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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.
ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - 2025/167

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

 

 

 

 

 

 

 

Beschlussvorschlag:

 

Die von der Geschäftsführung der Theater Lüneburg GmbH in der Spielzeit 2024/25 umgesetzte Neuausrichtung wird befürwortet.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, mit der aktuellen Geschäftsführung, Herrn von Mansberg und Frau Weeke, über die Verlängerung der Dienstverträge um weitere fünf Jahre zu verhandeln.

 

Die Beteiligungsvertreter des Landkreises Lüneburg in der Gesellschafterversammlung der Theater Lüneburg GmbH werden angewiesen

 

  1. die Geschäftsführung des Theaters anzuweisen, die Neuausrichtung unter Fortführung des Theaters als 3-Sparten-Haus konsequent weiter umzusetzen,
  2. die Geschäftsführung anzuweisen, das Orchester sozialverträglich, dass heißt, ohne betriebsbedingte Kündigungen, an die neuen Rahmenbedingungen angepasst zu verkleinern und freiwerdende Stellen nicht wiederzubesetzen,
  3. die Geschäftsführung des Theaters anzuweisen jeweils darzulegen, welche Verlustausgleiche unter Berücksichtigung der eigenen Maßnahmen zu Kostendämpfung und Erlössteigerung in den kommenden drei Spielzeiten finanziell benötigt werden. Die Maßnahmen und deren Auswirkungen sind jeweils rechtzeitig vor Beginn der neuen Spielzeit darzustellen,
  4. den Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung zu ermächtigen, die Dienstverträge der Geschäftsführungen abzuschließen.

 

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Sachverhalt

 

 

 

 

 

 

 

Sachlage:

 

Im Rahmen eines gemeinsamen Antrags

-          vom 19.10.2023 haben die Kreistagsfraktionen SPD, Bündnis 90/Die Grünen, CDU, Gruppe FDP/Unabhängige und Gruppe DieLinke/DiePartei

sowie

-          vom 24.10.2023 haben die Stadtratsfraktionen SPD, Bündnis90/Die Grünen, CDU, FDP

beschlossen die Spielzeiten 2023/24 und 2024/25 finanziell sicherzustellen. Die neue Geschäftsführung sollte in die Lage versetzt werden, die Theater Lüneburg GmbH unter Berücksichtigung des Actori-Gutachtens (VO/2023/317)nstlerisch weiterzuentwickeln bzw. neuauszurichten.

 

In der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Sport, Partnerschaft und Kultur des Landkreises Lüneburg (Vorlage 2024/114) und des Ausschusses für Kultur und Partnerschaft der Hansestadt Lüneburg am 08.05.2024 (VO/11272/24) hat die Geschäftsführung des Theaters das Konzept „Die Zukunft ist immer anders“ vorgestellt.

 

Ziele des Konzeptes sind u.a. die Gewinnung neuer Publikumsgruppen und die verstärkte Einwerbung von Drittmitteln. Zu diesem Zweck soll das Theater mobiler und für das Theater ein Alleinstellungsmerkmal entwickelt werden, das die überregionale Aufmerksamkeit erhöht und damit zusätzliches, junges, Zuschauerinteresse generiert. Darüber hinaus soll das regionale Netzwerk in den Bereichen Kultur und kulturelle Bildung gestärkt und weiterentwickelt werden.

 

Um diese Ziele zu erreichen müsse künftig die Kommunikation digitaler und zielgruppenspezifischer werden, u.a. durch eine zeitgemäße und interaktive Website, aber auch durch eine verstärkte, aktive Vermittlung der Theaterthemen, um neue Besucherkreise anzusprechen und für das Theater zu erschließen (u.a. Bundesförderung „Zur Bühne“-Kultur macht stark). Der eingeschlagene Weg der Neuausrichtung des Theaters müsse sich zukünftig auch an den Zuschauerzahlen messen lassen.

 

Im Spielplan der laufenden Spielzeit 2024/25 sowie im avisierten Programm für die Spielzeit 2025/26 ist der neu eingeschlagene Weg des Theaters deutlich zu erkennen. Klassiker wie „Don Karlos“ oder „La Traviata“ werden mit heutigen Bezügen in Szene gesetzt, neue Spielorte Theater Lüneburg unterwegs im Landkreis, Theater im Lüneburger Stadtzentrum (TNT am Markt 2025/26), das erste Lüneburger Sommernachtstheater im August 2025 „Die Blues Brothers“ open air im Kurpark werden bespielt, neues Publikum (junges Musiktheater, junges Musical) wird in Kooperation, u.a. mit der Leuphana (Musical Labor) und der Musikschule gezielt angesprochen.

