13.02.2018 - 2 Beantwortung von Anfragen zur Arena Lüneburger ...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 2
- Zusätze:
- Die Vorlage wird nachgereicht.
- Datum:
- Di., 13.02.2018
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 16:00
- Vorlageart:
- Berichtsvorlage
- Federführend:
- Verwaltungsleitung
- Bearbeitung:
- Andrea Riegel
Wortprotokoll
Diskussionsverlauf:
Einleitend verweist der Vorsitzende KTA Führinger auf die Vorlage 2018/037, in der viele Fragen bereits beantwortet wurden. Etwas unglücklich findet er, dass diese Antworten auch schon der Presse zugegangen sind. Er wünscht sich, dass in der heutigen Sitzung Klarheit über alle noch offenen Fragen geschaffen wird. Mit EKR Krumböhmer ist abgesprochen, dass zunächst Architekt Buddelmeyer kurz die wesentlichen Änderungen der Planung vorstellt, daran anschließend Architekt Jarke auf den aktuellen Bauzeitenplan eingeht und schließlich EKR Krumböhmer die bereits eingegangenen Fragen beantwortet und für weitere Nachfragen zur Verfügung steht.
Architekt Buddelmeyer stellt die wesentlichen Planänderungen anhand einer hierzu vorbereiteten Präsentation vor und beantwortet Fragen dazu. Seine Präsentation liegt dem Protokoll an.
Im Erdgeschoss wurde an den Längsseiten die Anordnung der Funktionsräume getauscht.
Die Umkleideräume sind jetzt im Bereich der ursprünglichen Geräteräume vorgesehen. Im bisherigen Umkleidebereich wurden eine Kochküche mit Lastenaufzug zum darüberliegenden VIP-Bereich und Nebenräumen sowie ein großer Lagerraum angeordnet. Im 1. Obergeschoss wurde der VIP-Bereich vergrößert und optimiert. Gleiches erfolgte im 2. Obergeschoss. In beiden Geschossen sind große Freibereiche vorgesehen, die eine multifunktionale Nutzung bei verschiedenen Veranstaltungsszenarien zulassen. An der Stirnseite im 1. Obergeschoss befindet sich der Bürobereich mit Konferenzraum.
Auch dieser lässt sich multifunktional nutzen. Im Kellergeschoss, in dem die Garderobe untergebracht werden soll, ist jetzt ein zweiter baulicher Rettungsweg vorgesehen. Anhand der Grundrisspläne für
das Erdgeschoss und 1. Obergeschoss stellt er zwei Bestuhlungsvarianten mit Szenenfläche an der Längsseite bzw. Stirnseite der Halle vor. Beide Varianten bieten Platz für rund 3.000 Sitzplätze.
Anhand der Schnittzeichnungen erläutert er, dass nunmehr über die gesamte Spielfläche eine lichte Höhe von 12,50 m geplant sei. Dadurch werde ein besseres Luftvolumen in der Halle erreicht.
Die Anlieferungszone soll jetzt eine Überdachung erhalten. Die Ansichten wurden noch einmal überarbeitet und gestalten sich farblich etwas zurückhaltender. Bezüglich der Gestaltung befände
man sich mit der zuständigen Stadtbaurätin, Frau Gundermannn, im Gesprächsaustausch.
Auf entsprechende Nachfragen erläutert Architekt Buddelmeyer, dass der Fußbodenaufbau
gemäß der aktuellen Planung als Betonboden mit mobilem Sportboden geplant sei. Ca. 1.000 m²
der Dachfläche sollen als Gründach ausgebildet werden. Die in den Bestuhlungsvarianten wiedergegebenen Besucherzahlen beziehen sich auf die Bestuhlung der Hallenfläche.
