Berichtsvorlage - 2007/113
Grunddaten
- Betreff:
-
Überführung der "Regionalen Arbeitsstellen zur beruflichen Eingliederung junger Menschen in Niedersachsen - RAN" in das Landesprogramm "Pro-Aktiv-Centren - PACE"
- Vorlageart:
- Berichtsvorlage
- Federführend:
- Jugendhilfe und Sport
- Bearbeitung:
- Kerstin Bendler
- Verantwortlich:
- Metzdorf, Klaus
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Jugendhilfeausschuss
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Entscheidung
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23.05.2007
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Sachverhalt
Sachlage:
Seit 1996 ist die Regionale Arbeitsstelle zur beruflichen
Eingliederung junger Menschen in Niedersachsen (RAN) in Stadt und Landkreis
aktiv. RAN berät, betreut und begleitet junge Menschen zwischen 15 und 25
Jahren, die
-
unklare berufliche Vorstellungen haben
-
nicht in der Lage sind, individuelle und
aussagekräftige Bewerbungsunterlagen zu erstellen
-
sich auf Bewerbungsgespräche vorbereiten
möchten
-
Konflikte mit Eltern, Freunden, Lehrern
und Ausbildern haben
-
nicht mehr bei den Eltern leben können und
sich um eine eigene Unterkunft zu kümmern haben
-
Ängste haben
-
überschuldet sind.
Der Landkreis hat sich dieser Leistungen immer gerne im Rahmen ergänzender
oder ersetzender Jugendhilfeleistungen im Hilfeplankontext bedient bzw. sie als
präventive und zielgerichtete Leistungen im Übergang von Schule und Beruf im
Rahmen der Jugendberufshilfe verstanden. In diesem Zusammenhang kann auf eine
erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit zurückgeblickt werden.
Die Finanzierung von RAN erfolgte zu 80 % aus Landesmitteln und
zu 20 % aus kommunalen Mitteln der Stadt und des Landkreises Lüneburg in Höhe
von rd. 30.000,00 € (15.000,00 € Stadt/15.000,00 € Landkreis).
Die Förderperiode der RAN endete am 31.12.2006.
Mit der Einführung und Umsetzung des Landesprogramms
Pro-Aktiv-Center im Jahr 2004 wurden die Weichen für eine Zusammenführung aller
Jugendberufshilfeprogramme des Landes gestellt. Ziel war und ist es,
„Hilfe aus einer Hand“ vor Ort anbieten zu können. Aufgrund der
hohen Jugendarbeitslosigkeit und des damit verbundenen Unterstützungsbedarfs
benachteiligter junger Menschen bei der beruflichen Eingliederung soll die bewährte
aufsuchende Arbeit von RAN auch in der neuen Förderperiode von 2007 bis 2013
aufrechterhalten werden. Daher ist es erklärte Absicht des Landes, das Casemanagement
der Pro-Aktiv-Centren um das Angebot der RAN zu ergänzen. Dies ist natürlich
auch im Sinne des Landkreises Lüneburg.
In einem ersten Planungsgespräch zwischen der C & C
Coaching & Consulting GmbH, der RAN-Stelle, der Stadt und des Landkreises
Lüneburg wurde dies auch deutlich signalisiert. In diesem Zusammenhang wurde
seitens der Stadt und des Landkreises Lüneburg die Absicht bekräftigt, dass
eine finanzielle Beteiligung der Stadt und des Landkreises in der bisherigen
Höhe möglich ist. Eine Aufstockung dieser Mittel sei jedoch weder beabsichtigt,
noch möglich.
Mit der Eingliederung von RAN in PACE+ entsteht somit aber eine
Finanzierungslücke, da PACE+ in vollem Umfange nur zu 50 % aus Landes- und
ESF-Mitteln finanziert wird. Um diese Finanzierungslücke zu schließen, wurden
entsprechend Gespräche mit der ARGE und der Agentur für Arbeit aufgenommen, da
es in der Vergangenheit durch die Arbeit der RAN stets Überschneidungen auch zu
dem Klientel der ARGE und der Agentur für Arbeit gegeben hatte. Ende 2006
wurden von der RAN 128 Jugendliche betreut. Davon lebten 57 Teilnehmer in
Bedarfsgemeinschaften, zählten also zum Gesetzeskreis des SGB II. 71 Teilnehmer
waren auch Kunden der Berufsberatung und der Arbeitsvermittlung der Agentur für
Arbeit.
Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass sowohl die ARGE als
auch die Agentur für Arbeit eine Beteiligung an PACE+ für das Jahr 2007 zugesagt
haben. Das Leistungsprofil und die Handlungsfelder von ehemals RAN in PACE+
wurden entsprechend modifiziert. Es findet eine Verlagerung der
Arbeitsschwerpunkte von PACE+ in Abgangs- und Vorabgangsklassen der Schulen
statt, um dort eine vertiefte Berufsorientierung beim Übergang von Schule in
Beruf zu gewährleisten und zur Effektivität dieser Handlungsprozesse erfolgt
diese Arbeit im Wesentlichen an 17 Schwerpunktschulen, in denen übermäßig viel
sozial schwache Schüler und Schülerinnen bzw. benachteiligte Schüler und
Schülerinnen sind, weniger Hauptschulabschlüsse erreicht werden und die wenig
oder noch gar nicht durch andere soziale Projekte und Einrichtungen unterstützt
werden. Dies ist im Wesentlichen nicht neu, wurde jedoch bisher nicht definitiv
so festgeschrieben.
Fristgerecht wurde ein entsprechender Förderantrag an das
Landesamt für Soziales, Jugend und Familie für den Zeitraum 01.01. bis
31.12.2007 gestellt. Die Finanzierung der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben
stellt sich wie folgt dar:
Zuwendungsfähige Gesamtausgaben 526.600,00
€
ESF- und Landesmittel 255.750,00
€
ARGE-Mittel 209.450,00
€
Kommunale Mittel 30.700,00 €
Mittel der Agentur für Arbeit 30.700,00 €
Momentan wird auf einen entsprechenden Zuwendungsbescheid des
Landesamtes gewartet. Parallel hierzu wurde der bestehende Vertrag über die
Übertragung und Durchführung von Integrationsaufgaben an das Pro-Aktiv-Center
Lüneburg – nachfolgend PACE genannt – zwischen den Bildungsträgern
AVOCADO-Service gGmbH und C & C Coaching & Consulting GmbH (=
PACE-Träger) und dem Landkreis Lüneburg, der Stadt Lüneburg, der
Arbeitsgemeinschaft für Arbeit und Grundsicherung und der Agentur für Arbeit
entsprechend modifiziert.
Die Verwaltung wird hierzu berichten.