 

Neue Konzertprogramme der Lüneburger Symphoniker, u.a. in Kooperation mit er Konzertscheune im Kulturforum Lüneburg mit dem Ensemble Reflektor oder mit dem Musikzentrum der Leuphana suchen nach Wegen der Publikumsgewinnung im Bereich „klassische Musik“.

 

Ein Blick auf die aktuellen Besucherzahlen und Ticketerlöse zeigt, dass der eingeschlagene Weg zu ersten Erfolgen führt.

 

 

 

 

Auslastungszahlen im Vergleich zur Spielzeit 2023/24 und der Spielzeit 2018/19 (Vor-Corona-Zeit):

 

Bereich / Spielzeit

2024/25*

2023/24*

 

2018/19

 

Musiktheater (gr.Haus)

davon Musical

davon Oper/Operette

23.680 (82,5%)

19.942 (92,0%)

  3.738 (53,1%)

21.128 (79,2%)

22.741

Schauspiel (gr. Haus)

14.099 (70,0%)

11.494 (73,3%)

15.588

Tanztheater (gr. Haus)

  7.287 (63,7%)

  8.997 (69,2%)

8.824

*Besucherzahlen und Auslastung in %; Schauspiel 2024/25 eine Produktion mehr

 

Die Einnahmen aus Ticketerlösen konnten gegenüber der Spielzeit 2023/24 um ca. 14% gesteigert werden (Stand März 2025).

 

Flankiert wird die neue Ausrichtung des Theaters durch den Aufbau neuer Finanzierungswege als Ergänzung zur bestehenden öffentlichen rderung, u.a. durch einen „rderkreis“ engagierter Privatpersonen, durch die Reaktivierung der „rgerstiftung Lüneburger Theater“ sowie durch bestehende und neue Förderprogramme wie 300x300. Hinzu kommt die verstärkte Einwerbung von Stiftungsgeldern und die Entwicklung von Sponsoring-Paketen für regionale Unternehmen. Für die laufende und kommende Spielzeit konnten so ca. 600.000 Euro eingeworben werden.

 

Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter haben der neuen künstlerischen Leitung (Intendant) Zeit gegeben, um erste Impulse für die Neuausrichtung des Theaters umzusetzen und anhand des Publikumszuspruches zu verifizieren.

 

Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich das Umfeld, in dem das Theater gestaltet wird, stetig verändert und sich Strukturen, Produktionsweisen und das inhaltliche Angebot ebenso weiterentwickeln müssen. Die Bevölkerung in Stadt und Landkreis Lüneburg hat sich über die Jahre kontinuierlich gewandelt. Aus einer Garnisonsstadt ist eine Universitätsstadt geworden. Die Bevölkerung ist vielfältiger und kulturell diverser geworden. Spätestens bedingt durch die Corona-Pandemie hat sich das Publikumsinteresse und verhalten deutlich verändert. Menschen entscheiden sich kurzfristiger und gezielter für einen Theaterbesuch. Außerdem haben sich die Kommunikationswege, mit denen Menschen über Aktivitäten des Theaters informiert werden, grundsätzlich verändert. Eine veränderte Medien- und Informationslandschaft verlangt nach neuen Strukturen auf Seiten des Theaters. Die Digitalisierung schreitet auch im Bereich Theater voran und bringt neue Chancen und Herausforderungen, u.a. für die Bereiche „Licht“, „Video“, „Ton“.

 

Vor allem in den Bereichen Oper und klassische Konzerte sind die Besucherzahlen zuletzt deutlich zurückgegangen. Auch diesen Entwicklungen muss das Theater zukünftig Rechnung tragen.

 

Im Bereich der kulturellen Bildung ist u.a. die Entwicklung eines Modellprojekts zur Ganztagsbetreuung an Grund- und weiterbildenden Schulen in Kooperation mit der vhs, der Musikschule sowie mit weiteren regionalen und überregionalen Partnern (u.a. Theater Osnabrück) geplant.

 

Der erfolgreich eingeschlagene Weg soll mit der aktuellen Geschäftsführung, Herrn von Mansberg und Frau Weeke weiter fortgesetzt werden. Dieser Weg geht mit Anpassungen bestsehender Strukturen einher und betrifft insbesondere die Sparte Musiktheater. Das bestehende Angebot im „klassischem“ Bereich (bspw. Operetten) muss sich der tatsächlichen Publikumsnachfrage (siehe Tabelle) anpassen. In konsequenter Fortsetzung des Weges werden sich Optimierungen in der Zusammensetzung des Orchesters ergeben, eine Reduzierung der Orchestergröße dürfte die Folge sein.

