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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.
ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - 2007/114

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Vorbehaltlich einer positiven Entscheidung des Landes, beschließt der Jugendhilfeausschuss dem Projektträger für NiKo, den Diakonischen Heimen in Kästorf e.V., für die Dauer des Projektverlaufs jährlich maximal 15.000,00 € als Kreiszuschuss für die Umsetzung von NiKo zur Verfügung zu stellen.

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Sachverhalt

Sachlage:

Zum Jahresende 2006 wurde auf Landesebene beschlossen, in der Nachfolge zum Präventions- und Integrationsprogramm PRINT ab 01.01.2007 Projekte zur Stärkung von Bildungs-, Erziehungs- und Gesundheitskompetenzen in Kooperation zwischen Jugendhilfe, Schule und Familien an schulischen Standorten zu fördern.

 

Mit den Niedersächsischen Kooperations- und Bildungsprojekten (NiKo) sollen Erziehungs- und Bildungspartnerschaften zwischen Jugendhilfe, Schule und Familie entwickelt werden, die darauf abzielen, bei gefährdeten jungen Menschen vorhandene Bildungsbenachteiligungen und Erziehungsdefizite abzubauen und Gesundheitskompetenzen zu stärken.

 

Das Präventions- und Integrationsprogramm PRINT wurde in den letzten Jahren sowohl als Grundbaustein, aber auch in Form des Schwerpunktbausteins „Integration in Vereine“ durch das Albert-Schweitzer-Familienwerk am schulischen Standort Bleckede erfolgreich umgesetzt. Durch dieses Programm sind tragende, fördernde und nachhaltige Kooperationsstrukturen zwischen Schule und Jugendhilfe und anderen Institutionen entstanden und ebenfalls im Bereich der Jugendarbeit konnten viele neue nachhaltige Impulse und Kooperationen, sowie neue vielfältige Angebotsstrukturen entwickelt und gefestigt werden. PRINT wurde gefördert als Festbetragsfinanzierung zu den Personalkosten und den Sachmitteln aus Mitteln des Landes und aus ESF-Mitteln. Die verbleibenden Kosten haben sich der Landkreis und das ASF zu je rd. 50 % geteilt. Im Durchschnitt betrug der Landkreisanteil pro Jahr rd. 15.000,00 €.

 

Die Niedersächsischen Kooperations- und Bildungsprojekte – NiKo als Folgeprojekt haben zum Ziel, durch lokale Konzepte eine konsistente Zusammenarbeit von Jugendhilfe, Schule und Familie zu erreichen, um die Bildung, Förderung, Erziehung, gesundheitliche Entwicklung und gesellschaftliche Integration von gefährdeten jungen Menschen, insbesondere in sozialen Brennpunkten, zu verbessern. Die Projekte sollen durch Maßnahmen der außerschulischen/nicht formalen Bildung Kompetenzen in der Erziehung stärken, die gesundheitliche Entwicklung unterstützen sowie zur Integration in Schule, Beruf und Gesellschaft beitragen. Besondere Schwerpunkte könnten hierbei sein, die Einrichtung und Erziehungs- und Bildungspartnerschaften zwischen Schule, Familie und Jugendhilfe sowie die umfassende Förderung der gesundheitlichen Entwicklung. Weiterhin ist eine Verzahnung schulischer und außerschulischer Bildung und Kompetenzen vorgesehen.

 

Die geplante Laufzeit des Projektes ist maximal 5 Jahre, also bis zum 31.12.2011.

 

Auch dieses Projekt wird in Form einer Festbetragsfinanzierung gefördert. Der Zuwendungsempfänger enthält einen jährlichen Zuschuss zu den Personalausgaben in Höhe von 25.000,00 €. Die Zuwendung darf 50 % der zuwendungsfähigen Ausgaben nicht übersteigen. Weiterhin gibt es einen jährlichen Zuschuss zu den Sachausgaben für die unmittelbar mit den jungen Menschen entstehende sozialpädagogische Arbeit und den damit verbundenen Aufgaben bis zur Höhe von 1.000,00 €. Diese Zuwendung darf 80 % der zuwendungsfähigen Ausgaben nicht übersteigen.

 

Vor diesem Hintergrund wurde seitens des Landkreises Kontakt zum Schulzentrum Embsen aufgenommen, um ihn als Kooperationspartner zu gewinnen, was auch erfolgreich war. Ein nicht unwesentlicher Teil der Überlegungen, den Kooperationspartner Schulzentrum Embsen zu wählen, ist der Umstand, dass das Schulzentrum Embsen dann Kooperationspartner mit zwei Sozialräumen des Landkreises Lüneburg ist. Dies sind zum einen die Samtgemeinde Amelinghausen und zum anderen die Samtgemeinde Ilmenau. Während in der Samtgemeinde Amelinghausen bereits ein Sozialraumprojekt arbeitet, wird dies für den Bereich der Samtgemeinde Ilmenau noch in diesem Jahr eingerichtet werden. Beide Projekte sind jedoch vergleichsweise klein, so dass durch eine aktive Kooperation mit zusätzlichen Projekten, z.B. NiKo, die Leistungsfähigkeit gesteigert werden könnte.

