Beschlussvorlage - 2009/016
Grunddaten
- Betreff:
-
Projekt Wolfsinformationszentrum – Finanzielle Beteiligung des Landkreises Lüneburg sowie Touristisches Entwicklungskonzept für die Gemeinde Amt Neuhaus
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Büro des Landrats/ Presse und Öffentlichkeitsarbeit
- Bearbeitung:
- Anna Alkushovski
- Verantwortlich:
- Mentz, Ulrich
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Raumordnung, Wirtschaft, Touristik, Verkehrsplanung und ÖPNV
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Beratung
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29.01.2009
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Erledigt
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Kreisausschuss
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Entscheidung
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Für das
Wolfsinformationszentrum werden insgesamt bis zu 42.000 EUR an Eigenmitteln aus
der Haushaltsstelle 0100.09.03 – Förderung
von Planungsleistungen und Projekten – zur Verfügung gestellt. Aus der
gleichen Haushaltsstelle werden zudem bis zu 10.000 EUR an Eigenmitteln für die
Erstellung eines touristischen Entwicklungskonzeptes für die Gemeinde Amt
Neuhaus zur Verfügung gestellt, sofern hierfür ein Betrag in gleicher Höhe an
Zuschüssen eingeworben werden kann.
Sachverhalt
Sachlage:
In den Landkreisen
Uelzen und Lüneburg soll aufgrund der Anregung der Kreisjägerschaft Uelzen ein
so genanntes Wolfsinformationszentrum errichtet werden. Es ist geplant, dieses
an den Standorten Hösseringen (Museumsdorf) im LK Uelzen sowie in Neuhaus im
Gebäude der Touristinformation zu errichten. Das
Wolfsinformationszentrum soll einen wesentlichen Beitrag leisten, die
Öffentlichkeit umfassend und sachlich über mögliche Nutzungskonflikte, die
durch eine Rückkehr des Wolfes in unsere Landschaft entstehen können, zu
informieren.
Das Informationszentrum soll neben den
artspezifischen Nutzungskonflikten, die sich aus der Rückkehr des Wolfes
ergeben, aber auch diejenigen Nutzungskonflikte darstellen und
Lösungsvorschläge machen, die sich durch andere Tierarten ergeben können.
Ansatzpunkte für den Standort in Neuhaus können hier die Gänse, die Fischerei
oder auch der Fischotter sein. Zudem soll eine solche Einrichtung aber auch
solche Tierarten erlebbar machen, die aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise für
die meisten Menschen unsichtbar bleiben.
Da ein solches Informationszentrum einem
breiten Publikum zugänglich gemacht werden soll und attraktiv gestaltet wird,
ist es zudem im Interesse, die beiden Standorte als touristische Attraktion zu
entwickeln.
In den vergangenen Wochen hat hierzu ein
inhaltlicher Abstimmungsprozess sowohl mit dem Landkreis Uelzen als auch mit
den Naturschutzverbänden und insbesondere mit den beiden Kreisjägerschaften
stattgefunden. Es ist Ziel, möglichst viele Beteiligte in die Entwicklung und
auch in den Betrieb eines solchen Informationszentrums einzubeziehen, um zum
einen die vorhandenen Kräfte bestmöglich zu nutzen und zum anderen ein
Höchstmaß an Akzeptanz bei den Betroffenen sowie der Bevölkerung zu erreichen.
Zudem hat bereits ein Gespräch mit
möglichen Fördermittelgebern sowie den dieses Projekt bewertenden Dienststellen
stattgefunden. Sowohl die Vertreter der NBank und des Förderfonds der
Metropolregion Hamburg als Fördermittelgeber als auch Vertreter der
Biosphärenreservatsverwaltung und des NLWKN als die Förderprojekte bewertende
Dienststellen haben sich positiv zu
diesem Vorhaben geäußert.
Nach aktuellen Schätzungen wird mit einem
Investitionsvolumen in Höhe von ca. 420.000 EUR für beide Standorte gerechnet.
