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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.
ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - 2018/001

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

 

 

Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt das Benehmen mit der Hansestadt Lüneburg herzustellen, sobald von dieser ein Antrag gestellt wird, die Schulträgerschaft für die Stadtteile Häcklingen und Rettmer zu übernehmen. Die Kosten für jeweils einen weiteren Klassenzug am Johanneum und an der Herderschule werden im Haushalt des Landkreises zur Erstattung an die Hansestadt bereitgestellt.

 

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Sachverhalt

 

 

Sachlage:

Das Gymnasium Oedeme erfreut sich starker Beliebtheit, so dass regelmäßig Schüler*innen nicht angenommen werden können, da mehr Anmeldungen als Plätze vorliegen. Bisher ist es zu Losverfahren gekommen. Da es sich um ein Gymnasium des Landkreises handelt, wurden Kinder aus der Fläche des Landkreises, die nicht auf dem Gebiet der Hansestadt wohnen, vorrangig aufgenommen. Für Kinder, die auf dem Gebiet der Hansestadt wohnen, wurden als sogenannte auswärtige Schüler*innen ein Losverfahren durchgeführt. Dabei haben zum Schuljahr 2017/2018 mehrere Kinder aus der Hansestadt keinen Platz am Gymnasium Oedeme erhalten. Hiergegen haben Eltern geklagt.

 

Im einstweiligen Rechtsschutzverfahren wurde dem Kläger recht gegeben. Das Gymnasium Oedeme wurde daraufhin einmalig achtzügig gestartet.

 

Zur Geschichte:

Mit Wirkung vom 01. Januar 1976 wurde die Schulträgerschaft für die Schulformen der Sekundarstufe I und II mit Ausnahme der Sonderschule Oedeme und der Berufsbildenden Schulen auf die Hansestadt übertragen. Als weitere Ausnahme wurde das Gebiet, welches damals Einzugsbereich von Lüneburg-Oedeme war, von dieser Regelung ausgeschlossen. Die genauen Gebietsgrenzen sollten von den Beteiligten bis zum 01. Juli 1976 festgelegt und bekannt gegeben werden. Dies ist nicht erfolgt. Die genauen Grenzen lassen sich auch nach Aktenlage nicht rekonstruieren. Als Anhaltspunkte für diese Grenzen hat daher das Gericht die Stadtteile Häcklingen, Rettmer und Oedeme herangezogen, weil diese erst zum 01. März 1974 an die Hansestadt übergingen. Zuvor befanden sich diese Stadteile auf dem Gebiet des Landkreises und lagen somit im Einzugsbereich des Schulzentrums Oedeme.

 

Abschließend hat das Verwaltungsgericht damit festgestellt, dass für die Stadtteile Häcklingen, Rettmer und Oedeme der Schulträger der Landkreis Lüneburg für die weiterführenden Schulen ist.

 

Somit sind die Schüler*innen aus diesen Stadtteilen für das Schulzentrum Oedeme gleichrangig wie die Kinder aus der Fläche des Landkreises Lüneburg zu behandeln. Im Umkehrschluss bedeutet dieses aber auch, dass sie in den Schulen der Hansestadt nachrangig zu behandeln sind und keinen Anspruch auf einen Schulplatz im Bereich der Schulträgerschaft der Hansestadt haben.

Für ein Losverfahren bedeutet dies, dass neben den oben genannten Schüler*innen auch Schüler*innen der Fläche im Lostopf „landen“ und somit ggfs. noch weitere Wege zur Schule in Kauf nehmen müssen.

 

Die Übergangsquote an den Gymnasien beträgt aktuell über 50%, an den für das Gymnasium Oedeme relevanten Grundschulen sogar 57%.

Die Ressourcen an den Gymnasien in der Hansestadt sind ebenfalls knapp.

In Hansestadt und Landkreis Lüneburg bestehen aktuell 840 Gymnasialplätze, die sich wie folgt aufteilen:

 

Gymnasium 

Züge

Schüler je Zug

Gesamtzahl

Johanneum

5

30

150

Herderschule

5

30

150

Wilhelm-Raabe

5

30

150

 

 

 

 

Oedeme

6

30

180

Bleckede

3

30

  90

Scharnebeck

4

30

120

 

 

 

840

 

 

In Bleckede und Scharnebeck bestehen Kapazitäten jeweils für einen weiteren Zug, wobei ein weiterer Zug am Gymnasium Scharnebeck abhängig von den Zügen der Oberschule ist (das Schulzentrum Scharnebeck ist achtzügig ausgelegt).