Bei Veranstaltungen mit stehendem Publikum wären bis zu 4.800 Besucher denkbar. Im „Rasta Dome“ in Vechta fänden stehend bis zu 3.600 Zuschauer Platz. Begrenzt werde die zulässige Besucherzahl gemäß der Versammlungsstättenverordnung durch die Fluchtwegbreiten. Für die Garderobenfläche
im Kellergeschoss sei aus Kostengründen kein Aufzug vorgesehen. Menschen mit Gehbehinderungen wären von daher auf Unterstützung durch eine Begleitung oder Servicekräfte angewiesen.
Anschließend stellt Architekt Jarke den Bauzeitenplan vor. Der Baubeginn für den Rohbau ist für den 14.08.2018 geplant. Die Fertigstellung soll bis zum 29.08.2019 erfolgen. Die Vorankündigungen für die EU-weite Ausschreibung der Erd- und Fundamentarbeiten sind veröffentlicht. Die Vorankündigungen für die weiteren Gewerke sollen in Kürze folgen. Ziel ist es, bis Ende Juni bzw. Anfang Juli 2018 bis zu 80 % der Ausschreibungen veröffentlicht zu haben, um schnellstmöglich Kostensicherheit zu erzielen.
EKR Krumböhmer ergänzt, dass die Ausschreibungen auf Grundlage bepreister Leistungsverzeichnise erfolgen werden. Diese werden anhand vorliegender Erfahrungswerte aus ähnlichen und laufenden Projekten erstellt. Dadurch wird eine hohe Genauigkeit auf der Kostenseite erreicht und es wären rechtzeitige Gegensteuerungsmaßnahmen möglich. Wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Ausschreibung sei es, dass eine ausreichende Anzahl an interessierten Unternehmen gefunden wird und diese attraktive Angebote abgeben. Aus Zeitgründen lege man jetzt mit der Ausschreibung der
Erd- und Fundamentarbeiten los. Die weiteren Gewerke werden folgen. Sobald ca. 70 % des Auftragsvolumens submittiert ist, soll dem Kreistag zunächst über die tatsächliche Kostensituation berichtet werden. Erst danach wird die Umsetzung der Baumaßnahme starten. Mit diesem Vorgehen erreiche man ein hohes Maß an Sicherheit. Bei erheblichen Abweichungen vom bisher angenommenen Kostenannahmen wären so noch andere oder ergänzende Entscheidungen möglich.
Architekt Jarke geht nach seinen Erfahrungen davon aus, dass die Arena für viele Unternehmen ein Prestige- bzw. Vorzeigeprojekt darstellt und das Teilnahmeinteresse von daher groß sei. Auf Nachfrage stellt er klar, dass keine Generalunternehmervergabe, sondern eine Vergabe nach Einzellosen geplant sei. Natürlich können sich dabei aber auch einzelne Unternehmer für mehrere Gewerke bewerben.
Nach Abschluss der Vorträge der beteiligten Architekten lässt der Vorsitzende KTA Führinger Zuschauerfragen zu. Fragen an die Planer werden von den Zuschauern nicht gestellt.
Anschließend eröffnet der Vorsitzende KTA Führinger die Fragerunde im Ausschuss.
Zum grundsätzlichen Vorgehen schlägt KTA Dubber im Hinblick auf die anwesende interessierte Öffentlichkeit vor, die Fragen im Einzelnen durchzugehen und seitens der Verwaltung noch einmal mündlich zu beantworten. Diesem Vorschlag wird gefolgt.
Für das Protokoll wird an dieser Stelle zur Vermeidung von Wiederholungen zunächst auf die ausführlichen schriftlichen Antworten in der Vorlage 2018/037 Bezug genommen. Die Antworten
von EKR Krumböhmer auf die ergänzenden Nachfragen aus dem Ausschus werden im Folgenden zusammengefasst wiedergegeben.
Die in der Finanzierungsvereinbarung mit der Hansestadt Lüneburg aufgenomenen Betriebskosten-
zuschüsse wurden bereits vor längerer Zeit festgelegt und sind in ihrer kalkulierten Höhe durch ein beigezogenes Gutachten eines externen Finanzberaters abgesichert. Mit diesen Beträgen sollen die kommunalen Nutzungen finanziert werden. Die seitens des potentiellen Betreibers angebotene Pachtzahlung soll vom Landkreis, für die allein von ihm zu tragende Unterhaltung von „Dach und Fach“ eingesetzt werden.
