09.12.2024 - 9 Vorstellung des optimierten Linienkonzeptes des...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 9
- Gremium:
- Ausschuss für Mobilität
- Datum:
- Mo., 09.12.2024
- Status:
- öffentlich/nichtöffentlich (Protokoll genehmigt)
- Uhrzeit:
- 15:00
- Vorlageart:
- Berichtsvorlage
- Federführend:
- Umwelt
- Bearbeitung:
- Mareike Harlfinger-Düpow
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Wortprotokoll
Herr Wenzel, Geschäftsführer der MOIN GmbH, trägt anhand einer Präsentation zur Vorlage vor. Die Präsentation ist dem Protokoll beigefügt. Der Fahrpersonalmangel werde auch die MOIN GmbH betreffen, daher sei die Vorgabe, nicht mehr Fahrzeuge als heute einzusetzen. Der Fahrplan der MOIN GmbH wäre ohne Optimierungen bei Betriebsaufnahme sieben Jahre alt, da die letzte tiefergehende Umgestaltung 2019 mit dem Konzept Lünebus stattfand. Alle gezeigten Optimierungen seien ein Vorgriff aus dem Mobilitätsgutachten.
Aufgrund der Abhängigkeiten an den Endpunkten blieben die regionalen Hauptlinien unverändert bestehen, damit die Anschlüsse weiterhin erreichbar blieben. Eine Ausnahme bilde die Linie 5900, die über Lauenburg, Bahnhof bis Lauenburg, ZOB verlängert werde. In den Abendstunden erfolge für die regionalen Hauptlinien eine Verlängerung des Betriebs bis 21:40 Uhr. Es sei unverändert eine Taktung von einer bzw. zwei Stunden vorgesehen. Auch die Schülerbeförderung bleibe im status quo erhalten. Eine weitere Optimierung könne nach dem Betriebsstart sukzessive erfolgen. Die Ausrüstung aller Busse mit automatischen Fahrgastzählsystemen (AFZS) erlaube es außerdem, Auslastungen und Bedarfe zu erfassen und so das Liniennetz evaluieren zu können.
Im Regionalverkehr seien vier neue Linien geplant, die im Takt von zwei Stunden neue Verbindungen zwischen Orten im Landkreis Lüneburg schafften und Lücken zu weniger gut geschlossenen Gebieten schlössen. Diese würden mit E-Midibussen betrieben werden, die knapp zehn Meter lang seien und über 25-28 Sitzplätze verfügten. Zur Förderung der Beschaffung dieser Busse finde aktuell eine Abstimmung mit der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) als Fördermittelgeberin statt. Die Gestaltung erfolge so, dass die E-Busse unterwegs geladen werden könnten. Diese Linien sollten ab Juni 2026 für vorerst zwei Jahre eingerichtet und dann evaluiert werden. Folgende E-Midibuslinien seien vorgesehen:
- ML1: Amelinghausen – Soderstorf – Salzhausen – Reppenstedt.
- ML2: Scharnebeck – Erbstorf – Adendorf – Bardowick – Vögelsen – Dachtmissen – Reppenstedt.
- ML3: Bleckede – Walmsburg – Barskamp – Dahlenburg
- ML4: (Horburg) – Barum – St. Dionys – Wittorf – Handorf – Bardowick – Ochtmissen – Kreideberg – Lüneburg, ZOB
Herr Neumann fragt, warum für Linien mit geringer Taktung kleinere Busse eingesetzt würden. Dies sei aus seiner Sicht nicht ökonomisch, da die Kosten für das Fahrpersonal genauso hoch seien wie bei größeren Bussen.
Herr Wenzel entgegnet, dass es sich neue Verbindungen handele, die ggf. auch Rufbuslinien ersetzen könnten. Im Vergleich zu den Rufbusfahrzeugen sei die Kapazität der Midibusse in jedem Fall höher.
KTA Gödecke rügt die aus seiner Sicht geringe Taktung und die geringen Kapazitäten in den Midibussen. Er hält es für kontraproduktiv, auf Linien mit langen Linienwegen E-Busse einzusetzen.
Herr Wenzel hält dem entgegen, dass diese Diskussion nicht zielführend sei, da eine Umstellung des ÖPNV auf E-Busse über kurz oder lang werde erfolgen müssen.
Herr Demuth vermisst eine Buslinie von Lüneburg nach Geesthacht.
Herr Wenzel erwidert, dass diese Verbindung als landesbedeutsame Buslinie eingerichtet werden könne. Diese Idee werde gegenwärtig geprüft, könne jedoch zum Betriebsstart der MOIN GmbH am 01.01.2026 nicht berücksichtigt werden.
