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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.
ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - 2009/045

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Antrag des Vereins His-Törchen e.V. vom 12.01.2009 auf Zahlung eines monatlichen Zuschusses zu den Unterhaltungskosten der Historikate Bardowick in Höhe von 150 € wird abgelehnt.

 

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Sachverhalt

Sachlage:

 

Mit Datum vom 27.12.2007 stellte der Förderverein His-Törchen e.V. beim Lüneburgischen Landschaftsverband einen Antrag auf finanzielle Förderung für die kurz zuvor eingerichtete Historikate in Bardowick. Die Ausgaben im Finanzierungsplan bezogen sich aber auf kein konkretes, in die Zukunft gerichtetes Projekt. Vielmehr wurden Fahrtkosten, Mietkosten, die Rückzahlung von Privatkrediten sowie die Anschaffung von Medien in verschiedenen Präsentationsformen geltend gemacht. Damit waren die Antragskriterien für die Regional- bzw. Verbandsmittelvergabe des Lüneburgischen Landschaftsverbandes nicht erfüllt. Die Stellungnahme des Landkreises Lüneburg fiel somit auch ablehnend aus.

 

Ende Februar 2008 kam es zu einem ersten persönlichen Kontakt in der Kreisverwaltung, bei dem die Kriterien für eine mögliche Förderung beim Landschaftsverband erörtert wurden. Insbesondere wurde darauf hingewiesen, dass beispielsweise ein Jahresprogramm förderfähig wäre. Da dies kurzfristig nicht erstellt werden konnte, ließ sich der Antragstermin 31.03.2008 nicht nutzen.

 

Um auf die Einrichtung aufmerksam zu machen, wurden die am jeweils 1. Sonntag eines Monats geplanten Veranstaltungen des Vereins durch die zuständige Sachbearbeiterin am elektronischen Schwarzen Brett des Landkreises bekannt gemacht. Damit der Verein His-Törchen e.V. darüber hinaus eine Einschätzung seiner Einrichtung aus wissenschaftlicher Sicht erhalten konnte, wurde eine Kontaktaufnahme zu Dr. Preuß empfohlen.

 

Im Juni 2008 stellte der Verein einen Antrag auf Projektförderung an den Ausschuss für Partnerschaft und Kultur des Landkreises, der aber keinen Kosten- und Finanzierungsplan enthielt. Dieser wurde mit Datum vom 10. Juli 2008 angefordert. Außerdem besuchte die Verwaltung am 21. Juli 2008 die Historikate.

 

Nach einem Rundgang durch die Ausstellung und das Archiv, den der Geschäftsführer des Fördervereins, Herr Greß, begleitete, vermittelte sich den Vertretern der Verwaltung folgender Eindruck:

 

  1. Bei der Historikate handelt es sich um kein Museum, allenfalls lässt es sich bedingt mit einem erlebbaren Lexikon vergleichen. Es gibt zu allen möglichen Themen der Geschichte kleine Sammlungen, die aber größtenteils aus Nachbildungen bestehen. Ein wissenschaftlicher Anspruch ist nicht gegeben und insgesamt fehlt der sogenannte „Rote Faden“.

 

  1. Das Archiv beherbergt ebenfalls Sammlungen zu allen möglichen Themen. Hier wurde neben geschichtlichen Ereignissen vor allem Wert auf Sport-, Film- und Musikgeschichte gelegt, die auch mittels Videokassetten etc. dokumentiert ist.

 

  1. Alles ist in einem Einfamilienhaus beheimatet, welches durchaus verkehrgünstig gelegen ist, da Bushaltestelle und Bahnhof in unmittelbarer Nähe sind. Um aber beispielsweise eine Schulklasse durch die Räume zu führen, ist es zu eng. Hinzu kommt, dass aus rechtlichen Gründen ein Verleih von beispielsweise Büchern nur an Mitglieder möglich ist, was bedeutet, dass man sich als Nicht-Mitglied für eine Recherche zu einem bestimmten Thema jede Menge Zeit mitbringen muss.

