Beschlussvorlage - 2007/114
Grunddaten
- Betreff:
-
Niedersächsische Kooperations- und Bildungsprojekte (NiKo)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Jugendhilfe und Sport
- Bearbeitung:
- Kerstin Bendler
- Verantwortlich:
- Metzdorf, Klaus
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
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Jugendhilfeausschuss
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Entscheidung
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23.05.2007
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Vorbehaltlich einer positiven Entscheidung des Landes,
beschließt der Jugendhilfeausschuss dem Projektträger für NiKo, den
Diakonischen Heimen in Kästorf e.V., für die Dauer des Projektverlaufs jährlich
maximal 15.000,00 € als Kreiszuschuss für die Umsetzung von NiKo zur
Verfügung zu stellen.
Sachverhalt
Sachlage:
Zum Jahresende 2006 wurde auf Landesebene beschlossen, in der
Nachfolge zum Präventions- und Integrationsprogramm PRINT ab 01.01.2007
Projekte zur Stärkung von Bildungs-, Erziehungs- und Gesundheitskompetenzen in
Kooperation zwischen Jugendhilfe, Schule und Familien an schulischen Standorten
zu fördern.
Mit den Niedersächsischen Kooperations- und Bildungsprojekten
(NiKo) sollen Erziehungs- und Bildungspartnerschaften zwischen Jugendhilfe,
Schule und Familie entwickelt werden, die darauf abzielen, bei gefährdeten
jungen Menschen vorhandene Bildungsbenachteiligungen und Erziehungsdefizite
abzubauen und Gesundheitskompetenzen zu stärken.
Das Präventions- und Integrationsprogramm PRINT wurde in den
letzten Jahren sowohl als Grundbaustein, aber auch in Form des
Schwerpunktbausteins „Integration in Vereine“ durch das
Albert-Schweitzer-Familienwerk am schulischen Standort Bleckede erfolgreich umgesetzt.
Durch dieses Programm sind tragende, fördernde und nachhaltige
Kooperationsstrukturen zwischen Schule und Jugendhilfe und anderen
Institutionen entstanden und ebenfalls im Bereich der Jugendarbeit konnten
viele neue nachhaltige Impulse und Kooperationen, sowie neue vielfältige
Angebotsstrukturen entwickelt und gefestigt werden. PRINT wurde gefördert als
Festbetragsfinanzierung zu den Personalkosten und den Sachmitteln aus Mitteln
des Landes und aus ESF-Mitteln. Die verbleibenden Kosten haben sich der
Landkreis und das ASF zu je rd. 50 % geteilt. Im Durchschnitt betrug der
Landkreisanteil pro Jahr rd. 15.000,00 €.
Die Niedersächsischen Kooperations- und Bildungsprojekte
– NiKo als Folgeprojekt haben zum Ziel, durch lokale Konzepte eine
konsistente Zusammenarbeit von Jugendhilfe, Schule und Familie zu erreichen, um
die Bildung, Förderung, Erziehung, gesundheitliche Entwicklung und
gesellschaftliche Integration von gefährdeten jungen Menschen, insbesondere in
sozialen Brennpunkten, zu verbessern. Die Projekte sollen durch Maßnahmen der
außerschulischen/nicht formalen Bildung Kompetenzen in der Erziehung stärken,
die gesundheitliche Entwicklung unterstützen sowie zur Integration in Schule,
Beruf und Gesellschaft beitragen. Besondere Schwerpunkte könnten hierbei sein,
die Einrichtung und Erziehungs- und Bildungspartnerschaften zwischen Schule,
Familie und Jugendhilfe sowie die umfassende Förderung der gesundheitlichen
Entwicklung. Weiterhin ist eine Verzahnung schulischer und außerschulischer
Bildung und Kompetenzen vorgesehen.
Die geplante Laufzeit des Projektes ist maximal 5 Jahre, also
bis zum 31.12.2011.
Auch dieses Projekt wird in Form einer Festbetragsfinanzierung
gefördert. Der Zuwendungsempfänger enthält einen jährlichen Zuschuss zu den
Personalausgaben in Höhe von 25.000,00 €. Die Zuwendung darf 50 %
der zuwendungsfähigen Ausgaben nicht übersteigen. Weiterhin gibt es einen
jährlichen Zuschuss zu den Sachausgaben für die unmittelbar mit den jungen
Menschen entstehende sozialpädagogische Arbeit und den damit verbundenen
Aufgaben bis zur Höhe von 1.000,00 €. Diese Zuwendung darf 80 % der
zuwendungsfähigen Ausgaben nicht übersteigen.
Vor diesem Hintergrund wurde seitens des Landkreises Kontakt
zum Schulzentrum Embsen aufgenommen, um ihn als Kooperationspartner zu gewinnen,
was auch erfolgreich war. Ein nicht unwesentlicher Teil der Überlegungen, den
Kooperationspartner Schulzentrum Embsen zu wählen, ist der Umstand, dass das
Schulzentrum Embsen dann Kooperationspartner mit zwei Sozialräumen des
Landkreises Lüneburg ist. Dies sind zum einen die Samtgemeinde Amelinghausen
und zum anderen die Samtgemeinde Ilmenau. Während in der Samtgemeinde
Amelinghausen bereits ein Sozialraumprojekt arbeitet, wird dies für den Bereich
der Samtgemeinde Ilmenau noch in diesem Jahr eingerichtet werden. Beide
Projekte sind jedoch vergleichsweise klein, so dass durch eine aktive
Kooperation mit zusätzlichen Projekten, z.B. NiKo, die Leistungsfähigkeit
gesteigert werden könnte.