 

Für das Schuljahr 2017/2018 wurden 862 Kinder am Gymnasium angemeldet. Neben der knappen Ressourcen verteilen sich die Schüler*innen nicht gleichmäßig auf die Plätze; so sind insbesondere freie Plätze in Bleckede zu finden. Zudem sind die Klassen bei 840 Plätzen auch bis zur möglichen Teilergrenze von 30 Schüler*innen gefüllt.

 

Würde die aktuelle Regelung weiterbestehen und alle möglichen Kinder sich am Gymnasium Oedeme anmelden, würde sich folgende Situation ergeben:

 

 

 

Geburtenjahrgänge

16/17

15/16

14/15

13/14

12/13

11/12

10/11

09/10

08/09

07/08

Grundschulen im Landkreis Lüneburg: SG Amelinghausen, Gellersen, Ilmenau

275

266

291

287

307

305

315

309

295

309

Stadtteil Oedeme

38

52

55

60

70

44

47

48

57

29

Stadtteil Rettmer

24

34

28

29

43

28

33

34

31

18

Stadtteil Häcklingen

17

19

17

18

21

19

19

24

29

23

 

Gesamt

354

371

391

394

441

396

414

415

412

379

Übergangsquote an das Gymnasium Oedeme 57,3 %

203

213

224

226

253

227

237

238

236

217

 

Die Arbeitsgruppe zur Planung der Schulentwicklung geht von einer zukünftigen Sechs-Zügigkeit des Gymnasium Oedemes aus und hat deshalb der Hansestadt empfohlen die Schulträgerschaft für die Stadtteile Häcklingen und Rettmer zu übernehmen. Die Schulträgerschaft für Oedeme soll beim Landkreis verbleiben, um den Kindern im unmittelbaren Umfeld des Schulzentrums einen vorrangigen Zutritt zum Gymnasium zu ermöglichen.

Die Anzahl der Schüler*innen würde sich wie folgt verändern:

 

Geburtenjahrgänge

16/17

15/16

14/15

13/14

12/13

11/12

10/11

09/10

08/09

07/08

Grundschulen im Landkreis Lüneburg: SG Amelinghausen, Gellersen, Ilmenau

275

266

291

287

307

305

315

309

295

309

Stadtteil Oedeme

38

52

55

60

70

44

47

48

57

29

Gesamt

313

318

346

347

377

349

362

357

352

338

Übergangsquote an
das Gymnasium Oedeme 57,3 %

180

182

198

199

216

200

207

205

202

194

 

Bei einem sechszügigen Gymnasium stehen 180 Plätze zur Verfügung. Die Erfahrung zeigt, dass ca. 15 Kinder aus der Samtgemeinde Amelinghausen das Gymnasium Salzhausen besuchen, Kinder aus Deutsch Evern an der Wilhelm-Raabe-Schule angemeldet werden sowie weitere Kinder die IGS Embsen oder ein Privat-Gymnasium wählen. Es ist daher davon auszugehen, dass eine Sechs-Zügigkeit ohne Losverfahren erreicht werden kann.

 

Die Übernahme der Schulträgerschaft ist von der Hansestadt zu beantragen. Seitens der Verwaltung wird grünes Licht signalisiert – vorausgesetzt der Landkreis übernimmt die Kosten für jeweils einen weiteren Zug an den Gymnasien Johanneum und Herderschule. Eine politische Entscheidung steht noch aus.

 

Laut Überschlagsberechnungen der Hansestadt kämen auf den Landkreis für die Erweiterung der Herderschule 3.200.000 € sowie für das Johanneum 3.500.000an Baukosten zu.

Mit der Hansestadt Lüneburg sind sowohl über die Höhe der Baukosten, als auch über die zeitliche Bauplanung Verhandlungen zu führen.

 

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Beschlüsse

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