 

Das Orchester besteht derzeit aus 29 Personen. In der aktuellen Struktur und angesichts der bestehenden Nachfrage bzw. Neuausrichtung ist diese Größe jedoch nicht mehr erforderlich. Das Actori Gutachten sieht in einem Szenario eine optimale Besetzung von 19 Personen vor. Es gibt Musikstücke, welche mit einer deutlich geringeren Anzahl an Musikern gespielt werden können. Zudem ist festzuhalten, dass das jetzige Orchester mit seinen Strukturen über keinen ausreichenden Klangkörper verfügt und damit nicht spielfähig ist, so dass für eine Vielzahl von bspw. klassischen Konzerten zusätzliche Musiker durch Werkverträge beschäftigt werden müssen.

 

Die Vereinbarung mit dem Land Niedersachsen, der Hansestadt und dem Landkreis Lüneburg über die gemeinsame Finanzierung der Theater Lüneburg GmbH ist zum 31.12.2024 ausgelaufen. Eine Anschlussvereinbarung befindet sich derzeit in Abstimmung, mit höheren finanziellen Beiträgen des Landes ist gegenwärtig nicht zu rechnen. Da die Aufwendungen für das Theater in den kommenden Jahren steigen werden, ist es wichtig, dass das Theater eigene Maßnahmen zur Kostendämpfung beisteuert und den eingeschlagenen Weg konsequent weiterführt. Dieser Weg stellt einen wichtigen Schritt zum Erhalt und zur Sicherung des Theaters dar.

 

Die optimale Neuausrichtung des Theaters, welche auch durch die prekäre wirtschaftliche Situation bestimmt wird, muss für das Theater und seine Organe (Geschäftsführung, Aufsichtsrat, Gesellschafter) höchste Priorität haben. Dabei ist davon auszugehen, dass es noch einige Spielzeiten braucht, um die Neuausrichtung zu etablieren und diese abzuschließen. Trotz einiger Bemühungen durch das Theater zur Kostendämpfung und zu Erlössteigerungen können die voraussichtlichen Fehlbeträge nicht in Gänze kompensiert werden.

 

Der Wirtschaftsplan der Spielzeit 2025/26 weist ein Defizit von 1,2 Mio.€ aus. Die mittelfristige Finanzplanung des Theaters ist negativ. Bis einschließlich der Spielzeit 2029/30 besteht demnach ein zusätzlicher Finanzbedarf von bis zu 7,0 Mio.€ laut Plan.

 

Die Gesellschafter, Landkreis und Hansestadt Lüneburg, sind sich darüber einig, dass der Geschäftsführung entsprechend Zeit für die Neuausrichtung eingeräumt werden muss und es einer finanziellen Absicherung für den Zeitraum der Neuausrichtung und zur Abwehr einer bilanziellen Überschuldung bedarf. Die Gesellschafter streben unter Berücksichtigung der Theater eigenen Maßnahmen zur Kostendämpfung und Erlössteigerung an, die nächsten drei Spielzeiten bis einschließlich 2027/28 haushaltsrechtlich über Verlustausgleiche abzusichern.

 

Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 27. Mai 2025 der vorgeschlagenen Vorgehensweise zugestimmt und spricht hierfür gegenüber den Gesellschaftern seine Empfehlung aus.

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Finanz. Auswirkung

Finanzielle Auswirkungen:

 

a)

r die Umsetzung der Maßnahmen:

890.000,00 €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

b)

an Folgekosten:

2.300.000,00 €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

c)

Haushaltsrechtlich gesichert:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

im Haushaltsplan veranschlagt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

durch überplanmäßige/außerplanmäßige Ausgabe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

durch Mittelverschiebung im Budget

 

 

 

 

Begründung:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sonstiges:

 

 

 

 

d)

gliche Einnahmen:

wenn ja, umsatzsteuerliche Relevanz der Einnahmen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ja

 

 

 

 

 

 

 

 

 

nein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

klärungsbedürftig

 

 

 

Klimawirkungsprüfung:

 

Hat das Vorhaben eine Klimarelevanz?

 

 

 

 

 

 

 

X

keine wesentlichen Auswirkungen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

positive Auswirkungen (Begründung)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

negative Auswirkungen (Begründung)

 

 

 

 

 

 

 

 

Begründung:

 

 

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Anlagen

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Beschlüsse

Erweitern

11.06.2025 - Ausschuss für Sport, Partnerschaft und Kultur - ungeändert beschlossen

Erweitern

23.06.2025 - Kreisausschuss

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