Herr Wenzel stellt im Folgenden die Planungen zum Stadtbusverkehr in der Hansestadt Lüneburg vor. Die meisten Linien werden tagsüber zu einem Zwanzigminutentakt verdichtet und „Bus-Pulks“ am ZOB, wie sie derzeit auftreten, vermieden werden. Zwischen dem Stadtteil Kaltenmoor und der Innenstadt wird durch Überlagerung der Linien 5011 und 5014 ein reiner Zehnminutentakt gebildet. In den Abendstunden werde die Betriebszeit ausgewählter Linien bis 22:40 Uhr verlängert. Bei einigen Linien sei eine Durchbindung geplant, was zu neuen Direktverbindungen zwischen den Stadtteilen führe. Schließlich würden alle Liniennummern für ein besseres Kundenverständnis überprüft. Im Raum Bardowick/ Vögelsen werde die Linie 5002 nur noch den östlichen Ring im Bereich des Altdorfs bedienen. Der Bereich Bühringsmoor südlich der Bahnlinie Hamburg – Lüneburg – Hannover werde von Vögelsen aus mit der Linie 5009 bedient. In diesem Bereich verkehre weiterhin die Midibuslinie ML2 (Scharnebeck – Erbstorf – Adendorf – Bardowick – Vögelsen – Dachtmissen – Reppenstedt). Diese verkehre von montags bis samstags im Zweistundentakt. Die Linie 5002 werde montags bis freitags im Zwanzigminutentakt bedient, samstags im Halbstunden- und sonntags im Stundentakt. Die Linie 5009 verkehre montags bis freitags im Stundentakt jeweils nach Vögelsen und Bühringsmoor, am Wochenende im Zweistundentakt. Zwischen Vögelsen und der Lüneburger Innenstadt überlagerten sich diese Takte jeweils zu einem Halbstunden- bzw. Stundentakt.
KTA Dziuba-Busch spricht die Buslinie 5002 an, bei der eine Optimierung aus ihrer Sicht ausstehe.
Herr Wenzel entgegnet, dass diese Diskussion in Richtung Linienbeschleunigung führe. Dieser sei mit dem Wegfall von Parkplätzen in den Straßen verbunden, in denen die jeweilige Linie verkehre. Diese Diskussion gelte es zu einem späteren Zeitpunkt zu führen.
Die Linien 5004 und 5005 würden in Ochtmissen jeweils aufeinander durchgebunden und auf einen Zwanzigminutentakt tagsüber verdichtet. Ab etwa Juni 2026 werde die neue Midibuslinie ML4 montags bis freitags für eine Direktverbindung zum Einzelhandelszentrum Am alten Eisenwerk im Lüneburger Stadtteil Goseburg-Zeltberg sorgen.
In den Stadtteilen Neu Hagen und Schützenplatz werde die Buslinie 5010 wegfallen. Die Linie 5012 werde zukünftig durch das Hanseviertel geführt werden und bis Auf den Blöcken verlängert. Die Linie 5016 werde vom Freibad über das Gewerbegebiet Stadtkoppel in das Industriegebiet Hafen verlängert werden. Die Linie 5012 werde montags bis freitags im Zwanzig-, an den Wochenenden im Dreißigminutentakt verkehren. Es erfolge eine Durchbindung des Nordostastes auf die Linie 5003 nach Oedeme (und andersherum). Eine echte Vereinigung der aufeinander durchgebundenen Linien würde durch das Einnahmeaufteilungsverfahren des HVV zu Einnahmeverlusten führen, weshalb hiervon abgesehen werde. Evtl. werde dies nach einer Reform des Einnahmeaufteilungsverfahrens möglich werden. Die Linie 5016 verkehre an allen Wochentagen im Stundentakt, im Abschnitt zwischen Stadtkoppel und Hafen nur zu den Schichtwechselzeiten im Halbstunden- bis Stundentakt.
KTA Schröder-Ehlers fragt nach den Führungen der Linien 5007 und 5015.
Herr Wenzel antwortet, dass diese unverändert blieben.