 

Im anschließenden Gespräch machten die Vertreter der Verwaltung noch einmal deutlich, dass Mietkosten oder Darlehensrückzahlungen nicht förderfähig sind. Eine Angliederung an eine andere Einrichtung wurde ebenso erwogen wie die mögliche Förderung durch andere Institutionen. Eine Förderung durch den Kulturausschuss erschien nicht aussichtsreich, so dass Herr Greß mündlich den Zuschussantrag zurückzog.

 

Zu einem für September angeregten Gespräch in der Kreisverwaltung kam es aufgrund anderer Aufgabenschwerpunkte (Elternbefragung Gesamtschule, Stipendiatenauswahl 2009 etc.) nicht mehr.

Gleichwohl ergab sich zwischenzeitlich die Idee, die Einrichtung an die Volkshochschule anzugliedern. Auf telefonische Nachfrage wurde dieser Gedanke von Herrn Böhnke aber verworfen, da die bestehende Zusammenarbeit des Vereins His-Törchen e.V. mit der Ländlichen Erwachsenenbildung aus seiner Sicht der sinnvollere Weg ist.

 

Unter dem Datum 15.12.2008 erreichte die Verwaltung ein allgemeiner Aufruf des Fördervereins His-Törchen e.V., der ebenso wie das Schreiben vom 17.12.2008 deutlich machte, dass es nach wie vor darum geht, dem Verein den Standort zu erhalten. Durch die unveränderte Ausgangssituation wurden diese Schreiben lediglich zur Kenntnis genommen.

 

Mit Bezug auf den allgemeinen Aufruf vom 15.12.2009 wurde der Landrat nun mit Schreiben vom 12.01.2009 aufgefordert, das Problem hinsichtlich der Unterhaltungskosten der Historikate in Bardowick zu lösen.

 

Nach eingehender Beratung in der Verwaltungsspitze wurde verabredet, das Schreiben des Vereins His-Törchen e.V. vom 12.01.2009 als erneuten Antrag an den Landkreis Lüneburg zu werten. Hinsichtlich der Beurteilung dieses Antrages gibt die Verwaltung Folgendes zu bedenken:

 

  1. Der allgemeine Spendenaufruf vom 15.12.2008 konnte nicht als Bitte oder Antrag an den Landkreis Lüneburg aufgefasst werden, da keine Mitgliedschaft des Landkreises im Verein His-Törchen e.V. besteht.

 

  1. Der Landkreis Lüneburg ist nicht in der Lage, die Miet- bzw. Nebenkosten für ein Vereinshaus aus dem Kulturetat zu übernehmen. Dies würde einen Präzedenzfall schaffen, dessen Folgen bei den zahlreichen Vereinen im Landkreis Lüneburg unabsehbar wären.

 

  1. Die zuständigen Mitarbeiter des Fachdienstes Schule und Kultur beim Landkreis Lüneburg haben sich eingehend mit der Situation des Vereins His-Törchen e.V. befasst und nach Lösungen gesucht. Dass diese Bemühungen nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben, lag unter anderem auch daran, dass lediglich vordergründig eine Projektförderung beantragt wurde und über die Zusammenarbeit mit der Ländlichen Erwachsenenbildung bereits eine Förderung des Programms bestand. Der Geschäftsführer des Vereins wurde zu keiner Zeit darüber im Unklaren gelassen, dass Unterhaltungskosten nicht förderfähig sind.

 

Die Historikate wird mit viel ehrenamtlichem Engagement geführt und beherbergt durchaus Sammlungen, die gegebenenfalls von Nutzen sein können. Für einen ersten Eindruck ist der Flyer der Historikate Bardowick der Vorlage in Kopie zur Kenntnis beigefügt (Anlage 1).

 

Die Verwaltung schlägt aber aus den genannten Gründen vor, die als Antrag bewertete Forderung des Vereins His-Törchen e.V. abzulehnen.

 

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Anlagen

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03.03.2009 - Ausschuss für Partnerschaft und Kultur - zurückgezogen

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