 

Gleichzeitig wurde dem projektverantwortlichen Träger der Samtgemeinde Amelinghausen, den Diakonischen Heimen in Kästorf e.V., das Angebot unterbreitet, für die Umsetzung von NiKo als Träger aufzutreten und ein entsprechendes Konzept auf der Grundlage der Richtlinien zu entwickeln und zu erarbeiten. Dies geschah in enger Kooperation mit dem Schulzentrum Embsen. Parallel wurden entsprechende Gespräche mit der Samtgemeinde Amelinghausen und der Samtgemeinde Ilmenau geführt. Die grundsätzliche Bereitschaft zur Kooperation und zur gemeinsamen Umsetzung von NiKo konnte relativ zeitnah hergestellt werden.

 

Die erarbeitete Konzeption der Diakonischen Heime in Kästorf e.V. definiert als Ziel des Kooperationsprojektes den Aufbau eines Netzwerkes, initiiert von Jugendhilfe und Schule, um Jugendlichen im schwierigen sozialen Umfeld, sowie schulmüden Kindern und Jugendlichen bzw. Schulverweigerern die Integration in soziale Bezüge zu erleichtern und ihnen die Aufnahme und die Rückkehr in einen geordneten Ausbildungsgang mit Abschluss/Qualifikation zu ermöglichen. Darüber hinaus setzt sich das Projekt das Ziel, gemeinwesenorientierte, präventive und integrative Angebote im Bereich Familie und Gesundheitsförderung zu entwickeln.

 

Hierzu wurden folgende Handlungsfelder skizziert:

-          Gemeinwesenorientierte Familienhilfen

-          Aufbau von Angeboten in der Schule am Nachmittag

-          Unterrichtsbegleitende spezifische Hilfen zur Förderung der Erziehungskompetenz von Familien

-          Hausaufgabenhilfe

-          Projekte zum Bereich Übergang Schule – Beruf

-          Integration in Kinder- und Jugendsport-, Bildungs-, Kultur- und Freizeitangebote

-          Projektentwicklungen zur Förderung der gesundheitlichen Entwicklung der Zielgruppe bzw. im weitesten Sinne der Gesundheitsprävention

 

Der fristgerecht eingereichte Antrag sieht folgende Finanzierung vor:

 

Ausgaben                                                                                       p.a.  

Personalkosten                                                                         50.000,00

Sachkosten

- Verbrauchsmaterial                                                                      500,00

- Fahrtkosten                                                                             1.500,00

- Arbeitsplatzkosten                                                                       250,00

- Organisationskosten (Tel./Porto)                                              2.500,00

- Veranstaltungen/Projekte                                                         1.250,00

Summe                                                                                    56.000,00

 

Einnahmen                                                                                  € p.a.  

Zuschuss Landesamt für Soziales, Jugend und Familie

- Personalkosten                                                                       25.000,00

- Sachkosten                                                                               1.000,00

Zuschuss Landkreis Lüneburg                                                    15.000,00

Zuschuss Samtgemeinde Ilmenau                                                7.500,00

Zuschuss Samtgemeinde Amelinghausen                                    7.500,00

Summe                                                                                    56.000,00

 

Dieser Finanzierung liegt die verwaltungsseitige Entscheidung zu Grunde, die bisher eingesetzten Haushaltsmittel in Höhe von 15.000,00 € für das PRINT-Projekt auch weiterhin für das Folgeprojekt NiKo zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig wurde verbindlich festgelegt, dass eine Erhöhung dieser Mittel im Projektverlauf nicht möglich ist.

 

Die Evaluation des Projekts geschieht durch das Nds. Landesamt für Soziales, Jugend und Familie. Der Projektträger hat die Aufgabe, hierzu im Rahmen seines jährlichen Verwendungsnachweises Sachberichte mit entsprechenden qualitativen und quantitativen Daten zur Verfügung zu stellen.

 

Wie die erfolgreiche Umsetzung von PRINT in Bleckede gezeigt hat, besteht mit der Umsetzung solcher Projekte die große Chance und Möglichkeit nachhaltige und bedarfsgerechte Kooperationsstrukturen aufzubauen und zu etablieren, die die Zusammenarbeit von Jugendhilfe, Schule und Familie fördern und zielgerecht wirksam sein können. Die beiden wesentlichen Schwerpunkte von NiKo:

1.       Einrichtung von Bildungs- und Erziehungspartnerschaften von Schule, Jugendhilfe und Familie

mit dem Ziel, Familien Hilfen zur Bewältigung der Erziehungsaufgaben bereitzustellen, das Verständnis für junge Menschen in ihren spezifischen Entwicklungsphasen zu wecken, Kenntnisse für angemessene Erziehungsformen zu vermitteln und sie bei der Bewältigung von erzieherischen Aufgaben im Alltag zu unterstützen.

 

2.       Gesundheitsförderung

mit dem Ziel, durch innovative zielgruppengerechte und aktivierende Methoden das Gesundheitsbewusstsein von Kindern und Jugendlichen zu stärken, so dass sie sich gesundheitsbewusst verhalten und praktische Alltagskompetenzen erwerben und dies im Sinne einer ganzheitlich verstandenen Gesundheitsförderung. Dabei wird Gesundheit in einem umfassenden Sinn verstanden als Zustand des körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Wohlbefindens.

 

sind sicherlich zeitgemäße und bedarfsgerechte Zukunftsaufgaben, denen es sich zu stellen gilt. Daher wird verwaltungsseitig vorgeschlagen, dass sich der Landkreis Lüneburg, vorbehaltlich einer entsprechenden positiven Entscheidung des Landes, im oben beschriebenen Umfange an der Umsetzung von NiKo finanziell beteiligt und dieses inhaltlich begleitet.

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23.05.2007 - Jugendhilfeausschuss - ungeändert beschlossen

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