wichtig. Bedacht werden müsse zudem, dass sich der jetzt
festgestellte Sanierungsstau weiter potenziert. Er erinnert aber auch an die prekäre
Finanzlage des Landkreises.
KTA Perschel ruft dazu auf, sich hierüber noch einmal
intensiv in den Fraktionen abzustimmen. Denn letztlich muss die Politik hier
eine Entscheidung treffen.
KTA Hoppe unterstützt dieses Vorgehen und betont
die Notwendigkeit, eine Prioritätenliste zu erstellen.
KTA Meißner merkt zum Produkt 09.02.10
"Baugenehmigungen und sonstige Zulassungsverfahren" an, dass ihm die
Festschreibung einer Laufzeit von 29 Kalendertagen wenig ehrgeizig erscheint.
Ziel müsse es nach seinem Verständnis sein, die erhöhte Laufzeit wieder zu
verkürzen.
LR Fietz erinnert in diesem Zusammenhang an die
Diskussionen, die die Verwaltung im Zusammenhang mit dem immer weiter gekürzten
Personalkostenansatz mit der Politik geführt hat. Die Verwaltung hatte hier
sehr deutlich gemacht, dass sich weitere Personaleinsparungen unweigerlich auf
die Arbeitsqualität auswirken werden. Der Kreistag hat diese Qualitätseinbußen bewusst
in Kauf genommen und sollte jetzt auch zu seiner Entscheidung stehen.
Nach den Wahrnehmungen von KTA Hoppe und KTA Perschel
hat es in der jüngeren Vergangenheit kaum Beschwerden über die Laufzeiten
gegeben. Überwiegend ist man mit der Arbeit des Fachdienstes Bauen zufrieden.
KTA Wegner hält die getroffenen Entscheidungen zum
Personalabbau weiterhin für richtig. Größere Probleme bestehen augenscheinlich nicht.
Sollte sich dies ändern, muss dies rechtzeitig gemeldet werden, damit die
Politik ggf. gegensteuern kann.
KTA Meißner zeigt sich weiter darüber verwundert, dass
unter dem Produkt 09.02.20 "Bauüberwachung" auf eine deutliche
Erhöhung des Bußgeldrahmens hingewiesen wird, in der dazugehörigen Kosten- und
Erlösrechnung aber eine Ansatzreduzierung gegenüber dem Vorjahr von 20.000
auf 5.000 festzustellen ist. Hierzu stellt KAR Beyer fest, dass unter
der Kostenart 5303 zu diesem Produkt lediglich die Zwangsgelder erfasst sind
und sich die Bußgelder in der Kosten- und Erlösrechnung zum Produkt 03.10.10
"Rechtsberatung und vertretung" wieder finden.
Beschluss
Beschluss:
Der Ausschuss für Hochbau und Energiesparmaßnahmen nimmt die
vorgestellten Produkte mit den dafür veranschlagten Haushaltsmitteln zur
Kenntnis. Er hält den bestehenden Sanierungsstau für sehr bedenklich. Nach gemeinsamer Besichtigung der
Sanierungsarbeiten an den Berufsbildenden Schulen Am Schwalbenberg wird
empfohlen, mit diesen Arbeiten fortzufahren und hierfür zusätzliche Mittel
bereitzustellen.