Die Linie 5011 verkehre weiterhin über den Deutsch-Evern-Weg und das Schäferfeld nach Kaltenmoor, werde jedoch bis zur Haltestelle Bülows Kamp verlängert, da sich dort eine Toilette befinde. Überhaupt würde bei den Linienführungen berücksichtigt, dass dieses Grundbedürfnis des Fahrpersonals erfüllt werden könne. Die Linie 5014 ende an der Theodor-Haubach-Straße. Die jetzigen Fahrten der Linie 5014 nach Wendisch Evern bildeten die eigenständige Linie 5021, die zukünftig flexibel auch anders geführt werden und etwa das Wohngebiet Klosterkamp bedienen könne. Die Linie 5020 werde aus Deutsch Evern bis zur Endhaltestelle der Linie 5021, Wendisch Evern, Niendorfer Weg, geführt. Beide hätten eine Vertaktung auf den RE 3 bzw. die RB 31 und verkehrten im Stundentakt. Die Linie 5011 ende künftig Am Sande, um die Überlagerung mit der Linie 5014 zu einem reinen Zehnminutentakt gewährleisten zu können. Die Linie 5014 werde mit dem Südwestast der jetzigen Linie 5012 vereinigt. Der Südwestast der jetzigen Linie 5011 werde die neue Linie 5018 bilden und auf die Linie 5008 zum Stadtteil Kreideberg durchgebunden. Sollte es zu einer Reaktivierung der Bahnstrecke Lüneburg – Amelinghausen – Soltau kommen, müssten die Buslinien in diesem Bereich nochmals neu betrachtet werden.
Die Linie 5013 nach Reppenstedt werde mit dem östlichen Linienast der Linie 5015 nach Jüttkenmoor vereinigt. Die jetzt von der Linie 5013 bedienten Bushaltestellen zwischen ZOB und Jägerstraße würden weiterhin durch die Linie 5200 bedient.
Die Linie 5006 werde mit dem Nordost der Linie 5007 vereinigt. Die Linie 5007 werde aufgeteilt in die Linien 5007, 5017 und 5027. Diese verkehrten jeweils im Stundentakt, sodass eine Überlagerung zu einem Zwanzigminutentakt erfolge. Wie andere Gemeinden im Verflechtungsbereich der Hansestadt Lüneburg werde so auch Adendorf im Zwanzigminutentakt angebunden. Die Haltestellen Lüneburg, Schlachthof und Lüneburg, Vrestorfer Weg würden mit einzelnen Fahrten zu den Schichtwechselzeiten bedient. Schließlich verkehre in Adendorf auch die Midibuslinie ML2 (Scharnebeck – Erbstorf – Adendorf – Bardowick – Vögelsen – Dachtmissen – Reppenstedt) im Zweistundentakt.
Der Stadtteil Ebensberg werde vom Ostast der Linie 5015 montags bis samstags im Halbstunden-, sonntags im Stundentakt bedient. Der mit der Linie 5013 vereinigte Westast der Linie 5015 nach Reppenstedt werde im Zwanzigminutentakt bedient.
Als Option bestehe die Einführung eines Nachtbusangebotes in der Hansestadt Lüneburg und im Verflechtungsbereich. Dies bestehe aus drei Linien:
- N1 (Nachtbus Ost): ZOB – Am Sande – Rotes Feld – Kaltenmoor – Neu Hagen – Lüne-Moorfeld – Adendorf – ZOB (48 Minuten Fahrzeit).
- N2 (Nachtbus West): ZOB – Am Sande – Rotes Feld – Bockelsberg – Oedeme – Mittelfeld – Reppenstedt – Weststadt – ZOB (46 Minuten Fahrzeit).
- N3 (Nachtbus Nord): ZOB – Am Sande – Kreideberg – Ochtmissen – Bardowick – Goseburg-Zeltberg – ZOB (48 Minuten Fahrzeit).
Diese Linien würden mit jeweils vier Fahrten als Ring Freitag- und samstagnachts sowie in den Nächten vor Feiertagen bedient. Das ASM würde dann nur noch dort gebucht werden können, wo die Nachtbuslinien nicht verkehren. Die Finanzierung sei jedoch noch unklar, da eine Lösung für das ASM aktuell noch erarbeitet werde.
KTA Gödecke spricht die zwanzig E-Busse an, die die MOIN GmbH beschaffe. Er weist darauf hin, dass die regionalen Hauptlinien abends zur Hauptverkehrszeit sehr voll seien und wirft die Frage auf, warum hier keine Gelenkwagen eingesetzt würden. Außerdem stellt er die Frage, ob die von der MOIN GmbH beschafften Busse über Videoüberwachung verfügten und wie lange die Daten gespeichert würden.
Herr Wenzel erwidert, dass die zu den Hauptverkehrszeiten notwendigen Kapazitäten berücksichtigt würden. Die beschafften Busse verfügten über Videoüberwachung.
KTA Dziuba-Busch übt Kritik an der Führung der neuen Linie 5013 nach Reppenstedt. Durch die Ringbedienung in der Lüneburger Innenstadt komme es zu weiten Wegen, wenn auf der Hinfahrt ein Ausstieg an Lambertiplatz erfolge und auf der Rückfahrt der Einstieg am Reichenbachplatz erfolgen müsse.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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