An den Standorten entstehen voraussichtlich Kosten für die Gebäudeherrichtung
in Höhe von je 100.000 EUR. Am Standort Neuhaus sind dies die von einem
Architekten ermittelten Kosten für den erforderlichen Innenausbau des ersten
und zweiten Stockwerks der Touristinformation. Die weiteren Investitionskosten
sind z. B. für die Herstellung von Ausstellungen sowie eine geeignete
Multimedia-Ausstattung vorgesehen. Aufgrund der besonderen pädagogischen
Bedeutung sowie dem gewünschten Ausbau zu einer touristischen Attraktion werden
zudem ein pädagogisches Konzept durch das SCHUBZ sowie eine professionelle Begleitung
durch ein Touristikbüro aus den Projektkosten finanziert. Hierbei wird
ausdrücklich darauf hingewiesen, dass nicht das SCHUBZ selbst, als eine von den
Kommunen getragene Organisation, Auftragnehmer sein wird sondern die
ausgegliederte SCHUBZ GmbH.
Die Finanzierung dieser Investitionskosten
ist wie folgt vorgesehen und mit den Fördermittelgebern sowie dem Landkreis
Uelzen vorab abgestimmt:
Eigenmittel Landkreis Lüneburg 42.000
EUR = 10 %
Eigenmittel Landkreis Uelzen 42.000
EUR = 10 %
Förderfonds Metropolregion Hamburg 84.000
EUR = 20 %
EU Ziel I Förderung – Nachhaltige
Entwicklung 252.000 EUR = 60
%
Gesamtkosten 420.000 EUR = 100 %
In der Haushaltsstelle 0100.09.03 –
Förderung von Planungsleistungen und Projekten -, Produkt 571-000
„Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung“ – stehen
ausreichende Haushaltsmittel aus dem Haushaltsjahr 2008 zur Verfügung.
Derzeit steht noch nicht endgültig fest,
ob der Landkreis Uelzen aus der Fördermittelrichtlinie „Nachhaltige
Entwicklung“ oder aus einer anderen Fördermittelrichtlinie gefördert
wird.
Im Rahmen der weiteren Projektierung ist
unter anderem auch zu klären, wer nach der Umsetzung der Investition die
Trägerschaft für das Wolfsinformationszentrum übernimmt. Hierzu werden
Gespräche sowohl mit der Gemeinde Amt Neuhaus als auch mit der
Biosphärenreservatsverwaltung geführt.
Die Vorbereitung der Antragsunterlagen
soll bis Ende März 2009 abgeschlossen sein.
Aus Sicht der o. g. Geldgeber ist zudem
ein Touristisches Entwicklungskonzept, das die touristischen Auswirkungen
dieses Projektes untersucht aber auch die weiteren touristischen Attraktionen
im Bereich der Gemeinde Amt Neuhaus bewertet, erforderlich. Grundsätzlich war
vorgesehen, dieses touristische Entwicklungskonzept vor der weiteren
Projektierung des Wolfsinformationszentrums in Auftrag zu geben und deren
Ergebnisse abzuwarten. Aufgrund der Gründung der Flusslandschaft Elbe GmbH und
der anstehenden Einstellung eines Geschäftsführers ist diese Beauftragung jedoch
zeitlich verschoben worden. Es ist aus der Sicht der Verwaltung sinnvoll,
dieses Entwicklungskonzept mit der Unterstützung durch die neue
Geschäftsführung zu erstellen. Zudem liegen dann ggf. erste Ergebnisse der
angestrebten Fusion der Stadt Bleckede, der Gemeinde Amt Neuhaus sowie der
Samtgemeinde Dahlenburg vor.
Eine Kostenschätzung sowie eine
Leistungsbeschreibung für eine solche Machbarkeitsstudie liegen vor. Es ist
insgesamt mit Kosten in Höhe von ca. 20.000 EUR zu rechnen. Hinsichtlich dieser
Machbarkeitsstudie ist eine 50 %ige Förderung des Förderfonds der
Metropolregion Hamburg avisiert. Der Eigenanteil des Landkreises ist durch
entsprechende Mittel bei der Haushaltsstelle 611-00001-4312000 abgesichert.
Hierbei handelt es sich um den neuaufgelegten Strukturentwicklungsfond für
Kommunen.
Hr. Hublitz, Bürgermeister der Gemeinde
Amt Neuhaus, hat zugesichert, dass er einen entsprechenden Antrag hierauf nach
der Genehmigung des Kreishaushaltes stellen wird.