Gleichzeitig wurde dem projektverantwortlichen Träger der
Samtgemeinde Amelinghausen, den Diakonischen Heimen in Kästorf e.V., das
Angebot unterbreitet, für die Umsetzung von NiKo als Träger aufzutreten und ein
entsprechendes Konzept auf der Grundlage der Richtlinien zu entwickeln und zu
erarbeiten. Dies geschah in enger Kooperation mit dem Schulzentrum Embsen.
Parallel wurden entsprechende Gespräche mit der Samtgemeinde Amelinghausen und
der Samtgemeinde Ilmenau geführt. Die grundsätzliche Bereitschaft zur
Kooperation und zur gemeinsamen Umsetzung von NiKo konnte relativ zeitnah
hergestellt werden.
Die erarbeitete Konzeption der Diakonischen Heime in Kästorf
e.V. definiert als Ziel des Kooperationsprojektes den Aufbau eines Netzwerkes,
initiiert von Jugendhilfe und Schule, um Jugendlichen im schwierigen sozialen
Umfeld, sowie schulmüden Kindern und Jugendlichen bzw. Schulverweigerern die
Integration in soziale Bezüge zu erleichtern und ihnen die Aufnahme und die
Rückkehr in einen geordneten Ausbildungsgang mit Abschluss/Qualifikation zu
ermöglichen. Darüber hinaus setzt sich das Projekt das Ziel,
gemeinwesenorientierte, präventive und integrative Angebote im Bereich Familie
und Gesundheitsförderung zu entwickeln.
Hierzu wurden folgende Handlungsfelder skizziert:
-
Gemeinwesenorientierte Familienhilfen
-
Aufbau von Angeboten in der Schule am
Nachmittag
-
Unterrichtsbegleitende spezifische Hilfen
zur Förderung der Erziehungskompetenz von Familien
-
Hausaufgabenhilfe
-
Projekte zum Bereich Übergang Schule
– Beruf
-
Integration in Kinder- und Jugendsport-,
Bildungs-, Kultur- und Freizeitangebote
-
Projektentwicklungen zur Förderung der
gesundheitlichen Entwicklung der Zielgruppe bzw. im weitesten Sinne der
Gesundheitsprävention
Der fristgerecht eingereichte Antrag sieht folgende
Finanzierung vor:
Ausgaben €
p.a.
Personalkosten 50.000,00
Sachkosten
- Verbrauchsmaterial 500,00
- Fahrtkosten
1.500,00
- Arbeitsplatzkosten 250,00
- Organisationskosten (Tel./Porto) 2.500,00
- Veranstaltungen/Projekte
1.250,00
Summe 56.000,00
Einnahmen € p.a.
Zuschuss Landesamt für Soziales, Jugend und Familie
- Personalkosten 25.000,00
- Sachkosten 1.000,00
Zuschuss Landkreis Lüneburg 15.000,00
Zuschuss Samtgemeinde Ilmenau 7.500,00
Zuschuss Samtgemeinde Amelinghausen
7.500,00
Summe 56.000,00
Dieser Finanzierung liegt die verwaltungsseitige Entscheidung
zu Grunde, die bisher eingesetzten Haushaltsmittel in Höhe von 15.000,00
€ für das PRINT-Projekt auch weiterhin für das Folgeprojekt NiKo zur
Verfügung zu stellen. Gleichzeitig wurde verbindlich festgelegt, dass eine
Erhöhung dieser Mittel im Projektverlauf nicht möglich ist.
Die Evaluation des Projekts geschieht durch das Nds. Landesamt
für Soziales, Jugend und Familie. Der Projektträger hat die Aufgabe, hierzu im
Rahmen seines jährlichen Verwendungsnachweises Sachberichte mit entsprechenden
qualitativen und quantitativen Daten zur Verfügung zu stellen.
Wie die erfolgreiche Umsetzung von PRINT in Bleckede gezeigt
hat, besteht mit der Umsetzung solcher Projekte die große Chance und
Möglichkeit nachhaltige und bedarfsgerechte Kooperationsstrukturen aufzubauen
und zu etablieren, die die Zusammenarbeit von Jugendhilfe, Schule und Familie
fördern und zielgerecht wirksam sein können. Die beiden wesentlichen
Schwerpunkte von NiKo:
1.
Einrichtung von Bildungs- und
Erziehungspartnerschaften von Schule, Jugendhilfe und Familie
mit dem Ziel, Familien Hilfen zur Bewältigung der
Erziehungsaufgaben bereitzustellen, das Verständnis für junge Menschen in ihren
spezifischen Entwicklungsphasen zu wecken, Kenntnisse für angemessene
Erziehungsformen zu vermitteln und sie bei der Bewältigung von erzieherischen
Aufgaben im Alltag zu unterstützen.
2.
Gesundheitsförderung
mit dem Ziel, durch innovative zielgruppengerechte und
aktivierende Methoden das Gesundheitsbewusstsein von Kindern und Jugendlichen
zu stärken, so dass sie sich gesundheitsbewusst verhalten und praktische
Alltagskompetenzen erwerben und dies im Sinne einer ganzheitlich verstandenen
Gesundheitsförderung. Dabei wird Gesundheit in einem umfassenden Sinn
verstanden als Zustand des körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen
Wohlbefindens.
sind sicherlich zeitgemäße und bedarfsgerechte
Zukunftsaufgaben, denen es sich zu stellen gilt. Daher wird verwaltungsseitig
vorgeschlagen, dass sich der Landkreis Lüneburg, vorbehaltlich einer
entsprechenden positiven Entscheidung des Landes, im oben beschriebenen Umfange
an der Umsetzung von NiKo finanziell beteiligt und dieses inhaltlich begleitet.