Die Kosten für den Auf- und Abbau der mobilen Bodenelemente liegen bei ca. 4.000 bis 5.000 €, wenn ein Sportboden als Basis verlegt sei. Der Aufwand könne halbiert werden, wenn man einen Betonboden wählt, weil dann mit Maschinen gearbeitet werden könne. Die Dauer für diese Arbeiten wird nach den vorliegenden Erfahrungen auf jeweils ca. 3 Stunden geschätzt. Mit dem Betreiber soll eine Preisliste für die Umlage aller bei Veranstaltungen anfallenden zusätzlichen Kosten erarbeitet werden, um hier höchstmögliche Transparenz zu schaffen.
Der potentielle Betreiber, die FKP Scorpio Konzertproduktionen GmbH, arbeitet derzeit noch intensiv
an einem dezidierten Businessplan und wird diesen dem Landkreis innerhalb der nächsten 2 Wochen vorlegen. FKP Scorpio arbeite sehr professionell und habe bereits sehr viel Zeit und Arbeit in das Projekt investiert. Von daher wird fest von einem erfolgreichen Vertragsabschluss ausgegangen.
Dem Grunde nach sei ein solcher Vertragsabschluss durch die Angebotsabgabe und Annahme formal auch bereits zustandegekommen. Für die erfolgte Absage einer Teilnahme an der heutigen Sitzung bittet er um Verständnis. Der unterschriebene Betreibervertrag sei aus seiner Sicht zwingende Voraussetzung für den Baubeginn.
Einschließlich Inventar und Einrichtung werden die Gesamtkosten des Projektes derzeit auf
rund 11,3 Mio. € geschätzt. Durch Sponsoring seien Einnahmen zu erwarten.
Die Arena ist auch weiterhin als Heimspielstätte der Volleyball-Bundesligamannschaft der
SVG Lüneburg vorgesehen. Der Bundesligaspielbetrieb hat oberste Priorität. Die Planung von
größeren Konzertveranstaltungen benötigt allerdings einen längeren zeitlichen Vorlauf als die Aufstellung des Volleyball-Bundesligaspielplans. Bei Terminüberschneidungen bestünde insofern Abstimmungsbedarf mit dem Betreiber. Dies ist auch in anderen Hallen so und sollte jeweils lösungsorientiert besprochen werden. Ein Exklusivrecht für bestimmte Wochentage kann der SVG Lüneburg in der aus Steuermitteln finanzierten und für die Allgemeinheit geplanten Halle nicht eingeräumt werden. Die vergebenen Wochenenden seien gesetzt. Gegebenenfalls seien Spieltage zu verlegen.
Um die Priorisierung der SVG Lüneburg entwickelt sich eine intensive Diskussion. Problematisiert
wird dabei besonders der Trainingsbetrieb, für den nach dem derzeitigen Bodenkonzept jeweils
Auf- und Abbaukosten anfallen werden. Die SVG Lüneburg wird prüfen müssen, ob sich das für den Verein noch wirtschaftlich darstellen lässt.
Besonders diskutiert werden weiter das Verkehrskonzept sowie das Finanzierungs- und Betriebsmodell.
Das Verkehrskonzept wird im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens in Abstimmung mit der Bauaufsicht der Hansestadt Lüneburg unter Beteiligung der Gemeinde Adendorf fortlaufend weiterentwickelt.
Zum Finanzierungs- und Betriebsmodell verweist EKR Krumböhmer auf die hierzu gefertigten Vorlagen. Das konkrete Betriebskonzept von FKP Scorpio wird der Politik unmittelbar nach Eingang noch gesondert vorgestellt werden.
Der Vorsitzende KTA Führinger bedankt sich für die rege Diskussionsteilnahme und stellt fest,
dass für die Fortsetzung der Fragerunde in einem nichtöffentlichen Teil kein Bedarf besteht.